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Klassifikation nach ICD 10R49 0 DysphonieICD 10 online WHO Version 2019 Dysphonie Stimmstorung ist eine Beeintrachtigung des stimmlichen Teils der Artikulation auch Phonation genannt bei Erkrankungen oder Funktionsstorungen des Kehlkopfes und des Ansatzrohres Die Stimme klingt je nach Befund und Auspragung heiser Heiserkeit lat Raucitas oder Raucedo rau belegt oder behaucht Die Stimme ist oftmals nicht mehr flexibel Die Klangfarbe die Tonhohe und die Lautstarke konnen vom Betroffenen dann oft nur im verminderten Umfang variiert werden Der Sprechende fuhlt sich dann unwohl verspurt ein Gefuhl von Trockenheit oder ein Fremdkorper Klossgefuhl im Hals und rauspert sich oft zwanghaft Dieser erhohte Stimmdruck verstarkt die Stimmbeeintrachtigung Die Maximalform ist eine Stimmlosigkeit Aphonie Bei dauerhafter Uberbeanspruchung besteht die Gefahr sekundar organischer Veranderungen wie zum Beispiel Stimmlippenknotchen Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 2 Sonder Formen 3 Diagnostik 4 Therapie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseUrsachen BearbeitenStimmstorungen konnen organische und funktionelle Ursachen haben Organische Ursachen sind z B Entzundungen Lahmungen gut und bosartige Neubildungen z B Polypen Knotchen Granulome Kehlkopfkrebs aber auch ein Reflux von Magensaure Laryngitis gastrica In seltenen Fallen liegen Kehlkopfverletzungen oder angeborene Fehlbildungen des Kehlkopfes vor Die funktionellen Dysphonien konnen ihren Ursprung in einer Uberlastung ponogene Dysphonie von gr ponos Arbeit in stimmschadigenden Sprechgewohnheiten habituelle Dysphonie einem anlagebedingten schwachen Stimmapparat konstitutionelle Dysphonie und einer Art Konversionsneurose psychogene Dysphonie auch hysterische Dysphonie haben sowie als Symptom einer allgemeinen korperlichen Erkrankung symptomatische Dysphonie auftreten Je nach klinischer Erscheinungsform werden hyper und hypofunktionelle Dysphonien zu viel bzw zu wenig Krafteinsatz unterschieden Stimmveranderungen treten auch bei hormonellen Veranderungen auf wahrend des weiblichen Zyklus aber auch in der Pubertat oder Menopause und sind im gewissen Umfang normal Auch Medikamente konnen als Nebenwirkung durch unterschiedliche Art und Weise Stimmstorungen hervorrufen z B durch eine Austrocknung der Schleimhaute bei Neuroleptika systemische Wirkung durch Verminderung der Speichel Schleimproduktion oder bei Asthmasprays lokale Austrocknung durch das Spray Sonder Formen BearbeitenFolgende Sonder formen der Dysphonie werden in alterer Literatur beschrieben Dysphonia clericorum bei Rednern zum Beispiel Predigern als Folge einer Uberbeanspruchung der Stimme meist schmerzhaft Dysphonia paralytica bei Schadigung des Nervus vagus oder seines Astes N laryngeus meist inf N recurrens Dysphonia puberum wahrend des Stimmbruchs Dysphonia spastica Aphonia spastica oder Mogiphonie gepresste abgehackte knarrend einsetzende Stimme durch Zusammenpressen der Stimmlippen und der Taschenfalten beim Versuch der Phonation insbesondere bei Rednern oder als neurotisches Symptom abzugrenzen von der spasmodischen Dysphonie einer Form der Dystonie Dysphonia senilis die Altersstimme Diagnostik BearbeitenDie umfassende medizinische Diagnostik umfasst immer die Laryngoskopie Endoskopie des Kehlkopfes mit Stroboskopie oder Hochgeschwindigkeitskamera und einem auditiven Stimmbefund fur die Sprech und Singstimme Erganzt wird dieser durch die apparative Erfassung elektrophysiologischer Parameter wie Grundfrequenz Jitter Shimmer etc durch die Elektroglottographie und Erstellung eines Stimmfeldes Therapie BearbeitenFunktionelle Stimmstorungen werden in der Regel in einer gezielten Stimmtherapie bei Phoniatern Atem Sprech und Stimmlehrern oder Logopaden beispielsweise Atemrhythmisch angepasste Phonation durch Einstellung auf die physiologische Stimmgebung behandelt Bei organischen Stimmstorungen kommen je nach Befund meist operative Verfahren zum Einsatz in denen die Veranderungen in Allgemeinnarkose oder ortlicher Betaubung siehe Phonochirurgie entfernt werden Bosartige Veranderungen bedurfen meist einer grosszugigen Entfernung des Tumors mit dann oft verbleibender dauerhafter Stimmstorung Mit seinem erstmals 1912 als Ergebnis jahrzehntelanger Forschung veroffentlichten Werk Sprachheilkunde gilt Hermann Gutzmann sen als Hauptbegrunder der Lehre von den Sprach und Stimmstorungen 1 Siehe auch BearbeitenReinke OdemLiteratur BearbeitenDysphonie Diagnostik und Therapie von Stimmstorungen HNO NACHRICHTEN2016 46 6 AWMF Registernummer 049 014 Stand 18 09 2014 gultig bis 17 09 2019 Klassifikation S1 Leitlinie Kommunikationsstorungen bei neurogenen Sprech und Stimmstorungen im Erwachsenenalter Funktionsdiagnostik und Therapie In AWMF online AWMF Registernummer 030 103 Stand 30 09 2012 gultig bis 29 09 2017 Klassifikation S1 Leitlinie Neurogener Sprech und Stimmstorungen Dysarthrie Dysarthrophonie Therapie In AWMF online Fred Bernitzke Heil und Sonderpadagogik Bildungsverlag EINS Stam 2005 ISBN 3 8237 1542 9 W Seidner U Eysholdt Jurgen Wendler Hrsg Lehrbuch der Phoniatrie und Padaudiologie 4 vollig uberarbeitete Auflage Thieme Stuttgart New York 2005 ISBN 3 13 102294 9 Johan Sundberg The Science of the Singing Voice 1987 Die Wissenschaft von der Singstimme deutsch Friedemann Pabst Orpheus Bonn 1997 ISBN 3 922626 86 6 Richard Luchsinger Gottfried Eduard Arnold Handbuch der Stimm und Sprachheilkunde Springer Wien New York 1970Einzelnachweise Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 61 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dysphonie amp oldid 233638991