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Cornelia Schroder Auerbach 24 August 1900 in Breslau 11 Oktober 1997 in Berlin war eine deutsche Musikpadagogin Cembalistin Musikwissenschaftlerin und Autorin Evangelisch getauft galt sie 1933 1945 aufgrund ihrer judischen Grosseltern als Judin Gedenktafel fur Hanning Schroder und Cornelia Schroder Auerbach am Quermatenweg 148 Berlin Zehlendorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl aus Eigenpublikationen und Mitarbeit 3 Ehrungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenCornelia Cora Schroder Auerbach war die Tochter des Breslauer Pianisten Max Auerbach 1872 und die Schwester von Klaus Gunter und Johannes Ilmari Auerbach sowie die Nichte des Jenaer Physikers Felix Auerbach Nach der Trennung der Eltern 1906 ging ihre Mutter die Lehrerin Kathe Auerbach 1871 1940 mit den beiden jungsten Sohnen nach Jena wahrend Johannes und Cornelia vorerst beim Vater blieben Der kinderlose Onkel Felix Auerbach Professor an der Universitat Jena wurde jedoch bald zum Ersatzvater aller Kinder Cora Auerbach wuchs im Jenaer Haus des Onkels auf in dem Kunstler und Mazene wie Clara Harnack Reinhard Sorge Eberhard Grisebach und Botho Graef verkehrten Sie spielte Tasteninstrumente Blockflote und war eine Schulerin von Max Reger 1918 19 war sie Musiklehrerin an der Freien Schulgemeinde Wickersdorf und hatte Verbindungen zur Wandervogel Bewegung und der Jugendbewegung Sie studierte ab 1920 Musikwissenschaft in Breslau Munchen Jena und Freiburg Wilibald Gurlitt wo sie 1928 mit einer Dissertation Die deutsche Clavichordkunst des 18 Jahrhunderts promovierte Sie war die erste promovierte Musikwissenschaftlerin in Deutschland und wurde Abteilungsleiterin an der Berliner Akademie der Wissenschaften 1929 heiratete sie den Komponisten Hanning Schroder in Berlin Anfang der 30er Jahre gaben Schroder seine Frau und der Instrumentenbauer Peter Harlan als Harlan Trio in ganz Deutschland zahlreiche Konzerte mit Mittelalter Renaissance und Barock Musik auf historischen Instrumenten Cornelia Schroder Auerbach war die treibende Kraft dieses Ensembles organisierte den Grossteil der Konzerte und gab daneben Vorlesungen uber alte Musik und die Praxis dieser historischen Auffuhrungen 1930 wurde sie von der frisch geschiedenen Ex Frau Ingeborg Schwester von Arvid und Falk Harnack ihres Bruders Johannes Ilmari Auerbach und deren Sohn Wulf Auerbach ihrem Neffen besucht Ingeborg lernte sodann uber Hanning Schroder dessen Freund Gustav Havemann kennen und heiratete diesen Weil Hanning Schroder Lieder fur Arbeiterchore komponierte und sie ihre judische Abstammung nicht verleugnete wurde Cornelia Schroder Auerbach ebenso wie ihr Mann 1935 durch Ausschluss aus der Reichsmusikkammer vom nationalsozialistischen Berufsverbot getroffen Schroder Auerbach und ihr Mann zogen 1935 in eine Doppelhaushalfte am Quermatenweg 148 in Berlin Zehlendorf die sie mit seinem Erbe erwarben Sie lebte ab 1944 mit der Tochter Nele bei Familie Rienau die als in Hamburg Ausgebombte im Dezember 1943 ins Pastorat von Dargun in Mecklenburg gekommen waren wo sie auf Pastor Johannes Rienaus Betreiben hin von 1944 bis 1952 bei der Kirchgemeinde als Organistin und Chorleiterin arbeitete Da der Schweriner Oberkirchenrat der Evangelisch lutherischen Landeskirche Mecklenburgs fur die Festanstellung Schroder Auerbachs so genannten Ariernachweis forderte auf dessen Nachlieferung Pastor Rienau die Kirchenleitung mit Verweis auf kriegsbedingte Schwierigkeiten erfolgreich vertrostete wurde sie zunachst nur bis auf Widerruf eingestellt Von Anfang 1944 bis Marz 1945 verbargen Hanning Schroder und Cornelia Schroder Auerbach in ihrem Berliner Eigenheim das untergetauchte judische Ehepaar Werner und Ilse Rewald und retteten sie vor dem sicheren Tod 1948 erhielt sie dann als Festangestellte kirchlicherseits die Amtsbezeichnung Kantorin Im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands zunachst in Dargun spater im mecklenburgischen Landesverband und im Prasidialrat wirkte sie mit trotz einer kritischen Haltung zum SED Staat Obwohl sie ab 1952 mit ihrem Mann wieder in ihrem Eigenheim lebte das inzwischen zum US Sektor Berlins gehorte war sie von 1954 bis 1959 Leiterin der Arbeit der Sektion Musik an der Deutschen Akademie der Kunste im Ostsektor der Stadt und brachte mehrere Publikationen auf den Weg Am 1 Januar 1959 wurde sie aber fristlos entlassen Danach arbeitete sie freiberuflich als Musikpadagogin und in der Musikforschung Nach der Wende wurde sie entschadigt Werke Auswahl aus Eigenpublikationen und Mitarbeit BearbeitenDie deutsche Clavichordkunst des 18 Jahrhunderts Leipzig 1930 Kassel 1953 1959 D G Turk Kleine Handstucke fur Klavier 1932 R Schumann Samtliche Heine Lieder Leipzig 1956 J P Kellner Ausgewahlte Klavierstucke Leipzig 1957 C Fr Zelter Ausgewahlte Mannerchore Leipzig 1958 Wir komponieren mit zwei Wurfeln Musikalisches Lehrspiel nach Mozart Possneck 1958 Carl Friedrich Zelter und die Akademie Monographien und Biographien Deutsche Akademie der Kunste Berlin 1959 Kritiken Artikel Berichte und Beitrage u a im Konzertbuch Berlin 1958 und in Programmheften der Deutschen Akademie der Kunste uber Max Reger Arnold Schonberg Bartok u a Zahlreiche Beitrage auf Schallplatten Hullen 1970 1 Frauen in der Geschichte der Sing Akademie zu Berlin Festschrift zum 175 jahrigen Bestehen Berlin 1966 S 97 105 Mond und Menschen 9 Lieder aus Chinesische Flote von Hans Bethge fur Sopran Flote und Klavier Kleine Klaviermusik fur zwei grosse und zwei kleine Hande Musik fur Viola solo Pflanzenkantate nach Gedichten v Hans Much Fur Sopran Flote und Bratsche Cornelia Schroder Auerbach amp Maria Schmid Johannes Ilmari Auerbach Plastik Malerei Graphik Stadtische Museen Jena 1991 2 Cornelia Schroder Auerbach Eine Jugend in Jena In Jurgen John Volker Wahl Hrsg Zwischen Konvention und Avantgarde Doppelstadt Jena Weimar Bohlau Weimar 1995 S 1 20 ISBN 978 3 412 08894 1 Ehrungen BearbeitenUmschlagtext aus Zwischen Noten und Gesellschaftssystemen Festschrift fur Cornelia Schroder Auerbach zum 95 Geburtstag Mit dieser Festschrift werden zwei Personlichkeiten geehrt deren Lebenswege ebenso untrennbar voneinander waren wie steinig Cornelia und Hanning Schroder sind zumindest aus dem Berliner Musikleben der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts nicht mehr wegzudenken obgleich beide in ihrer kunstlerischen bzw wissenschaftlichen Tatigkeit immer wieder behindert wurden so dass eine offentliche Wirkung uber viele Jahre hinweg stark eingeschrankt war Die Jubilaen der Musikwissenschaftlerin und des geburtigen Mecklenburger Komponisten werden hier zum Anlass genommen mit einer Sammlung von Laudationes und Aufsatzen zum einen beide Personlichkeiten zu ehren und ihr Leben und Schaffen punktuell darzustellen zum anderen im Blick auf deren Lebenswege die Musik und das Musikleben der DDR kritisch aufzuarbeiten und zum dritten an das musikwissenschaftliche Werk Cornelia Schroders anknupfend neueste Forschungen aus dem Bereich der Clavichord Musik vorzustellen Einzelnachweise Bearbeiten usc edu Memento des Originals vom 15 August 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www usc edu englisch jena de Memento des Originals vom 14 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jena deLiteratur BearbeitenLilo Furst Ramdohr Freundschaften in der Weissen Rose Verlag Geschichtswerkstatt Neuhausen Munchen 1995 ISBN 3 931231 00 3 Nele Hertling Cornelia Schroder Auerbach im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM Hugo Riemann Wilibald Gurlitt Hans Heinrich Eggebrecht Carl Dahlhaus Riemann Musik Lexikon Personenteil L Z Ausgabe 12 B Schott s Sohne Mainz 1961 Nico Schuler Hanning Schroder Dokumente und kritisches Werkverzeichnis Hamburg 1996 ISBN 978 3 928770 67 5 Meike Werner Moderne in der Provinz kulturelle Experimente im Fin de Siecle Jena Wallstein Verlag Gottingen 2003 ISBN 3 89244 594 X Zwischen Noten und Gesellschaftssystemen Festschrift fur Cornelia Schroder Auerbach zum 95 Geburtstag und zum Andenken an Hanning Schroder anlasslich seines 100 Geburtstages Frankfurt M Berlin Bern New York Paris Wien 1996 Greifswalder Beitrage zur Musikwissenschaft Bd 2 ISBN 978 3 631 49832 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cornelia Schroder Auerbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiografie und Foto Schriftenreihe Verdrangte Musik NS verfolgte Komponisten und ihre Werke Band 15Normdaten Person GND 119306670 lobid OGND AKS LCCN no97018795 VIAF 35263241 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schroder Auerbach CorneliaALTERNATIVNAMEN Auerbach Cornelia Schroder Auerbach Cora Auerbach CoraKURZBESCHREIBUNG deutsch Musikpadagogin Cembalistin Musikwissenschaftlerin und AutorinGEBURTSDATUM 24 August 1900GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 11 Oktober 1997STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Cornelia Schroder Auerbach amp oldid 237557378