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Christian Doring auch Kersten Goldschmied Dohring Aurifaber etc um 1490 in Frankfurt Oder nach dem 14 Dezember 1533 1 in Wittenberg war ein deutscher Verleger der Reformationszeit Gedenktafel am Haus Schlossstrasse 26 in der Lutherstadt Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenChristian Doring wurde als Sohn eines odrischen Frankfurter Burgers geboren 1508 erwarb er das Burgerrecht in Berlin und reiste bereits im selben Jahr mit Lucas Cranach dem Alteren vom 15 bis 18 Juni nach Altenburg In Wittenberg erwarb er das Haus Schlossstrasse 4 von Christoph Balzer das vor diesem ein Martin Munzer besessen hatte 1519 taucht er bereits als wohlhabender Mann in den Wittenberger Akten auf er besass ein stattliches Wohnhaus mit Viehstallen und anderen Wirtschaftsgebauden Dort beschaftigte er als Goldschmied deswegen erscheint er in den Akten als Aurifaber einen Meisterknecht Umtriebig in der Geldbeschaffung investierte er viel Energie in den Handel 1521 lieh er Martin Luther sein Wagelchen damit dieser die beschwerliche Reise zum Reichstag nach Worms nicht zu Fuss gehen musste Gemeinsam mit Lucas Cranach dem Alteren grundete er eine Druckerei und gab im September 1522 als erstes Buch Martin Luthers deutsche Ubersetzung des Neuen Testaments heraus Bald waren auch Nachfolgeexemplare schnell vergriffen und brachten erheblichen Gewinn 2 Nachdem 1523 Cranach und Doring das kurfurstliche Druckprivileg erworben hatten zog sich Cranach aus dem Geschaft zuruck und Doring ubernahm dessen Anteile Dennoch liefen die Geschafte immer schlechter so dass er 1533 vor dem Bankrott stand Daraufhin verkaufte er am 22 Mai 1533 dem Wittenberger Druckkonsistorium seine Privilegien fur eine Summe von 800 Gulden Nach April 1534 verschwindet er aus den Wittenberger Akten Obwohl ihn auch Bugenhagen finanziell unterstutzte nahm Doring immer wieder neue Schulden auf Luther ausserte nach seinen Tischreden dass solchen Leuten wie Meister Doring nit zu helffen sey da sie trotz aller Hilfe in immer mehr Schulden hinein kommen Doring hatte sich als Stadtkammerer auch fur das Allgemeinwohl engagiert Er korrespondierte mit vielen beruhmten Personlichkeiten seiner Zeit so zum Beispiel mit Thomas Muntzer Mit Martin Luther und Philipp Melanchthon war er befreundet und mit Johannes Bugenhagen durch eine Patenschaft verbunden Auf Luthers Vermittlung heiratete er Barbara Blankenfelde 18 Mai 1564 eine Tochter Paul Heinrichs von Blankenfelde und Enkelin des Berliner Kaufmanns und Burgermeisters Thomas von Blankenfelde 1504 Aus dieser Ehe ist eine Tochter Anna Doring 21 Oktober 1572 bekannt die Johann Schneidewein ehelichte der nach Christians Tod dessen Hausstand ubernahm Die Tochter Magarethe soll Georg Reich geheiratet haben der 1538 ein Opfer des Hans Kohlhase wurde und am 21 oder 22 Marz 1560 in Wittenberg starb Die Tochter Martha heiratete den Neffen Martin Luthers mit gleichen Namen Ihre zweite Ehe ging sie mit dem Zwickauer Musiker Jodocus Schalreuter 22 September 1550 in Magdeburg ein Literatur BearbeitenHeinrich Kuhne Hier wohnte Gedenktafeln erzahlen Wittenberger Geschichte Schriftenreihe des Stadtgeschichtlichen Museums Wittenberg Bd 4 Stadtgeschichtliches Museum Wittenberg 1980 S 34 DNB 208953515 Lucas Cranach d A und die Cranachhofe in Wittenberg Hrsg von der Cranach Stiftung Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 1998 ISBN 3 932776 09 7 Heinrich Kuhne Der Wittenberger Goldschmied Christian Doring ein Freund Luthers In Heimatkalender 2000 Lutherstadt Wittenberg und Landkreis Wittenberg ISBN 3 933028 26 4 Josef Benzing Die Buchdrucker des 16 und 17 Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet 2 Auflage Harrassowitz Wiesbaden 1982 ISBN 3 447 02175 6 Nikolaus Muller Die Wittenberger Bewegung 1521 und 1522 2 Auflage Heinsius Leipzig 1911 Heinz Scheible Melanchthons Briefwechsel Personen 11 Frommann Holzboog Stuttgart Bad Cannstatt 2003 ISBN 3 7728 2257 6 Annemarie Seeberg Elverfeldt Unsere Ahnen zur Reformationszeit In Archiv fur Sippenforschung Heft 91 92 Dezember 1983 S 153 f S 186 Az 11 494 Ulrich Bubenheimer Thomas Muntzer Herkunft und Bildung Brill Leiden 1989 ISBN 90 04 08850 4 S 173 Weblinks BearbeitenWerke von Christian Doring in der Deutschen Digitalen Bibliothek sortBy Werke von Christian Doring in der Digitalen Bibliothek der Universitatsbibliothek Halle Werke von Christian Doring im Katalog der VD 16 bei Eingabe Alle Felder Doring WittenbergEinzelnachweise Bearbeiten Otto Vogt Dr Johannes Bugenhagens Briefwechsel Georg Olms Verlagsbuchhandlung Hildesheim 1966 S 673 674 Andrew Pettegree Die Marke Luther Wie ein unbekannter Monch eine deutsche Kleinstadt zum Zentrum der Druckindustrie und sich selbst zum beruhmtesten Mann Europas machte und die protestantische Reformation lostrat Insel Berlin 2016 ISBN 978 3 458 17691 6 S 172 Normdaten Person GND 1037552709 lobid OGND AKS LCCN nr97020943 VIAF 24507263 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Doring ChristianALTERNATIVNAMEN Dohring Christian Aurifaber Christian Goldschmied KerstenKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger der Reformationszeit in WittenbergGEBURTSDATUM um 1490GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM nach 14 Dezember 1533STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian Doring Verleger amp oldid 238555261