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Das Defile de La Tine auch Cluse de la Sarine Gorges de la Tine oder Creux de l Enfer 1 ist eine Schlucht in den Waadtlander und Freiburger Voralpen in der Schweiz Die markante Landschaftsform liegt im Parc naturel regional Gruyere Pays d Enhaut Blick talabwarts zum Defile de La Tine mit der alten Strasse vorne links der Strassenbrucke von 1891 rechts und der Bahnlinie von 1904 mit dem La Tinetunnel und einer ersten kleinen Schutzgalerie Fotografie von 1909 Nordlicher Abschnitt der Schlucht Fotografie von 1940 ETH Bibliothek Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Saane durchbricht im Westen der Gemeinde Rossiniere die zum waadtlandischen Bezirk Riviera Pays d Enhaut gehort in einem canyonartigen Einschnitt einen Felsriegel aus Kalkstein zwischen dem Bergmassiv der Dent de Corjon im Sudwesten und einem Vorsprung des Gebirgszugs der Pointe de Cray im Nordosten Die mehr als 800 Meter lange enge Schlucht liegt zwischen der Ortschaft La Tine die zu Rossiniere gehort und Montbovon Gemeinde Haut Intyamon im Kanton Freiburg Oberhalb der Schlucht munden von links der Bergbach Torrent de la Sauta und von rechts der Bach L Ondine in die Saane In der Tineschlucht uberwindet die Saane die Talstufe von der kleinen Schwemmebene bei La Tine hinunter in den 50 Meter tiefer gelegenen Talabschnitt von Montbovon Geschichte BearbeitenDer Hohenzug an der Schlucht markierte im Mittelalter die Landschaftsgrenze zwischen den Gebieten Haute Gruyere und Basse Gruyere innerhalb der Grafschaft Greyerz Seit der Aufteilung des ehemaligen Greyerzer Grafschaftsgebietes im Jahr 1555 zwischen den Stadten Freiburg und Bern liegt an dieser Stelle eine Kantonsgrenze und auch die Konfessionsgrenze zwischen dem katholischen Freiburgerland und dem reformierten Pays d Enhaut Durch die Schlucht verlief auch die ehemalige Grenze zwischen den freiburgischen Gemeinden Montbovon und Lessoc die sich zusammen mit zwei weiteren Nachbargemeinden zur neuen Talgemeinde Haut Intyamon vereinigten Der alte Bergweg in das Pays d Enhaut deutsch Oberland umging das Hindernis uber die nordliche Bergflanke durch felsiges Gebiet Das unzugangliche Engnis wurde erst spat mit einem direkten dem Lauf der Saane folgenden Weg erschlossen Im 18 Jahrhundert wurde dieser ausgebaut und erhielt im Jahr 1891 einen etwas neuen Verlauf mit der ersten Flussbrucke an dieser Stelle Die Route gehort heute zur interkantonalen Hauptstrasse 190 Route cantonale 702 die um 2005 von den beiden Kantonen Waadt und Freiburg ausgebaut und in der Schlucht etwas begradigt wurde Der historische Pfad uber den Berg ist heute ein Wanderweg 2 In der Nahe der Haltestelle La Tine uberspannt die historische Steinbrucke Pont de la Tine die Saane Uber diese Brucke fuhrt der alte Weg in das Greyerzer Oberland 3 Eine zweite alte Steinbrucke steht am nordlichen Ausgang der Schlucht bei Montbovon Seit 1904 fuhrt die Bahnstrecke der Montreux Berner Oberland Bahn durch die Schlucht und unterquert im 161 Meter langen La Tine Tunnel die Kantonsstrasse Oberhalb des Tunnels liegt die Bahnstrecke in der Steinschlaggalerie Galerie de la Tine die im Jahr 2018 verstarkt und erweitert wurde 4 Nur noch ein Teil des Abflusses der Saane nimmt den naturlichen Weg durch die Schlucht weil 1906 das schon vorher bestehende Kraftwerk Montbovon erweitert und mit einer neuen Wasserfassung oberhalb von La Tine in Betrieb genommen wurde So umgeht viel Wasser nun durch einen Stollen die Schlucht und erreicht uber die Kantonsgrenze das Maschinenhaus des Kraftwerks 5 6 Um 1970 ersetzte die Talsperre von Rossiniere mit dem Stausee Lac du Vernex die alte Wasserfassung von La Tine Das Wasserkraftwerk das sich heute im Besitz des Elektrizitatsversorgungsunternehmens Groupe E besitzt nutzt ein Gefalle von 80 bis 90 Metern 7 Im Zweiten Weltkrieg errichtete die Schweizer Armee im Defile de La Tine und an der nordostlichen Bergflanke die Festungsgruppe mit dem Artilleriewerk La Tine um den Zugang in das Alpenreduit entlang der Saanetalstrasse zu sperren Die Flussstrecke ist fur das Wildwasserbootfahren und das Schluchtenwandern erschlossen 8 Weblinks BearbeitenPierre Yves Favez La Tine In Historisches Lexikon der Schweiz Sperrstelle La Tine VDEinzelnachweise Bearbeiten Nicht zu verwechseln mit der Saaneschlucht Creux d Enfer bei Pont la Ville Wanderung entlang der Saane von der Mundung in die Aare bis zur Quelle ob Gsteig klemenz zh ch abgerufen am 23 Juni 2021 Pont de la Tine du XVIIIe s franchissant la Sarine notrehistoire ch abgerufen am 23 Juni 2021 MOB Galerie de la Tine mpaic com abgerufen am 23 Juni 2021 D Gauchat L usine de Montbovon In Bulletin technique de la Suisse romande 32 1906 S 3 8 Societe des usines Hydro electriques de Montbovon Usine a vapeur de Romont 1914 Barrage de Rossiniere swissdams ch Canyoning a La Tine fribourg loisirs ch abgerufen am 23 Juni 2021 46 47476 7 039509 Koordinaten 46 28 29 1 N 7 2 22 2 O CH1903 569346 147127 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Defile de La Tine amp oldid 233681544