www.wikidata.de-de.nina.az
Clara Muller Jahnke geborene Muller 5 Februar 1860 1 in Lenzen Kreis Belgard 4 November 1905 in Wilhelmshagen bei Berlin war eine deutsche Dichterin Journalistin und Frauenrechtlerin Sie galt als fuhrende sozialistische Dichterin ihrer Zeit und machte insbesondere mit ihren agitatorischen Arbeitergedichten auf die Lage der Arbeiter und der Frauen aufmerksam Clara Muller JahnkeGedenktafel am Haus Lassallestr 67 in Berlin WilhelmshagenGrabstein auf dem Friedhof WilhelmshagenTafel mit Lebensgeschichte von Muller Jahnke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenClara Muller war die Tochter des Pfarrers Wilhelm Muller Der demokratisch gesinnte Protestant unterrichtete seine Tochter selbst in Latein und Griechisch starb allerdings bereits 1873 Wilhelm Muller arbeitete zunachst als Schafer auf einem Gutshof und begann spater zu studieren Im Jahre 1848 holten die Bauern von Lenzen Muller als Pfarrer in ihre Kirche Dafur mussten die Bauern protestierend vor das Belgarder Rathaus ziehen bevor der bereits zweimal von ihnen gewahlte Pfarrer tatsachlich bestatigt wurde Muller galt ihnen als Demokrat Nach dem Tod von Wilhelm Muller gerieten Mutter und Tochter in finanzielle Schwierigkeiten Zunachst zogen die Mutter Clara und ihre jungere Schwester von Lenzen nach Belgard Clara ging nach Berlin und schloss 1877 eine Handelsschule ab Sie arbeitete als Buchhalterin bei einem Tapeten Fabrikanten in Berlin Das Unternehmen verliess sie wieder als der Chef von seiner kleinen weissen Sklavin mehr verlangte als die Fuhrung der Geschaftsbucher Aber auch aus gesundheitlichen Grunden hochgradige Bleichsucht musste sie Berlin wieder aufgeben Sie kehrte zu ihrer Mutter nach Belgard zuruck Im Jahre 1884 ubersiedelte Clara Muller nach Kolberg wo sie als Volksschullehrerin arbeitete Ab 1889 war sie journalistisch tatig Sie wurde Redakteurin der Zeitung fur Pommern und schrieb zudem fur die Deutsche Romanzeitung Gesellschaft Neuland Breslauer Monatsblatter die Monatsschrift fur neue Litteratur und Kunst sowie fur das sozialdemokratische Satireblatt Der wahre Jacob In den sozialdemokratischen Zeitschriften Neue Welt und Gleichheit veroffentlichte sie erste sozialkritische Gedichte Im Jahre 1899 erschien ihr erster Gedichtband Mit roten Kressen Die Frauenrechtlerin Clara Zetkin widmete sich daraufhin diesem Werk gleich in mehreren Ausgaben der Zeitschrift Die Gleichheit Ihre Rezension ist eine wahre Lobeshymne 1901 wurde der Band Sturmlieder vom Meer gedruckt Durch eine Erbschaft konnte sie seit 1900 als freie Schriftstellerin leben Im Dezember 1899 war ihre Mutter verstorben Fortan begab sich Clara Muller auf Reisen In Italien lernte sie den Orientmaler Oskar Jahnke kennen 1902 heirateten beide auf Capri Oskar Jahnke arbeitete auch in Berlin unter anderem als Architekt fur das Bezirksamt Zehlendorf Clara Muller Jahnke und ihr Mann waren mit dem Friedrichshagener Dichterkreis bekannt Julius Hart schrieb spater die Einfuhrung zu Muller Jahnkes Gedichtbanden Im Jahre 1904 erschien Clara Muller Jahnkes autobiographische Prosa Ich bekenne Darin verarbeitet sie ihre bitteren Fabrik Erlebnisse und Demutigungen durch die uneheliche Mutterschaft Es ist aber auch ein Buch von Liebe eine Beschworung innerer Freiheit Das Leben in ihrem Haus im Berliner Vorort Wilhelmshagen in der heutigen Lassallestrasse 67 wahrte nur kurz Clara Muller Jahnke starb am 4 November 1905 an einer Influenza Oskar Jahnke schuf seiner Frau an einem Hang des evangelischen Friedhofs Wilhelmshagen mit einem zehn Tonnen schweren Findling ein beeindruckendes Grabmal Es ist noch heute zu besichtigen auch Jahnkes Wohnhaus ist noch gut erhalten Werke BearbeitenMit roten Kressen Ein Gedichtbuch Baumert amp Ronge Grossenhain 1899 Sturmlieder vom Meer J H W Dietz Stuttgart 1901 Ich bekenne Die Geschichte einer Frau Buchhandlung Vorwarts Paul Singer Berlin 1904 Ich bekenne Die Geschichte einer Frau Vorwort von Clara Bohm Schuch J H W Dietz Nachf Berlin 1920 Gesammelte Gedichte Lattmann Goslar 1907 Wach auf Letzte Gedichte Wintersaat Letzte Gedichte Gedichte Herausgegeben und illustriert von Oskar Jahnke Weber Berlin 1910 Der Freiheit zu eigen Gedichte Hrsg von Oliver Igel trafo verlag 2007 ISBN 978 3 89626 699 6 Literatur BearbeitenClara Zetkin Eine Dichterin der Freiheit in Die Gleichheit Zeitschrift fur die Interessen der Arbeiterinnen 9 1899 H 6 15 Marz 1899 S 44 46 Fortsetzung in H 7 29 Marz 1899 S 52 54 Fortsetzung in H 8 12 April 1899 S 60 63 Margarethe Hilferding Honigsberg Klara Muller Jahnke Ich bekenne Die Geschichte einer Frau Berlin Goslar Leipzig Verlag von F A Lattmann In Die neue Zeit Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie 23 1904 1905 1 Band 1905 Heft 23 S 763 764 Digitalisat Franz Mehring Clara Muller Jahnke Gesammelte Gedichte Herausgegeben von Oskar Jahnke Wintersaat Letzte Gedichte 100 Seiten Wach auf Letzte Gedichte 142 Seiten Erschienen im Jahre 1907 bei F A Bettmann Goslar In Die neue Zeit Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie Jg 26 1907 1908 2 Band 1908 Heft 9 S 971 972 Digitalisat Franz Mehring Gesammelte Schriften Band 11 Berlin 1961 S 478 ff Clara Muller Jahnke In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 227 Muller Jahnke Clara In Lexikon sozialistischer deutscher Literatur von den Anfangen bis 1945 Monographisch biographische Darstellungen Bibliographisches Institut Leipzig 1964 S 369 370 Muller Clara In Kurt Bottcher Gesamtredaktion Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfangen bis zur Gegenwart VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1975 Band 2 S 112 Ursula Munchow Arbeiterbewegung und Literatur 1860 1914 Berlin und Weimar 1981 Beitrage zur Geschichte der deutschen sozialistischen Literatur im 20 Jahrhundert Band 7 Muller Clara In Gisela Brinker Gabler Karola Ludwig Angela Woffen Lexikon deutsch sprachiger Schriftstellerinnen 1800 1945 Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1986 ISBN 3 423 03282 0 S 225 Oliver Igel Hrsg Clara Muller Jahnke Der Freiheit zu eigen Gedichte Spurensuche Vergessene Autorinnen wiederentdeckt Band 8 Trafo Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 89626 699 6 Oliver Igel Clara Muller Jahnke geb Muller In Bezirksamt Treptow Kopenick von Berlin Hg Frauenmosaik Neue Frauenbiographien aus dem Berliner Stadtbezirk Treptow Kopenick Trafo Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 89626 862 4 S 141 154 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Clara Muller Jahnke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Clara Muller Jahnke Quellen und Volltexte Literatur von und uber Clara Muller Jahnke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Clara Muller Jahnke bei Zeno org Werke von Clara Muller Jahnke im Projekt Gutenberg DE Werke bei sophieAnmerkungen Bearbeiten In anderen Quellen ist das Geburtsjahr 1861 angegeben Normdaten Person GND 117598127 lobid OGND AKS LCCN nr00040002 VIAF 266191033 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Jahnke ClaraALTERNATIVNAMEN Muller Clara Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche sozialistische Dichterin Journalistin und FrauenrechtlerinGEBURTSDATUM 5 Februar 1860GEBURTSORT Lenzen Kreis BelgardSTERBEDATUM 4 November 1905STERBEORT Wilhelmshagen bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Clara Muller Jahnke amp oldid 239106437