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Colette Marchand 29 April 1925 in Paris 5 Juni 2015 in Bois le Roi Departement Seine et Marne war eine franzosische Tanzerin und Schauspielerin Bekanntheit erlangte sie ab Ende der 1940er Jahre als Primaballerina von Roland Petits Les Ballets de Paris Fur ihr Spielfilmdebut in John Hustons Moulin Rouge 1952 erhielt sie den Golden Globe Award und eine Oscar Nominierung Von Kritikern wurde sie gemeinsam mit unter anderem Margot Fonteyn Yvette Chauvire und Violetta Elvin zu den zehn grossten zeitgenossischen Tanzerinnen in Westeuropa gezahlt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Zusammenarbeit mit Roland Petit 1 2 Spielfilmdebut und Oscar Nominierung 2 Ballette Auswahl 3 Filmografie 4 Auszeichnungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Zusammenarbeit mit Roland Petit Bearbeiten Colette Marchand wurde 1925 in Paris geboren 1 Sie genoss eine klassische Tanzausbildung an der Schule der Opera de Paris 2 und erhielt daruber hinaus Violinenunterricht 3 Ihre Lehrer waren der russisch franzosische Tanzer und Choreograph Victor Gsovsky 1902 1974 2 und Albert Aveline 1883 1968 4 Nach einer kurzen Zeit an der Pariser Oper 2 ging Marchand nach England wo sie sich 1947 kurzzeitig dem Metropolitan Ballett unter Leitung Letty Littlewoods und Gsovskys anschloss Sie trat unter anderem als Konigin in Tschaikowskis Schwanensee auf tanzte die Galatea in Pygmalion und ubernahm die Titelrolle der Julia in Sergei Lifars Romeo und Julia 5 Ihren Durchbruch feierte sie ab 1948 mit Roland Petits Les Ballets de Paris am Theatre Marigny 2 Mit der neu gegrundeten Ballettkompanie trat Marchand im Fruhjahr 1949 in London in Les Demoiselles de la Nuit auf Fur Jean Francaix Ballett eine Variante des Marchens Die kleine Meerjungfrau erhielt sie Lob seitens der Kritiker die ihr einen wunderschonen und markanten Tanzstil attestierten 6 Im Oktober 1949 ging Marchand mit Petits Kompanie in den Vereinigten Staaten auf Tournee Am New Yorker Broadway tanzte die Primaballerina mit Erfolg in L œuf a la coque und Le combat am Winter Garden Theatre und die Produktion brachte es bis Januar 1950 auf 116 Auffuhrungen Daraufhin wurden US amerikanische Medien auf die charismatische Franzosin aufmerksam Das fur seine Fotoreportagen bekannte Magazin Life widmete ihr vier Seiten und Marchand trug wegen ihrer tanzerischen Fertigkeiten bald den schlichten Beinamen The Legs 7 englisch fur Die Beine Noch im selben Jahr war sie von Oktober bis Dezember als Carmen und erneut in der Titelrolle als L œuf a la coque am National Theatre bzw Broadhurst Theatre zu sehen Ebenfalls Erfolg war Marchand mit der Produktion von Two on the Aisle beschieden die von Juli 1951 bis Marz 1952 am Broadway gastierte In der Musical Revue trat sie in provokativen schwarzen Seidenstrumpfen unter anderem gemeinsam mit Dolores Gray und Bert Lahr auf 8 Spielfilmdebut und Oscar Nominierung Bearbeiten Das Jahr 1952 markierte auch Colette Marchands Debut als Schauspielerin nachdem sie ihre Stimme bereits Isidore Isous Experimentalfilm Traite de bave et d eternite 1951 geliehen hatte John Huston der unter anderem bei Filmen wie Die Spur des Falken 1941 Der Schatz der Sierra Madre 1948 oder African Queen 1951 Regie gefuhrte hatte setzte sie in seinem Film Moulin Rouge ein in dem der US Amerikaner versuchte bewusst mit Farbdramaturgie zu arbeiten 9 In der Verfilmung der gleichnamigen Toulouse Lautrec Biografie von Pierre La Mure spielt Marchand an der Seite von Zsa Zsa Gabor und Suzanne Flon die Rolle einer Strassendirne die dem Kunstler dargestellt von Jose Ferrer Liebe vorheuchelt um ihren Wunsch nach Geld zu befriedigen Die New York Times bewertete Marchands Part als kurze aber schmerzliche Aufgabe das scharfe metallische Temperament und die hilflose Charakterschwache eines Strassenmadchens 10 darzustellen wahrend Die Zeit ihre Marie Charlet als ein Kabinettstuck schauspielerischer Leistung pries 11 Bei der Golden Globe Verleihung 1953 setzte sich Marchand daraufhin als beste Nachwuchsdarstellerin gegen Katy Jurado Zwolf Uhr mittags und Rita Gam Ich bin ein Atomspion durch Drei Wochen spater bei der Oscarverleihung 1953 war Moulin Rouge in sieben Kategorien fur einen Academy Award nominiert konnte sich aber nur in den technischen Kategorien mit zwei Siegen durchsetzen Unter den Nominierten befand sich auch Colette Marchand die achtzehn Jahre nach der siegreichen Franzosin Claudette Colbert Es geschah in einer Nacht in der Kategorie beste Nebendarstellerin gegenuber der US Amerikanerin Gloria Grahame Stadt der Illusionen das Nachsehen hatte Nach Moulin Rouge sah man Colette Marchand 1953 in Roland Petits Pariser Ballett Cine Bijou eine Parodie auf Gangsterfilme in dem sie die Rolle der Femme fatale und Petit die des Gangsters ubernahm 12 Ein Jahr spater erhielt sie die weibliche Hauptrolle in Peter Berneis und Andre Haguets deutsch franzosischer Spielfilmproduktion Ungarische Rhapsodie 1954 neben Paul Hubschmid Die frei von historischen Tatsachen inszenierte Liebesgeschichte zwischen dem Komponisten Franz Liszt und der adligen Carolyne zu Sayn Wittgenstein wurde als gefuhlvolle Romanze mit musikalischen Lichtblicken 13 bewertet und wegen seiner lebendigen Farbfotografie gelobt aber auch aufgrund seiner Darstellung des vorehelichen Beisammenseins und einiger ausschweifender Szenen vom film dienst nur unter Vorbehalt weiterempfohlen 13 Unter Filmregisseur Andre Haguet schlupfte Marchand im selben Jahr in Par ordre du tsar erneut in die Rolle der unglucklich verliebten Furstin und tanzte und choreographierte in Haguets Kurzfilm Romantic Youth neben Milorad Miskovitch An den Erfolg ihres Schauspieldebuts konnte jedoch die fur ihre Eleganz bekannte und von den Franzosen noch Jahrzehnte spater als etoile de l Empire 7 franzosisch fur Stern des Imperiums verehrte Tanzerin nicht anknupfen und sie kehrte der Filmleinwand den Rucken zu 1953 tanzte Marchand die kokette Ehefrau neben Petit im Ballett Deuil en 24 heures in Paris und London Im selben Jahr ubernahm sie in London und New York die Titelrolle in The Lady in the Ice fur das sich der bekannte Filmregisseur Orson Welles verantwortlich zeigte 14 15 sowie die Carmen 16 Bis in die 1960er Jahre hinein blieb Marchand als Tanzerin aktiv 17 Der bekannte Ballettkritiker Olivier Merlin zahlte sie gemeinsam mit Margot Fonteyn Yvette Chauvire und Violetta Elvin zu den zehn grossten zeitgenossischen Tanzerinnen im Westen 18 Marchand heiratete 1953 ihren drei Jahre jungeren Landsmann Jacques Bazire den musikalischen Leiter von Roland Petits Ballettkompanie 19 der auch die Filmmusik zu Ungarische Rhapsodie beisteuerte Colette Marchand starb am 5 Juni 2015 im Alter von 90 Jahren in ihrem Heim in Bois le Roi im Departement Seine et Marne 20 Ballette Auswahl Bearbeiten1949 Les Demoiselle de la Nuit 1949 L œuf a la coque 1953 Cine Bijou 1953 Deuil en 24 heures 1953 The Lady in the Ice 1959 Cyrano de Bergerac 1967 The Miraculous MandarinFilmografie Bearbeiten1951 Traite de bave et d eternite nur Stimme 1952 Moulin Rouge 1954 Ungarische Rhapsodie Les cloches n ont pas sonne 1954 Par ordre du tsar 1954 Romantic YouthAuszeichnungen BearbeitenGolden Globe Award 1953 Beste Nachwuchsdarstellerin fur Moulin Rouge Oscarverleihung 1953 nominiert als Beste Nebendarstellerin fur Moulin Rouge British Film Academy Award 1954 nominiert als Bester Newcomer fur Moulin RougeWeblinks BearbeitenColette Marchand in der Internet Movie Database englisch Colette Marchand in der Internet Broadway Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten vgl Marchand Colette In Paul S Ulrich Biographisches Verzeichnis fur Theater Tanz und Musik Berlin Verlag Spitz Berlin 1997 ISBN 3 87061 673 3 a b c d vgl Colette Marchand In Jacques Baril Dictionnaire de danse Ed du Seuil Paris 1964 Collections microcosme aufgerufen via WBIS vgl Marchand Colette In Barbara Naomi Cohen Stratyner Biographical Dictionary of dance Schirmer u a New York u a 1982 ISBN 0 02 870260 3 S 579 580 vgl Marchand Colette In Horst Koegler The concise Oxford dictionary of Ballet Oxford Univ Press London u a 1982 ISBN 0 19 311325 2 S 272 vgl Colette Marchand In Peter Noble Hrsg British Ballet Robinson London 1949 aufgerufen via WBIS vgl Princes Theatre Les Ballets De Paris In The Times 17 Februar 1949 Ausg 51308 S 7 a b vgl Christine de Rivoyre Colette Marchand etoile de l Empire In Le Monde 18 April 2002 Derniere Page vgl 6 60 Comedian In Time 1 Oktober 1951 vgl Filmkritik von F im film dienst 30 1953 vgl Bosley Crowther Moulin Rouge In New York Times 11 Februar 1953 Erika Muller Der Maler des Moulin Rouge In Die Zeit Nr 10 1953 vgl New Ballets In Paris Lifar And Petit In The Times 31 Marz 1953 Ausg 52584 S 9 a b vgl Filmkritik von M W T im film dienst 20 1954 vgl Ballet In London A Parable By Mr Orson Welles In The Times 17 August 1953 Ausg 52702 S 2 vgl Sadler s Return In Time 21 September 1953 vgl Ballets Petit Carmen In The Times 1 September 1953 Ausg 52715 S 9 vgl Choreographer s Individuality In The Times 22 Marz 1967 Ausg 56896 S 10 zitiert nach Ach der Papili In Der Spiegel Nr 20 1955 S 36 online vgl Milestones In Time 28 September 1953 Anna Kisselgoff Colette Marchand Glamorous International Ballet Star Dies at 90 In The New York Times 21 Juni 2015 abgerufen am 22 Juni 2015 englisch Normdaten Person GND 1016228937 lobid OGND AKS LCCN no2005062034 VIAF 228829696 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marchand ColetteALTERNATIVNAMEN Marchand Collette Bazire ColetteKURZBESCHREIBUNG franzosische Tanzerin und SchauspielerinGEBURTSDATUM 29 April 1925GEBURTSORT Paris Ile de France FrankreichSTERBEDATUM 5 Juni 2015STERBEORT Bois le Roi Departement Seine et Marne Ile de France Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Colette Marchand amp oldid 224720652