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Chaulmoograsaure auch S 13 2 Cyclopentenyl tridecansaure ist eine Fettsaure aus der Gruppe der Cyclopentenylfettsauren Ihre Glycerinester finden sich insbesondere im namensgebenden Chaulmoograol dem Samenol von Hydnocarpus kurzii sowie in den Olen von Hydnocarpus wightianus und einigen verwandten Arten aus denen sie auch gewonnen wird Chaulmoograsaure wirkt antimikrobiell ist aber auch fur Saugetiere toxisch 1 2 Strukturformel S EnantiomerAllgemeinesName ChaulmoograsaureAndere Namen S Cyclopent 2 en 1 tridecansaure S 13 2 Cyclopentenyl tridecansaureSummenformel C18H32O2Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 29106 32 9 S Isomer 502 30 7 unspez EG Nummer 249 440 7ECHA InfoCard 100 044 931PubChem 72853Wikidata Q77250128EigenschaftenMolare Masse 280 45 g mol 1Aggregatzustand festSchmelzpunkt 69 C 1 Siedepunkt 247 248 C 2 7 kPa 1 Loslichkeit loslich in Diethylether und Chloroform 2 nahezu unloslich in Wasser 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnungkeine Einstufung verfugbar 3 Toxikologische Daten gt 500 mg kg 1 LD Maus i p 4 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Wegen der Doppelbindung in dem Cyclopentenring ist die Chaulmoograsaure als einfach ungesattigte Fettsaure zu betrachten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vorkommen 3 Eigenschaften 4 Biologische Bedeutung 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSie wurde erstmals von John Moss 1879 entdeckt und falschlicherweise als Gynocardiasaure nach Gynocardia odorata bezeichnet weil die untersuchten Pflanzensamen falsch etikettiert waren Dieser Irrtum wurde dann 1901 festgestellt und der Name korrigiert 5 Die genaue Struktur wurde dann erst in spateren Arbeiten bestimmt 6 Vorkommen BearbeitenCyclopentenylfettsauren wie die Chaulmoograsaure finden sich in einigen Arten der inzwischen als veraltet geltenden Familie der Flacourtiaceae darunter neben den Hydnocarpus Arten auch in Arten von Caloncoba Sie lassen sich aber auch in manchen Vertretern der Passionsblumengewachse und Safranmalvengewachse nachweisen 1 Eigenschaften BearbeitenDie Saure gehort zu den ungesattigten verzweigten und monocyclischen genauer den alicyclischen Fettsauren und zahlt weiter zu den aliphatischen Monocarbonsauren Sie enthalt als funktionelle Gruppe einen Cyclopent 2 enring an Position 13 7 Die Kurzschreibweise der Chaulmoograsaure lautet 18 1cy Sie gehort ebenso zu den Cyclopentenylfettsauren wie die Hydnocarpussaure 16 1cy oder die Gorlisaure 18 2cy delta 6c 1 Diese drei Sauren sind optisch aktive Fettsauren sie besitzen eine Rechtsdrehung 8 Chaulmoograsaure bildet blattchenformige Kristalle und ist in Wasser nicht loslich in Ether oder Chloroform hingegen leicht loslich 2 Biologische Bedeutung BearbeitenAhnlich wie die verwandte Hydnocarpussaure wirkt die Chaulmoograsaure antimikrobiell und hemmt das Wachstum von Mykobakterien wie dem Tuberkulose Erreger Mycobacterium tuberculosis Bei Sattigung des Cyclopentenylrings erlischt die Hemmungsaktivitat Auch die Zugabe von Biotin hemmt ihrerseits die antimikrobielle Wirkung Dementsprechend wird als Wirkmechanismus eine Storung der Biotinwirkung durch die Cyclopentensauren diskutiert 9 Wahrend Untersuchungen bei denen Mausepfoten in vivo mit dem Lepra Erreger Mycobacterium leprae infiziert wurden zeigte sich durch Zugabe von Chaulmoograsaure eine Verhinderung des Bakterienwachstums In der indischen Volksmedizin gelten Chaulmoogra bzw Hydnocarpusole als Medikament gegen Lepra und einer Reihe weiterer Erkrankungen Obwohl Versuche an Mausen moglicherweise auf eine leprahemmende Wirkung bei Anwendung von Hydnocarpusol hindeuten existieren bislang keine validen Studien die eine Wirksamkeit beim Menschen insbesondere einen Therapieerfolg belegen wurden 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Eintrag zu Chaulmoograsaure In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 30 August 2017 a b c Chaulmoograsaure im Lexikon der Chemie des Spektrum Verlags abgerufen am 30 August 2017 Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefahrlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlassliche und zitierfahige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden Eintrag zu Chaulmoogric acid in der ChemIDplus Datenbank der United States National Library of Medicine NLM abgerufen am 30 August 2017 Seite nicht mehr abrufbar Inhalt nun verfugbar via PubChem ID 72853 W Heubner J Schuller Hrsg Handbuch der Experimentellen Pharmakologie 5 Band Springer 1937 ISBN 978 3 642 47286 2 Reprint S 4 10 S Coffey Rodd s Chemistry of Carbon Compounds Vol II Part A Second Edition Elsevier 1967 S 196 Markus Fischer Marcus A Glomb Moderne Lebensmittelchemie Behr s Verlag 2015 ISBN 978 3 89947 864 8 S 89 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Adolf Grun Analyse der Fette und Wachse 1 Band Methoden Springer 1925 ISBN 978 3 642 89780 1 Reprint S 133 a b Hydnocarpus In Wolfgang Blaschek Rudolf Hansel Konstantin Keller Jurgen Reichling Horst Rimpler Georg Schneider Hrsg Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 5 Auflage Folgeband 2 Drogen A K Springer 1998 ISBN 978 3 642 63794 0 S 863 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chaulmoograsaure amp oldid 236446581