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Christina Plum auch Plom Plaum 1 um 1605 16 Januar 1630 in Koln war eine Kolner Obstverkauferin und Tochter eines Gaffelboten Sie spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Kolner Hexenverfolgung Inhaltsverzeichnis 1 Der Fall Christina Plum 1 1 Geschehen 1 2 Aussagen 1 3 Problem 1 4 Prozessverlauf 1 5 Verurteilung und Hinrichtung 1 6 Rehabilitation 2 Literatur 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseDer Fall Christina Plum BearbeitenGeschehen Bearbeiten Der Fall der Christina Plum markierte das Abebben der Kolner Hexenprozesse Er steht am Ende einer dreijahrigen Zeitspanne vermehrter Hexereianklagen welche mit der Verurteilung der Patrizierin Katharina Henot 1627 an Haufigkeit gewannen Allein wahrend dieser Prozesswelle zwischen 1627 und 1630 wurden gut zwei Drittel aller Todesurteile ausgesprochen die wahrend der gesamten Hexenverfolgung in Koln verhangt wurden 2 Die 24 jahrige Christina Plum eine Cousine 1 Grades des Kolner Geistlichen Pfarrer von St Laurenz und spater Kanoniker von St Andreas sowie Dechant von St Aposteln Laurenz Staden und des Stadtsekretars Siebert Staden 3 hatte im April des Jahres 1629 eine grosse Anzahl angesehener Leute der Kolner Oberschicht angeklagt Der Fall erregte grosses Aufsehen da der Vorwurf der Hexerei erstmals im grossen Stil die Oberschicht betraf Daraufhin wurde sie das erste Mal vom stadtischen Rat verhort Aussagen Bearbeiten Unter den von ihr denunzierten Personen waren u a Katharina Henots Bruder Hartger Henot der Dechant von St Andreas und die Frau des Burgermeisters Hardenrath Sie schreckte ebenfalls nicht davor zuruck den an ihrem Verhor beteiligten Gerichtsbeamten Doktor Friedrich Wischius auch Wissius 4 der Hexerei anzuklagen Ausserdem bezog sie sich mehrfach auf die bereits 1627 als Hexe verurteilte Katharina Henot die Schwester von Hartger Henot und behauptete diese sei ihr ein halbes Jahr nach ihrer Hinrichtung erschienen und habe sie personlich zum Hexentanz gefuhrt Der Henotsche Weingarten soll zudem ein beliebter Treffpunkt fur den Hexentanz gewesen sein an dem 20 bis 30 Personen teilnahmen 5 Problem Bearbeiten Durch die Aussagen von Christina Plum stellte man erstmals die Auswahl der denunzierten Personen in Frage Man glaubte zwar an das Hexenwesen konnte sich aber nicht vorstellen dass sich diese angesehenen Personlichkeiten allesamt der Hexerei schuldig gemacht hatten Gleichzeitig musste der Rat sich vom Erzbischof vorwerfen lassen in der freien Reichsstadt Koln nicht hart genug gegen das Hexenwesen vorzugehen Man war ratlos Hatte man Christina Plums Aussagen fur bare Munze genommen hatte dies skandalose Ausmasse annehmen konnen Andererseits wollte man sich auch nicht vorwerfen lassen das Problem der Hexerei nicht ernst genug zu nehmen Prozessverlauf Bearbeiten Man uberstellte Christina Plum am 23 Mai 1629 das erste Mal an den Greven und damit an das Hohe Weltliche Gericht 6 Schlussendlich liess man sie jedoch wieder frei in der Hoffnung dieses unbequeme Problem damit aus der Welt schaffen zu konnen Man argumentierte damit dass die Angeklagte sich nicht selbst der Hexerei bezichtigt hatte sondern lediglich als Zeugin am Hexentanz beteiligt gewesen sei Bei ihrer Entlassung auf die besonders Geistliche gedrangt hatten die Geschwister Aegidius und Generalvikar Johannes Gelenius 7 wurde ihr allerdings die deutliche Anweisung erteilt sich uber die Namen der von ihr denunzierten Personen in Schweigen zu hullen Christina Plum hielt sich jedoch nicht an diese Auflagen Ihre Aussagen losten daraufhin grosse Unruhen unter der Bevolkerung aus Man sah sich deshalb gezwungen sie erneut zu verhaften Nach weiteren Verhoren im Frankenturm wurde Christina Plum am 17 Dezember 1629 erneut an den Greven ubergeben 8 Die Urteilsfindung gestaltete sich jedoch problematisch da im Fall Plum kein klassisches Hexenmuster vorlag Sie hatte weder einen Pakt mit dem Teufel geschlossen noch sich durch Teufelsbuhlschaft mit ihm vereinigt 9 Ein weiteres Problem bestand darin dass Christina Plum behauptete der Teufel habe ihr den Auftrag erteilt sowohl Schuldige als auch Unschuldige zu benennen um die Justiz zu behindern 10 Unter der anschliessenden peinlichen Befragung brachte man sie jedoch dazu sich auch selber als Hexe anzuerkennen Dieses Gestandnis ebnete den Weg fur ein Urteil Verurteilung und Hinrichtung Bearbeiten Am 16 Januar 1630 wurde Christina Plum durch das Schoffengericht auf dem Domhof zum Tode verurteilt und nach Melaten gefuhrt 11 Dort wurde sie erdrosselt und anschliessend auf dem Scheiterhaufen verbrannt Die belastenden Prozessakten wurden der Verurteilten beigegeben und mit ihr verbrannt Nach Christina Plums Hinrichtung gab es in den 1630er Jahren noch acht weitere Prozesse die fur die Verurteilten mit dem Feuertod endeten Anschliessend vergingen in Koln 17 Jahre bis mit Peter von Rodenkirchen im Jahre 1647 bei einem Hexenprozess wieder das Todesurteil ausgesprochen wurde 12 Rehabilitation Bearbeiten Der Rat der Stadt Koln sprach in der Sitzung am 28 Juni 2012 einstimmig eine sozialethische Rehabilitation der Opfer der Kolner Hexenprozesse aus 13 Literatur BearbeitenIrene Franken Ina Hoerner Hexen Verfolgung in Koln Koln Emons 2000 Jurgen Macha Wolfgang Herborn Kolner Hexenverhore aus dem 17 Jahrhundert Koln u a Bohlau Verlag 1992 Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Koln Hrsg v Hugo Stehkamper 74 Heft Siehe auch BearbeitenHartger Henot Katharina Henot Sophia Agnes von LangenbergEinzelnachweise Bearbeiten Macha Jurgen und Herborn Wolfgang Kolner Hexenverhore aus dem 17 Jahrhundert Koln u a Bohlau Verlag 1992 Mitteilungen aus dem Stadtarchiv Koln Hrsg v Hugo Stehkamper 74 Heft S 3 Franken Irene und Hoerner Ina Hexen Verfolgung in Koln Koln 2000 S 60 Historisches Archiv der Stadt Koln HAStK Bestand 30N 1164 1 fol 80r Brief des Stadt Syndikus Friedrich Wissius an den Kaiser vom 29 Januar 1637 Franken Irene und Hoerner Ina Hexen Verfolgung in Koln Koln 2000 S 103 Macha Jurgen und Herborn Wolfgang Kolner Hexenverhore aus dem 17 Jahrhundert Koln u a 1992 S 13 18 Franken Irene und Hoerner Ina Hexen Verfolgung in Koln Koln 2000 S 104 Brief des Aegidius Gelenius an die Schoffen des Hohen Weltlichen Gerichts vom Juni 1629 in Historisches Archiv der Stadt Koln HAStK Best 30N A N 1165 2 fol 165r Macha Jurgen und Herborn Wolfgang Kolner Hexenverhore aus dem 17 Jahrhundert Koln u a 1992 S 41 Franken Irene und Hoerner Ina Hexen Verfolgung in Koln Koln 2000 S 107 Franken Irene und Hoerner Ina Hexen Verfolgung in Koln Koln 2000 S 106 Macha Jurgen und Herborn Wolfgang Kolner Hexenverhore aus dem 17 Jahrhundert Koln u a 1992 S 72 Macha Jurgen und Herborn Wolfgang Kolner Hexenverhore aus dem 17 Jahrhundert Koln u a 1992 S 162 Nach 400 Jahren Koln rehabilitiert Hexen Nicht mehr online verfugbar In Aachener Nachrichten 28 Juni 2012 ehemals im Original abgerufen am 28 April 2016 1 2 Vorlage Toter Link www aachener nachrichten de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den 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