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Cornia Nou auch Curnia Nou vollstandiger Name Poblat talaiotic de Cornia Nou Talayotische Siedlung von Cornia Nou ist eine archaologische Fundstatte auf der spanischen Baleareninsel Menorca Die Siedlung die der Talayot Kultur zugeordnet wird befindet sich in der Gemeinde Mao im Osten der Insel Cornia Nou Poblat talaiotic de Cornia NouBlick von Suden auf den westlichen Talayot von Cornia Nou Blick von Suden auf den westlichen Talayot von Cornia Nou Cornia Nou Balearen Lage auf MenorcaKoordinaten 39 52 53 N 4 14 1 O 39 881389 4 233611 76 Koordinaten 39 52 53 N 4 14 1 OOrt Mao Balearische Inseln SpanienEntstehung um 1000 v Chr Hohe 76 m Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Uberblick 2 2 Der westliche Talayot und seine Nebengebaude 2 3 Der ostliche Talayot 3 Denkmalschutz 4 Nominierung fur Weltkulturerbeliste 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLage BearbeitenDie archaologische Statte von Cornia Nou befindet sich 2 5 km westsudwestlich vom Zentrum Maos und etwa 150 m nordlich der Strasse Me 12 nach Sant Climent Zu erreichen ist sie nur uber eine schmale Strasse die vom Cami Vell de Sant Climent zur Einmundung des Carrer de Bajoli in die Avinguda des Cap de Cavalleria im Industriegebiet Poligon industrial im Westen Maos fuhrt von wo aus der Weg zur Fundstatte ausgeschildert ist Die talayotische Siedlung von Sa Cudia Cremada liegt ca 800 m ostlich der Talayot de Torello ca 1100 m westlich Die Fundstatte befindet sich auf Privatgelande und darf nur sonnabends ab 10 Uhr betreten werden Schautafeln geben dem Besucher nahere Informationen Beschreibung BearbeitenUberblick Bearbeiten Die Fundstatte an der seit 2007 Grabungen des Museu de Menorca durchgefuhrt werden 1 besteht aus zwei separaten Teilen Im Westen steht einer der grossten Talayots der Insel ein turmartiges Bauwerk in Form eines Kegelstumpfs das ohne Mortel aus ubereinander gehauften grossen Steinen errichtet wurde Talayots findet man nur auf Mallorca und Menorca Sie entstanden um 850 v Chr in der fruhen Eisenzeit und wurden um 550 v Chr wieder aufgegeben 2 Die Ausgrabungen haben einige Nebengebaude freigelegt die im Suden und Westen an den Talayot angrenzen 1 Etwa 80 Meter ostlich befindet sich ein zweiter deutlich kleinerer Talayot mit einem inneren Korridor der als Eingangstor zu einem teilweise von einer Zyklopenmauer umgebenen Hugel angesehen wird Hier konnte sich auf einer Flache von 4000 m 1 der ursprungliche Kern der Siedlung befunden haben 3 Der westliche Talayot und seine Nebengebaude Bearbeiten nbsp nbsp Die Ostseite des Talayots mit einer Offnung linkes Bild die auf eine Treppe im Inneren fuhrt rechtes Bild Das auffalligste Element der Anlage ist der westliche Talayot Er besitzt einen kreisformigen Grundriss mit einem Durchmesser von 26 Metern und ist 10 Meter hoch Das Bauwerk besteht aus grossen grob behauenen Steinen die in horizontalen Schichten aus konzentrischen Kreisen verlegt wurden Seine ursprungliche Hohe ist nicht bekannt da noch in den 1940er Jahren Steinblocke von seiner Spitze entnommen wurden 2 Von Osten und Westen fuhren schmale steile Treppen ins Innere des Talayots Man nimmt an dass sie auf seine obere Plattform fuhrten Durch Einsturze in der Vergangenheit enden sie heute jedoch blind Dagegen fuhrt eine eindrucksvolle 2 20 m breite Freitreppe 3 die sich aussen in die Wand des Bauwerks einschneidet vom Dach eines sudlich angrenzenden Gebaudes auch heute noch auf den Talayot Das sudliche Gebaude wurde zwischen 2008 und 2012 vollstandig ausgegraben Das von einer doppelwandigen Mauer begrenzte Gebaude besitzt eine leicht nach innen gebogene 13 Meter breite Fassade Ein zentrales Eingangstor mit einem grossen Monolithen als Tursturz fuhrt im Inneren auf einen Korridor Dieser besitzt im hinteren Teil eine Herdstelle Ein westlicher Raum ist in vier kleinere Kammern geteilt Ein kleinerer ostlicher Raum besitzt eine Pflasterung Der Korridor endet in einem Gebaudeteil der mit Steinen aufgefullt wurde mit Ausnahme eines schmalen Ganges der auf das Dach fuhrt Von hier erreicht man uber die Freitreppe die Spitze des Talayots Innerhalb des sudlichen Gebaudes wurde eine grosse Anzahl von Werkzeugen wie Mahlsteine Stossel Punzen Ahlen und Knochenspatel gefunden die zur Lebensmittelverarbeitung und zur Produktion verschiedener Gebrauchsguter gedient haben Daruber hinaus fanden sich Knochen von domestizierten Tieren wie Ziege Schaf Schwein und Rind aber auch vom Rothirsch sowie nahe der Herdstruktur Reste verkohlten Getreides Letzteres fiel wohl an als das Korn zur Erleichterung des Entspelzens gerostet wurde 2 Gefunden wurden ausserdem Scherben talayotischer karthagischer romischer iberischer und islamischer Keramik Die Forscher schlussfolgerten dass das Gebaude in talayotischer Zeit dazu diente die Verarbeitung Lagerung und Verteilung von Produkten zu zentralisieren Die Gemeinschaft die hier lebte zeigte soziale Komplexitat und vielleicht eine beginnende gesellschaftliche Schichtung 4 Bei der Ausgrabung des sudlichen Gebaudes konnten verschiedene Bauphasen nachgewiesen werden Es wurde versucht eine Chronologie dieser Baumassnahmen mit Hilfe der Radiokarbondatierung zu erstellen Ein Ergebnis war dass der Talayot bereits am Ende des 2 Jahrtausends v Chr gebaut worden sein muss und damit Jahrhunderte fruher als andere 5 Der Talayot und das sudliche Gebaude wurden im 6 Jahrhundert v Chr aufgegeben obwohl einige Strukturen an der ostlichen Aussenseite auch in der Romerzeit genutzt wurden Das sudliche Gebaude nbsp Eingangstor mit Blick in den Korridor nbsp Herdstelle nbsp Blick aus dem westlichen Raum in den Korridor nbsp Auf das Dach fuhrender GangSeit dem Abschluss der archaologischen Arbeiten am sudlichen Gebaude konzentrieren sich die Grabungen auf ein ahnliches westlich am Talayot lehnendes Gebaude mit einer monumentalen Umfassungsmauer Seine Fassade ist 8 90 Meter breit 1 Das Innere wird durch eine Mauer in zwei etwa gleich grosse Raume geteilt Im zentralen Teil der Westfassade offnen sich zwei Portale die in diese Raume fuhren Die Raume waren einmal durch eine Offnung in der Trennwand verbunden die aber schon in prahistorischer Zeit geschlossen wurde Die Ausgrabung des sudlichen der beiden Raume im Jahr 2016 forderte zwei weitere Portale zu Tage eines durch die Aussenwand nach Suden auch dieses wurde bereits vor der Aufgabe des Gebaudes geschlossen und eines zum Talayot Im Raum befindet sich eine zwei Meter hohe polylithische Saule aus funf Steinen Der oberste konnte bereits der Deckstein sein Da die Umfassungsmauer hoher ist konnte das auf die fruhere Existenz eines Zwischengeschosses hindeuten Auf dem Boden wurden wie im Sudgebaude Mahlsteine Stossel und andere Werkzeuge gefunden 6 Der ostliche Talayot Bearbeiten Der ostliche Talayot ist deutlich kleiner als der westliche Sein Durchmesser betragt lediglich 12 Meter 1 Er wird von Norden nach Suden von einem bis zu 4 Meter hohen 1 und 1 60 Meter breiten 7 uberdachten Korridor durchlaufen Der Talayot lehnt sich an die Reste einer alteren Mauer die ursprunglich ein Areal auf dem hinter ihr liegenden Hugel abgrenzte Er konnte einen monumentalen Zugang zu diesem Areal gebildet haben Im westlichen Flugel des Talayots befindet sich eine Kammer mit einer schiessschartenartigen Wandoffnung zum Korridor 2 Dieser Teil des Fundortes wurde bereits zwischen 2007 und 2008 untersucht und zeugt von erneuter Nutzung der Siedlung im 4 3 Jahrhundert v Chr Am Fuss des Talayots gibt es zwei in den Fels gegrabene Zisternen mit einer Reihe von Wasserauffangkanalen Die grossere konnte 16 die kleinere 4 Kubikmeter Wasser aufnehmen 3 Als sie in den letzten Jahrhunderten v Chr ihre Funktion verloren hatten wurden sie bis ins Mittelalter als Abfallgruben genutzt Grosse Mengen an Keramik zeigen dass die Siedlung noch in der islamischen Zeit die von 903 bis 1287 dauerte bewohnt war 8 Auf dem Gelande der Fundstatte befinden sich zudem mehrere kunstliche Grabhohlen Hypogaen aus der ersten Phase der Nutzung Der ostliche Talayot nbsp Grundriss nbsp Blick von Suden nbsp Blick in den Korridor von Norden nbsp Zwei Zisternen am TalayotDenkmalschutz BearbeitenDie talayotische Siedlung von Cornia Nou ist seit 1966 als Kulturgut Bien de Interes Cultural geschutzt Die Registriernummer beim spanischen Kulturministerium ist RI 51 0003546 Nominierung fur Weltkulturerbeliste BearbeitenCornia Nou gehort zu den 32 archaologischen Statten die Spanien am 14 Januar 2016 als Talayotische Kultur Menorcas offiziell fur eine Aufnahme in die UNESCO Liste des Welterbes vorschlug 9 10 Das Welterbekomitee stellte den Antrag auf seiner 41 Sitzung im Juli 2017 zuruck und forderte Nachbesserungen 11 Literatur BearbeitenMark Van Strydonck Von Myotragus zu Metellus Eine Reise in die Ur und Fruhgeschichte von Mallorca und Menorca LIBRUM Hochwald 2014 ISBN 978 3 9524038 8 4 S 73 75 niederlandisch Monumentaal en mysterieus Reis door de prehistorie van Mallorca en Menorca Leuwen 2002 Ubersetzt von Jurgen K Schmitt Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Cornia Nou talayotic settlement auf der Website Menorca Talayotica englisch abgerufen am 22 Oktober 2017 a b c d Informationstafel an der Fundstatte gesehen am 26 September 2016 a b c Lluis Plantalamor Massanet Joaquim Pons Machado Antoni Ferrer Rotger Resultats preliminars de les excavacions al talaiot est de Cornia Nou Mao In J Gual Hrsg III Jornades d Arqueolegs de les Balears Mao 3 und 4 Oktober 2008 Mao Consell Insular de Menorca Llibres del Patrimoni Historic i Cultural Band 4 2011 S 131 138 katalanisch Montserrat Anglada Antoni Ferrer Lluis Plantalamor Damia Ramis Mark Van Strydonck Les comunitats humanes a Menorca durant l edat del bronze el jaciment de Cornia Nou PDF 2 1 MB In Quad Preh Arq Cast Band 29 2011 S 27 46 katalanisch Montserrat Anglada Antoni Ferrer Lluis Plantalamor Damia Ramis Mark Van Strydonck Guy De Mulder Chronological Framework for the Early Talayotic Period in Menorca The Settlement of Cornia Nou In Radiocarbon Band 56 Nr 2 2014 S 411 424 englisch Montserrat Anglada Lluis Plantalamor Damia Ramis Cornia Nou L edifici oest del conjunt arqueologic pren forma In AMBIT Band 47 2017 S 10 13 katalanisch cime es PDF 12 2 MB Ferran Lagarda i Mata Cornia 2 Talayots auf der Webseite www arqueoguia com englisch abgerufen am 26 Oktober 2017 Antoni Nicolau Marti Elena Sintes Olives Ricard Pla Boada Albert Alvarez Marsal Talayotic Minorca The prehistory of the island Triangle Books Sant Lluis 2015 ISBN 978 84 8478 640 5 S 108 111 englisch Talayotic Culture of Minorca auf der spanischen Tentativliste bei der UNESCO englisch abgerufen am 28 Oktober 2017 World Heritage Committee Hrsg List of nominations received by 1 February 2016 and for examination by the World Heritage Committee at its 41st session 2017 englisch unesco org PDF 427 kB World Heritage Committee Hrsg Decisions adopted during the 41st session of the World Heritage Committee Krakow 2017 englisch unesco org PDF 4 5 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cornia Nou Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornia Nou amp oldid 236113675