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Die Ruine der Burg Landskron auch als Veste Landskron bezeichnet befindet sich im Landkreis Vorpommern Greifswald Die Niederungsburg liegt im Tal des Grossen Landgrabens unmittelbar am Weg zwischen den Dorfern Janow und Wodarg LandskronAlternativname n Veste LanzkronStaat DeutschlandOrt JanowEntstehungszeit 1576 1579Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand RuineBauweise Feldstein teilweise BacksteinGeographische Lage 53 46 N 13 23 O 53 765833333333 13 379166666667 Koordinaten 53 45 57 N 13 22 45 OBurg Landskron Mecklenburg Vorpommern p3 Innenhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 2 1 Vorburg 2 2 Hauptburg 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenErbaut wurde die Burg von Ulrich II von Schwerin dem Sohn des pommerschen Grosshofmeisters Ulrich von Schwerin in den Jahren 1576 bis 1579 Die Benennung als Landskron soll den Unwillen des pommerschen Herzogs erregt haben Eine Umbenennung in Lanzkron ist jedoch offensichtlich nicht erfolgt da Ulrich II auf einer grossen Steintafel die auf das Jahr 1586 datiert ist und ursprunglich uber dem Burgtor platziert war die Bezeichnung Landeskron fuhrte Diese seit ca 1860 heruntergefallene und seither verschollene Platte zeigte nach einer Beschreibung in der Familienchronik derer von Schwerin auf Janow die Reliefbilder des Erbauers und seiner Gemahlin Katharina von Waldenfels sowie die Wappen beider Familien Rechts von den Reliefs soll gemass einer Abschrift gestanden haben An Anzahl tausendfunfhundert Jahr Und sechsundsiebenzig war Dies Schloss und Feste Landskron Vor hundert Jahr ganz wust gelegen Ist sonderlich durch Gottes Rat Wieder erbaut wie es hier stat Durch den Erben und Ulrich Schwerin des altern Sohn Seines Alters vierzig Jahre wil Diese Festung ihm wohlgefiel Zu Megalburg zur Zeit mit Ruhm War er Furstlicher Gnaden Hauptmann Zu bauen aber als er anfing Nichts mehr hier stand als eine Bring Darnach half Gott zur rechten Frist Dass nichts hinzugelehnet ist Durch Gottes Segen ins Dritte Jahr So stand Landskron schon offenbar Links las man folgendes Mit besonderem Bedacht und Unterricht Liess er bauen wie man hier sieht Mit stetem Fleiss wohl aufs Gebau Sah er nun sein hauslich Hausfrau Die Edle und viel Tugendsam Katharina von Waldenfels ihr Nam Redtbar mit Silber und mit Gold Die War und Arbeit sie sie begoldt Welches ihr Mann durch Gottes Segen Erworben hiess ein jedem geben Des sei gelobt die hochste Kron Welche uns durch ihren geliebten Sohn Erlost woll s durch ihre Allmacht Schutzen dies Haus und die Herrschaft Dass sie mogen zu ihren Ehren Gottgefalligleben und regieren Auch geseg n dass nichts zerrint Und ererben mogen Kindeskind Ausser dieser Dichtung enthielt der Stein einen Mahnruf des Erbauers an seine Sohne mit der Uberschrift Pater Udalricus ad filios 1586 Der lateinische Satz bedeutet Das Haus das der allmachtige Gott aufgefuhrt hat Das schmuck o Sohne mit dem wahren Glauben Dann wird Euch wenn der Herr wiederkommt die Krone verliehen werden Der Gerechten die keine Macht zerbrechen kann 1 Im weiteren Verlauf fand die Burg selten Erwahnung in historischen Aufzeichnungen Bekannt ist dass sie nach dem Tod Ulrichs II in den Besitz seines Sohnes Georg Ernst von Schwerin kam Dessen Sohn Ulrich Wigand von Schwerin starb 1651 ohne Erben Durch das Erloschen der mannlichen Linie des Burgherrn geriet die Burg uber Ulrich Wigands Schwester Anna an deren Mann den schwedischen Rat von Anrieppe Dessen Tochter brachte den Besitz der Burg in ihre Ehe mit Jurgen von Pentz Aufgrund hoher Verschuldung des Burgherren konnten erforderliche Unterhaltungsmassnahmen der Anlage nicht durchgefuhrt werden Der Ivener Pastor beklagte 1661 in einem Visitationsbericht den Verfall der Schlosskapelle Um 1668 war die Burg offenbar noch bewohnt da im Ivener Kirchenbuch die Geburt eines Sohnes des Jurgen von Pentz auf Landskron verzeichnet ist Spatestens 1683 hatte die Familie von Pentz die kaum 75 jahrige Burg aufgegeben und sich in Neuendorf niedergelassen Ob die Ereignisse des auch diese Landschaft beruhrenden Schwedisch Brandenburgischen Krieges von 1674 bis 1679 Einfluss darauf hatten ist nicht bekannt Die nach nicht einmal 100 jahrigem Bestehen schon unbewohnbare Burg geriet in die Hande der Glaubiger des Herrn von Pentz nbsp Landskron auf der Karte Landskron und Rehberg der schwedischen Landesaufnahme von Pommern Urkarte C IIIb 37 Johan Gabriel Hook 1698Erst 1699 kam die Burg mit den sie umgebenden Landereien fur 13 000 Taler wieder in den Besitz der Familie von Schwerin blieb jedoch auch danach weiter sich selbst uberlassen Im 19 Jahrhundert war die Burgruine ein beliebter Ausflugsort 1852 wurde an der Ostseite der Vorburg ein Burgkrug gebaut Der Wirt war gleichzeitig der hauptamtliche Burgwart Der sudostliche Turm der Burg wurde seit Anfang des 20 Jahrhunderts als Aussichtsturm genutzt und besass neben einem Balkon und einer Uberdachung bleiverglaste Fenster Unweit von Landskron befinden sich eine slawische Burganlage aus dem 7 Jahrhundert die auch als Schwedenschanze aus dem Dreissigjahrigen Krieg bezeichnet wird Weitere Informationen dazu findet man an einer Informationstafel an der Burg Landskron nbsp Caspar David Friedrich Rast bei der Heuernte 1834Die Ruine der Burg ist ein Motiv eines Gemaldes des Malers Caspar David Friedrich mit dem Titel Rast bei der Heuernte aus dem Jahr 1834 Dieses Bild soll eine Reminiszenz an seine Kindheit gewesen sein als er sich zur Erntezeit bei der Familie seiner Haushalterin Mutter Heiden in Iven aufhielt 2 Anlage Bearbeiten nbsp Lageskizze nbsp Turme nbsp Modell der Burganlage im Modellpark Neubrandenburg nbsp Westseite nbsp Lithographie der Burgruine aus der Zeit vor 1846 3 Die Niederungsburg wurde in der sumpfigen Niederung des Landgrabentals errichtet Der ursprunglich die gesamte Anlage umgebende Wassergraben wurde durch den Landgraben gespeist der nach Begradigungen zum Ende des 18 Jahrhunderts heute in grosserem Abstand zur Burgruine liegt Die Anlage besteht aus der ostlich gelegenen Vorburg und der westlichen Hauptburg Alle erhaltenen Gebaudeteile und Mauer bestehen uberwiegend aus Feldstein wobei Fensteroffnungen und Durchgange in Backstein ausgefuhrt wurden Vorburg Bearbeiten Die Vorburg ist von einer bis 3 Meter hohen Mauer umgeben Der Zugang erfolgte durch das an der Nordseite gelegene Torhaus In der Offnung im Obergeschoss gleich uber der tiefen Durchfahrt war die bereits erwahnte grosse Steintafel befestigt Ahnlich wie auf der am Tor der Festung Spantekow erhaltenen Tafel befanden sich darauf die Reliefbilder des ersten Burgherrn Ulrich II von Schwerin und seiner Gattin Katharina von Waldenfels Diese Steintafel gilt seit Mitte des 19 Jahrhunderts als verschollen Westlich des Torhauses schliesst sich ein wahrscheinlich zu Wohnzwecken genutztes Gebaude an Hier waren moglicherweise die Wachleute untergebracht Ostlich am Torhaus befindet sich der ehemalige Marstall in dessen Obergeschoss weitere Lagerraume untergebracht waren Im sudlichen Teil der Vorburg direkt gegenuber der Einfahrt befindet sich die Ruine der Schlosskapelle Die ehemals im Osten gelegene Gesindekuche musste im 19 Jahrhundert dem heute ebenfalls nicht mehr existierenden Burgkrug weichen Auf den schwedischen Matrikelkarten vom Ende des 17 Jahrhunderts ist am westlichen Rand der Vorburg gegenuber dem Zugang zur Hauptburg ein viertes heute nicht mehr vorhandenes Gebaude eingezeichnet 4 Ob es sich dabei um ein weiteres Torhaus handelte ist nicht bekannt nbsp Feldseite des Torhauses nbsp Marstall Burgseite nbsp Ruine der Schlosskapelle nbsp Vorburg Sudliche UmfassungsmauerHauptburg Bearbeiten Die Innenseite des Wassergrabens im Bereich der Hauptburg ist mit Feldsteinmauerwerk eingefasst Ursprunglich war diese Mauer als Brustwehr durchgangig knapp 2 Meter hoch und umgab die gesamte Kernanlage Im westlichen Teil sind noch die Reste von 5 Bastionen zu erkennen Innerhalb der Brustwehr ist die Burg von einem zweiten Graben umgeben Die Hauptburg hat einen rechteckigen Grundriss von 15 Metern Breite und 25 Metern Lange An den Ecken des ehemals dreigeschossigen Gebaudes befinden sich viergeschossige Turme mit Querschnitten von 3 5 Metern Die Wandstarken betragen im Mittel 80 Zentimeter Der sudostliche Turm ist am besten erhalten Auf erhaltenen Putzbereichen sind Reste einer Eckquaderung erkennbar In der Mitte der Nordseite befindet sich der Rest des Treppenturmes Der Zugang heute eine stabile Brucke von der Vorburg erfolgte von Osten her uber eine Zugbrucke Im Inneren sind noch die Reste der Kellerwande zu sehen Literatur BearbeitenNeidhardt Krauss Egon Fischer Unterwegs zu Burgen Schlossern und Parkanlagen in Vorpommern Hinstorff Verlag Rostock 1991 ISBN 3 356 00391 7 Neidhardt Krauss Gutshauser Schlosser und Parkanlagen im Kreis Ostvorpommern Folge 6 Schloss Janow und VESTE Landskron In Heimatkalender ANKLAM und Umgebung 2004 Jahrg 75 Neue Folge 13 Begrundet von Max Sander Uckerland Schibri Verlag 2003 S 64f ISBN 3 933978 77 7Einzelnachweise Bearbeiten F Uecker Stettin Hrsg Pommern in Wort und Bild Selbstverlag des Pestalozzivereins der Provinz Pommern Stettin 1904 S 113 114 Detlef Stapf Caspar David Friedrich Die Biographie Okapi Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 947965 02 1 S 31 Pomerania Geschichte und Beschreibung des Pommernlandes IV bis VI Buch E Sanne amp Comp Stettin 1846 Online Matrikelkarten der Schwedischen Landesaufnahme von Vorpommern 1692 1709Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Landskron Vorpommern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Burg Landskron in der Landesbibliographie MV Burg Klempenow Landskron Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Landskron Vorpommern amp oldid 235374382