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Der Bundesausschuss Leistungssport BAL war das Koordinationsorgan des west deutschen Spitzensport und zeichnete dafur verantwortlich dass zwischen 1972 und 1988 die Bundesrepublik Anschluss an die Internationale Entwicklung behalten konnte Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Blute des BAL 3 Bereich Leistungssport BL 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDer BAL wurde als Ausschuss zur wissenschaftlichen und methodischen Forderung des Leistungssports 1961 gegrundet Da fur die Olympiamannschaften das Nationale Olympische Komitee NOK zustandig war fur das Training und die Wettkampfe in den vier Jahren zwischen den Olympischen Spielen ging es darum die kontinuierlichen uberfachlichen Aufgaben des Leistungssports in der Bundesrepublik zu fordern Mit Josef Nocker wurde ein Mediziner als Vorsitzender verpflichtet der damit auch Chef de Mission bei den Olympischen Spielen wurde Einen DDR Fluchtling der im Westen Karriere gemacht hatte als Chef de Mission einzusetzen wurde von der DDR als schwerer Affront wahrgenommen wodurch noch mehr Energien freigesetzt wurden endlich durch einen umfangreicheren Anteil an der Mannschaft selbst den Chef de Mission stellen zu konnen Mit Siegfried Perrey wurde ein durchsetzungsfahiger Organisator als hauptamtlicher Leiter bestellt der jedoch die Autonomie der Sportfachverbande nicht verandern konnte 1 Blute des BAL BearbeitenNachdem auch die Olympischen Sommerspiele 1968 zu einem weiteren Leistungsabfall gegenuber der DDR gefuhrt hatten und mit den Olympischen Sommerspielen 1972 in Munchen die Peinlichkeit abzusehen war deutlich hinter der DDR zuruckzufallen wurde der Bundesausschuss zur Forderung des Leistungssport BAL zu einer umfangreichen in die Struktur des Deutschen Sportbundes eingebundenen Einrichtung am 1 Marz 1969 erweitert Der BAL sollte das zentrale Organ der Spitzenverbande zur Planung und Koordinierung des Spitzensports mit dem Ziel verbesserter fachlicher methodischer und wissenschaftlicher Unterstutzung des Schulungsprozesses aller Sportarten werden Im ehrenamtlichen Vorstand sollten hierzu Fachverbande deren Prasidenten und Sportwarte Bundestrainer der erste war Karl Adam der wichtige Weichen stellte 2 aber auch Spitzenathleten sowie der Leitende Direktor fur den BAL vertreten sein Hierzu wurden drei Beirate und zwei Kommissionen eingerichtet damit die gewahlten Vertreter im Vorstand des BAL eine Ruckkopplung zu ihrer jeweiligen Basis haben konnten Als wichtigste Aufgaben wurden fur den BAL festgelegt Detaillierte Trainingsplanungen Trainings und Wettkampfanalysen medizinische Betreuung und Untersuchung Traineraus und weiterbildung sowie das Angebot moderner Informationsmittel 3 Zur selben Zeit wurde auch der Sportausschuss des Deutschen Bundestages gebildet da der BAL auch fur Bundesregierung und Bundestag eine wichtige fachliche Beratungsfunktion haben sollte Die Planungen von BAL und Fachverbanden sollten die Grundlage fur die Jahresplane der Fachverbande sein Die Prinzipien der Periodisierung des sportlichen Trainings sollten konsequent umgesetzt werden Nur die Verbande die wissenschaftlich planten sollten auch in Zukunft eine optimale Forderung erhalten Dem neuen BAL wurden ein besonderer Handlungsrahmen eingeraumt Der BAL arbeitete gleichzeitig auch als Technische Kommission dem NOK fur Deutschland fur den Leistungssport zu Der ehrenamtliche Vorsitzende des BAL war zugleich Vizeprasident des DSB der Leitende Direktor zunachst Helmut Meyer der Abteilungsleiter Leistungssport im DSB Durch Tomasz Lempart als einer der Stellvertreter Meyers zogen nun auch die Prinzipien der Leistungsplanung des Ostblocks ein Lempart war in ahnlicher Stellung auch bereits fur den polnischen Sport uber 12 Jahre tatig gewesen und entwickelte die an der modernen Trainingswissenschaft orientierten Plane die Meyer mit Geschick umsetzte Besonders bekannt wurde der BAL durch seine Medaillenprognosen und Analysen der Olympischen Spiele 4 Bei den Planen stellte sich die Frage nach dem Verhaltnis von Zentrale und Peripherie Bund und Landern Zu den Vertretern der foderalistischen Ausrichtung gehorten vor allem Richard Moll und Manfred Eglin Der BAL betonte die zentrale Verantwortung die Lander das Prinzip dass der der zahlt auch bestimmt So ist die Aufteilung der Kader in Bundes und Landeskader die Aufteilung der Stutzpunkte in Bundes und Landesstutzpunkte die Mischfinanzierung der Olympiastutzpunkte vieler Trainer nur aus der foderalen Struktur des Bundes zu erklaren Zu den zentralen Massnahmen gehorten aber auch die Sportwissenschaft Direktor Dietrich Martin die Traineraus und weiterbildung Direktor Rolf Andresen die Publikationen fur die Trainer die Zeitschrift Leistungssport und Trainerbibliothek unter Leitung von Peter Tschiene und Arnd Kruger 5 Als eine der Konsequenzen der Arbeit des B AL wurde 1974 die Trainerakademie Koln gegrundet Mit der Verbreiterung der sportwissenschaftlichen Basis in den Fachverbanden der Trainerakademie und der Ausbau der sportwissenschaftlichen Universitatsinstitute nahm der Wissensvorsprung des BAL gegenuber der Basis in den Verbanden ab Wahrend am Anfang in den Planungsgesprachen zwischen dem Bund und den Fachverbanden der BAL die Richtung vorgab reduzierte sich schon mit dem Kooperationsmodell fur den Leistungssport 6 Dezember 1975 die Funktion in die eines Beraters und Vermittlers 6 Die Grundsatzerklarung fur den Spitzensport 11 Juni 1977 setzte dem BAL dann weitere Grenzen da Doping ob in Kontrollen nachweisbar oder nicht verpont wurde Der Olympiaboykott 1980 brachte den BAL um die Frucht von vier Jahren Arbeit und warf ihn in seiner Funktion zuruck Die Freigabe der Amateurbestimmungen 1981 veranderte die Arbeit des BAL weiter denn wahrend bisher bereits der Fussball eine eigene Zustandigkeit hatte verabschiedeten sich nun auch einzelne besonders gesponserte Sportmannschaften oder Sportler aus dem Fordersystem des BAL Mit den Leitlinien fur den Spitzensport 8 Juni 1985 wird die Forderung verstarkt auf den einzelnen Sportler umgestellt fur die eine Art Laufbahnplanung initiierte wird Von 1989 bis 1992 war Rolf Andresen der Leitende Direktor des BAL in dessen Aufgabe es fiel die Integration des Leistungssports der DDR in den der Bundesrepublik zu organisieren Er half sicherzustellen dass wesentliche Einrichtungen des DDR Spitzensports im Einigungsvertrag eine Bestandsgarantie bekamen um so die Ubernahme der trainingswissenschaftlichen Erkenntnisse der DDR zu garantieren Da das Ausmass des zentral gesteuerten Dopings der DDR und des dezentralen der Bundesrepublik nicht hinreichend bekannt war gehorte es zu seinen wesentlichen Aufgaben zwei Dopingsysteme die nicht kongruent waren zu verflechten Von 1992 bis 1995 leitete Peter Holz den BAL Er hatte mit der immer grosser werdenden Kluft zwischen Ost und West zu tun Denn bis zu den Olympischen Spielen 1992 wurden zwei getrennte Kader Ost und West mit entsprechenden Trainern gefuhrt dann aber wurde der Schnitt vollzogen und Holz musste ihn vollziehen Bereich Leistungssport BL BearbeitenSein Nachfolger als Leitender Direktor des BAL wurde Armin Baumert 1995 2004 der als Landestrainer Leichtathletik in Berlin sehr gute Arbeit geleistet hatte Die Rolle des BAL als Koordinierungsorgan blieb hierdurch zwar erhalten es wurden aber keine neuen wesentlichen Prozesse mehr initiiert da nun die Einrichtungen der ehemaligen DDR wie das Institut fur Angewandte Trainingswissenschaft inhaltlich die Fuhrung ubernahmen Der Prasident des DSB Manfred von Richthofen stufte dann aber den relativ eigenstandigen BAL in den Bereich Leistungssport BL des DSB zuruck Baumert war als Rheinlander in Berlin gewohnt mit den verschiedenen ost und westdeutschen Mentalitaten umzugehen und konnte so die Ost West Integration voranbringen Sein Stellvertreter im BAL wurde Nachfolger Jorg Ziegler leitete den BAL von 2004 bis 2006 ehe er Generalsekretar des Deutschen Volleyball Verbandes wurde Sein Nachfolger wurde Bernhard Schwank der zuvor der Generalsekretar des Nationalen Olympischen Komitees war das zu dem Zeitpunkt mit dem DSB fusionierte Dem DOSB und seinem Bereich Leistungssport wird heute 2014 wegen der falschen Prognosen vom Direktor der Vizeprasidentin Leistungssport bis zum Abteilungsleiter Leistungssport von Helmut Digel mangelnde Kompetenz und Verantwortungslosigkeit vorgeworfen 7 Die ehrenamtlichen Vorsitzenden waren Claus Hess Prasident des Deutschen Ruderverbandes 1969 1971 Hermann Karg Prasident des Deutschen Schwimm Verbandes 1971 1974 Heinz Fallak Sportwart des Deutschen Leichtathletik Verbandes 1974 1988 Ulrich Feldhoff Prasident des Deutschen Kanuverbandes 1988 2006 Eberhard Gienger Kunstturnen 2006 2010 und Christa Thiel Prasidentin Deutscher Schwimmverband seit 2010 Literatur BearbeitenDeutscher Sportbund Hrsg Deutscher Sport 19 Auflage DSB Frankfurt am Main 2003 online Arnd Kruger Uta Engels 30 Jahre Leistungssport Anspruch und Wirklichkeit In Leistungssport 31 2001 5 S 3 9 Friedrich Mevert Schattenblick In Geschichte 191 Sportpolitische Dokumente aus sieben Jahrzehnten Nachkriegsgeschichte Teil 61 DOSB online Friedrich Mevert Schattenblick In Geschichte 125 Deutsche Sportpolitik vor 40 Jahren DOSB online Giselher Spitzer Erik Eggers u a Hrsg Siegen um jeden Preis Die Werkstatt Gottingen 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Archivlink Memento vom 2 Mai 2014 im Internet Archive Karl Adam Leistungssport Sinn und Unsinn Nymphenburger Verlag Munchen 1975 ISBN 3 485 01835 X Friedrich Mevert Deutsche Sportpolitik vor 40 Jahren In Geschichte 125 Deutsche Sportpolitik vor 40 Jahren DOSB DOSB Presse Nr 15 7 April 2009 Der Artikel und Informationsdienst des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB online gesehen am 3 Oktober 2014 u a Tomasz Lempart Lothar Spitz Probleme des Hochleistungssports Olympische Analyse Montreal 1976 Bartels amp Wernitz Berlin 1979 Arnd Kruger Sport und Politik Von Turnvater Jahn zum Staatsamateur Fackeltrager Hannover 1975 S 134ff Deutscher Sportbund Hrsg Deutscher Sportbund 1974 1978 DSB Frankfurt am Main 1978 S 241 Helmut Digel 2014 Falsche Prognosen und Verantwortung Olympisches Feuer 64 1 S 16f http www dog bewegt de fileadmin images Interaktiv OF 2014 OF 1 2014 web pdfNormdaten Korperschaft GND 2037519 0 lobid OGND AKS LCCN n84189828 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesausschuss Leistungssport amp oldid 221727472