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Curt Fleischhack 7 Dezember 1892 in Leipzig Reudnitz 6 Oktober 1972 in Leipzig war ein deutscher Bibliothekar und von 1955 bis 1961 als Hauptdirektor Leiter der Deutschen Bucherei Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenCurt Fleischhack war Sohn eines Strassenbahnfahrers und einer Landarbeiterin Nach dem Abschluss der achten Klasse in der Leipziger Burgerschule absolvierte er in Leipzig eine Buchhandlerlehre und arbeitete anschliessend als Buchhandlungsgehilfe in Wiesbaden und Leipzig 1915 wurde er Buchereigehilfe in der Deutschen Bucherei Im Herbst 1915 folgte seine Teilnahme als Sanitater am Ersten Weltkrieg Nach dem Krieg kehrte Fleischhack 1918 an die Deutsche Bucherei zuruck und besuchte die Leipziger Bibliothekarschule 1921 legte er erfolgreich die Prufung fur den gehobenen Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken ab 1929 wurde er zum Bibliotheksoberinspektor befordert 1 S 260 261 nbsp Grabstatte Curt und Marianne Fleischhack auf dem Sudfriedhof in Leipzig Grabstelle im Dezember 2022 aufgelassenDer Katholik Fleischhack war von 1924 bis 1935 Mitglied der Mazdaznan Bewegung und 1923 fur etwa sechs Monate Mitglied der SPD Er trat 1934 1935 unter anderem der Nationalsozialistischen Kulturgemeinde und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt bei 1 S 260 Ab 1934 war er Mitglied der SA Reserve die er 1939 verlassen musste 1937 stellte er erfolglos einen Antrag zur Aufnahme in die NSDAP 1 S 122Fleischhack war vor allem mit der Entwicklung der Nationalbibliographie in der Deutschen Bucherei beschaftigt Unter anderem hatte er massgeblichen Einfluss auf die Trennung der Nationalbibliographie in Reihe A Buchhandelsschriften und Reihe B ausserhalb des Buchhandels erscheinende Schriften Ende 1940 beauftragte das Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda die Deutsche Bucherei eine Bibliographie des judischen Schrifttums in deutscher Sprache 1901 1940 zu erstellen Uber den Umfang der Bibliographie hatte Fleischhack eine Uberschlagsrechnung mit 105 000 geschatzten Schriften erstellt Die Bibliotheksrat Johannes Ruppert bearbeitete die Bibliographie ab August 1941 2 1945 wurde Fleischhack aufgrund seiner SA Mitgliedschaft entlassen Er durfte allerdings im freien Arbeitsverhaltnis weiterbeschaftigt werden da er federfuhrend mit der Erstellung der Liste der auszusondernden Literatur betraut war 1 S 122 Inzwischen in die CDU eingetreten uberstand er im April 1947 das Entnazifierungsverfahren In der Folge wurde er in verantwortlicher Position engster Mitarbeiter von Heinrich Uhlendahl 3 1951 wurde Fleischhack Direktor der Bibliographischen Abteilung und 1954 unterzeichnete er eine Verpflichtungserklarung als IM des MfS der DDR 1 S 251Im September 1955 berief das Staatssekretariat fur Hochschulwesen den 63 Jahre alten Fleischhack als auch im westdeutschen Bibliothekswesen anerkannte Personlichkeit zum Hauptdirektor und Leiter der Deutschen Bucherei in der Nachfolge des Ende 1954 verstorbenen Heinrich Uhlendahls 1957 veroffentlichte er den Grundriss der Bibliographie das in der Folge zum Standardwerk fur die Ausbildung des bibliothekarischen Nachwuchses wurde 1958 erhielt Fleischhack als Auszeichnung den Vaterlandischen Verdienstorden in Bronze 4 Am Tag seines Ausscheidens aus dem Bibliotheksdienst bekam er Ende Januar 1961 den Professorentitel verliehen Fleischhack verfasste in der Festschrift Deutsche Bucherei 1912 1962 einen Beitrag uber die Bibliographien der Deutschen Bucherei Sein Nachfolger Helmut Rotzsch kritisierte ihn scharf wegen seiner unpolitischen Haltung als Autor der Festschrift 1 S 4051922 heiratete Fleischhack die Arbeitskollegin Marianne Holze mit der er eine Tochter und einen Sohn hatte Seine Frau war unter anderem als Schriftstellerin aktiv und verfasste mehrere Biographien wie uber Helene Schweitzer Schriften BearbeitenWege zum Wissen Buch Buchhandel Bibliotheken Schrifttumsverzeichnis Triltsch Wurzburg 1940 Bibliographisches Vademekum fur Buchhandler Bucherfreunde und Studierende Bachmair Socking 1949 Leitfaden der Bibliographie Quelle und Meyer Heidelberg 1951 Literatur BearbeitenGerhard Pomassl Curt Fleischhack 75 Jahre In Zentralblatt fur Bibliothekswesen 81 Heft 12 1967 S 734 738 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Christian Rau Nationalbibliothek im geteilten Land Die Deutsche Bucherei 1945 1990 Wallstein Verlag Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 3199 0 Soren Flachowsky Zeughaus fur die Schwerter des Geistes Die Deutsche Bucherei wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 3196 9 S 1117 1118 Christian Rau Nationalbibliothek im geteilten Land In Dialog mit Bibliotheken 2015 2 S 38 Neues Deutschland 29 Januar 1958 S 2Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Curt Fleischhack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fried Fleischhack Curt Fleischhack In Verein der Freunde von Marienbrunn e V Hrsg Broschure Marienbrunner LebenslaufeNormdaten Person GND 118691678 lobid OGND AKS VIAF 50019615 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fleischhack CurtKURZBESCHREIBUNG deutscher BibliothekarGEBURTSDATUM 7 Dezember 1892GEBURTSORT Leipzig ReudnitzSTERBEDATUM 6 Oktober 1972STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Fleischhack amp oldid 229297476