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Direct Sequence Spread Spectrum DSSS ist ein Frequenzspreizverfahren fur die Datenubertragung uber Funk Die Idee dabei ist ein Ausgangssignal Nutzsignal mittels einer vorgegebenen Bitfolge zu spreizen Spreizen bezieht sich in diesem Zusammenhang auf das Frequenzspektrum welches nach der Anwendung des DSSS Verfahrens vom zu ubertragenden Signal belegt wird Das Verfahren dient dazu das Nutzsignal robuster gegen eine bestimmte Form von Storungen bei der Funkubertragung schmalbandige Storungen zu machen Dies geschieht indem Bits des originalen Bitstroms in mehrere Subbits sogenannte Chips ubersetzt werden Die Chipfolge wird auch als Spreizcode bzw Chipping Sequenz bezeichnet Die gleiche Verknupfung findet auch wieder im Empfanger statt Wahrend damit das Nutzsignal rekonstruiert wird wird das auf dem Ubertragungsweg hinzugekommene schmalbandige Storsignal nun im Empfanger gespreizt analog zur Spreizung des Nutzsignals im Sender Durch diese Spreizung des Storsignals verteilt sich seine Energiedichte entsprechend womit seine Storwirkung sinkt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Allgemeines 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkriegs waren das Patentwesen und der technische Wissensaustausch zwischen den USA und Europa behindert sodass in den USA und Europa weitgehend unabhangig an Frequenzspreizverfahren geforscht wurde Erst nach dem Krieg gewann man Ubersicht uber die einzelnen Beitrage Das US Standardwerk Spread Spectrum Communications Handbook von Marvin Kenneth Simon 1 gibt eine Ubersicht uber Entstehung und den heutigen Stand der Technik Darin wird der bemerkenswert fruhe Beitrag des Schweizer Erfinders Gustav Guanella gewurdigt der bereits im Jahr 1942 zu einer bedeutenden Schweizer Patentanmeldung fuhrte Das Patent tragt den Titel Verfahren zur Ubermittlung von Nachrichten die mit Hilfe von Steuersignalen verschleiert werden und wurde durch Guanellas Arbeitgeberfirma Brown Boveri amp Cie BBC mit Sitz in Baden Schweiz angemeldet Neben anderen im Ausland erteilten Patenten wurde das entsprechende Deutsche Patent 1952 erteilt 2 Allgemeines Bearbeiten nbsp Bandbreite statt LeistungsdichteBei DSSS wird die Symbolenergie uber eine grosse Bandbreite verteilt Dazu wird der Nutzdatenstrom mit dem Spreizcode dessen Datenrate hoher ist als die des Nutzdatenstroms multipliziert Diese Codeabfolge nennt man Chips oder pseudostatistische Codes PN Codes Durch die Spreizung ist eine grossere Bandbreite zur Ubertragung notwendig Je langer der Spreizcode ist desto mehr Bandbreite wird benotigt Gleichzeitig reduziert sich auch die Energiedichte im Spektrum so dass andere Signale weniger gestort werden Der Nutzdatenstrom kann beim Empfanger nur durch Verwendung der richtigen Chip Sequenz wieder rekonstruiert werden Verwendet wird DSSS bei GPS WLAN UMTS Ultrabreitband IEEE 802 15 4 Wireless USB und im Modellbausektor bei bestimmten Fernsteuerungsanlagen im 2 4 GHz Band Das Signal verschwindet im Hintergrundrauschen in militarischen Anwendungen nutzt man dies da zum Abhoren bzw um uberhaupt eine Ubertragung feststellen zu konnen die Kenntnis der zur Bandspreizung verwendeten Pseudozufallsfolge notwendig ist Eine weitere Eigenschaft macht man sich beim so genannten CDMA Verfahren Code Division Multiple Access zu Nutze Man ordnet jedem Sender einen eigenen eindeutigen Spreizcode zu Alle Sender konnen dann gleichzeitig senden und der Empfanger kann die individuellen Signale wieder rekonstruieren und die Sender dadurch unterscheiden Durch das Spreizen beansprucht ein Kanal mehr Bandbreite Im Gegenzug verbessert sich beim Entspreizen das Signal Rausch Verhaltnis Da das Rauschsignal nicht mit dem Spreizcode korreliert nimmt dessen Signalstarke im Gegensatz zum Nutzsignal nicht zu DSSS ist unempfindlich gegenuber schmalbandigen Storungen da ein Storsignal beim Empfanger mit dem Spreizsignal multipliziert wird Dadurch wird das Storsignal wie das Datensignal im Sender gespreizt Die Leistungsdichte des Storsignals verringert sich um den Spreizfaktor und kann somit das entspreizte Datensignal nicht mehr storen Das Datensignal wird wie vorgesehen ein zweites Mal mit dem Spreizcode multipliziert und damit wieder entspreizt Das Storsignal geht im Rauschen unter und hat keinen Einfluss auf das Nutzsignal Siehe auch BearbeitenBarker Code Frequency Hopping Spread Spectrum FHSS Einzelnachweise Bearbeiten Marvin Simon Spread Spectrum Communications Handbook Electronic Edition McGraw Hill Professional 2001 ISBN 9780071395700 S 44 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Espacenet Originaldokument DE846562 C 1952 08 14 In espacenet com Abgerufen am 30 Dezember 2014 Weblinks BearbeitenSpread Spectrum Modulationen PDF 337 kB V DTechnische ModulationsverfahrenUbersicht Modulator Analoge Modulationsverfahren AM FM PM VM SSB SSBSC DSBSC Digitale Modulationsverfahren ASK FSK GFSK PSK QPSK QAM APSK OFDM DMT TCM VSB Pulsmodulationsverfahren PDM PAM PFM PPM 1 PPM 2 PCM Frequenzspreizende Modulationsverfahren FHSS DSSS THSS CSS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Direct Sequence Spread Spectrum amp oldid 193114399