www.wikidata.de-de.nina.az
Christian Gottlieb Daniel Muller 9 Dezember 1753 in Gottingen 8 Mai 1814 in Stade war Oberstleutnant des Konigreichs Grossbritannien und Konigreichs Hannover Kapitan der Elbzollfregatte und Autor und Ubersetzer maritimer Fachliteratur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls zweiter Sohn des Oberbaukommissars Johann Michael Muller und Dorothea Kohler geboren besuchte er drei Jahre lang bis 1767 die Schule in Gottingen Anschliessend ging er in Soest auf das Archigymnasium bis 1770 Dort erlernte er die Darlegung der Mathematik in franzosischer Sprache Mit 17 Jahren war er an der Universitat Gottingen Student der Mathematik und der Rechtswissenschaft Uber die Qualitat seiner mathematischen Studien ausserten sich die Professoren Abraham Gotthelf Kastner 1719 1800 und Georg Christoph Lichtenberg 1742 1799 lobend und erwahnten seinen uberdurchschnittlichen Fleiss Sein Studium unterbrach er um im Dienst der niederlandischen Marine mehrere Reisen zu unternehmen Nach einiger Zeit als Hauslehrer im Haus des Grafen von Schulenburg nahm er sein Studium wieder auf Am 2 Dezember 1774 erhielt er ein Patent als Leutnant der britischen Marine Bei einem Einsatz gegen chinesische Piraten wurde sein Bein durch den Rucklauf einer Kanone gebrochen Weil es schief zusammenwuchs musste er seitdem standig eine Krucke benutzen Auf der Ruckreise machte er Station in Lissabon Dort verlobte er sich mit der Schwester der Frau seines Bruders Anna Christine Moller 1766 1848 Ins Kurfurstentum zuruckgekehrt bewarb er sich um den Posten des Kommandanten der Elbzollfregatte zu Brunshausen an der Schwinge Da seine Invaliditat ihn gegen Mitbewerber beim britischen Konig benachteiligte wurde er von den Geheimraten in Hannover unterstutzt Sie verwiesen auf seinen vertraglichen Charakter sein moralisch einwandfreies Wesen seine Sprachkenntnisse in Englisch Franzosisch Niederlandisch Portugiesisch und Spanisch und seine guten Zeugnisse Er wurde seine Kenntnisse auch am Hamburgischen Admiralitatskollegium grundlich ausbilden lassen wollen Am 15 August 1778 erhielt er das ersehnte Patent als Capitain und heiratete daraufhin am 9 Oktober seine Verlobte Seine Dienstwohnung befand sich auf der Schwinger Schanze Sein Dienstposten umfasste den Befehl uber eine Cron Jagt zwei Chaluppen ein Kanonenboot und die Schanze bei Brunshausen Neben der Eintreibung der Zollabgaben gehorte auch die formliche Begrussung die Einhaltung der Quarantane das Lotsenwesen auf der Elbe und Grenzangelegenheiten zu seinen Aufgaben 1790 wird er zum Major und 1801 zum Obristleutnant befordert Mit der Eingliederung des Kurfurstentums ins franzosische Kaiserreich 1803 muss auch Muller einen neuen Diensteid geleistet haben Er dankte erst am 1 Januar 1812 offiziell ab Wahrend der Franzosenzeit gingen bis auf eine Jolle alle Fahrzeuge verloren Trotzdem wurde die Brunshausener Zollstation als Institution nicht aufgelost Erst Anfang 1814 wurde nach Abzug der Franzosen und nun fur das Konigreich Hannover die Zollstation neu aufgebaut und eingerichtet Vollig uberraschend starb C G D Muller am 8 Mai 1814 im Haus seines Sohnes Er litt bereits seit geraumer Zeit schwer an Gicht Die Jahre seit 1803 sollen auch von grosser finanzieller Bedurftigkeit gekennzeichnet gewesen sein Begraben wurde er auf dem Garnisonsfriedhof in Stade 1 Werk BearbeitenDie Bedeutung Mullers liegt in den Publikationen zu Theorie und Praxis von Schifffahrt Schiffbau und Navigation In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts war ein deutlicher Aufschwung wissenschaftlicher Werke zu zahlreichen Themen der Schifffahrt zu verzeichnen Neben Werken theoretischer Natur von Pierre Bouguer und Leonhard Euler erschienen auch ingenieurwissenschaftlicher Arbeiten z B von Fredrik Henrik af Chapman Zusatzlich erschienen Arbeiten fur breitere gebildete Kreise siehe Zeitalter der Aufklarung Vor diesem Hintergrund publizierte Muller einen grosseren Teil seiner Arbeiten Dabei bemuhte er sich auch fur Fachleute Neues mit einfliessen zu lassen Seine wichtigste Arbeit ist die Ubersetzung des Werkes Traite de la fabrique des manœuvres pour les vaisseaux ou l Art de la corderie perfectionne Paris 1747 von Henri Louis Duhamel du Monceau Sie erschien in Berlin 1791 unter dem Titel Anfangsgrunde der Schiffbaukunst Neben der reinen Ubertragung des Inhalts von einer Sprache in die andere fugte er uber Fussnoten zusatzliche Anmerkungen und Erlauterungen ein Deren Umfang wurde auch von Zeitgenossen als fast eigenstandiges Werk betrachtet Zusammen mit Johann Hinrich Rodings Allgemeines Worterbuch der Marine sind es die am meisten rezipierten deutschen Arbeiten zu Schiffbau und Schifffahrt im 18 Jahrhundert In der 1792 gegrundeten englischen Society for the Improvement of Naval Architecture unter der Schirmherrschaft des Dukes of Clarence war er Ehrenmitglied 1793 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 Schriften BearbeitenVersuch einer Literatur der Schiffbaukunst Stade 1791 Digitalisat Anfangsgrunde der Schiffbaukunst oder practische Abhandlung uber den Schiffbau Berlin 1791 Digitalisat in der Bibliothek des Deutschen Museums Literatur BearbeitenRichard Graewe Die zweihundertjahrige Geschichte der Elb Zoll Fregatte zu Brunshausen und ihre Kommandanten 1650 1850 Stade 1963 Gerhard Timmermann C G D Muller Wachschiffkapitan in Stade ein Forderer des deutschen Schiffbaus um 1800 In Mitteilungen des Stader Geschichts und Heimatvereins 34 Heft 4 1956 S 115 119 Kurt van During Familiengeschichtliche Nachrichten uber die Familie Muller in Stade In Stader Archiv Jahrbuch des Stader Geschichts und Heimatvereins 30 1940 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Christian Gottlieb Daniel Muller Quellen und Volltexte digitalisierte Literaturliste zu C G D Muller aus der Allgemeinen Literatur Zeitung mit Kommentaren Universitat Jena Johann Georg Meusel digitalisierte Literaturliste zu C G D Muller aus Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen SchriftstellerEinzelnachweise Bearbeiten Graewe erwahnt dessen Grabdenkmal fur 1963 als noch vorhanden Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 174 Normdaten Person GND 117575348 lobid OGND AKS VIAF 30317018 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Muller Christian Gottlieb DanielKURZBESCHREIBUNG Kapitan und AutorGEBURTSDATUM 9 Dezember 1753GEBURTSORT GottingenSTERBEDATUM 8 Mai 1814STERBEORT Stade Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Gottlieb Daniel Muller amp oldid 234315799