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Daisetsu Teitaro Suzuki japanisch 鈴木 大拙 Suzuki Daisetsu 18 Oktober 1870 in Kanazawa als 鈴木 貞太郎 Suzuki Teitarō 12 Juli 1966 in Tokio war ein japanischer Autor von Buchern uber den Zen Buddhismus Daisetsu Teitaro Suzuki Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Einflusse 4 Kritik 5 Werke Auswahl 5 1 Als Autor 5 2 Als Ubersetzer 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTeitaro Suzuki wurde als funftes und jungstes Kind des Arztes Ryojun Suzuki 1822 1876 1 geboren Als Suzuki sechs Jahre alt war starb sein Vater und wenig spater auch ein alterer Bruder Die wirtschaftlich schwierige Situation zwang Suzuki im Alter von 17 Jahren seine Schulausbildung ohne formalen Abschluss abzubrechen und sich seinen Lebensunterhalt mit Englischunterricht zu verdienen Zwei Jahre spater starb auch seine Mutter Wenig spater zog Suzuki nach Tokio um an der Waseda Universitat westliche Sprachen und Literatur zu studieren In dieser Zeit wurde er durch einen seiner Bruder finanziell unterstutzt Auf Anregung seines Freundes Kitarō Nishida studierte Suzuki an der Kaiserlichen Universitat zusatzlich Philosophie Suzuki wurde in eine Samurai Familie hineingeboren Der gesellschaftliche Wandel im damaligen Japan enthob die angesehenen Adels Familien jedoch ihrer Privilegien Die philosophischen und auch religiosen Studien Suzukis entsprachen auch seiner Suche nach Orientierung Sein religioses Interesse wurde zu einer Zeit erweckt in der sich Japan aufgrund der Meiji Restauration im sozialen Umbruch befand Vom Abt des Familientempels des Rinzai Zen zunachst abgewiesen geriet der 21 jahrige Suzuki an Imakita Kōsen im Tempel Engaku ji in Kamakura und erhielt sein erstes Kōan Wenige Monate spater starb Imagita Kosen Neuer Abt und damit Suzukis Lehrmeister wurde Shaku Soen der nach seiner Ordination immens am innerbuddhistischen Austausch mit anderen asiatischen Traditionen beteiligt war Zudem vertrat Soen wie sein Vorganger Imagita Kosen eine Anpassung des Zen Buddhismus an die Gegebenheiten der Moderne Diese progressive Einstellung ermoglichte Suzuki einen Zugang zu religiosem Wissen der noch wenige Jahre zuvor nicht moglich gewesen ware Zuvor stellten die Institutionen den Zen als eine verschlossene Welt von Monchen und Priestern dar die sich erst durch den Verlust von staatlicher Unterstutzung im Zuge der Meiji Restauration und der daraus resultierenden Notwendigkeit der Behauptung gegenuber dem neu errichteten Staats Shintō und dem Christentum fur interessierte Laien offnete 2 Suzukis universitare Bildung ermoglichten ihm eine Tatigkeit als Ubersetzer von Shaku Soen fur dessen rege Vortragstatigkeit unter anderem beim Weltparlament der Religionen 1893 Nach der dortigen Begegnung mit Paul Carus schlug Soen seinen Schuler Suzuki vor um Carus bei der Ubersetzung und Herausgabe einiger buddhistischer Werke behilflich zu sein Suzuki blieb jedoch Novize des Klosters und bei seinem Meister Soen und erlebte Satori indem er sein Kōan loste Klatschen einer Hand Er erhielt von seinem Zen Meister den buddhistischen Zunamen Daisetsu Nach Abschluss seiner Zen Studien 1897 folgte Suzuki dem Ruf Carus nach Amerika und wurde dessen personlicher Assistent Nach mehr als zehn Jahren Ubersetzer und spater auch Vortrags und Lehrtatigkeit kehrte Suzuki 1908 uber Europa nach Japan zuruck In Paris und London hielt ihn seine Ubersetzertatigkeit einige Zeit fest Zuruck in Japan nahm Suzuki Lehrtatigkeiten als Englischlehrer an und lebte in der Nahe des Klosters seines Zen Meisters Soen 1911 heiratete Suzuki die Amerikanerin Beatrice Erskine Lane 1878 1939 Nach dem Tod seines Zen Meisters gab er dem Drangen seines Jugendfreundes Kitarō Nishida nach und wurde 1921 in Kyoto an der Ōtani Universitat Professor fur Buddhistische Philosophie Sowohl Suzuki selbst als auch seine Frau Beatrice waren Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft Adyar Adyar TG und riefen 1920 mit neun weiteren Theosophen die Tokyo International Lodge in Tokio mit Suzuki als Prasidenten ins Leben Beatrice fungierte als Sekretarin der Loge 1921 ubersiedelten die beiden nach Kyōto wo sie die theosophische Mahayana Lodge der Adyar TG ins Leben riefen wiederum mit Suzuki als Prasidenten und Beatrice als Sekretarin Suzuki ubersetzte 1937 bei einem Japanbesuch die Vortrage des spateren Prasidenten der Adyar TG Curuppumullage Jinarajadasa vom Englischen ins Japanische 3 4 5 1921 grundete er mit seiner Frau Beatrice Erskine Lane die Eastern Buddhist Society eine Gesellschaft die auf den Mahayana Buddhismus fokussiert ist Seinem Sendungsbewusstsein den Buddhismus und den Zen Buddhismus im Besonderen der westlichen Welt naher zu bringen entsprach die Herausgabe der englischsprachigen Vierteljahresschrift The Eastern Buddhist Nach der Teilnahme an einem grossen von Francis Younghusband ins Leben gerufenen interreligiosen Kongress dem World Congress of Faiths der 1936 am University College London abgehalten wurde 6 startete Suzuki zu einer Vortragsreise durch amerikanische und britische Universitatsstadte Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Suzuki seine Vortrage im Westen fort speziell in den USA Er entschloss sich auch wieder in Amerika zu leben und verbrachte dort abermals zehn Jahre mit Lehr und Vortragstatigkeiten an Universitaten von 1952 bis 1957 an der Columbia University in NY 1949 wurde er in Japan vom Kaiser mit dem Kulturorden 1954 mit dem Asahi Preis ausgezeichnet Am 12 Juli 1966 starb Daisetsu Teitaro Suzuki in Tokyo Werk BearbeitenSuzuki war der Autor von mehreren Werken uber den Zen Buddhismus und ubersetzte das Lankavatara Sutra aus dem Sanskrit ins Englische Der Schweizer Psychologe Carl Gustav Jung schrieb das Geleitwort zu seinem Buch Die grosse Befreiung Einfuhrung in den Zen Buddhismus 1958 Die meisten seiner Werke sind auch in deutscher Sprache erschienen Es kann davon ausgegangen werden dass Suzukis spezifische Darstellung des Zen Produkt eines orientalistischen Netzwerkes ist und eine Reaktion auf postkolonial modernes Verlangen nach religioser Identitat darstellt Durch seinen regen Austausch mit buddhistisch asiatischen Reformern amerikanischen und europaischen Intellektuellen sowie mit westlichen Akteuren aus Theosophie Wissenschaft Kunst und Literatur kann Suzuki als globaler Begrunder eines modernisierten Zen Buddhismus verstanden werden der durch die Aushandlungsprozesse dieses Netzwerkes entstanden war D T Suzuki transmitted Zen to the West and to some extent back to Japan As a product of both East and West he acted as a translator of cultures as a spiritual bridge builder and midwife and he had been a mythological figure he could have been called a culture hero He was part of a fine meshed interrelated network a human sign among a web of signifiers and infinite frame of reference where ideas ideals and metaphors were part of a communicative living tradition 7 Ebenfalls lasst sich Suzukis Wirken wie auch das anderer Reformer beispielsweise von Vivekananda oder Dharmapala in breitere Diskurse des 19 Jahrhunderts einordnen Christlich theologische Akteure waren bemuht das Christentum gegen die neu entdeckte asiatische Religionsgeschichte die aufgrund ihres Alters mit besonderen Zuschreibungen der Ursprunglichkeit versehen wurde zu verteidigen und gleichzeitig seine Vereinbarkeit mit der Wissenschaft zu proklamieren Asiatische Akteure wie Suzuki verfugten aufgrund ihrer ausgezeichneten globalen Vernetzung uber Kenntnisse dieser europaischen Debatten und nahmen in ihren eigenen Werken explizit Bezug auf diese So betont Suzuki beispielsweise die besondere Bedeutung der Erfahrung in Opposition zum Glauben sowie die Vereinbarkeit mit der westlichen Psychoanalyse 8 Einflusse Bearbeiten1957 war Charlotte Selver zusammen mit Erich Fromm Richard DeMartino und Daisetsu Teitaro Suzuki eine der Sprecherinnen an einer Konferenz Zen Buddhism and Psychoanalysis in Mexico Uber seinen Schuler Alan Watts und durch Charlotte Selver hatte Suzuki Einfluss auf die humanistische Bewegung am Esalen Institut Human Potential Movement Fritz Perls Abraham Maslow Alexander Lowen Will Shuts John Periocus Rollo May Carl Rogers Moshe Feldenkrais Ida Rolf The premier metaphysician of the 20th century Martin Heidegger once said in regard to D T Suzuki If I understand this man correctly this is what I have been trying to say in all my writings Roman Catholic writer Thomas Merton analytical psychologist Carl Jung social psychologist Erich Fromm avant garde musician John Cage writer and social critic Alan Watts poet Gary Snyder all influential in their own rights claim a debt to Mr Suzuki and his writings the most representative of which are gathered here in Zen Buddhism An intellectual understanding of Zen begins with this book Daisetsu Teitaro Suzuki Zen Buddhism Gebundene Ausgabe Aryan Books International 2002 Kritik BearbeitenDer Religionskritiker Victor Trimondi postulierte in seinem Buch Hitler Buddha Krishna Suzuki habe wahrend des Zweiten Weltkriegs mit den japanischen Militars kooperiert und in mehreren Veroffentlichungen zur Ausformulierung eines faschistisch buddhistischen Kriegerethos beigetragen Trimondi beruft sich dabei auf das Buch Zen at War von Brian Daizen Victoria 9 Nach 1945 sei Suzuki allerdings der erste bekannte japanische Buddhist gewesen der sich in mehreren Artikeln kritisch mit der Kriegspolitik seines Landes und der opportunistischen Haltung der japanischen Buddhisten auseinandersetze 10 Eine Kritik von Kemmyō Taira Satō der die kritischen Aussagen uber Suzuki in Zen at War analysierte und in Frage stellte 11 initiierte eine ausfuhrliche Diskussion uber das Thema 12 13 14 Werke Auswahl BearbeitenAls Autor Bearbeiten Titel der englischen Ausgaben Zen and Japanese Culture Pantheon Books New York City 1959 Zen und die Kultur Japans leicht gekurzt herausgegeben bei rowohlts deutsche enzyklopadie Hamburg 1958 Essays in Zen Buddhism First Series Rider London 1970 ISBN 0 09 026771 0 Edited by Christmas Humphreys Essays in Zen Buddhism Second Series Rider London 1970 ISBN 0 09 048431 2 Edited by Christmas Humphreys Essays in Zen Buddhism Third Series Rider London 1970 ISBN 0 09 048441 X Edited by Christmas Humphreys deutsche Ubersetzung Prajna Zen und die Hochste Weisheit Die Verwirklichung der transzendenten Weisheit im Buddhismus und im Zen Otto Wilhelm Barth Verlag Bern 1990 Living by Zen A synthesis of the historical and practical aspects of Zen Buddhism Rider London 1991 ISBN 0 7126 5136 5 Manual of Zen Buddhism A collection of Buddhist texts images including the ten ox herding pictures Grove Press New York 1960 Mysticism Christian and Buddhist Greenwood Press Westport 1975 ISBN 0 8371 8516 5 deutsche Ubersetzung von Lieselotte und Walter Hilsbecher Der westliche und der ostliche Weg Ullstein Verlag Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 548 35505 6 Swedenborg Buddha of the North Swedenborg Foundation West Chester 1996 ISBN 0 87785 184 0 The Great Liberation Introduction to Zen Buddhism Eastern Buddhist Society Kyōto 1934 in deutscher Ubersetzung zuerst publiziert bei Weller Leipzig 1939 mit dem Titel Die grosse Befreiung Einfuhrung in den Zen Buddhismus aus dem Englischen ubersetzt von Heinrich Robert Zimmer und mit einem Geleitwort von C G Jung Bis 2010 14 Auflagen und einige Prachtausgaben zuletzt bei Barth Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 502 61157 2 The Zen Doctrine of No Mind Samuel Weiser York Beach 1993 ISBN 0 87728 182 3 Zen Buddhismus und Psychoanalyse mit Erich Fromm und Richard de Martino Suhrkamp Frankfurt 1972 ISBN 3 518 36537 1 Als Ubersetzer Bearbeiten Asvaghosha s Discourse On The Awakening of Faith in The Mahayana Open Court Publ Co Chicago 1900 The Lankavatara Sutra A Mahayana Text London G Routledge and Sons 1932 Kegan Paul International London et al 1998 ISBN 0 7103 0600 8 The Sairkavatara sutra G Routledge and sons London 1932 Literatur BearbeitenKay Volker Koschel Suzuki Daisetz Teitaro In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 24 Bautz Nordhausen 2005 ISBN 3 88309 247 9 Sp 1471 1478 Artikel Artikelanfang im Internet Archive am 2008 01 23 S Noma Hrsg Suzuki Daisetz Teitarō In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1488 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Daisetsu Teitaro Suzuki im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurze Biografie und Bilder englisch Biografie Memento vom 13 Februar 2006 im Internet Archive englisch Biografie englisch Eastern Buddhist Society englisch Einzelnachweise Bearbeiten Medical Chart by Ryojun Suzuki 1 Prohl Inken Zen fur Dummies Wiley Weinheim 2010 ISBN 978 3 527 70501 6 S 376 Adele S Algeo Beatrice Lane Suzuki and Theosophy in Japan in Theosophical History Volume XI Fullerton Juli 2005 englisch Thomas A Tweed American Occultism and Japanese Buddhism Albert J Edmunds D T Suzuki and Translocative History Archivlink Memento vom 24 Marz 2009 im Internet Archive In Nanzan u ac jp pdf 296 kB abgerufen am 11 Mai 2022 englisch Adele S Algeo Beatrice Lane Suzuki An American Theosophist in Japan Memento vom 13 Juni 2010 im Internet Archive In Theosophical org abgerufen am 11 Mai 2022 englisch Kongressbericht Marcus Braybrooke A Wider Vision A History of the World Congress of Faiths 1936 1996 World Fellowship Through Religion The 1936 Congress Memento vom 3 Juni 2012 im Internet Archive In Religion online org abgerufen am 30 Oktober 2008 englisch Borup Jorn Zen and the Art of Inverting Orientalism Buddhism Religious Studies and Interrelated Networks In Antes Peter Geertz Armin W Warne Randi R Hrsg New Approaches to the Study of Religion Volume 1 Regional Critical and Historical Approaches de Gruyter Berlin New York 2004 ISBN 3 11 017698 X englisch Bergunder Michael Religion and Science within a Global Religious History In Aries Nr 16 2016 S 86 141 englisch vgl auch den englischsprachigen Wikipedia Artikel Zen at War Auszug aus dem Buch Hitler Buddha Krishna In Trimondi de abgerufen am 11 Mai 2022 Kemmyō Taira Satō D T Suzuki and the Question of War pdf 630 kB The Eastern Buddhist 39 1 Nicht mehr online verfugbar In web otani ac jp The Eastern Buddhist Society 2008 S 61 120 archiviert vom Original am 13 Juli 2020 abgerufen am 11 Mai 2022 englisch Translated in Collaboration with Thomas Kirchner Brian Daizen Victoria The Negative Side of D T Suzuki s Relationship to War Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive In web otani ac jp pdf 350 kB The Eastern Buddhist 41 2 2010 S 97 138 abgerufen am 11 Mai 2022 englisch Kemmyō Taira Satō Brian Victoria and the Question of Scholarship Memento vom 29 November 2014 im Internet Archive In web otani ac jp pdf 343 kB The Eastern Buddhist 41 2 2010 S 139 166 abgerufen am 11 Mai 2022 englisch Daniel A Metraux A Critical Analysis of Brian Victoria s Perspectives on Modern Japanese Buddhist History pdf 185 kB A Critical Analysis of Brian Victoria s Perspectives on Modern Japanese Buddhist History Nicht mehr online verfugbar In globalbuddhism org Journal of Global Buddhism 5 2004 S 66 81 archiviert vom Original am 5 Oktober 2021 abgerufen am 11 Mai 2022 englisch Normdaten Person GND 118757903 lobid OGND AKS LCCN n79086270 NDL 00075213 VIAF 46767643 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suzuki Daisetsu TeitaroALTERNATIVNAMEN Suzuki Daisetsu Hepburn 鈴木大拙 japanisch Suzuki Teitarō Geburtsname Hepburn 鈴木貞太郎 Geburtsname Kanji japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer AutorGEBURTSDATUM 18 Oktober 1870GEBURTSORT Kanazawa JapanSTERBEDATUM 12 Juli 1966STERBEORT Tokio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daisetsu Teitaro Suzuki amp oldid 238864356