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Die Kirche der heiligen Peter und Paul ital Chiesa dei Santi Pietro e Paolo steht ostlich oberhalb des Dorfes Biasca auf einer Felsrippe im schweizerischen Kanton Tessin Sie wurde zwischen dem Ende des 11 und dem Anfang des 12 Jahrhunderts erbaut und gilt mit ihrer Galerie von Wandmalereien aus verschiedenen Epochen als eines der bedeutendsten romanischen Bauwerke in der Schweiz 1 Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Bilder 4 Kreuzweg 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls Schnittpunkt der drei so genannten ambrosianischen Taler Leventina Blenio und Riviera 2 war Biasca die Mutterkirche die die Christen in den umliegenden Talern betreute Von einer Priesterschaft in Biasca berichtet ein Dokument aus dem Jahr 830 im Kloster von Pfafers Das Blatt auf dem die Glaubigen aufgefuhrt waren die in der Messe erwahnt werden mussten wird heute in der Bibliothek des Klosters von St Gallen aufbewahrt Im 12 Jahrhundert ist die Existenz eines Domkapitels und einer Propstei nachgewiesen Beschreibung BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die Kirche ist durch eine lange Treppe vom alten Dorfkern aus erreichbar Zwei Freitreppen fuhren zum Hauptportal sie wurden 1685 anstelle von schmaleren alteren gebaut Das Saulenportal mit Saulen und Kapitellen in toskanischem Stil das den Eingang schutzt stammt aus dem Jahr 1732 Die Frontfassade wird durch sechs Blendarkaden gegliedert daruber liegt ein Doppelbogenfenster Das grosse Bild neben dem Eingang ist in schlechtem Zustand es zeigt eine Darstellung des Christophorus An der Nordfassade zeigt sich dass die bergseitige Chorpartie mit seiner halbrunden Apsis direkt auf den Fels gebaut ist und das westliche Schiff auf einem aufgemauerten Sockel steht Das Mauerwerk entspricht demjenigen der Hauptfassade und ist durch hohe Blendarkaden gegliedert Im Wechsel sind schmale einbogige Fenster in die Mauer eingelassen Eine nachtraglich eingebaute Tur stort das Fresko des Abendmahls im Inneren Die Sudfassade besteht aus anderem Mauerwerk Die Kapelle die mit einer Archivolte uberragte und ebenfalls nachtraglich eingebaute Tur und der Glockenturm lassen keinen einheitlichen Eindruck aufkommen Im Suden liegt auch der ehemalige Friedhof Der Kirchturm mit quadratischer Basis erhebt sich uber vier Stockwerke Ein zwei und dreibogige Fenster sind in den oberen Stockwerken mit Lisenen uberdeckt Die Uhr an der Westseite wurde im 17 Jahrhundert angebracht 3 nbsp Fassade nbsp Nordfassade nbsp EingangInnenraum Bearbeiten nbsp PlanDie mit einem flachen Holzdach gedeckte romanische Basilika wird durch funf Paare quadratischer Saulen in drei Schiffe aufgeteilt und entspricht in ihrem Grundriss einer fruhchristlichen Basilika Die hohen Wande des Mittelschiffs sind fensterlos die ausseren Schiffe werden durch schmale Bogenfenster gegliedert Eine besondere Wirkung des kargen und ernsten Raumes entsteht durch den gegen den Chor hin ansteigenden Boden bedingt durch den an einem steilen Hang gelegenen Bauplatz der auch eine genaue Ostung des Gebaudes verhinderte Das ansteigende Niveau wird durch Stufen am zweiten und am vierten Pfeilerpaar uberwunden Zudem verengen sich das mittlere und sudliche Schiff gegen Osten das nordliche Schiff hingegen verengt sich nach Westen Die jetzige Gestalt der bergseitigen ostlichen Partie geht auf das 12 Jahrhundert zuruck Je das letzte Joch auf jeder Seite wurde mit einem Kreuzgewolbe uberdeckt zusammen bilden sie dadurch eine Art eingezogenes Querschiff mit drei Kapellen Im Chor springt die halbrunde Apsis nach aussen vor Flache bemalte Kassettendecken aus Holz ersetzen die barocken Tonnen und Kreuzgratgewolbe Im 16 und 17 Jahrhundert wurden aussen und innen umfangreiche Umbauten vorgenommen auch der Boden wurde nivelliert Um 1600 entstand im Auftrag des Cavaliere Giovanni Battista Pellanda 1541 1615 die polygonale Rosenkranzkapelle an der Sudseite Pellanda war eine einflussreiche Personlichkeit Biascas 4 Seine Grabplatte ist neben der Kapelle angebracht Bei Restaurierungsarbeiten zwischen 1955 und 1967 unter der Leitung des Architekten Alberto Camenzind wurden die meisten Umbauten im Inneren ruckgangig gemacht und die romanischen Bauteile wieder hervorgehoben Auch die Nivellierung des Bodens wurde ruckgangig gemacht und der Boden mit Granitplatten gedeckt 5 nbsp Blick zum Chor mit Apsis nbsp Innenraum nbsp KreuzgewolbeBilder BearbeitenDie zahlreichen Fresken stammen aus dem 13 bis zum 17 Jahrhundert Die altesten sind schachbrettartige Grisaillemalereien in den Kreuzgewolben Die anderen Fresken stammen mehrheitlich aus dem 15 Jahrhundert und bedecken Wande und Pfeiler Die Bilder stammen von verschiedenen Malern deren Namen nicht bekannt sind Ausnahmen sind Werke von Antonio da Tradate Nicolao da Seregno sowie aus der Schule der Tarilli Das grosse Fresko mit Darstellungen aus dem Leben von Karl Borromaus stammt von Alessandro Gorla aus dem Jahr 1620 Es wurde von Giovanni Basso 1552 1629 in Auftrag gegeben der 43 Jahre lang Propst in Biasca war und dadurch den Heiligen wurdigen wollte nbsp nbsp nbsp nbsp Kreuzweg Bearbeiten nbsp KreuzwegBei San Pietro e Paolo beginnt ein Kreuzweg Die 14 Kapellen wurden 1742 gebaut 1998 wurden sie renoviert Anstelle von fast verschwundenen Fresken wurden Mosaike zeitgenossischer Tessiner Kunstler eingesetzt Der Kreuzweg kann in einer halben Stunde zuruckgelegt werden Er fuhrt durch einen Kastanienwald zum Oratorium Santa Petronilla Literatur BearbeitenKunstfuhrer durch die Schweiz herausgegeben von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band 2 Bern 2005 Klaus Speich Hans Schlapfer Kirchen und Kloster in der Schweiz Ex Libris Verlag Zurich 1978 S 93 Kunstfuhrer Schweiz Ex Libris Verlag Zurich 1982 Broschure in der Kirche San Pietro e PaoloWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Chiesa San Pietro e Paolo Biasca Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftskirche Santi Pietro e Paolo auf Ticino ch Renzo Dionigi Stiftskirche Santi Pietro e Paolo Fresken 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