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Tomasz Lempart 8 Marz 1915 in Lwiw als Dawid Fischer 2005 in Frankfurt am Main war Sportfunktionar in Polen der Bundesrepublik Deutschland und in Israel Durch ihn wurde der Leistungssport der Bundesrepublik bereits vor 1972 auf Planungsprinzipien des Ostblocks umgestellt sodass nach 1989 die Integration des Leistungssports der DDR leichter fiel Leben und Wirken BearbeitenDawid Fischer war vor dem Krieg Sprinter 1933 als Jugendlicher 100 m in 11 1 Sek nach dem Abitur Ubungsleiter startete u a 1935 bei der Makkabiade in Israel Er blieb aber nicht wie viele seiner Mannschaft in Israel sondern kehrte nach Polen zuruck absolvierte 1936 eine Kurzausbildung zum Sportinstrukteur in Lwiw und arbeitete dort als Vereinssportlehrer Bereits 1932 war er in die Jugendorganisation der KPZU Kommunistische Partei der Westukraine eingetreten 1 Diese Partei wurde 1938 aus der Komintern ausgeschlossen Als mit dem Hitler Stalin Pakt Lwiw Sowjetisch wurde die Mitglieder der KPZU als Abweichler in die UdSSR deportiert wurden setzte sich Fischer mit den Papieren eines nicht judischen Freundes als Tomasz Lempart geb 10 Juni 1910 in das von Deutschen besetzte Polen ab arbeitete im Abwasserkanal im wahrsten Sinne im Untergrund schloss sich 1944 der Polska Partia Robotnicza an Nach der deutschen Besetzung Lwiws deutsch Lemberg wurden die meisten der 150000 Juden Lwiws ermordet Durch seinen fruhen Wechsel in das Generalgouvernement entging Lempart dem Holokaust Nach der Befreiung Polens durch die Rote Armee arbeitete Lempart erst als Zensor als Inspektor der Zensur und als Leiter der Zensur von Lodz ehe er dann als Sportlehrer und Trainer fungierte Von 1948 bis 1950 war er Vizeprasident des Polnischen Boxverbandes 1949 wurde vom Gericht sein Tarnname als offizieller Name bestatigt und lediglich sein richtiges Geburtsdatum wiederhergestellt Nach dem schlechten Abschneiden Polens bei den Olympischen Sommerspielen 1948 Platz 26 wurde der Spitzensport nach sowjetischem Vorbild reorganisiert Als zuverlassiger Kommunist er war Hauptmann der Staatssicherheit 2 wurde Lempart 1950 zum Mitglied des Vorstandes und ab 1953 zum Generalsekretar des Polnischen Nationalen Olympischen Komitees berufen was er bis 1968 blieb 1965 66 absolvierte er parallel die externe Ausbildung zum Diplomsportlehrer in Warschau Zu seinen grossten Erfolgen zahlte der Platz 6 bei den Olympischen Sommerspielen 1964 3 Als Verantwortlicher fur die Organisation des Spitzensports nahm er an den zentralen Planungsgesprachen des Spitzensports des Ostblocks teil ging dabei allerdings einen eigenen Weg in dem er auch die Starken des burgerlichen Vorkriegssports Polens berucksichtigte 4 Im Zuge von durch Anti Semitismus gepragten Sauberungen in Partei und Staatsapparat wurde auch er im April 1968 aus dem Staatsdienst entlassen Er arbeitete ein Jahr als Vereinssportlehrer ehe seinem Antrag auf Ausreise nach Israel verbunden mit der Aberkennung der polnischen Staatsangehorigkeit entsprochen wurde Er ging aber nur in die Bundesrepublik wurde sofort 1969 vom Deutschen Sportbund im Rahmen der Neustrukturierung des Leistungssports als Direktor der Trainerkommission spater als Direktor fur Planung im neu geschaffenen Bundesausschuss Leistungssport BAL als entscheidender Berater des Leitenden Direktors Helmut Meyer angestellt Die anderen Abteilungsleiter waren Dietrich Martin Rolf Andresen und Richard Moll Hier erstellte Lempart zunachst eine unveroffentlichte Expertise daruber was man vom Spitzensport im Ostblock lernen konne ohne das politische System zu ubernehmen 5 Hierzu wurden u a Kader zur gezielten Forderung der Spitzensportler die Trainerakademie Koln die Zeitschrift Leistungssport und die Trainerbibliothek verantwortlich Peter Tschiene und Arnd Kruger zur Schulung der Trainer im Spitzensport analog der polnischen Vorlagen gegrundet Im Rahmen von Planungsgesprachen wurden die Prinzipien der Periodisierung des sportlichen Trainings bei den Fachverbanden durchgesetzt Die Finanzierung des Spitzensports durch das Bundesministerium des Innern wurde so durch den BAL im Rahmen von Planungsgesprachen in rationale Bahnen nach Kriterien der Trainingswissenschaft geleitet Mit Lempart kehrte der Erfolg in den Spitzensport der Bundesrepublik zuruck Nach seinem Ruhestand 1980 setzte er seine Tatigkeit von 1981 bis 1982 in Israel fort Durch den 3 jahrigen Militardienst ist der Spitzensport dort jedoch bei einer langfristigen Entwicklung beeintrachtigt Lempart verbrachte seinen Lebensabend wieder in Frankfurt am Main wo er unregelmassig den DSB DOSB beriet Literatur BearbeitenArnd Kruger Leistungssport als Subsystem der Gesellschaft In Leistungssport Bd 6 Nr 1 1976 S 4 11 Arnd Kruger Sport und Politik Hannover Fackeltrager 1975 Arnd Kruger Uta Engels 30 Jahre Leistungssport Anspruch und Wirklichkeit PDF 139 kB In Leistungssport Bd 31 Nr 5 2001 5 3 9 Tomasz Lempart Lothar Spitz Probleme des Hochleistungssports olympische Analyse Montreal 1976 Bartels amp Wernitz Berlin 1979Einzelnachweise Bearbeiten Strukturi i Kadra Kierowniecza Urzedow Bezpieczenstwa Publicznego w Wojewodztwie Lodzkim w Latach 1945 1956 techpedia pl Artur Pasko Sprawa sekretarza generalnego PKOl Tomasza Lemparta in Szkice z teorii i historii wychowania fizycznego sportu i turystyki Rzeszow Wydawnictwo Uniwersytetu Rzeszowskiego 2013 S 62 69 Dorota Winiarska 2005 Der burgerliche Sport in der DDR und Polen 1945 1989 Hamburg Kovac Tomasz Lempart Probleme des Leistungssports am Beispiel der Ostblocklander Unveroffentlichtes Manuskript Koln 1969 Normdaten Person VIAF 6072152684025223430002 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 Oktober 2023 GND Namenseintrag 108218422 AKS PersonendatenNAME Lempart TomaszALTERNATIVNAMEN Fischer DawidKURZBESCHREIBUNG polnischer und deutscher SportfunktionarGEBURTSDATUM 8 Marz 1915GEBURTSORT LwiwSTERBEDATUM 2005STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tomasz Lempart amp oldid 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