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Credo ut intelligam lat ich glaube damit ich erkennen kann ist eine Kurzformulierung fur ein theologisch philosophisches Programm von Anselm von Canterbury 1033 1109 mit dem er den Glauben rational begrunden will ohne dabei diese Begrundung zur Bedingung fur den Glauben zu machen Inhaltsverzeichnis 1 Kontext und Interpretation 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseKontext und Interpretation BearbeitenCredo ut intelligam ist in Anlehnung und Kontrast zum theologischen Ansatz credo quia absurdum ich glaube weil es widersinnig ist formuliert der fruher Tertullian oder Augustin zugeschrieben wurde und setzt einen ahnlichen Ansatz Augustins fort Credimus ut cognoscamus wir glauben um zu erkennen Anselms Programm credo ut intelligam ist grundlegend fur die Scholastik geworden Die Schrift Proslogion in der Anselm dieses Programm aufstellt enthalt philosophisch theologisch argumentierende Teile wie auch Abschnitte in Gebetsform 1 Ausgangspunkt des Werkes ist aber das beruhmt gewordene unum argumentum das eine Argument 2 mit dem Anselm zu beweisen sucht 3 quia deus vere est et quia est summum bonum nullo alio indigens et quo omnia indigent ut sint et ut bene sint et quaecumque de divina credimus substantia dass Gott wahrhaft ist und dass er das hochste Gute ist das keines anderen bedarf und dessen alles bedarf um zu sein und gut zu sein und was auch immer wir von der gottlichen Wesenheit glauben In Kapitel 2 4 legt er dann den sogenannten ontologischen Gottesbeweis 4 dar bei dem es sich um das gesuchte eine Argument handelt Dabei betont Anselm eine starke Einheit von Glauben und menschlicher Vernunft Die Vernunft ist dabei eine Wahrheitsquelle neben anderen Es wird noch kein theologischer Rationalismus oder eine naturliche Theologie wie in der Neuzeit als Erkenntnisquelle gegen bzw neben den Schriftglauben gestellt sondern umgekehrt wird der Glaube um die Vernunft bereichert Die vom Glauben beschenkte Vernunft sucht nach Einsicht und Begrundung aber es liegt damit noch kein Zweifel am Glauben vor wie etwa bei der Formulierung des ontologischen Gottesbeweises bei Descartes Das vollstandige Zitat aus dem Proslogion lautet 5 Neque enim quaero intelligere ut credam sed credo ut intelligam Denn ich suche nicht zu erkennen begreifen verstehen um zu glauben sondern ich glaube um zu erkennen begreifen verstehen Siehe auch BearbeitenApologetik Credo quia absurdum estLiteratur BearbeitenAnselm von Canterbury Franciscus Salesius Schmitt Hrsg Proslogion Untersuchungen Lateinisch deutsche Ausgabe Stuttgart Bad Cannstatt 1962 Eadmer The Life of St Anselm Archbishop of Canterbury hrsg von Richard William Southern London u a 1962 Karl Barth Fides quaerens intellectum Anselms Beweis der Existenz Gottes im Zusammenhang seines theologischen Programms Karl Barth Gesamtausgabe Abt II Bd 13 Zurich Theologischer Verlag 1931 2 Aufl 1986 ISBN 3 290 16206 0 Weblinks Bearbeitenthelatinlibrary comEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Salesius Schmitt Proslogion 1962 S 11 Vgl Eadmer S 30 oder Schmitt S 31 S Anselm von Canterbury Proslogion Prooemium Die Bezeichnung als ontologischer Gottesbeweis erhalt das Argument Anselms erst durch Kant in dessen Kritik der reinen Vernunft vgl z B Schmitt Proslogion S 13 S Anselm von Canterbury Proslogion Kapitel 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Credo ut intelligam amp oldid 229249344