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Die Burg von Porte du Scex ist ein Teil einer ehemaligen Befestigungsanlage bei der Ortlichkeit Porte du Scex in der Gemeinde Vouvry im schweizerischen Kanton Wallis Heute wird das Bauwerk als Ausstellungsort benutzt Die Burg von Porte du Scex Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Stelle liegt einen Kilometer nordlich des Dorfes Vouvry am linken Rand der Rhonebene Zwischen einem markanten etwa 60 Meter hohen Felsvorsprung am Fuss der Chablais Voralpen und unterhalb von Chavalon auf der einen und der Rhone auf der anderen Seite ist nur eine schmale Passage frei geblieben durch welche heute knapp nebeneinander die Hauptstrasse 21 von Vouvry nach Le Bouveret der im 19 Jahrhundert verlangerte Stockalperkanal und die 1859 eroffnete Bahnstrecke Saint Gingolph Saint Maurice fuhren Geschichte BearbeitenVor dem modernen Ausbau der Strasse im 20 Jahrhundert war das Engnis zwischen der Felswand und der Rhone mit einer Wehrmauer in der Art einer Letzi gesperrt die ein verschliessbares Tor an der alten Landstrasse besass Daher hat der Ort den Namen Porte du Scex was auf Deutsch Tor des Felsens heisst scex auch sce oder se geschrieben von lat saxum ist das frankprovenzalische Wort fur Fels nbsp Porte du Scex im 19 Jahrhundert vor der Ersten RhonekorrektionWann die Sperrmauer und die erste daran anschliessende Burg errichtet wurden ist unbekannt Ob es sich bei der Anlage ursprunglich um eine einfache Mauer vergleichbar der Landmauer Gamsen im Oberwallis handelte oder ob von Anfang an ein burgahnliches Gebaude neben dem Tor stand ist wegen der spateren Umbauten nicht mehr festzustellen Die im Jahr 1974 bei archaologischen Ausgrabungen gefundenen Mauerreste ergeben kein sicheres Bild der altesten Gebaude Einige romischen Munzen konnten darauf hinweisen dass schon in der Antike eine Siedlung an der gleichen Stellung lag Damals hatte der Genfersee wohl eine grossere Flache und das Seeufer durfte noch naher bei Porte du Scex gelegen haben als heute Die Anlage befand sich im Mittelalter in der Landschaft Chablais die einer der grossen Herrschaftsbereiche der Grafen und spater Herzoge von Savoyen war Zeitweise diente die Sperre im Engnis Port du Scex der savoyischen Landesverwaltung als Zollstelle fur den Verkehr aus dem Raum Genf in das Wallis Bei der Burg lag ein Umschlaghafen fur Schiffe die bei gutem Wind vom Genfersee uber die Rhone bis hierhin hinauffahren konnten Seit dem 14 Jahrhundert sind die Herren von Tavelli als Lehenstrager auf der Burg erwahnt 1358 verlieh ihnen Graf Amadeus VI zudem das Recht als Viztume des Bischofs von Sitten bei der Burg eine Richtstatte zu bauen Als nach der Reformation der Konflikt zwischen Savoyen und der Stadt Genf starker wurde liess die Stadt Bern im Jahr 1536 die savoyische Waadt erobern und zur gleichen Zeit annektierten die Walliser das Gebiet sudlich des Genfersees Nun lag Porte du Scex im Untertanengebiet des Wallis und von 1591 bis 1609 wurde die Burg beim Tor von Grund auf neu errichtet Zeitweise residierte der Kastlan des neuen Walliser Untertanengebiets auf Porte du Scex 1671 war das Kloster Saint Maurice im Besitz der Zollstelle Der Landrat des Wallis liess die Burganlage von 1673 bis 1678 wiederum durch einen Neubau ersetzen Dabei erhielt das Bauwerk im Wesentlichen die heute noch vorhandene Gestalt Um 1820 baute der Kanton Wallis einen kleinen Annex auf der Flache zwischen dem Treppenturm und dem Hauptgebaude Als Ersatz fur die alte Rhonefahre entstand eine einfache Holzbrucke uber den Fluss In der Mitte des 19 Jahrhunderts wurde die Zugbrucke vor dem Strassentor entfernt und auch Teile der Mauern verschwanden als der Stockalperkanal weiter talabwarts verlangert und die Bahnlinie gebaut wurden Der Kanton Wallis richtete im Bauwerk einen Polizeiposten ein Bei der schweren Uberschwemmung im Rhonetal vom 10 Juli 1902 sturzte die Nordostfassade des Hauses neben dem Stockalperkanal ein und diese Seite des Gebaudes wurde auf einem verkleinerten Grundriss wieder aufgebaut Um 1905 bauten die Kantone Wallis und Waadt als Ersatz fur die vom Hochwasser zerstorte altere Holzbrucke uber die Rhone die neue Eisenbrucke bei Porte du Scex 1 nbsp Die Sperranlage um 1900 Links neben der Burg der StockalperkanalIm Zweiten Weltkrieg errichtete die Schweizerische Armee bei der Burg im Vorgelande des Festungsgebiets Saint Maurice die Sperrstelle Porte du Scex mit dem Fort d infanterie de la Porte du Scex und Panzerhindernissen 2 3 Bis 1967 befand sich eine Posten der kantonalen Gendarmerie in der Burg von Porte du Scex die der Kanton Wallis in den 1970er Jahren fur 1 Million Franken restaurieren liess Gemass einer Vereinbarung vom 10 September 1976 zwischen dem Kanton und der Gemeinde Vouvry ubernahm diese den Unterhalt und die Verwaltung der Anlagen Um 1910 verzeichnete der Kanton Wallis das Gebaude als Baudenkmal von kantonaler Bedeutung Architektur BearbeitenDas seit dem Abbruch der Mauern und des Tores im Jahr 1937 frei zwischen der Strasse und dem Kanal stehende Gebaude besteht aus zwei schmucklosen Baukorpern Neben der Strasse erhebt sich der hohe quadratische Treppenturm der den Zugang zu den Wehrgangen im Hauptbau so wie fruher auch uber dem Strassentor ermoglicht Ostlich schliesst an den Turm ein machtiges dreistockiges Wehr und Wohngebaude an das seit der Reparatur nach dem Hochwasser von 1902 um etwa einen Drittel kleiner ist als fruher Das Haus hat ein hohes Satteldach die Form seiner kleinen Fensteroffnungen in der Sudost und der Nordostfassade zeigt die Entstehung des Bauwerks in der fruhen Neuzeit an Auf der Nordseite zum Genfersee hin hat die Festungsmauer auf der Hohe der Wehrgange die vom Treppenturm und vom Wohnteil aus zuganglich sind mehrere Reihen kleiner horizontaler Schiessscharten Die Sudostseite des Baues ist als Wohnhaus eingerichtet Das Bauwerk hat zwei Eingange der Haupteingang fuhrt durch den Turm und eine andere Ture durch einen kleinen kanalseitigen Anbau in das Hauptgebaude Auf der Nordwestseite des Bauwerks lag einst vor der Mauer ein Graben als Annaherungshindernis Literatur BearbeitenLouis Blondel Andre Donnet Chateaux du Valais Olten 1963 S 293 Patrick Elsig Le chateau de la Porte du Scex a Vouvry Construction 1672 1678 et ameublement d apres les documents d archives In Vallesia Bulletin annuel de la Bibliotheque et des Archives cantonales du Valais des Musees de Valere et de la Majorie 2004 S 247 267 Gaetan Cassina Aux origines du chateau de la Porte du Scex In Monthey illustre 1981 S 4 7 Chuateau de la porte du Scex Monthey 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Chateau de la Porte du Scex Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien La Porte du Scex et le Chateau La Porte du Scex notrehistoire ch Chateau La Porte du Scex swisscastles chEinzelnachweise Bearbeiten Pont a la Porte du Scex dic ing ch abgerufen am 21 Dezember 2020 A 370 Fort d infanterie de la Porte du Scex Vouvry Valais fortlitroz ch abgerufen am 21 Dezember 2020 Position de barrage de la porte du Scex In Monuments militaires dans le canton du Valais Inventaire des ouvrages de combat et de commandement Bern 2002 S 16 17 46 348806 6 887447 Koordinaten 46 20 55 7 N 6 53 14 8 O CH1903 557569 133196 Normdaten Geografikum GND 4842683 0 lobid OGND AKS VIAF 233909063 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg von Porte du Scex amp oldid 239059785