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Das Schloss Pourtales franzosisch Chateau de Pourtales ist ein Schloss in Strassburg Es steht seit 1984 als Monument historique unter Denkmalschutz 1 Schloss PourtalesNebengebaude Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas ursprungliche Landgut im Norden des Stadtteils Robertsau wurde 1750 von dem koniglichen Festungsbaumeister Joseph Guerault erbaut der auch den Ausbau der Stadtbefestigungen des 18 Jahrhunderts in Strassburg leitete 1784 erwarb der Baron de Coehorn das Gut Robertsau 1802 kaufte der Bankier Athanase Paul Renouard de Bussiere den Landsitz Sein Sohn Baron Alfred Renouard de Bussiere 1804 1887 war mit Sophie Melanie de Coehoorn verheiratet Um 1840 liess er einen Park im englischen Gartenbaustil anlegen 1844 wurde das Gebaude umgebaut und im Louis seize Stil eingerichtet Ihnen folgte als Alleinerbin die Tochter Melanie Renouard de Bussiere Verheiratet war sie seit 1857 mit dem Bankier Graf Edmond de Pourtales 1828 1895 Sohn des James Alexander de Pourtales Gorgier einem Finanzier aus dem Schweizer Neuchatel wohin sich die ursprunglich sudfranzosische Familie de Pourtales unter Ludwig XIV als Hugenotten gefluchtet hatte Der Park wurde von Grafin Melanie und Graf Edmond weiter ausgebaut die dem Schloss auch seinen jetzigen Namen gaben Sie entschlossen sich das Gebaude erneut umbauen zu lassen und im grossen Stil zu modernisieren So liessen sie ab 1887 das Schloss vom Architekten Charles Jules Breffendille umgestalten und Nebengebaude herstellen Das Innere wurde zum Teil im Louis seize und Napoleon III Stil ausgestattet 1907 wurde von den Strassburger Architekten Gustave Krafft und Jules Berninger Anbauten errichtet in dessen Raumen eine holzvertafelte Bibliothek einrichtete Comtesse Melanie lud regelmassig zu gesellschaftlichen Anlassen den sogenannten Salons ein Das Schloss wurde bald zum beliebten Treffpunkt des europaischen Hochadel der Politik und Gesellschaft Zu den Besuchern des Schlosses gehorten Konig Ludwig II von Bayern Kaiser Wilhelm II Konig Leopold II von Belgien und Konigin Marie Henriette der Prince of Wales Albert Eduard spaterer Konig Eduard VII Prinz Napoleon Furst Klemens von Metternich Franz Liszt Albert Schweitzer und Leon Bakst Nach dem Tod von Grafin Melanie 1914 fuhrte deren Tochter Agnes diese Salons weiter Ab 1939 stand das Schloss dann erst leer und wurde wahrend des Zweiten Weltkrieges als Lazarett Soldatenquartier und Fluchtlingsheim genutzt Danach diente das Schloss ab 1951 als Ausbildungsort einer osteuropaischen Universitat doch das Free Europe College musste bald wegen des dichter werdenden Eisernen Vorhangs geschlossenen werden Das Schloss geriet in Vergessenheit und wurde dem Verfall preisgegeben In sprichwortlich letzter Minute erwarben 1972 Walter Leibrecht und dessen Ehefrau Lydia Leibrecht den baufalligen Gebaudekomplex renovierte diesen aufwandig und rettete somit dieses geschichtstrachtige und historisch wertvolle Anwesen Leibrecht brachte im Schloss den franzosischen Campus der von ihm gegrundeten Schiller International University unter Einen Teil des Parks erwarb die Stadt und machte ihn offentlich zuganglich Inzwischen ist Harald Leibrecht jungster Sohn von Walter Leibrecht und dessen Familie Eigentumer des Schlosses Weiterhin beherbergt das Schloss internationalen Studenten Ferner entstand im Schloss und Nebengebaude ein Hotel Ab Oktober 2019 stehen den Gasten weitere Hotelzimmer und Tagungsraume in einem Neubau zur Verfugung Regelmassig finden im Schloss Konzerte und Symposien statt Architektur BearbeitenDer alteste Teil des kleinen Schlosses ist ein zweigeschossiges barockes Herrenhaus mit Mansardwalmdach Risaliten und zwei Eisenpavillons Auf der westlichen Schmalseite sitzen zwei viereckige viergeschossige Ausluchten und dazwischen eine oktogonale mit drei Geschossen Auf der ostlichen Schmalseite sitzt ein quadratischer Turm Ostlich davon steht der im Napoleon III Stil erbaute Pavillon mit Flachdach Daran schliesst sich ein Wirtschaftshof mit Nebengebauden und Pavillon an Im grossen Park befinden sich mehrere Nebengebaude Brunnen Skulpturen ein Taubenhaus ein Wasserturm und Teiche Literatur BearbeitenClaudine Martz Le chateau de Pourtales deux siecles d histoire Dernieres Nouvelles d Alsace Strassburg 1986 ISBN 2 7165 0098 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau de Pourtales Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag Nr PA00085018 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 48 608333333333 7 8 Koordinaten 48 36 30 N 7 48 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Pourtales amp oldid 220431076