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Die Burg Altwildenstein auch Vorderwilderstein genannt ist die hochmittelalterliche Ruine einer Spornburg freiadliger Zuordnung nordlich der Gemeinde Leibertingen im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Deutschland Diese Burg gehort zu einer Burgengruppe die neben der Burg Altwildenstein aus den Burgen Unterwildenstein Hexenturm Hahnenkamm und der Hauptburg Wildenstein besteht Burg AltwildensteinBild 1 Felskopf mit den Ruinenresten der ehemaligen BurgBild 1 Felskopf mit den Ruinenresten der ehemaligen BurgStaat DeutschlandOrt LeibertingenEntstehungszeit 12 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung FreiadligeBauweise Bruchstein Kleinquader und BuckelquadermauerwerkGeographische Lage 48 3 N 9 0 O 48 056166666667 8 9992777777778 780 Koordinaten 48 3 22 2 N 8 59 57 4 OHohenlage 780 m u NNBurg Altwildenstein Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burganlage Altwildenstein befindet sich in etwa 100 Meter Entfernung in nordlicher Richtung unterhalb der Burg Wildenstein auf etwa 780 m u NN Meerhohe und folglich 30 Hohenmeter tiefer als die Feste Wildenstein 810 m u NN Die Burgstelle liegt auf einer Felsnadel am Ende eines zum Tal der Donau 608 m u NN abfallenden Felsspornes Geschichte Bearbeiten nbsp Bild 2 Ansicht des Felsspornes aus dem Tal nbsp Bild 3 sudostliche Mauerecke des Wohnturmes mit EckbuckelquaderBurg Altwildenstein konnte die fruhere Stammburg der Edelfreien von Wildenstein gewesen sein doch besteht ferner die wage Moglichkeit dass es sich um ein Vorwerk der Feste Wildenstein handelte Schriftliche Nachrichten die uber den Erbauungszeitraum Auskunft geben konnten sind nicht bekannt Die Anfange der Burg werden nach Auswertung von keramischen Lesefunden auf das 12 Jahrhundert datiert moglicherweise auch schon auf die erste Halfte dieses Jahrhunderts Als Grunder der sturmfreien Burgen auf den steilen Felsklippen werden zwei Bruder aus dem Umland angesehen die erstmals zwischen 1168 und 1174 Erwahnung als Herren von Wildenstein in Urkunden des Klosters Salem fanden Buckelquadermauerwerk am fruheren Wohnturm der Anlage deutet auf eine Umbaumassnahme an der Burg wahrend des 13 Jahrhunderts hin Im gleichen Jahrhundert entstand unweit von Alt und Unterwildenstein eine neue Burg Wildenstein Im Jahr 1263 geht Burg Altwildenstein ebenso der gesamte Rest der Wildensteiner Guter durch Einheirat mit einer Erbtochter an Anselm IV von Justingen uber Kurz darauf wurde Altwildenstein als Wohnsitz aufgegeben das Fehlen alterer Lesefunde deutet auf ein Ende der Burg um 1300 hin moglicherweise schon etwas fruher 1 Beschreibung BearbeitenDie Stelle der eher kleinen und ehemals zweiteiligen Burg befindet sich auf einem zehn Meter hohen Felskopf Bild 1 am Ende eines sich nach Nordwesten ziehenden Spornes Bild 2 Ein unmittelbar vor diesem Felsen befindlicher muldenformiger Halsgraben trennte die Burgflache vom anschliessend zur Feste Wildenstein ansteigenden Sporn ab Der Zugang erfolgte uber ein schmales Felsband am Westrand des Felskopfes und fuhrte zu einer nordwestlich gelegenen Terrasse am talseitigen und senkrecht abfallenden Ende des Spornes Diese Terrasse war wohl der Standort einer Vor beziehungsweise Unterburg die die Wirtschaftsgebaude und einen kleinen Vorhof aufnahm Von der Unterburg sind nur noch wenige Futtermauerreste am nordwestlichen Abhang Bild 4 und 5 sowie ein weiterer sorgfaltig gemauerter Rest einer mit Kleinquadern verblendeten Mauer im ansteigenden Gelande des Vorhofes erhalten Bild 6 Einem bestimmten Gebaude lassen sich diese Mauerreste aber nicht zuordnen Am nordostlichen Ende der Unterburg lasst sich am Fels der Kernburg ausserdem noch ein aus dem Fels geschlagenes Balkenlager nachweisen Die Kernburg befindet sich auf einem winkelformigen Felskopf der die Unterburg in der Art einer naturlichen Schildmauer an der Sud und Ostseite umgab Der Aufgang erfolgte wohl uber eine breite Felsrinne die vom vermutlichen Vorhof aufsteigt Da der Felskopf mit etwa 18 9 Metern nur eine geringe bebaubare Flache bietet bestand dieser Burgteil nur aus einem Hauptwohngebaude vermutlich ein Wohnturm Dieser winkelformige oder rechteckige Turm mit Anbau am Sudwestteil hatte eine Lange von ungefahr 14 Metern und eine Breite von acht Meter Von ihm haben sich einige Mauerreste darunter einige mit Buckelquadern erhalten Am sudostlichen Gebaudeeck ist ein grosserer etwa zwei Meter hoher Mauerrest zu sehen der aus Bruchsteinmauerwerk mit sieben Lagen Eckquaderung darunter einem einzelnen erhaltenen Eckbuckelquader besteht Bild 3 und 7 Dieser Eckbuckelquader weist nur nach Suden zum weiter aufsteigenden Sporn hin einen Buckel auf Moglicherweise wurde hier einem alteren Mauerwerk eine neue Mauerschale bestehend aus Quadern und Buckelquadern vorgeblendet Bild 8 Weiter ist an der Ostseite der Kernburg ein etwa 4 Meter hohes und acht Meter langes Futtermauerstuck erhalten das aus groben Bruchsteinen in kaum angedeuteter Schichtung besteht Bild 9 Ein weiterer Mauerrest ist talseitig an der Nordwestecke des Wohnturmes zu erkennen es handelt sich hier um drei Schichten mit grosseren Buckelquadern mit flachen Buckeln und etwa vier Zentimeter breiten Randschlag Bild 10 und 11 Eine flache langliche Mulde im Bereich des Wohnturmes deutet auf einen Keller hin moglicherweise aber auch auf eine Zisterne wie im darunterliegenden Hangschutt befindliche Mortelreste mit Ziegelmehlbeimischung andeutet Durch das beimischen von Ziegelmehl wird ein wasserdichtes Mauerwerk ermoglicht Reste von Dachziegeln konnen dagegen im gesamten Bereich der Anlage nicht nachgewiesen werden Bilder Bearbeiten nbsp Bild 4 Futtermauereste an der westlichen Felsspitze der Unterburg nbsp Bild 5 Sudwestlicher Futtermauerrest der Unterburg nbsp Bild 6 Kleinquadermauer im ansteigenden Gelande des Burghofes nbsp Bild 7 Sudostliche Burgfelsseite nbsp Bild 8 Steinquader der Sudostecke nbsp Bild 9 Futtermauerrest vom Fundament des Wohngebaudes am ostlichen Rand der Kernburg nbsp Bild 10 Gebaudeecke des Wohnturmes am nordwestlich steil abfallenden Burgfels nbsp Bild 11 Grossere Buckelquader der nordwestlichen GebaudeeckeLiteratur BearbeitenChristoph Bizer Oberflachenfunde von Burgen der Schwabischen Alb Ein Beitrag zur Keramik und Burgenforschung Herausgegeben vom Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 8062 2038 7 S 367 371 Gunter Schmitt Altwildenstein und Unterwildenstein In Ders Burgenfuhrer Schwabische Alb Band 3 Donautal Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen S 201 206 Biberacher Verlagsdruckerei Biberach 1990 ISBN 3 924489 50 5 S 201 206 Christoph Bizer Rolf Gotz Vergessene Burgen der Schwabischen Alb DRW Verlag Stuttgart 1989 ISBN 3 87181 244 7 S 113 114 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Altwildenstein Donautal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Quelle Geschichte Christoph Bizer Oberflachenfunde von Burgen der Schwabischen Alb Ein Beitrag zur Keramik und Burgenforschung S 371 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Altwildenstein amp oldid 214540341