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Caspar Abel 14 Juli 1676 in Hindenburg 11 Januar 1763 1 in Westdorf war ein deutscher Historiker und plattdeutscher Dichter Caspar Abel Kupferstich von Jakob Wilhelm Heckenauer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn des evangelischen Pastors Joachim Abel widmete Caspar Abel sich ebenfalls der Theologie Nach Abschluss seiner Studien an der Universitat Helmstedt trat er 1696 seine erste Lehrstelle als Padagoge in Osterburg an Erst zweiundzwanzigjahrig erhielt er 1698 einen Ruf als Gymnasialrektor der Johannisschule nach Halberstadt welches Amt er zwei volle Jahrzehnte innehatte bis er schliesslich 1718 als evangelischer Pastor an der Sankt Georg Kirche in Westdorf bei Aschersleben eine endgultige Lebensstellung fand Sein bis ins hohe Alter reger Geist seine scharfen Sinne und seine grosse Lebenszufriedenheit erweckten die Bewunderung seiner Zeitgenossen Er entschlief in der Nacht vom zehnten zum elften Januar 1763 und wurde seinen Wunschen gemass in der Stille beerdigt Georg Wilhelm Aurbach Rektor der Ascherslebener Stadtschule hielt die Gedachtnispredigt Bereits fruh veroffentlichte Abel wohl auf Anregung des Verlegers Ernst Heinrich Campe eine zweiteilige Preussisch Brandenburgische Staatshistorie wobei er bereits besonderen Schwerpunkt auf die Geschichte der Erz und Bistumer Magdeburg Halberstadt und Minden legte nach deren Erfolg noch eine Geographie Brandenburg Preussens Seine 1754 publizierte Halberstadter Landeschronik ist einerseits fur die politische Regionalgeschichte von Bedeutung andererseits aber auch fur die ostfalische Klimageschichte So beschreibt er fur den Zeitraum von 1500 bis 1750 rund sechzig von Witterungsextremen gepragte Winter und Sommer Zu seinen Quellen gehort dabei unter anderem die Halberstadter Chronik des Pfarrers Johann Winnigstedt um 1500 1569 2 Mit seinen Dichtungen in platt und hochdeutscher Sprache erzielte Abel einen noch breiteren Publikumserfolg Er verfasste auch satirische Gedichte Auch als Ubersetzer aus dem Franzosischen und Lateinischen trat er hervor Die von ihm nach Handschriften veroffentlichten Dokumente zur mitteldeutschen Geschichte gelten auch heute noch als wichtige Geschichtsquellen besonders wo die Halberstadter Originale dem Krieg zum Opfer fielen Familie BearbeitenAbel stammte aus einer beguterten Familie von Seidenhandlern und Predigern Sein Urgrossonkel war der Humanist und Lyriker Michael Abel Am 5 Oktober 1705 begingen seine jungere Schwester Margarethe 1686 1781 und er in Hindenburg eine Doppelhochzeit wahrend beider Vater seine Tochter mit dem Gross Quenstedter Pfarrer Johann Heinrich Behrens ehelich verband heiratete Caspar Abel Ilsabe Margarethe Haacke 1681 1755 Tochter des Pabstorfer Predigers Petrus Haacke 1645 1712 und Nachkommin der alten Familien Bruggemann Brosenius Lutteroth sowie von Magdalena Schneidewein 1500 1578 einer Schwester der Lutherfreunde Johannes und Heinrich Schneidewein Beide wurden Eltern von elf Kindern derer jedoch nur drei Sohne das Kindesalter uberstanden Friedrich Gottfried Abel 1714 1794 wurde Arzt und war Mitglied der Literaturgesellschaft Halberstadts um Johann Wilhelm Ludwig Gleim Seine Tochter Louise Magdalena Justina Abel heiratete den Dichter Klamer Schmidt Sein Sohn war der Arzt und Kunstsammler Johann Gotthelf Leberecht Abel Christian Leberecht Abel 1719 1776 Abels zweiter Sohn wurde Pastor in Wormlitz bei Magdeburg Seine Tochter Sophie 1750 1822 war Ehefrau des Schriftstellers August Lafontaine Joachim Gottwalt Abel 1723 1806 trat in die Fussstapfen seines Vaters wurde ebenfalls Pfarrer und verfasste das dreibandige Manuskript Geschichte der Herrschaft Mockern Seine Tochter Christina Charlotte Abel heiratete den Dichter und Pfarrer Stephan Kunze Der Tod seiner Ehefrau traf ihn wohl sehr Ihr zu Ehren veranlasste er den Druck ihres Lebenslaufes Erst auf Drangen seiner Freunde verband er sich inzwischen 79 jahrig mit Johanna Elisabeth Ruhl wieder 3 Werke BearbeitenPreussische und Brandenburgische Staats Historie I und II Theil Campe Leipzig und Gardeleben 1735 Digitalisat Teil 1 Teil 2 1745 Dieses Werk kann als erste Preussisch Brandenburgische Staatshistorie gelten der 1 Teil behandelt hauptsachlich die Genealogien der schwabischen frankischen und brandenburgischen Hohenzollern der zweite die Geschichte einzelnen Territorien mit bis in das fruhe 16 Jahrhundert weniger die Staatsorganisation da Abel hierzu uber eine zu geringe Anzahl an Quellen verfugte 4 Historia monarchiarum orbis antiqui Campe Leipzig und Stendal 1715 Drei plattdeutsche Satiren Buchholz amp Werner Munchen 1891UbersetzungenPublius Ovidius Naso Epistolae Heroidum oder Brieffe der Heldinnen Leipzig 1704 Auserlesene Satirische Gedichte aus dem beruhmten Boileau und Horatio ubersetzet Theils auch nach deren Vorbilde verfertiget sind Struntze Quedlinburg und Aschersleben 1714 Digitalisat Des beruhmten Poeten Nicolai d Espreaux Boileau Satyrische Gedichte 2 Teile Konig Goslar 1729 und 1732HerausgabeDas gefahrliche Konigs Ubel der monarchischen Herrschsucht Frankfurt am Main 1707 Teutsche und Sachsische Alterthumer 2 Bande Braunschweig 1720 und 1730 Christophori Schraderi Tabulae Chronologicae Braunschweig 1730 Sammlung etlicher noch nicht gedruckten alten Chronicken Schroder Braunschweig 1732 und 1741 Digitalisat Ausg 1732 Hebraische Alterthumer Campen Leipzig und Gardelegen 1736 Digitalisat Griechische Alterthumer Campen Leipzig und Gardelegen 1738 1739 Digitalisat Geschichte der alten Teutschen Volker Schroder Braunschweig 1741 Heinrich Meiboms des Alteren Walbeckische Chronike Weygand Helmstedt 1749 Digitalisat Abhandlung der Frage wie weit der Romer Waffen in Teutschland gekommen Berlin 1750 Stiffts Stadt und Land Chronick Des jetzigen Furstenthums Halberstadt Corner Bernburg 1754 Digitalisat Literatur Auswahl BearbeitenJ F Temme Der sittliche Charakter und das Leben Caspar Abels Blankenburg 1765 Gerhard Dunnhaupt Caspar Abel In Bibliographisches Handbuch der Barockliteratur Bd 1 Hiersemann Stuttgart 1980 ISBN 3 7772 8029 1 S 67 75 Werk und Literaturverzeichnis Karl Goedeke Abel Caspar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 12 Martin Kintzinger Abel Caspar in Walther Killy Hrsg Literaturlexikon Bd 1 Gutersloh amp Munchen 1988 S 27 f Allgemeines Schriftsteller und Gelehrten Lexikon der Provinzen Livland Estland und Lettland bearbeitet von J F v Recke und C E Napiersky Band I A F Mitau 1827 S 3 online Johannes Schultze Abel Caspar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 12 Digitalisat Johann Anton Trinius Beytrag zu einer Geschichte beruhmter Gottesgelehrten Bd I Leipzig 1751 Martin Wiehle Abel Kaspar In Altmark Personlichkeiten Biographisches Lexikon der Altmark des Elbe Havel Landes und des Jerichower Landes Beitrage zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete Bd 5 Dr ziethen verlag Oschersleben 1999 ISBN 3 932090 61 6 S 5 Einzelnachweise Bearbeiten Die in alteren Schriften angegebenen Lebensdaten 1667 1752 sind falsch Vgl Dieter Lent Von Kaltewintern und Hitzesommern Wetterbeobachtung und Witterungsgeschehen im Lande Braunschweig seit dem Fruhmittelalter ein Streifzug durch die unerforschte sudostniedersachsische Klimageschichte In Braunschweigisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Braunschweigischer Geschichtsverein Braunschweig 2007 Band 88 S 24 f m w Nachw Martin Kessler Die Ahnen des Pfarrers Hermann Kunze in Prodel 1836 1923 und seiner Ehefrau Anna geb Farber 1842 1919 Stuttgart 1982 Wolfgang Neugebauer Preussische Geschichte als gesellschaftliche Veranstaltung Ferdinand Schoningh Verlag 2018 S 107 ff Normdaten Person GND 116001739 lobid OGND AKS LCCN no2002031613 VIAF 10586607 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abel CasparKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und plattdeutscher DichterGEBURTSDATUM 14 Juli 1676GEBURTSORT HindenburgSTERBEDATUM 11 Januar 1763STERBEORT Westdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar Abel amp oldid 235530673