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Das Hexameron von Rosenhain ist der Titel einer Erzahlungen Sammlung von Christoph Martin Wieland Der nach dem Vorbild von Giovanni Boccaccios Decamerone des Heptameron der Margarete von Navarra sowie von Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten an sechs Abenden der Rosenhainer Gesellschaft vorgetragene Zyklus besteht aus drei Marchen einer Novelle und zwei Anekdoten Gemeinsames Thema ist die wahre und falsche Freundschaft und Liebe Alle Geschichten die von dem fur Wieland typischen auktorialen und sanft ironischen Erzahlstil gepragt sind entstanden zwischen Januar 1802 und Januar 1803 und wurden 1803 04 in drei Taschenbuchern und 1805 in Buchform veroffentlicht Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 1 1 Vorbericht eines Ungenannten 1 2 Narcissus und Narcissa 1 3 Daphnidion Ein milesisches Marchen 1 4 Die Entzauberung 1 5 Die Novelle ohne Titel 1 6 Freundschaft und Liebe auf der Probe 1 7 Die Liebe ohne Leidenschaft 2 Entstehungs und Publikationsgeschichte 3 Rezeption 4 Lesung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenVorbericht eines Ungenannten Bearbeiten Im Vorwort behauptet der Erzahler in einer Herausgeberfiktion das mit Rosalinde unterschriebene Manuskript mit sechs Geschichten und den Gesprachen der Gesellschaft Rahmenhandlung zugeschickt bekommen zu haben offenbar um es zu veroffentlichen Es schildert eine auserlesene Gesellschaft liebenswurdiger und gebildeter Personen beiderlei Geschlechts die fur mehrere Wochen auf dem Landsitz Rosenhain der Familie von P zu Gast ist Um sich die Zeit zu vertreiben trifft man sich abends erzahlt sich Geschichten und diskutiert sie Die Anwesenden einigen sich nach kontroverser literaturasthetischer Diskussion uber das Wunderbare und das Naturliche darauf auf sentimentale Alltagsgeschichten und idealische Familienszenen mit Engel Menschen zu verzichten 1 worin lauter in Personen verwandelte Tugenden und Laster lauter Menschen aus der Unschuldswelt lauter Ideale von Gute Edelmut Selbstverleugnung und grenzenloser Wohltatigkeit aufgefuhrt werden 2 Wahrend sich in diesem Punkt die Freunde des Naturlichen durchsetzen mussen sie mit Verweis auf die neueste Philosophie die Liebe zum Wunderbaren akzeptieren und wenn auch nicht das gesamte Feen und Genien Unwesen womit sie seit Jahren bis zur Uberladung bedient worden sind so zumindest Marchen mit Schutzgeister n zulassen 3 Narcissus und Narcissa Bearbeiten Ein Jungling und ein Madchen Dagobert und Heliane beide gleichermassen vom reichen Elternhaus durch allen Luxus und von der Gesellschaft durch Bewunderung verwohnt und selbstverliebt werden durch ihre Schutzgeister Mahadufa und Zelolovon ihren schlechten Eigenschaften kuriert Dazu veranlassen die Geister den Jungling in das Heimatland des Madchens das sagenhafte Trabezunt zu reisen sodass sich die beiden kennenlernen und ineinander verlieben Dies geschieht auch aber zunachst strauben sich beide dagegen ihre Gefuhle zuzulassen und zu bekennen und warten stolz auf die Unterwerfung des anderen Darauf nehmen die Schutzgeister einen zweiten Anlauf treten als Parsen Geschwisterpaar Sophranor und Euphrasia auf und belehren die beiden daruber dass wahre Liebenswurdigkeit auf wahres Verdienst gegrundet ihrer Natur nach bescheiden und anspruchslos ist 4 und dass man bescheidener und gemassigter bei den Forderungen an Andere sein sollte Daphnidion Ein milesisches Marchen Bearbeiten Der Jungling Phobidas aus Thessalien trifft bei der Vogeljagd auf die wunderschone Nymphe Daphnidion die jedoch vor ihm flieht Er verfolgt sie bis in eine Grotte in der sie sich versteckt und mit Hilfe ihres Zauberringes unsichtbar macht Statt ihrer findet Phobidas die Priesterin Damonassa Diese erzahlt ihm Daphnidion sei ihre Nichte und stehe unter ihrem Schutz Er bittet instandig darum Daphnidion noch einmal treffen zu konnen Damonassa bietet ihm an er konne sie entweder sehen oder mit ihr reden oder sie beruhren sie aber nicht mit mehreren Sinnen wahrnehmen Er wahlt die Beruhrung als er sie jedoch bei der Hufte greifen will verschwindet sie und er muss die Hohle verlassen Er wendet sich an den Zauberer Hippalektor Dieser rat ihm zu einer Entfuhrung Bei einem Fest erscheint Phobidas in der Gestalt eines jungen Madchens und reiht sich in den Tanz ein Dabei versucht er Daphnidion den Zauberring zu entwenden Damonassa hat jedoch den Betrug geahnt und erstens der Nichte einen zweiten Ring gegeben der die Kraft hat jedes Zaubergebilde in seine naturliche Gestalt zuruckzuversetzen und zweitens die Gestalten der Nichte und der kraftigen Bauerntochter Mykale vertauscht Als Phobidas versucht dem starken Madchen den Ring vom Finger zu ziehen kommt es zum Kampf und beide verwandeln sich in ihre echten Gestalten zuruck Phobidas wird zum Gespott der Festgaste und Damonassa untersagt ihm das Betreten ihres Dianen geheiligten Bodens Denn sie bezweifelt dass Phobidas aus der schmachvolle n Vereitelung seines Anschlags eine Lehre zieht Das Ereignis wird von den Frauen der Gegend jahrlich mit dem Verbrennen eines mit Stroh ausgestopften Popanz gefeiert Die Entzauberung Bearbeiten Die 16 jahrige Rosalie von Eschenbach hat ihre Eltern schon fruh verloren und wird von einer bejahrten und beguterten Tante aufgenommen zu deren Erbin bestimmt und mit allen Vorteilen und Nachteilen einer landlichen Erziehung fern von der Hauptstadt auf einer alten Ritterburg in einer wildanmutigen romantischen Gegend erzogen 5 Wegen ihrer Liebenswurdigkeit und ihres Reichtums hat sie viele Verehrer darunter den Ritter Alberich einen Frauenhelden der glaubt er habe bei dem unerfahrenen Madchen leichtes Spiel Zudem ist der schuchterne Hulderich in sie verliebt der Sohn eines Pachters der auf den Landereien von Rosalies Tante lebt Rosalie lebt im Unterschied zu ihren Bewunderern in einer Scheinwelt Sie liest von Kindheit an Ritter und Feengeschichten und schopft daraus eine Art von idealistischer Welt und Menschenkenntnis Eines Tages spricht sie den Wunsch aus selbst einmal das Land der Feen zu betreten Eine Fee erfullt ihr diesen Wunsch Sie kommt in ein paradiesisches Land in dem auch die Personen ihrer Realitat auftreten Sie wird von Alberich umschmeichelt fur den sie inzwischen Gefuhle entwickelt hat Hier greift die Fee wieder in das Geschehen ein Sie verzaubert Rosalie sodass ihr Gesicht mit Blatter Narben ubersat ist Am selben Tag verliert ihre Tante durch den Bankrott eines Handelshauses einen grossen Teil ihres Vermogens Alberich bewirbt sich nun nicht mehr um Rosalie da sie nun weder schon noch reich ist an Hulderichs Liebe zu ihr andert sich jedoch nichts In der Nacht bricht ein Feuer auf der Burg aus Alberich flieht und Hulderich rettet Rosalies Tante unter Einsatz seines eigenen Lebens Das Madchen erkennt nun dass es sich von Alberich blenden liess und dass Hulderich viel mutiger und treuer ist Aufgrund seiner Schuchternheit nahm sie ihn nur bisher nicht wahr zudem ist er nicht von Geburt also von Adel Die Fee erscheint nun bei Rosalie ihrer Tante Hulderich und seinem Vater und klart sie uber die Zusammenhange auf Sie stellt den alten Zustand wieder her und lost auch den fur eine gesellschaftsfahige Heirat hinderlichen Standesunterschied auf Wenn auch die Feen normalerweise keine Freundinnen von Missheuraten sind und dafur sorgen dass die Konigstochter die sich in Hirtenknaben verlieben am Ende ihresgleichen finden macht sie hier eine Ausnahme von der Regel und urkundet fur Hulderich einen Uradel aus der Linie des Vercingetorix Nachdem sie auch dieses Problem gelost hat appelliert sie an die beiden Die Sorge einander glucklich zu machen und es selbst dadurch zu sein wird nun kunftig euer eigen Werk bleiben tut nun das Eurige 6 Die Novelle ohne Titel Bearbeiten Don Lope Moscoso der letzte Spross der alten mit der Zeit verarmten Grafenfamilie Altavira lebt mit seiner Frau Dona Pelaja und ihren Zwillingskindern Manuel und Galora in einer einsturzgefahrdeten Provinzburg fern der Hauptstadt Durch einen in Romanen und Komodien haufigen Glucksfall wie der Erzahler ironisch einfugt kehrt der in den Kolonien reich gewordene Onkel Jago in die Heimat zuruck und setzt seinen Grossneffen Manuel zu seinem Erben ein Sollte dieser aber ohne eigene Nachkommen sterben bekommt ein entfernter Verwandter namens Don Antonio das Erbe um es in der mannlichen Namenslinie zu erhalten Dieser Fall tritt bald nach dem Tod Jagos ein Manuel stirbt nach einer Pockenerkrankung Um das Anrecht auf das Erbe zu behalten behaupten die Eltern aber seine Schwester Galora sei gestorben und ziehen fortan Galora als Jungen auf In den Augen der Offentlichkeit entwickelt sich das kraftige Madchen scheinbar zu einem angesehenen jungen Mann Nach dem Tod der Eltern holt Galora um sich in der Gesellschaft korrekt zu verhalten einen Mann von Erziehung Lebensart und Weltkenntnis als Mentor zu sich und gerat ausgerechnet an Don Antonio der als abgedankter Offizier eine Dienststelle sucht Weil ihm seine bescheidenen Verhaltnisse und ein Dienstverhaltnis bei den Verwandten peinlich sind nimmt er den Namen Alonso Noya an Galora findet bei ihren Spazierritten der Jagd usw an ihrem Schatten zunehmend Gefallen verliebt sich in den schonen Mann und macht ihn zu ihrem Gunstling Antonio gefallt auch Galoras junger Cousine Rosa die als arme Waise in ihre Familie aufgenommen wurde und der wegen der fehlenden Mitgift ein Nonnenschicksal droht Sie macht sich um dem zu entgehen zunachst Hoffnungen die Frau ihres Cousins zu werden beobachtet dann aber misstrauisch dessen merkwurdige Nahe zu seinem Mentor und erkennt dass der Graf eine Frau ist Fur Antonio ist die doppelte Umwerbung zwar schmeichelhaft allerdings rechnet er mit einer Verbindung des Grafen und seiner Cousine und halt sich Rosa gegenuber zuruck Galora wird durch ihre Liebe ihre Verstellung zunehmend verhasst Sie merkt aber dass Antonio nicht sie sondern insgeheim Rosa liebt und gibt ihre Hoffnungen auf Um das fur sie grausame Spiel zu beenden tritt sie nachts nun zum ersten Mal in Frauenkleidern in Antonios Zimmer und gesteht ihm alles Ihre Eltern hatten sie aus einem fatalen Irrtum zu einem unnaturlichen Wesen um geschaffen Die Natur habe sich durch ihn auf eine grausame Art an dem torichten Geschopf das ihr Trotz geboten hatte geracht Jetzt sei ihr das Leben und die unwurdige Rolle die sie gespielt habe unertraglich 7 Sie will auf ihren Besitz verzichten und sich in ein Kloster zuruckziehen Darauf gesteht auch Antonio seine Identitat ein In seiner ersten Reaktion schlagt er ihr die Teilung des Vermogens und eine Ehe vor Doch Galora bleibt bei ihrem Entschluss sie sei fur alle zarten weiblichen Verhaltnisse und Gefuhle unwiederbringlich verloren Am nachsten Tag verlasst sie den Hof geht in ein Kloster und uberlasst Antonio Dona Rosa Nach dem Ende des Vortrags diskutiert die Abendgesellschaft ob der Schluss der Geschichte plausibel ist oder ob ein tragisches Ende bei dem Galora aus Eifersucht erst Antonio und Dona Rosa dann sich selbst totet wie es der Erzahler als Alternative vorschlagt passender ware Der junge von P will es nicht der Willkur eines Novellenmachers uberlassen ob er der Geschichte einen glucklichen oder unglucklichen erwunschten oder jammervollen Ausgang geben will Die Anlage zum einen oder andern muss doch wohl bereits im Stuck selbst liegen 8 Er findet ein tragisches Ende eher zu Galoras heftigem Charakter passend Rosalinde und der Erzahler M wenden dagegen ein die Protagonistin sei kein grimmiges blutdurstiges Geschopf handele konsequent nach ihrer Analyse der Situation und zeige weibliches Gefuhl und den Stolz ihres Geschlechts Mit dem ursprunglichen Ende habe die Novelle Einheit und Ganzheit was eine wesentliche Voraussetzung der Vollkommenheit eines echten Kunstwerkes sei 9 Freundschaft und Liebe auf der Probe Bearbeiten Die Anekdote behandelt die Frage ob Gleichheit oder Ungleichheit der Partner besser fur eine dauerhafte Beziehung ist Die leichtsinnige frohliche Selinde und die ruhige emotionslose kluge Klarisse wachsen als beste Freundinnen zusammen auf Als sie alt genug sind wahlen ihre Eltern vermogende und sich charakterlich von ihnen Tochtern unterscheidende Ehemanner namlich Mondor und Raimund die ebenfalls trotz ihrer Gegensatzlichkeit eine enge Freundschaft verbindet Nachdem Mondor mit Selinde und Raimund mit Klarisse eine Weile verheiratet sind und der erste Zauber des Verliebtseins verflogen ist haufen sich die Streitigkeit uber die unterschiedlichen Lebensvorstellungen und die Manner fuhlen sich immer mehr zur Frau des anderen hingezogen was den Wunschen der Frauen entspricht Die Geschichte spielt in einer von Frankreich besetzten deutschen Provinz kurz nach der Franzosischen Revolution wo die Scheidung legalisiert wurde und eine zweite Eheschliessung moglich ist Die vier Freunde beschliessen folglich sich scheiden zu lassen und die Ehepartner zu tauschen Im folgenden Jahr bemerken sie jedoch dass die Gleichheit der Charakteranlagen zwar zu weniger Konflikten aber zu Ermudungen und Langeweile fuhrt und dass sie mit ihren ursprunglichen Partnern insgesamt glucklicher waren Sie erkennen dass es besser ist wenn sie keine zu hohen Anspruche aneinander stellen und die Eigenheiten des Ehepartners akzeptieren So kommt es zu einem Rucktausch und alle vier werden glucklich mit ihren ursprunglichen Partnern Die Liebe ohne Leidenschaft Bearbeiten Am nachsten Tag stosst ein neuer Gast zu der Gesellschaft in Rosenhain Baron von Werdenberg Er erzahlt folgende wahre Geschichte die sich wie sich am Schluss herausstellt personell mit der Rahmenhandlung verbindet Ein junger Baron der statt seines wahren Namens einstweilen von Falkenberg heissen mag kommt auf einer Reise durch die kleine Stadt Erlebach in der gerade ein Jahrmarkt stattfindet Er schlendert weil er gerne solchen Volksfesten zuschaut uber den Platz und erwirbt von einer vermeintlichen Kramerin die ihm durch ihre grazile Gestalt auffallt ohne um dem Preis zu feilschen einige ihrer Waren aber sie schenkt sie ihm und verteilt sogleich den ganzen Laden unter der armen Bevolkerung Bevor sie verschwindet uberreicht sie ihm einen Bleistift mit den ratselhaften Worten Wenn sie jemals in den Fall kommen diesen Bleistift zu einem geheimen Wort an eine Geliebte zu gebrauchen so erinnere er sie an die Unbekannte auf dem Jahrmarkt zu Erlebach 10 Diese marchenhafte Situation und die geheimnisvolle Dame gehen ihm nicht aus dem Kopf und ein paar Tage spater trifft er sie in einer anderen Stadt wieder Sie heisst Julie von Haldenstein und ist als einzige Tochter und Erbin eines Bankiers im freien Besitz eines unermesslichen Vermogens Sie ladt Falkenberg ein und erzahlt ihm sie habe die Schenkaktion nur fur ihn veranstaltet Auch eine grosse Zahl solcher Aktionen wurden ihr Vermogen kaum beeintrachtigen Sie werde wohl nie heiraten weil sie nie wisse ob sie fur ihr Geld oder um ihrer selbst willen geliebt wurde Der Baron hingegen ist zu stolz um eine Frau zu heiraten die reicher ist als er Die beiden stellen fest dass sie in diesem Falle ahnlich denken und einigen sich auf eine Freundschaft Er trostet sich mit seinem neuen Lieblingssatz dass wahre Liebe keine Leidenschaft sondern bloss das reine und ruhige Verhaltnis zweier von Natur zusammengestimmter Gemuter sei 11 In W wo Julie von Haldenstein bei ihrem alten kranken Onkel dem General Lowenfeld lebt entsteht nun eine enge Freundschaft zwischen ihr und dem Baron Aber er merkt dass er sich immer mehr in Julie verliebt was er aber nicht zugeben will um seinem Grundsatz keine Geldheirat einzugehen nicht zu widersprechen Julie ahnt seine Leidenschaft und nachdem sie erfahrt dass er eine der reichsten Partien im Lande ausgeschlagen hat ist sie von seiner Integritat uberzeugt und ist bereit ihn zu heiraten nicht aus Leidenschaft sondern aus Vertrauen in die tiefe seelische Ubereinstimmung zwischen dem Grafen und ihr selbst Nach dem Vortrag gibt Baron von Werdenberg zu dass er seine eigene Geschichte und die seiner Frau Julie Hardenstein erzahlt hat die unter dem erdichteten Namen Nadine von Thalheim Gast der Familie von P ist und den vorigen literarischen Abend gestaltet hat Entstehungs und Publikationsgeschichte BearbeitenKonzeption und EntstehungWielands Arbeit am Hexameron ist durch tragische Ereignisse und Konflikte zwischen den literarischen Lagern uberschattet Tod Sophie Brentanos 1800 und seiner Frau Anna Dorothea 1801 Verkauf des Gutes in Ossmannstedt und Umzug nach Weimar 1803 Niedergeschlagenheit uber den Alterungsprozess und den Ruckzug der Kreativitat u a in Briefen an Wilmans und Vieweg Non Sum Qualis Eram Bonae Sub Regno Cynarae Beleidigung durch August Wilhelm und Friedrich Schlegel 1800 und Lob Jean Pauls 1799 12 In dieser Situation beginnt er sich wieder mit Kleinformen der erzahlerischen Prosa zu beschaftigen und brutet uber einem Ding einer Art von Erzahlung statt sich der Verzweiflung zu uberlassen und er meint dass Geistesbeschaftigung selbst der erforderlichen Anstrengung wegen izt beynahe das Einzige Mittel sei ihn aufrecht zu erhalten 13 Wieland erfindet nach dem Dekamerone Vorbild als Rahmenhandlung den aus Landadel und gehobenem Burgertum zusammengesetzten Rosenhainer Kreis der sich in einem landlichen Idyll trifft um sich frei von Alltagssorgen zu unterhalten Eine solche Welt unbeschwerter urbaner Geselligkeit kann man sich damals allenorts verwirklicht denken aber niemand wird auf den Gedanken kommen dass der von Geldsorgen bedruckte vereinsamende alte Dichter eine ihm entschwindende Wirklichkeit festhalten will Wieland plant nach romanischen Vorbildern eine Sammlung von Prosatexten verschiedener Gattungen mit zwar gelost spielerischer zugleich aber strenger Form 14 In einer fruhen Planungsphase erwagt der Autor um den lebendige n Geist des Gesprachs noch mehr zu betonen anstelle von abgeschlossenen Geschichten eine Fortsetzungserzahlung wobei jeweils ein Autor von einem anderen abgelost wird und dieser den Handlungsfaden weiter spinnt 15 Einen Rest dieser Idee findet man bei der Entwicklung eines alternativen Schlusses zur Novelle ohne Titel und der Diskussion daruber welches Ende besser zum Charakter der Protagonistin passt und zur Einheit und Ganzheit der Geschichte beitragt Trotz den leichten marchenhaften Erzahlungen und dem Ruckzugsort der Gesellschaft blendet der Autor seine Gegenwart nicht aus sondern baut sie behutsam in die Rahmenhandlung und in die Geschichten mit ein Zum einen ist dies sein ideales in einer Standesgesellschaft schwer realisierbares Menschenbild das die Feenkonigin des dritten Marchens zwar nur durch die trickreiche Konstruktion einer Adelslinie aus ferner Vergangenheit erreicht aber mit dem Appell betont sich die Umsetzung einer Liebesbeziehung im Alltag zu erarbeiten Zudem verbirgt sich in den beiden ersten Marchen die Kritik des Furstenerziehers Wieland am narzisstischen luxuriosen Lebensstil adliger Jugendlicher Zum anderen greift Wieland seinen Streit mit den Jenaer Romantikern in den Rahmenhandlungs Diskussionen zwischen Rosalinde und Nadine auf der einen und Herrn von M auf der anderen Seite uber das Wunderbare und das Naturliche auf Die beiden Frauen wehren sich gegen das Wunderbare und Unnaturliche womit man seit mehreren Jahren bis zur Uberladung bedient worden sei Herr von M den der auktoriale Erzahler als grosser Bewunderer der neuesten Philosophie einfuhrt tragt dagegen Gedanken einer umfassenden ubersinnlichen Welt vor die man wie die parodistische Verzerrung von Schellings Naturphilosophie liest 16 Die neueste Philosophie versicherte er sei gleich der alten Platonischen und Stoischen eine erklarte Gonnerin des Wunderbaren und so weit entfernt Geistererscheinungen fur etwas Unnaturliches anzusehen dass vielmehr ihr zu Folge die ganze Korperwelt nichts als eine blosse Geistererscheinung und eigentlich ausser den Geistern gar nichts der Rede wertes vorhanden sei 17 Nach dem Vortrag der Entzauberung prazisiert Herr M seine Vorstellung Das Naturliche solle mit dem Unnaturlichen so fein und kunstlich verwoben werden dass man letzteres gleichsam unter dem Schutz des ersteren unangefochten durchschlupfen lasst 18 Wieland kritisiert die neue beherrschende Rolle welche dem Ubersinnlichen und Damonischen in Philosophie und Dichtung der Romantik eingeraumt worden ist lasst ironischerweise den Philosophen des Wunderbaren eine Novelle mit einer Losung des Konflikts ohne ubernaturliche Krafte erzahlen und stellt damit der Romantik einige Grundsatze klassischer Asthetik gegenuber Er fordert von der Novelle dass sie sich in unserer wirklichen Welt begeben habe wo alles naturlich und begreiflich zugeht und ferner dass die Begebenheiten zwar nicht alltaglich sind aber sich doch unter denselben Umstanden alle Tage allenthalben zutragen konnten 19 Entsprechend erwartet Rosalinde in der Diskussion eine innere Logik der Personen und Handlungsfuhrung Einheit und Ganzheit machen die wesentliche Vollkommenheit eines echten Kunstwerks aus 20 Ein weiterer Bezugspunkt zur zeitgenossischen literarischen Diskussion ist die Frage nach der Originalitat Die Gebruder Schlegel in der Nachfolge Klopstocks 21 bezichtigten Wieland des Plagiats und warfen ihm die Nutzung fremder Stoffe vor Im Hexameron thematisiert der Autor die Herkunft der Geschichten indem sich die Zuhorer fur deren Quellen interessieren und die Erzahler daruber Auskunft geben Aus der griechischen Mythologie die Geschichte vom Jungling Narziss 22 das Marchen von Amor und Psyche des Apuleius bzw die Daphne Sage und die miletischen Geschichten des Aristeides von Milet Fur das dritte Marchen nennt Amanda einen eigenen Traum Die Novelle will Herr M in einem alten wenig bekannten spanischen Buch gelesen haben Nadine von Thalheims und Baron von Werdenbergs Anekdoten sind Wahre Geschichten die sich in deren Freundeskreisen zugetragen haben PublikationenWieland verhandelt parallel zur Buchveroffentlichung seines Leipziger Vertragshandlers Goschen mit drei Taschenbuch Verlegern Vieweg Wilmans und Cotta wegen Einzelveroffentlichungen Der verargerte Buchhandler verzichtet deshalb auf eine Einzelveroffentlichung und die sechs Erzahlungen erscheinen erst 1805 unter dem Titel Das Hexameron von Rosenhain als 38 Band der Goschen Ausgabe von C M Wielands samtlichen Werken 23 Die Buchfassung des Hexamerons enthalt die sechs Erzahlungen in der Reihenfolge ihres Entstehens und so wie sie nacheinander an Vieweg Wilmans und Cotta ubersandt worden waren Narcissus und Narcissa aus einer Handschrift das Pentameron von Rosenhain betitelt Von C M Wieland Taschenbuch fur 1803 Braunschweig gedruckt und verlegt bei Friedrich Vieweg S 1 74 Daphnidion war fur das Taschenbuch fur 1804 im Vieweg Verlag vorgesehen wurde jedoch erst in der Buchausgabe des Hexameron 1805 publiziert Rosalie und Hulderich oder die Entzauberung und Die Novelle ohne Titel Zwey Erzahlungen aus dem Pentameron von Roserthain Von C M Wieland Taschenbuch fur das Jahr 1804 Der Liebe und Freundschaft gewidmet Frankfurt am Mayn bey Friedrich Wilmans S 1 72 Freundschaft und Liebe auf der Probe und Die Liebe ohne Leidenschaft Zwey Erzahlungen aus dem Pentameron von Rosenhain Von C M Wieland Taschenbuch auf das Jahr 1804 Herausgegeben von Wieland und Goethe Tubingen in der Cotta schen Buchhandlung S 1 86 Das Hexameron von Rosenhain 38 Band der Goschen Ausgabe von C M Wielands samtlichen Werken Leipzig 1805 Rezeption BearbeitenWieland versteht sein Hexameron selbstkritisch als Altersdichtung Es sind spate Blumchen schreibt er am 19 September 1803 an Knebel die sich an einem warmen Novembertage schuchtern hervorwagen und eben dadurch der matten Farben und des schwachen Geruchs ungeachtet eine Art von Anmutung erregen wie die ungefahr die man fur schwachliche aber dem ungeachtet lebensfrohe freundlich lachelnde Kinder fuhlt 24 Beissner nimmt das Werk gegen die Beurteilung seines Autors in Schutz Wieland habe auch mit seiner hypochondrischen Formulierung dass er sich selbst bereits uberlebt habe seinem eigenen Ruf schwer geschadet Denn die Literaturgeschichte habe sich seine Erklarung fur die Zuruckhaltung seines Verlegers Goschen bei Neudrucken auch der Verzogerung beim Hexameron unbesehn zu eigen gemacht und allen Ernstes behauptet die Indolenz der Leser gegen diesen Dichter sei nicht erst im spaten 19 Jahrhundert entstanden habe vielmehr schon zu seinen Lebzeiten begonnen Beissner erklart die reservierte Haltung Goschens mit Wielands Parallelverhandlungen mit den Taschenbuch Verlegern Vieweg Wilmans und Cotta s Entstehungs und Publikationsgeschichte Wielands andauernde Beliebtheit bei den Lesern begrundet er durch die grosse Zahl von Doppeldrucken Nachschussauflagen die den jeweils ersten und echten moglichst genau nachgebildet werden mussten sowie den Nachdrucken anderer Verleger Wieland war somit zu seiner Zeit erweislich der meistgelesene Autor 25 Beissner lobt am Hexameron Zyklus die Wielandische Anmut in der Poesie des Stils Er erzahle nicht nur Geschichten sondern dichte und gestalte auch den Vorgang des Erzahlens im anteilvoll mitgehendem Zuhorerkreis Uberall walte der lebendige Geist des Gesprachs Fur Schelle liegt der Reiz des Hexameron zweifellos in seiner Anspruchslosigkeit und das Werkchen konnte ein Kunstgebild der echten Art genannt werden 26 Der Autor setze im Gegensatz zu fruheren Dichtungen seine differenzierten psychologischen und sprachlichen Mittel so unauffallig ein dass man seine Kunst bewundern muss so kunstlos zu sein Die private Situation des Autors sei ganz in der Gestaltung aufgelost Fur das Spatwerk spreche ausserdem die Abendstimmung die uber der heiter gelosten aber keineswegs spannungslosen Rosenhainer Welt verbreitet liegt Das fur eine Altersdichtung typische Motiv der Entsagung und der Resignation werde vom alten Wieland uberwunden indem er sich mit der Gestaltung des Werkes nochmals als Novellen Theoretiker und als Dichter bestatige Wieland kritisiere die neue beherrschende Rolle welche dem Ubersinnlichen und Damonischen in Philosophie und Dichtung der Romantik eingeraumt worden sei Als Rationalist und Marchenpoet in einem verstehe er das Wunderbare in der Poesie im Sinne Bodmers 27 als freies nur der Forderung nach Wahrscheinlichkeit gehorchendes Spiel der Einbildungskraft Dieser dem Geist des 18 Jahrhunderts verpflichteten Auffassung verdanke Wielands Marchendichtung ihr Entstehen wahrend ihr unnachahmlicher Zauber auf dem Vers auf der Poesie des Stils beruhe Die Definitionen welche Die Entzauberung und Die Novelle ohne Titel begleiten standen mit am Anfang der Novellentheorie im deutschen Sprachbereich Damit werde Wieland ein Mitbegrunder der fur die kommende deutsche Dichtung so charakteristischen Prosaerzahlung 28 Lesung BearbeitenChristoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Sechs Geschichten von der Liebe Sprecher Hans Jochim Schmidt 6 Std und 27 Min Horbuchverlag Papenburg Erms Literatur BearbeitenChristoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von Peter Goldammer Aufbau Taschenbuch Verlag 1999 ISBN 3 7466 6031 9 Christine Mielke Zyklisch serielle Narration erzahltes Erzahlen von 1001 Nacht bis zur TV Serie Walter de Gruyter Berlin New York 2006 ISBN 978 3 11 018630 7 Kapitel zum Hexameron S 300 307 Weblinks BearbeitenVolltext beim Projekt Gutenberg DE Digitalisat der Erstausgabe von 1805Einzelnachweise Bearbeiten Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 244 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 242 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 244 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 270 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 292 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 306 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 320 ff Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 324 ff Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 326 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 358 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 365 Wielands Leben in kurzen Daten und Zeugnissen In Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 910 ff Wieland an Vieweg Ogmannstedt 27 IV 1801 Prolegomena 4486a Wieland an Vieweg Weimar 20 XI 1801 Prolegomena 4526 Zitiert in Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 112 PDF Datei Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 112 ff Friedrich Beissner Nachwort In Christoph Martin Wieland Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 862 Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 116 ff Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 245 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 308 zitiert in Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 118 Christoph Martin Wieland Das Hexameron von Rosenhain Herausgegeben von C M Wieland In Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 326 Citatio edictalis in Athenaum von 1799 II 2 340 aus Ovids Metamorphosen Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 107 123 zitiert in Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 119 Friedrich Beissner Nachwort In Christoph Martin Wieland Erzahlende Prosa und andere Schriften Hrsg Friedrich Beissner Winkler Verlag Munchen 1965 S 859 ff Emil Steiger Die Kunst der Interpretation Studien zur deutschen Literaturgeschichte Munchen dtv 7 42 Johann Jacob Bodmer Kritische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie 1740 Hansjorg Schelle Zu Entstehung und Gestalt von C M Wielands Erzahlzyklus Das Hexameron von Rosenhain In Neophilologus Eine internationale Zeitschrift fur Neuere und Mittelalterliche Sprache und Literatur Bd 60 1976 S 116 117 und 120 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Das Hexameron von Rosenhain amp oldid 234306869