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Madame Buchela 12 Oktober 1899 in Honzrath 8 November 1986 in Bonn galt als Wahrsagerin von Bonn und Pythia vom Rhein Mit burgerlichen Namen hiess sie Margarethe Goussanthier geb Merstein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach ihren Angaben wurde sie auf einem Feld unter einer Buche geboren was ihren Kunstlernamen erklart In einem fruhen Fernsehinterview von 1953 hingegen gab sie die weniger mystische Erklarung dass sie in der Schule haufig Bucheckern gegessen und deswegen von ihrem Lehrer den Spitznamen Buchela erhalten habe Weil der Vater Hausierer war zog sie als Zigeunerkind durch die Lande Die Gabe des Wahrsagens will sie entdeckt haben als sie den Tod ihres Bruders Anton voraussah Nachdem sie die weitere Kindheit im Waisenhaus erlebt hatte heiratete sie Adam Goussanthier Viele ihrer Familienangehorigen wurden von den Nationalsozialisten als Zigeuner in Konzentrationslagern inhaftiert und ermordet Sie selbst entging der Verfolgung vermutlich aufgrund des franzosisch klingenden Familiennamens ihres Mannes der als Soldat der Wehrmacht am Ende des Zweiten Weltkrieges fiel Nach dem Krieg lebte sie zunachst in Stotzheim spater an der Ahr und ab 1961 in Remagen wo unter anderem angeblich Konrad Adenauer zu ihren Besuchern gehorte dem sie bereits den Wahlsieg von 1953 vorhergesagt haben soll Hierfur gibt es jedoch keine Belege In Remagen und Umgebung erlangte sie bald den Status einer lokalen Beruhmtheit Die teuren Autos mit denen die Ratsuchenden vor ihrem Haus dem Vermachtnis einer dankbaren Kundin vorfuhren trugen zu Spekulationen uber die Namen der in und auslandischen Politiker bei die angeblich ihre Kunden waren Geruchte behaupteten sie ube dadurch erheblichen Einfluss auf die Politik aus was u a auch durch einen von den DDR Dokumentarfilmern Walter Heynowski und Gerhard Scheumann gedrehten Dokumentarfilm unter dem Titel Geisterstunde aufgegriffen wurde Stets soll sie aber auch einfache Leute empfangen und ihnen ggf auch ohne Honorar die Zukunft vorausgesagt haben In der Remagener Bevolkerung war sie zudem durch ihre zahlreichen Haustiere zu denen auch ein Affe gehorte bekannt Erhebliche Bekanntheit verdankte sie auch ihrer Beteiligung an der Aufklarung der Soldatenmorde von Lebach auch wenn sie hierbei nicht als Wahrsagerin auftrat Die beiden Haupttater hatten Margarethe Goussanthier mehrfach aufgesucht und geplant sie unter einem Vorwand zu entfuhren vermutlich um sie zum Verrat intimer Details aus dem Privatleben ihrer Kunden zu zwingen und diese dann damit zu erpressen Nach anderen Quellen wurden bei ihr grossere Bargeldbetrage und Gold vermutet da sie als Zigeunerin ihr Geld keiner Bank anvertrauen wurde 1 2 Die beiden hatten sich bei der Kontaktaufnahme als Dr Sardo nebst Sekretar ausgegeben und behauptet im Auftrag der ehemaligen Kaiserin Soraya zu kommen die Buchelas Dienste in Anspruch nehmen wolle Allerdings sollte Madame Buchela mit ihnen fahren was unublich war denn Margarethe Goussanthier empfing ihre Kunden sonst immer zu Hause Da ihr die Manner suspekt waren hatte sie sich daraufhin das Autokennzeichen notiert Als bei der Fahndung nach den Mordern in der Fernsehsendung Aktenzeichen XY ungelost auch uber ein in Verbindung mit der Tat stehendes Erpressertelegramm berichtet wurde das mit Dr Sardo unterzeichnet war informierte sie die Polizei die dank des Kennzeichens die Tater identifizieren konnte 3 In ihren spaten Jahren lebte ein Neffe bei ihr zu dem sie ein besonders enges Verhaltnis hatte Nach seinem Tod 1976 der sie tief getroffen hatte er war in ihrem Haus ermordet worden zog sich die haufig kranke Margarethe Goussanthier weitgehend aus der Offentlichkeit zuruck 1983 erschien ihre Autobiographie Ich aber sage Euch Das Vermachtnis der grossen Seherin die mutmasslich von einem Ghostwriter verfasst wurde Sie verbrachte ihre letzten Lebensmonate im Haus einer Freundin in Oberwinter Dies fuhrte zu einem Konflikt mit ihrer Familie die behauptete Madame Buchela sei dort gegen ihren Willen festgehalten worden 4 In ihrem Geburtsort wurde 2002 ein nach Madame Buchela benannter Brunnen errichtet 2012 erschien der Biografieroman Vom Sehen und Sagen Die Buchela von Monika Littau Literatur BearbeitenBuchela eigentlich Margarethe Goussanthier geb Merstein In Ursula Koehler Lutterbeck Monika Siedentopf Frauen im Rheinland Aussergewohnliche Biographien aus der Mitte Europas Koln 2004 S 215 218 Hildegard Ginzler Die Seherin Madame Buchela 1899 1986 Ein Leben zwischen Buche und Birke In Heimatjahrbuch fur den Kreis Ahrweiler Jg 2000 Ahrweiler 1999 S 153 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Buchela im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Goussanthier Margarethe in der Datenbank Saarland Biografien Lydia Becker Margareta Goussanthier 1899 1986 Madame Buchela Seherin In Landschaftsverband Rheinland Hrsg Portal Rheinische Geschichte 4 Juli 2014 Peter Lempert Vom Aufstieg der Madame Buchela In Saarbrucker Zeitung 16 April 2010 online in Honrath info Hildegard Ginzler Buchela die Pythia vom Rhein Memento vom 23 Juli 2013 im Internet Archive In General Anzeiger 20 Januar 2006 Roland Schmitt Goussanthier Margarethe in der Datenbank Saarland Biografien Lennart Wolff auf den Spuren Madame Buchelas WDR Lokalzeit Bonn Video bei YouTube Madame Buchela in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Crime Nr 28 https www youtube com watch v WKTID0LzJOw amp pbjreload 10 Die grossen Kriminalfalle S02 E05 Der Soldatenmord Die Schusse von Lebach 32 30 bis 32 45 Eduard Zimmermann Das unsichtbare Netz Munchen 1969 S 227 234 So die Aussagen in einem Dokumentarfilm https www youtube com watch v C7AMi77T xgNormdaten Person GND 118516590 lobid OGND AKS VIAF 32787625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME BuchelaALTERNATIVNAMEN Goussanthier Margarethe wirklicher Name Merstein Margarethe Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche WahrsagerinGEBURTSDATUM 12 Oktober 1899GEBURTSORT HonzrathSTERBEDATUM 8 November 1986STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buchela amp oldid 232076731