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Christian August Jannowitz 1772 in Triebel Niederlausitz 29 September 1839 in Berlin war ein Berliner Baumwollfabrikant Er erbaute 1822 die spater nach ihm benannte Jannowitzbrucke Christian August Jannowitz Bildnis in der 1945 zerstorten Triebeler Stadt oder Hauptkirche Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und erste Tatigkeit 2 Jannowitz wird Bauunternehmer 3 Finanzielle Unterstutzungen fur die Stadt Triebel 4 Letzte Lebensjahre 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAusbildung und erste Tatigkeit BearbeitenUber die Herkunft von Christian August Jannowitz ist nicht viel bekannt In der Stadtkirche Triebel versah bis 1670 ein Martin Janovsky den Organistendienst 1 Vermutlich ist dieser ein Vorfahr des Christian August Jannowitz und der Familienname hat sich im Laufe der Zeit von Janovsky zu Jannowitz verandert Noch um 1820 wird ein Jannowitz als Haus und Grundbesitzer des Grundstucks Muskauer Strasse 25 ab 1928 Nr 19 in Triebel erwahnt Dieses Wohnhaus kann als das Geburtshaus von Christian August Jannowitz angesehen werden 2 Jannowitz absolvierte vermutlich eine Lehre in einem Sorauer Textilunternehmen bevor er vor 1800 nach Berlin auswanderte Schon 1799 wird er im Berliner Adressbuch als Baumwollfabrikant in der Scharrenstrasse 6 am Platz an der Petrikirche aufgefuhrt In diesen Besitz gelangte Jannowitz durch Einheirat in eine Familie von Textilunternehemern Scharrenstrasse 6 und 7 waren bis 1822 Wohnung Fabrik und Geschaft Von 1804 bis 1820 war Jannowitz als Deputierter fur die Armenpflege in Alt Colln tatig 3 Jannowitz wird Bauunternehmer BearbeitenSeine Fabrik und Handlung verkaufte Jannowitz am 1 Februar 1822 an Ferdinand Burckhardt der sie unter eigenem Namen fortsetzte Jannowitz wollte sich einem neuen Projekt widmen denn er erkannte dass infolge des Wachstums der neuen Stadtteile ostlich der Spree neben den fast drei Kilometer auseinanderliegenden Brucken Oberbaumbrucke und Waisenbrucke eine weitere Flussquerung erforderlich wurde 4 Deshalb richtete er am 10 Dezember 1821 ein Gesuch zur Erbauung einer Brucke vom Wusterhausenschen Holzmarkt nach der Stralauer Aufschwemme mit privaten Mitteln an den Minister fur Handel Auf das Gesuch hin erliess Friedrich Wilhelm III am 14 Februar 1822 eine Verfugung die den Bau der Brucke durch eine Aktiengesellschaft genehmigte 5 Mit 28 000 Talern grundete Jannowitz daraufhin die Bruckenbau Aktiengesellschaft die an der bezeichneten Stelle eine holzerne Jochbrucke mit einer Durchlasswippe fur die Schifffahrt baute Die Einweihung der Fahrbrucke erfolgte am 29 September 1822 Zur Refinanzierung des Baus durfte Bruckenzoll erhoben werden die AG hatte bestimmt dass Fussganger einen halben juten Jroschen und Fuhrwerke einen janzen juten Jroschen zu zahlen hatten 3 Die spater nach seinem Erbauer Jannowitzbrucke benannte Spreequerung war damit nach der 1820 errichteten Ebertsbrucke die zweite private Brucke die eine Aktiengesellschaft errichtete Am 29 September 1822 wurde die Holzbrucke mit einer Durchlasswippe fur die Schiffe nach einer Bauzeit von einem halben Jahr eroffnet 6 Ab dem 1 Oktober 1822 floss der erhobene Bruckenzoll an Jannowitz und seine Aktionare Nach Ablauf der zur Refinanzierung erforderlichen Zeit fiel die mit privatem Kapital errichtete Brucke 1831 an den Staat und die Aktiengesellschaft wurde aufgelost Die anfangs als Zweite Actien Brucke Berlins bezeichnete Brucke erhielt am 8 Mai 1825 den Namen Jannowitzbrucke und die dorthin fuhrende Strasse wurde die Bruckenstrasse Finanzielle Unterstutzungen fur die Stadt Triebel BearbeitenNachdem Jannowitz durch den Bruckenbau zum reichen Mann geworden war konnte er auch seine Heimatstadt finanziell bedenken und der Triebeler Stadt oder Hauptkirche Zuwendungen von uber 6 000 Talern machen um diese 1830 31 geschmackvoll und reich zu verzieren 7 Ausserdem beauftragte er den Hirschberger Orgelbaumeister Carl Friedrich Ferdinand Buckow 1801 1864 der schon 1829 die grosse Orgel der Pfarrkirche St Peter und Paul in Gorlitz repariert und erweitert hatte und auf den Jannowitz in Berliner Zeitungen aufmerksam geworden ist mit der Errichtung einer Orgel mit 32 Registern auf seine Kosten 8 Jannowitz knupfte die Schenkung jedoch an die Bedingung dass jeweils ein Gemalde von ihm und seiner Ehefrau an der Orgelempore angebracht wurden So wurden zur Weihe 1831 am Orgelchor zwei Olbildnisse des Ehepaars Jannowitz und an der Orgel eine Inschrifttafel angebracht Die mittelalterliche Hauptkirche und die 1560 eingebaute Landkirche wurden samt Ausstattung im Februar 1945 vollstandig zerstort Letzte Lebensjahre Bearbeiten1835 setzte sich Jannowitz endgultig zur Ruhe und zog als Rentier in die Strasse Unter den Linden Dort kaufte er 1839 das Haus Nr 67 Christian August Jannowitz starb am 29 September 1839 im Alter von 67 Jahren Im Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Frankfurt Oder des Jahres 1839 erschien anlasslich seines Todes eine Mitteilung in der es hiess Der unlangst in Berlin verstorbene Kaufmann Christian August Jannowitz hat der Kirche Triebel ein Legat von 300 Talern vermacht dessen Zinsen zur Erhaltung und fur etwa notwendige Reparaturen der von ihm fruher schon erbauten Orgel bestimmt wird 9 Jannowitz zehn Jahre jungere Frau starb 1852 mit 70 Jahren Literatur BearbeitenFrank Eberhardt Auf uber und unter der Erde Berlinische Monatsschrift Berlin 7 1998 H 7 S 71 77 ISSN 0944 5560 Erich Schwarzel Ein Kaufmann aus Triebel in Berlin Sorauer Heimatblatt Dortmund 39 1990 H 7 S 14 H 8 S 13 H 9 10 S 16 Hans Erich Kubach Joachim Seeger Die Kunstdenkmaler des Kreises Sorau und der Stadt Forst Die Kunstdenkmaler der Provinz Brandenburg Band V 6 Hrsg vom brandenburgischen Provinzialverband Deutscher Kunstverlag Berlin 1939 S 242 ff u 404Einzelnachweise Bearbeiten Johann Friedrich Conradi Johann Gottlob Worbs Kirchen Prediger und Schulgeschichten der Herrschaften Sorau und Triebel Winkler Sorau 1803 Schwarzel Sorauer Heimatblatt 39 1990 H 8 S 13 a b Kurzinformation in der Berliner Zeitung 30 Januar 2017 S 14 Wilhelm Mila Berlin oder Geschichte des Ursprungs der allmahligen Entwicklung und des jetzigen Zustandes dieser Hauptstadt in Hinsicht auf Oertlichkeit Verfassung wissenschaftliche Kultur Kunst und Gewerbe nach den bewahrtesten Schriftstellern und eigenen Forschungen Nicolaische Buchhandlung Berlin u Stettin 1829 S 472 f Google Buchsuche Landesarchiv Berlin Rep 00 02 1 Nr 611 J G A Ludwig Helling Geschichtlich statistisch topographisches Taschenbuch von Berlin und seinen nachsten Umgebungen Logier Berlin 1830 S 179 Wilhelm Heinrich Riehl J Scheu Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgraftum Nieder Lausitz in ihrer Geschichte und ihrem gegenwartigen Bestande Berlin 1861 S 572 594 Fritz Hanschke Die Herrschaft Triebel Neudruck der Ausgabe Sorau 1891 Rauert amp Pittius Sorau N L 1920 Schwarzel Sorauer Heimatblatt 39 1990 H 7 S 14 PersonendatenNAME Jannowitz Christian AugustKURZBESCHREIBUNG deutscher Baumwollfabrikant Erbauer der Berliner JannowitzbruckeGEBURTSDATUM 1772GEBURTSORT TriebelSTERBEDATUM 29 September 1839STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christian August Jannowitz amp oldid 238216898