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Heinrich Christian Carl August Wallmann genannt Rauberhauptmann Rose 10 Juni 1816 in Helmstedt vermutlich als Emigrant in den Vereinigten Staaten war ein bekannter deutscher Rauber im braunschweigisch preussischen Grenzgebiet in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Idealisierende Darstellung des Rauberhauptmannes Rose aus dem 19 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Literatur 4 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAls unehelicher Sohn seiner verwitweten Mutter Johanna Elisabeth Rose wurde er in den Gerichtsakten unter dem mutterlichen Familiennamen Wallmann gefuhrt Der Vater ist unbekannt geblieben Vor diesem Hintergrund blieb Carl Wallmann in der damaligen Zeit die Moglichkeit einer Berufsausbildung verwehrt Leben BearbeitenIn den 1830er und zu Beginn der 1840er Jahre trieb Carl Wallmann genannt Rose im Helmstedter Raum sein Unwesen Dabei machte er sich den nahen Verlauf der Grenze zwischen dem Herzogtum Braunschweig und der preussischen Provinz Sachsen zu Nutze indem er sich den jeweiligen Strafverfolgungsbehorden durch eine Flucht uber die Grenze entzog Seit 1834 war er offensichtlich Fuhrer der bereits bestehenden Bande Der hier zusammenspielende Taterkreis hatte uberwiegend ein Alter zwischen 20 und 30 Jahren und lebte unter ungunstigen sozialen und wirtschaftlichen Verhaltnissen Rose und seine Bande sind einem modernen Verbrechertypus zuzurechnen so wurden Strassenrauberei oder Brutalitat gegen Personen vermieden An der Stelle der Gewalt war mehr List und Gewandtheit gefragt Das Bandenmitglied Eduard Stodtmeister hatte sich als Schmiedegeselle darauf spezialisiert sein erlerntes Handwerk einschlagig zu nutzen und auch die kompliziertesten Schlosser zu offnen Demnach ist Rose eigentlich nicht als ein Rauber im herkommlichen Sinn anzusehen sondern vielmehr als ein Anfuhrer einer sehr erfolgreichen Diebesbande Angesichts seiner Aufsehen erregenden Diebstahle und der Dreistigkeit seiner Taten erweckte Rose im Volk Erstaunen und Bewunderung Das ging so weit dass seine Taten in der Volksuberlieferung bewundernd mit jenen eines Robin Hood verglichen wurden Die ortlichen Polizeikrafte wurden haufig mit Spottversen bedacht Der ihm zugeschriebene Ausspruch Den Rieken nehm ick t den Armen jew ick t hatte mit der Realitat allerdings wenig gemeinsam Edelmutig hat er sich selten gezeigt Die Opfer waren zwar uberwiegend wohlhabend Gutsherren Kaufleute hohere Beamte aber entgegen der landlaufigen Darstellung wurden auch kleine Leute nicht verschont Auch mehrere Kircheneinbruche waren zu verzeichnen Nachfolgend ein kurzer Auszug seiner umfangreichen Einbruchsserie 1835 raubte die Bande die provisorische Gruft des preussischen Generalfeldmarschalls August Graf Neidhardt von Gneisenau in der Dorfkirche von Wormsdorf aus Weihnachten 1840 wurde ein dreister und erfolgreicher Einbruch bei einem wohlhabenden Helmstedter Braumeister durchgefuhrt ohne dass die anwesenden Familienmitglieder dies bemerkten 1840 und 1842 wurde der Depositenkasten im Helmstedter Amtsgericht ausgeraubt 1841 erfolgte ein Einbruch in die Dorfkirche von Bosdorf 1841 entwendete er im Kloster Marienberg wertvolle Bekleidungsstucke der Vorsteherin des Damenstifts 1842 brach er wiederholt unbemerkt in das Helmstedter Zollhaus einDie Hehler waren ausserhalb Helmstedts in Magdeburg Gardelegen Calvorde Weferlingen und Grafhorst angesiedelt Der Grossteil der Beute wurde allerdings in Harbke bei dem Bandenmitglied und Backermeister Carl Bokelberg deponiert dessen Schwester Friederike mit Rose liiert war Nach Denunziation im Sommer 1841 erfolgten mehrere Inhaftierungen aber auch erfolgreiche Fluchtversuche des Rauberhauptmannes Als Zufluchtsort diente haufig der Grenzforst Lappwald Auf seine Ergreifung waren mittlerweile 100 Taler Belohnung ausgesetzt Am 10 Februar 1843 wurde Rose in Harbke im Haus seiner Freundin endgultig festgenommen Im Herbst 1845 fand vor dem Herzoglichen Obergericht in Wolfenbuttel der Prozess statt Rose legte ein umfassendes Gestandnis ab Nicht weniger umfassend war der Prozess denn mit ihm waren immerhin 52 Komplizen mitangeklagt denen 126 Straftaten uberwiegend Bandendiebstahle zur Last gelegt wurden Am 23 Dezember 1845 wurde das Urteil verkundet Carl Wallmann genannt Rose erhielt 15 Jahre Zuchthaus Im Jahr 1848 erfolgte eine Amnestie durch den Braunschweiger Herzog Wilhelm sowie seine Abschiebung in die USA Man bediente sich damals gern der vergleichsweise kostengunstigen Zwangsemigration nach Nordamerika um sich unverbesserlicher Gewohnheitskrimineller zu entledigen Die Reisekosten trug die offentliche Hand Uber Roses Schicksal in der Neuen Welt ist nichts weiter uberliefert Dennoch ist eine gewisse Verehrung des Rauberhauptmann Rose in der Bevolkerung der betreffenden Region erhalten geblieben Seine Taten wurden verklart und schon nach kurzer Zeit rankten sich eher positive Sagen um seine kriminelle Vergangenheit Die Figur des Rauberhauptmannes Rose diente einige Zeit als Werbeemblem des Fremdenverkehrsverbandes Elm Lappwald Diese Organisation hat zudem den Rauberhauptmann Rose Rundwanderweg ausgewiesen 1 Literatur BearbeitenGunther Hirschligau der Ehrlichste unter den Raubern und Dieben Roman um den Rauberhauptmann Rose Dr Ziethen Verlag Oschersleben 2002 ISBN 3 935358 52 0 Joachim Lehrmann Rauberbanden zwischen Harz und Weser 1 Auflage 2004 S 230 233 ISBN 3 9803642 4 0 Hans Ehrhard Muller Helmstedt die Geschichte einer deutschen Stadt 2 Auflage 2004 S 640 645 Mechthild Wiswe Soziale Realitat und Mythos Eine Helmstedter Einbrecherbande um 1840 In Braunschweigisches Jahrbuch Band 74 S 129 146 Braunschweig 1993 Bernd Stephan Geld oder Leben Rauberbanden zwischen Harz Oberlausitz und Erzgebirge Verlag Bussert amp Stadeler Jena und Quedlinburg 2010 ISBN 978 3 942115 06 3 Einzelnachweise Bearbeiten Rauberhauptmann Rose Rundwanderweg auf elm lappwald de abgerufen am 1 Oktober 2022 Normdaten Person GND 1019764449 lobid OGND AKS VIAF 232516233 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wallmann CarlALTERNATIVNAMEN Rauberhauptmann Rose Wallmann Heinrich Christian Carl August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher RauberGEBURTSDATUM 10 Juni 1816GEBURTSORT HelmstedtSTERBEDATUM nach 1847STERBEORT unsicher Vereinigte Staaten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Wallmann amp oldid 235580612