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Die Burg Gisors ist die Ruine einer Turmhugelburg in der franzosischen Stadt Gisors im Departement Eure Region Normandie und stammt aus dem 11 Jahrhundert Ihr Wehrturm Donjon steht auf einer Motte einem 1097 kunstlich angelegten Erdhugel Ab 1106 wird die Burg errichtet 1113 ist sie fertiggestellt Die Burgruine Gisors Inhaltsverzeichnis 1 Erbauungsphase 2 Geruchte um den Templerschatz 3 Weitere Entwicklung 4 Grabungen 5 Grabungswelle 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseErbauungsphase BearbeitenDie Burg besass eine einzigartige strategische Lage an der Grenze zur Normandie deren Herzoge von 1066 bis 1204 auch Konige von England waren Als Erbauer des Castrum Gisortis gilt Robert II de Belleme im Auftrag von Wilhelm II von England 1101 ubernimmt Thibaud Pagan die im Bau befindliche Burg der sie weiter ausbauen lasst Im Fertigstellungsjahr 1113 wurde hier der Frieden von Gisors geschlossen 1119 empfing hier Konig Heinrich I von England Papst Calixtus II der zwischen zwei christlichen Konigen vermitteln sollte Wegen der anhaltenden Grenzprobleme zwischen Frankreich und England wird die Burg 1158 durch die Tempelritter ubernommen die sie fur Heinrich den Jungeren Sohn von Heinrich II von England und dessen Ehefrau Margarethe von Frankreich Heirat 1161 wahrend deren Minderjahrigkeit verwalteten Durch einen Verrat lieferten die Templer 1164 die Burg Heinrich II von England aus 1 der die Burg ausbaut Am 11 April 1165 hatte Heinrich II mit dem franzosischen Konig Ludwig VII auf der Burg verhandelt 1191 ist sie wieder im Besitz von Frankreich das fur die Errichtung des Gefangenenturms sorgt Geruchte um den Templerschatz BearbeitenBesonders bekannt wurde sie weil der Legende nach in ihr der Templerschatz versteckt worden sein soll nachdem der franzosische Konig Philipp IV am 13 Oktober 1307 die Fuhrungsspitze des Ordens verhaften liess Insbesondere hat das Gerard de Sede behauptet in seinem Buch Die Templer sind unter uns von 1963 Er stutzt sich auf eine phantasievolle Interpretation einer Aussage eines Templerritters in den Verhoren nach deren Verhaftung dass am Vortag der Verhaftung hohe Templer unter Gerard de Villers und Hugo von Chalons die Pariser Templerzentrale mit drei Karren mit 50 Pferden verlassen hatten wobei er die drei Karren als verschlusselten Hinweis auf Gisors sah die er die Burg der drei Wagen nannte aufgrund einer Sternkonstellation bei Grundung der Burg Sie wollten nach de Sede den Schatz ursprunglich verschiffen im Hafen Eu nach de Sede waren aber durch Wegsperren gehindert worden Gisors lag an einer alten Romerstrasse zwischen Paris und Eu Eine weitere Unterstutzung sah er in den Aussagen des ehemaligen Gartners und Fuhrers der Burg Roger Lhomoy der 1946 illegal Grabungen ausgehend vom alten Brunnen der Burg durchfuhrte siehe unten 2 Nach Demurger 3 waren die vier hochsten Vertreter des Templerordens Jacques de Molay Hugues de Pairaud Geoffroy de Charnay und Godefroi de Gonneville in der Zeit zwischen 1310 und dem endgultigen Urteil im Marz 1314 als Gefangene des Konigs auf Gisors inhaftiert worden In dieser Zeit gibt es keine uberlieferten Nachrichten von ihnen Nach Hersan liess Philipp der Schone 1314 einen Unbekannten im Turm von Gisors inhaftieren mit dem niemand sprechen durfte 4 Weitere Entwicklung BearbeitenAb dem 9 Januar 1419 kam sie wahrend einer Belagerung durch Heinrich V bis 1449 erneut in englischen Besitz erst am 16 August 1449 geht sie endgultig in franzosischen Staatsbesitz uber 5 Gisors selbst hatte am 24 September 1419 kapituliert 1591 wurde die Burg stillgelegt bereits 1862 wird sie zum historischen Monument erklart Grabungen BearbeitenSeit 1929 arbeitete Roger Lhomoy als Kastellan in der Burg Gisors Ihm blieben die sagenumwobenen angeblichen Templerschatze nicht verborgen 1941 unternahm Lhomoy deshalb verschiedene Grabungen auf eigene Faust bis er im Marz 1946 angeblich in der Motte der Burg eine der Heiligen Katharina von Alexandrien geweihte romanische Kapelle fand Dazu hatte er den alten Burgbrunnen vom Schutt befreit bis rund 30 m Tiefe und Querstollen vom Brunnenboden aus vorgetrieben Er fand nach eigenen Angaben eine romanische Grabkapelle mit Steinsarkophagen und Metalltruhen Als er den Fund meldete untersagten die Behorden aber weitere Nachforschungen die von Lhomoy gegrabenen Gange waren stark einsturzgefahrdet und schutteten den Brunnen wieder zu Der herbeigerufene Burgermeister uberprufte den Fund nicht sondern liess Lhomoys abenteuerliche Selbstbaustollen wegen der grossen Einsturzgefahr durch deutsche Kriegsgefangene zuschutten Lhomoy wurde verspottet weshalb er einige Jahre spater entnervt und gebrochen Gisors verliess Grabungswelle Bearbeiten1962 veroffentlichte der franzosische Journalist Gerard de Sede bei dem Lhomoy als Stallknecht gearbeitet hatte sein Buch Die Templer sind unter uns oder Das Ratsel von Gisors De Sede stutzte seine Thesen auf die Berichte Lhomoys sowie eigene Recherchen Das Buch entwickelte sich zum Bestseller und lenkte die Aufmerksamkeit der Offentlichkeit auf die Burg Eine Welle von Grabungen durch Amateure brach uber die Burg hinein Lhomoy konnte beim franzosischen Staatsprasidenten Charles de Gaulle eine Wiederaufnahme der Grabungen von offizieller Seite erreichen doch fehlte ihm die Zustimmung des Burgeigentumers dem Burgermeister von Gisors De Gaulle beauftragte Kultusminister Andre Malraux mit den Grabungsmassnahmen an der Burganlage im Februar 1964 Auf dessen Veranlassung hin sperrte das Militar fur Monate die Burg und begann die Arbeiten Diese destabilisierten jedoch die Motte und der Turm der Burg drohte einzusturzen Die Grabungen mussten daraufhin bereits im Marz 1964 ergebnislos eingestellt werden Seither sind weitere Ausgrabungen untersagt Den Donjon fur weitere Grabungen abzufangen und zu stutzen wurde einen erheblichen Aufwand erfordern wobei immer noch nicht sicher ware dass weitere Grabungen diesen nicht doch noch zum Einsturz brachten Literatur BearbeitenP F D Hersan Histoire de la ville de Gisors Gisors 1858 gallicaWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Gisors Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Gisors FRANKREICH TEMPLER SCHATZ Vom Stallknecht entdeckt Der Spiegel 28 November 1962Einzelnachweise Bearbeiten Hersan Histoire de la ville de Gisors 1858 S 60 Nach Hersan gab es auf dem Weg von Gisors nach Eragny eine Stelle die man die Gehangten nannte da dort zur Strafe die fur den Verrat verantwortlichen Templer spater gehangt wurden S 61 Dargestellt z B bei Janusz Piekalkiewicz Da liegt Gold Sudwest Verlag Demurger Der letzte Templer dtv 2007 S 267 Hersan loc cit S 132 Es ist unter anderem vermutet worden er ware ein Liebhaber einer der Tochter des Konigs Etienne Hamon Un chantier flamboyant et son rayonnement Gisors et les eglises du Vexin 2008 S 12349 280905 1 774251 Koordinaten 49 16 51 3 N 1 46 27 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Gisors amp oldid 226192984