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Carlo Bernari eigentlich Carlo Bernard 13 Oktober 1909 in Neapel 22 Oktober 1992 in Rom war ein italienischer Schriftsteller und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Neorealistisches Erzahlen 3 Werke 3 1 Prosa 3 2 Essays 3 3 Lyrik 3 4 Deutsche Ubersetzungen 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenBernari stammte aus einer neapolitanischen Familie von Kleinunternehmern franzosischer Herkunft Als schwieriges Kind das sich mit jeglichen Regeln nicht anfreunden konnte flog er von allen Schulen und setzte seine kulturelle Bildung als Autodidakt fort Anfangs arbeitete er als Schneider und begann gleichzeitig unter verschiedenen Pseudonymen als Journalist und Romanautor zu schreiben Seinen Lebensunterhalt sicherte er sich zudem durch den Verkauf antiquarischer Bucher In Neapel lernte er die Literaturkritiker Benedetto Croce und Francesco Flora kennen und grundete mit Freunden die oppositionelle Kulturbewegung Unione Distruttivisti Attivisti UDA dt Union der Destruktivisten und Aktivisten auch Udaismo genannt Bei seinem Paris Aufenthalt 1930 1932 begeisterte er sich fur die dort aktiven kunstlerischen Avantgarde Stromungen allen voran fur die surrealistischen Zirkel um Andre Breton Louis Aragon und Paul Eluard Zuruck in Italien erkannte Bernari die Notwendigkeit die Probleme in der Arbeiterwelt zum Ausdruck zu bringen und veroffentlichte 1934 den grosszugig angelegten Roman Tre operai dt Drei Arbeiter in dem er die Arbeiterklasse in ihrem Unvermogen ein wurdiges Leben zu fuhren sowie in ihrem daraus resultierenden kritischen Verhaltnis zur herrschenden Oberschicht beschreibt Aufgrund des gesellschaftskritischen Inhalts des Buches geriet er bald darauf ins Visier der faschistischen Zensurbehorde die darin ein subversives Unterfangen gegen das Mussolini Regime sah Mit Cesare Zavattini und Alberto Moravia initiierte Bernari 1939 in Mailand die Zeitschrift Tempo dt Zeit Nach einer Reihe weniger bedeutender Werke und Bernaris heimlichem Widerstand gegen den Faschismus begann in der ersten Nachkriegszeit erneut eine fruchtbare Schaffensperiode Der viel beachtete neorealistische Roman Speranzella 1949 gewann 1950 den Premio Viareggio Zum Schwerpunkt seines emsigen journalistischen und schriftstellerischen Schaffens vor allem auch als Drehbuchautor wurde Rom wo er bis zu seinem Tod 1992 lebte Neorealistisches Erzahlen BearbeitenBernaris Schreibstil verzichtet bewusst auf rhetorische Schnorkel und schafft eine nuchterne Prosa die in den Zeiten der faschistischen Diktatur und des vorherrschenden Mythos um Gabriele D Annunzio ganz ungewohnt war Auch die Themen die er mit einer starken Spannung um die Erkenntnis der realen Lebensverhaltnisse der Arbeiter und der sozialen Gerechtigkeit behandelt waren im Vergleich zur ubrigen zeitgenossischen Literatur Italiens uberhaupt nicht ublich Dabei vermittelt er mit seiner besonderen Beobachtungsgabe Menschen und Dinge aus einer personlichen Sicht ohne den sozialen Kontext der durch die Fabrikarbeit entfremdeten Menschen aus den Augen zu verlieren und lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf das beschwerliche Leben des Proletariats Jenseits der engstirnig nationalistischen Kultur der Mussolini Ara wurde Bernari so zu einem der wichtigsten suditalienischen Erzahler Die Probleme im Italien der Nachkriegszeit erschienen ihm dagegen als ein Drama das alle Volker gemeinsam zu bewaltigen hatten Der Zeugnischarakter seines Erzahlens macht vor allem seinen ersten Roman Tre operai neben Corrado Alvaros Gente in Aspromonte 1930 und Ignazio Silones Fontamara 1930 zu einem der drei bedeutendsten Vorreiter des literarischen Neorealismus in Italien der den kulturellen Wahrnehmungshorizont um die Aspekte der Armut und der gesellschaftlichen Missstande in breiten Bevolkerungsschichten erweiterte Werke BearbeitenProsa Bearbeiten Tre operai 1934 Quasi un secolo 1936 Il pedaggio si paga all altra sponda 1943 Tre casi sospetti 1946 Prologo alle tenebre 1947 Speranzella 1949 Premio Viareggio 1950 Siamo tutti bambini 1951 Vesuvio e pane 1952 Premio Salento Domani e poi domani 1952 Amore amaro 1958 Premio Augusto Borselli Era l anno del sole quieto 1964 Per cause imprecisate 1965 Le radiose giornate 1969 Alberone eroe e altri racconti non esemplari 1971 Un foro nel parabrezza 1971 Tanto la rivoluzione non scoppiera 1976 26 cose in versi 1977 Dall Etna al Vesuvio 1978 Il cronista giudizioso 1979 Dal Tevere al Po 1980 Il giorno degli assassinii 1980 Il grande letto 1988 L ombra del suicidio Lo strano Conserti 1936 entstanden posthum veroffentlicht 1993 Gli stracci 1 Fassung von Tre operai 1930 1931 entstanden Hrsg Enrico Bernard Genzano di Roma Menichelli 1994 ISBN 88 86383 02 9 Essays Bearbeiten Napoli pace e guerra 1946 Il gigante Cina 1957 Bibbia napoletana 1960 Non gettate via la scala 1973 Napoli silenzio e grida 1977 Non invidiate la loro sorte 1991 Lyrik Bearbeiten 26 cose in versi 1977 Deutsche Ubersetzungen Bearbeiten Der Vesuv raucht nicht mehr Berlin Rutten amp Loening 1956 Speranzella Stuttgart Verlag Deutsche Volksbucher 1962 Das lichte Morgen Stuttgart Deutscher Bucherbund 1963Literatur BearbeitenRagni Eugenio Invito alla lettura di Carlo Bernari Mailand Mursia 1978 Capozzi Rocco Carlo Bernari tra fantasia e realta Neapel Soc ed napoletana 1984 Immaginario e rappresentazione nella letteratura del Sud Special double issue in memoriam of Carlo Bernari Hrsg Sebastiano Martelli Stony Brook N Y 1993Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carlo Bernari im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie bei library thinkquest org italienisch englisch Biografie bei edscuola com italienisch Runder Tisch der Fondazione Mediterraneo zum 10 Todestag von Carlo Bernari am 21 Dezember 2002 italienisch Normdaten Person GND 118658441 lobid OGND AKS LCCN n79006695 VIAF 102319816 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernari CarloALTERNATIVNAMEN Bernard Carlo wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG italienischer Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 13 Oktober 1909GEBURTSORT NeapelSTERBEDATUM 22 Oktober 1992STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlo Bernari amp oldid 207705886