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Die sogenannte Burg im Stadtzentrum von Klagenfurt am Worthersee wurde im 16 Jahrhundert von den protestantischen Landstanden als Schule errichtet Heute beherbergt sie das Museum Moderner Kunst Karnten Burggassenseite der Burg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Kapelle 4 Literatur 4 1 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Bau der Burg wurde 1586 durch die protestantischen Landstande die Herren der Stadt Klagenfurt begonnen Errichtet wurde sie nach den Planen von Johann Anton Verda der auch massgeblich am Landhaus beteiligt war Errichtet wurde das Gebaude fur das Collegium sapientiae et pietatis die protestantische Adelsschule Das Collegium hatte einen uber die Landesgrenzen reichenden guten Ruf der Chronist Michael Gothard Christalnick verglich es sogar mit der Universitat Bologna Es besass eine eigene Sternwarte und im Garten ein Labyrinth Nach der Gegenreformation war das Gebaude von 1604 bis 1747 Sitz des Burggrafen 1733 34 wurde die Burgkapelle angebaut dadurch wurde der Baukorper verlangert 1773 74 wurde das Gebaude auf drei Geschosse aufgestockt die Fassade wurde einheitlich mit Pilastern und stuckierten Fensterbekronungen errichtet 1854 wurde im Arkadenhof ein Treppenhausturm errichtet Die im Zweiten Weltkrieg entstandenen Bombenschaden wurden nach 1945 rasch beseitigt 1933 wurde im ersten Stock die Karntner Landesgalerie eingerichtet die 1938 aufgelost und 1965 wiedereroffnet wurde Sie hat ihren Schwerpunkt in der Karntner Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts und heisst seit einigen Jahren Museum Moderner Kunst Karnten Wahrend des Zweiten Weltkrieges war die Burg Sitz der Gestapoleitstelle Klagenfurt Neben den Buroraumen gab es auch Verhorraume und einen kleinen Zellenbereich Das Gestapogefangnis selbst befand sich allerdings im zweiten Stock im Gebaude des heutigen Landesgerichtsgefangnisses 1 Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Barocke StuckdeckeDie Burg ist eine grosse viereckige dreigeschossige Anlage und umfasst den Block der von Burggasse Paradeisergasse Bahnhofstrasse und Domgasse gebildet wird Die Burggassenfront umfasst 17 Fensterachsen ebenso die Front zur Burggasse wahrend die Sudseite nur 10 Fensterachsen umfasst Die Fassaden sind langgestreckt und von Pilastern unterteilt Die einfachen Fenster werden von Dreiecken und Segmentbogen abgeschlossen Die Fassade zur Paradeisergasse ist einfacher gestaltet Im Inneren befindet sich ein weiter Arkadenhof An seiner Westseite liegt der zweigeschossige Gangtrakt der sich mit Arkaden zum Hof offnet Die Nordseite hat dreigeschossige Arkaden ebenso der Osttrakt wobei die obersten Arkaden verglast sind An der Sudseite sind die Arkaden durch den Treppenhausturm unterbrochen Der Turm entstand 1854 zeitgleich mit dem Sudportal An dieser Seite ist im ersten Stock die Zahl der Arkaden gegenuber dem Erdgeschoss verdoppelt Im Inneren sind die Sale teilweise stuckiert Zwei tragen Stuckdecken von Gabriel Wittini 1682 Ein gewolbter Raum im Nordtrakt tragt barocken Knorpelwerk Stuck aus dem 17 Jahrhundert mit geflugelten Engelskopfen Hermen Lowen und Menschenkopfen Im Osttrakt gibt es flache Stuckdecken mit Blutenranken circa 1780 Die Decke der alten Burgkapelle im ersten Stock des Nordtraktes tragt zarten Stuck aus Blattern Bluten Bandern Rosetten Kartuschen und Gittern in die das Christus Marien und Jesuitenmonogramm eingearbeitet sind Kapelle Bearbeiten nbsp Die Scheinkuppel mit schwebenden PuttenDie heutige Kapelle wurde 1734 von Burggraf Wolfgang Sigismund von Orsini Rosenberg gestiftet Sie sollte der Ehre des hl Domitian und dem Andenken der Burggrafen von Klagenfurt dienen Die neue Kapelle wurde dem Burg Gebaude an der Westseite des Nordtrakts angebaut die Fassade gleicht der der Burg Das Portal der Kapelle liegt an der Nordseite und ist mit Pilastern Voluten und dem vom Herzogshut gekronten Karntner Wappen reprasentativ ausgestaltet Der Saal ist zwei Geschosse hoch tonnengewolbt und durch gemalte Pilaster gegliedert Die Westseite ist eine gerade Altarwand In der Sudostecke befindet sich eine steinerne Stiege uber die man in die Burg gelangt Die ubrige Ostwand wird von einem holzernen Oratoriumserker eingenommen der vergoldete Ornamente tragt Unter dem Erker befinden sich von der Hand Josef Ferdinand Fromillers die Namen der 19 Burggrafen und eine lateinische Inschrift Der Kapellenraum wird von Fromillers Fresko Triumph des hl Domitian beherrscht Domitian schwebt uber dem Stift Millstatt von Engeln umgeben Das Inschriftband lautet SANCTUS DOMITIANUS CARINTHIAE ARCHIDUX amp APOSTOLUS Das Bild des Stiftes ist historisch interessant zeigt es doch dass die beiden Westturme der Stiftskirche wie auch fur den Dom zu Gurk belegt fruher uber eine Holzbrucke verbunden waren An der Nord und Sudwand befinden sich als Illusionsmalerei Fresken weiterer Karntner Heiliger der hl Chorbischof Modestus der Karantanien missionierte der legendenhafte hl Brictius von Heiligenblut die hl Hildegard von Stein und die hl Hemma von Gurk Es folgen die hll Donatus Johannes Nepomuk und Franz Xaver die keinen unmittelbaren Karntenbezug aufweisen hier aber stark verehrt wurden Die Heiligen stehen auf gemalten Pilastern Die Pilaster sind durch ebenfalls gemalte Balustergelander verbunden An der Altarwand ist das Gelander durch einen perspektivisch gemalten Stiegenaufgang unterbrochen Hier befindet sich die Bauinschrift von 1743 Das Gewolbe tragt ein weiteres Fresko das eine Scheinarchitektur mit Kuppel darstellt in der Putten schweben nbsp Der hl Modestus Fresko von Fromiller nbsp Die hl HemmaLiteratur BearbeitenSiegfried Hartwagner Klagenfurt Stadt Osterreichische Kunstmonographie Band X Verlag St Peter Salzburg 1980 ISBN 3 900173 26 5 S 79 81 Dehio Handbuch Karnten 2 Auflage Anton Schroll Wien 1981 ISBN 3 7031 0522 4 S 286 Wilhelm Deuer Die Burg zu Klagenfurt Geschichte Funktionswandel Rundgang Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 2012 ISBN 978 3 900531 85 0 Einzelnachweise Bearbeiten Nadja Danglmaier Helge Stromberger Tat Orte Schau Platze Erinnerungsarbeit an den Statten nationalsozialistischer Gewalt in Klagenfurt Drava Verlag Zalozba Drava Klagenfurt Celovec Wien Dunaj 2009 S 38 45 Weblinks BearbeitenKlagenfurt Burg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 nbsp Commons Burg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 46 624036 14 310151 Koordinaten 46 37 26 5 N 14 18 36 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Klagenfurt am Worthersee amp oldid 216553610