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Cromoglicinsaure Cromoglykat ist ein Arzneistoff der in der Therapie von und der Vorbeugung vor allergischen Erkrankungen Verwendung findet Cromoglicinsaure wird kaum enteral resorbiert so dass sie nur lokal appliziert werden kann Sie wird in folgenden Darreichungsformen angewendet Augen und Nasentropfen Nasensprays Kapseln zur Inhalation und Inhalationssprays Granulat und Kapseln zur oralen Einnahme StrukturformelAllgemeinesFreiname CromoglicinsaureAndere Namen 5 5 2 Hydroxytrimethylendioxy bis 4 oxo 4H 1 benzopyran 2 carbonsaure IUPAC Acidum cromoglicicum Latein DNCG Di Natrium Cromoglicat Summenformel C23H16O11Kurzbeschreibung weisser kristalliner Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 16110 51 3 15826 37 6 Dinatriumsalz EG Nummer 240 279 8ECHA InfoCard 100 036 602PubChem 2882ChemSpider 2779DrugBank DB01003Wikidata Q416427ArzneistoffangabenATC Code S01GX01 R01AC01 A07EB01 R03BC01 D11AX17Wirkstoffklasse AntiallergikaWirkmechanismus MastzellstabilisatorEigenschaftenMolare Masse 468 37 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 241 C Zersetzung 2 pKS Wert 1 1 2 Loslichkeit sehr schlecht in Wasser 210 mg l 1 bei 25 C 2 SicherheitshinweiseBitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht fur Arzneimittel Medizinprodukte Kosmetika Lebensmittel und Futtermittel beachtenGHS Gefahrstoffkennzeichnung 3 AchtungH und P Satze H 315 319 335P 261 305 351 338 3 Toxikologische Daten gt 2150 mg kg 1 LD50 Ratte oral 2 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Die Cromoglicinsaure ist die erste synthetisch hergestellte Substanz die gegen die Entzundungsmechanismen bei allergischem Asthma bronchiale und Allergie zur Anwendung kam Naturliches Vorbild fur die chemische Struktur der Cromoglicinsaure sind aus Doldengewachsen isolierte Furanochromon Derivate etwa Khellin oder Khellol Zusammen mit Nedocromil gehort Cromoglicinsaure zur Wirkstoffgruppe der Cromone 4 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Chemische Eigenschaften 3 Pharmakologie 4 Anwendungsgebiete 5 Nebenwirkungen 6 Handelsnamen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Wirkung der Cromoglicinsaure wurde 1965 von dem britischen Arzt Roger Altounyan 1922 1987 entdeckt und erforscht In Selbstversuchen prufte er Derivate des aus den Fruchten einer Umbillifere gewonnenen Khellins und konnte schliesslich die prophylaktische Wirkung in der Asthmatherapie beweisen 1969 wurde der Wirkstoff unter dem Handelsnamen Intal von der Firma Fisons 1995 ubernommen von Rhone Poulenc im Markt eingefuhrt 5 6 Chemische Eigenschaften BearbeitenZur Herstellung von Arzneimitteln wird auf Grund besserer Loslichkeit das Dinatriumsalz der Cromoglicinsaure Natriumcromoglicat Ph Eur verwendet Pharmakologie BearbeitenCromoglicinsaure hemmt in aktivierten Mastzellen die Chloridkanale und damit die Freisetzung von Entzundungsmediatoren wie z B Histamin Histamin spielt eine wichtige Rolle bei der allergischen Reaktion Prophylaktisch angewendet verhindern Cromoglicinsaure und Nedocromil gleichermassen die Sofort und Spatreaktion Die Cromoglicinsaure hat eine sehr kurze Halbwertszeit 60 90 Minuten bei pulmonaler Aufnahme 7 und muss daher zur vollen Wirkungsentfaltung mindestens 4 mal pro Tag angewendet werden Anwendungsgebiete BearbeitenDie Cromoglicinsaure kann prophylaktisch bei allergischem Asthma bronchiale der allergischen Rhinitis Heuschnupfen und der allergischen Konjunktivitis Bindehautentzundung angewendet werden Sie ist auch bei Langzeitanwendung gut vertraglich Cromoglicinsaure wird inhalativ auch in fixer Kombination mit Reproterol einem Arzneistoff der bronchienerweiternd wirkt und die Luftnot beseitigt angewendet Es werden die entzundungshemmende Wirkung und rasche Atemnotlinderung in einem Medikament zusammengefasst Ein alternativer Wirkstoff in der Anwendung ist Azelastin Nebenwirkungen BearbeitenIn Einzelfallen kann es zu lokalen Reizerscheinungen kommen wie Reizhusten und Heiserkeit In sehr seltenen Fallen kann durch Cromoglicinsaure ein Asthmaanfall induziert werden Handelsnamen BearbeitenMonopraparateAllergo Comod D A CH Allergocrom D Allergoval D Colimune D DNCG D Flui DNCG D Intal D A Lomudal CH Lomupren D Lomusol A CH Nalcrom CH Opticrom D CH Padiacrom D Pentatop D Pollicrom D Cromo Stulln D Vividrin antiallergische Augentropfen Nasenspray D A CH und weitere Generika Kombinationspraparatemit Reproterol Aarane D Allergospasmin D 8 9 10 Literatur BearbeitenT Karow R Lang Roth Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie 2008 16 Auflage Thomas Karow Verlag 2008 S 356 E Burgis Intensivkurs Allgemeine und spezielle Pharmakologie 3 Auflage Urban amp Fischer Verlag 2005 ISBN 3 437 42612 5 S 264 265 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Cromoglicinsaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 25 Dezember 2014 a b c d Eintrag zu Cromoglicic acid in der ChemIDplus Datenbank der United States National Library of Medicine NLM Seite nicht mehr abrufbar Inhalt nun verfugbar via PubChem ID 2882 a b Datenblatt Cromolyn sodium salt bei Sigma Aldrich abgerufen am 23 Marz 2011 PDF Lungeninformationsdienst Cromone Memento vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive abgerufen am 15 Dezember 2015 Ludger Riem 25 Jahre Cromoglicinsaure Mastzellblockade immer noch aktuell In Deutsches Arzteblatt Band 90 Nr 24 Deutscher Arzte Verlag 18 Juni 1993 S A 1768 aerzteblatt de Thorsten Hartmann Agglomeration feiner Pulver ein neues Verfahren zur Softpellet Produktion PDF 13 MB Dissertation Universitat Kiel 2008 urn nbn de gbv 8 diss 32041 Fachinfo D Cromoglin Nasenspray PDF pharmazie com Rote Liste online Stand Oktober 2009 AM Komp d Schweiz Stand Oktober 2009 AGES PharmMed Stand Oktober 2009 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cromoglicinsaure amp oldid 233205829