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Dieser Artikel befasst sich mit dem Forstmann Carl Reuss Zu anderen Personen siehe Karl Reuss Carl Reuss auch Karl Reuss oder Carl Reuss 1844 in Harzgerode Anhalt 22 April 1918 in Dessau war ein deutscher Forstmann Seine Bedeutung liegt vor allem in seiner Tatigkeit fur den Harz Der langjahrige stadtische Oberforster von Goslar und spatere Leiter der Anhaltischen Forstverwaltung liess nicht nur dessen Nordrand grossflachig aufforsten sondern erkannte auch das touristische Potenzial des Mittelgebirges Er veranlasste dass die dortigen Forstreviere durch ein ausgedehntes Wegenetz erschlossen wurden und war Schopfer der ersten Wanderwege im Harz Leben und Wirken BearbeitenCarl Reuss geboren 1844 in Harzgerode entstammte einer alten anhaltischen Forstbeamtenfamilie Er setzte die Familientradition fort und absolvierte von 1866 bis 1867 ein Forststudium an der Forstakademie Tharandt Anschliessend war er zunachst als Forstgehilfe in Lautenthal angestellt und bis 1869 mit Forsteinrichtungsarbeiten betraut Im Jahr 1870 wurde er zum Stadtforster von Osterode am Harz ernannt und bereits drei Jahre spater zum stadtischen Oberforster in Goslar In dieser Funktion machte sich Reuss daran die vollig kahle nordliche Randlage des Harzes bis zum Stadtrand von Goslar aufzuforsten Besonderes Anliegen war ihm zudem der Ausbau des Wegenetzes um Goslar herum innerhalb kurzer Zeit entstanden so 108 Kilometer neue Wege In dieser Zeit war er 1886 Mitbegrunder des Harzklubs bekleidete zunachst das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und von 1900 bis 1918 auch das des Vorsitzenden Als am 18 Marz 1887 der Zweigverein Goslar gegrundet wurde wahlten die Mitglieder Reuss zum Vorsitzenden der er bis 1893 blieb Nach ihm sollte es zur Tradition werden dass mit Ausnahme der Zeit des Dritten Reiches der jeweilige Leiter des Stadtforstamtes Goslar dieses Amt innehat Carl Reuss gehorte auch zu den ersten die sich intensiv mit der Problematik von Huttenrauchschaden beschaftigten Zusammen mit Julius von Schroeder erforschte und kartierte er das Ausmass dieser Waldschaden Ihre Ergebnisse fassten sie in der Schrift Die Beschadigung der Vegetation durch Rauch und die Oberharzer Huttenrauchschaden Berlin 1883 zusammen Danach betrafen die Waldschaden als deren Ursache sie schweflig saure Dampfe der drei Hutten Clausthal Lautenthal und Altenau ausmachten im Jahr 1881 rund 4500 Hektar mit steigender Tendenz Die grundlegende Untersuchung wurde hundert Jahre spater erneut aktuell und im Zuge der Debatte um das Waldsterben in den Jahren 1986 87 mehrfach nachgedruckt ISBN 3 7463 0037 1 und ISBN 3 487 08279 9 1893 wurde Reuss im Range eines Oberforstrates an die Spitze der Anhaltischen Forstverwaltung in Dessau berufen und 1917 zum Landforstmeister ernannt Reuss der das touristische Potenzial der Harz Region erkannt hatte veranlasste dass dort die ersten Wanderwege angelegt wurden Ausserdem setzte er sich fur eine bessere Verkehrsanbindung der Harz Orte ein was zum Ausbau von Verbindungsstrassen fuhrte Auch die Harzreviere erhielten in der Folge ein ausgedehntes und grosszugiges Wegenetz Reuss war somit eine der treibenden Krafte bei der touristischen und forstwirtschaftlichen Erschliessung der Region Daneben war Reuss auch Vorsitzender des Harz Solling Vereins und Mitglied im Deutschen Forstwirtschaftsrat Fur sein Wirken erhielt Carl Reuss eine Reihe von Auszeichnungen So verlieh ihm die Stadt Goslar das Ehrenburgerrecht und benannte spater die Reussstrasse nach ihm Landforstmeister Carl Reuss starb am 22 April 1918 in Dessau Literatur BearbeitenZoltan Rozsnyay Frank Kropp Carl Reuss in dies Niedersachsische Forstliche Biographie Ein Quellenband Aus dem Walde 1998 Mitteilungen aus der Niedersachsischen Landesforstverwaltung Heft 51 Niedersachsischen Ministerium fur Ernahrung Landwirtschaft und Forsten MELF Wolfenbuttel 1998 S 368 369 Alexander Grundner Culemann Carl Reuss Aus der Chronik einer Harzer Forstfamilie in Unser Harz Heft 2 1961 S 4 6 und Heft 3 1961 S 8 10 Carl Ludwig Reuss Carl amp Anna Eine Harzer Forst und Familiengeschichte Autobiografie von Carl Reuss und Anna Reuss Pliening Verlagshaus Schlosser 2021 ISBN 978 3962005825 Enthalt Reuss Autobiografie den Briefwechsel mit seiner Braut Anna Reuss Tagebuchzaufzeichnungen und Auszuge aus der Familienchronik Weblinks Bearbeiten Umfassender Einblick in Leben und Wirken von Carl Reuss Bericht der Goslarschen Zeitung vom 4 November 1998 uber eine Ausstellung zu Carl Reuss im StadtarchivNormdaten Person GND 1034796194 lobid OGND AKS VIAF 606145858090823022211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reuss CarlALTERNATIVNAMEN Reuss Carl Reuss KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Forstmann Schopfer der ersten Wanderwege im HarzGEBURTSDATUM 1844GEBURTSORT HarzgerodeSTERBEDATUM 22 April 1918STERBEORT Dessau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Reuss amp oldid 232626071