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Bruno Fridrichowitsch Adler russisch Bruno Fridrihovich Adler 26 Oktober 1874 in Woronesch 18 Marz 1942 in Omsk war ein russisch deutscher Ethnologe Anthropologe Kurator und Professor der Moskauer Staatlichen Universitat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 NamensvariantenLeben BearbeitenBruno Adler wurde 1874 im russischen Woronesch geboren Nach dem Besuch des dortigen Gymnasiums begann er 1893 seine akademische Ausbildung in Naturwissenschaften an der Staatlichen Moskauer Universitat Zunachst studierte er am mathematisch physikalischen Institut und dann bei Dmitri Nikolajewitsch Anutschin dem Leiter der Abteilung fur Geographie und Anthropologie Nach dem ersten Abschluss 1899 folgten weitere Studien in Sankt Petersburg sowie in Leipzig bei Friedrich Ratzel 1901 promovierte er hier zum Dr phil in Sinologie mit der Dissertation Der nordasiatische Pfeil ein Beitrag zur Kenntnis der Antropographie des asiatischen Nordens Anschliessend war er in Leipzig am Ethnographischen Museum als Assistenz Kurator tatig 1902 erhielt er von Wilhelm Radloff dem Direktor der Kunstkammer in Sankt Petersburg eine Berufung als Junior Kurator an dieses Museum Mit mehreren Kollegen u a Lew Sternberg befasste er sich die nachsten Jahre mit der Erfassung und Katalogisierung tausender Objekte nach systematischen Kriterien wie Geografie Ethnie oder linguistischen Prinzipien Differenzen mit Sternberg fuhrten dazu dass Adler das Museum im Dezember 1909 verliess Er ging auch mit der Aussicht auf ein hoheres Gehalt an die Ethnographische Abteilung des Moskauer Staatlichen Historischen Museums Im Mai 1910 wurde ihm an der Moskauer Universitat der Master in Geographie verliehen Ab Juli 1911 war er Professor und Leiter des Instituts fur Geographie Anthropologie und Ethnographie an der Universitat Kasan Ab 1920 war er beim Zentralen Museum der Tatarischen ASSR Von 1922 bis 1925 war er wieder in Deutschland tatig Mitte der 1920er Jahre zog er erneut nach Moskau er wurde ausserordentlicher Professor und dann Professor an der Staatlichen Universitat Hier reprasentierte er das Ethnographische Institut zum Studium des Urals Sibiriens und des Fernen Ostens 1929 1930 organisierte er zwei wichtige ethnographische und anthropologische Expeditionen in die Krim Region Auf dem 1 Allrussischen Museumskongress Dezember 1930 sah sich Adler heftiger Kritik ausgesetzt vor allem wegen der Veroffentlichung eines deutschen Zeitschriftenartikels Der moderne Stand der Geisteswissenschaften in der UdSSR Die Verleumdungen fuhrten ohne begrundet zu sein zu seiner Verhaftung am 7 Dezember 1933 Adler wurde daraufhin wegen Organisation einer konterrevolutionaren Gruppe fur den Zeitraum von funf Jahren in die Ob Irtysch Region verbannt In der Verbannung wurde er am 14 Juli 1938 erneut verhaftet Ein Sondergericht der Omsker Region verurteilte ihn am 25 26 August 1938 zu 7 Jahren Zwangsarbeit in der Besserungsarbeitskolonie Nr 8 in Omsk nach Artikel 58 10 des Strafgesetzbuches der RSFSR Am 26 Februar 1942 verurteilte ihn ein Sondergericht des NKWD wegen der Teilnahme an einer antisowjetischen Rebellenorganisation zur Todesstrafe Das Urteil wurde in Omsk am 18 Marz 1942 vollstreckt Bruno Adler war verheiratet mit der Russin Eugenie Wera Adler geb Horwitz Die deutsche Malerin Vera Kopetz 1910 1998 war eine seiner Tochter Schriften BearbeitenDer nordasiatische Pfeil ein Beitrag zur Kenntnis der Antropographie des asiatischen Nordens Inaugural Dissertation zur Erlangung der philosophischen Doctorwurde bei der Universitat Leipzig Brill Leiden 1901 Ubersichtskarte des Bundes der Sozialistischen Sowjet Republiken S S S R Europaisches Russland Massstab 1 6 500 000 Verlag Kniga Buch und Lehrmittelgesellschaft m b H bearbeitet von B Adler Professor an der Universitat Moskau Pfeil und Bogen in Kult und Sage In Der Weltkreis Zeitschr fur Volkerkunde Kulturgeschichte u Volkskunde Bd 2 Berlin 1931 S 101 113 Die Krim Karaer in geschichtlicher demographischer und volkskundlicher Beziehung In Baessler Archiv Beitrage zur Volkerkunde R 17 Reimer Berlin 1934 S 103 133 ISSN 0005 3856 Vserossijiskij Central nyj etnografi eskij muzej v Moskve Das Zentralrussische ethnographische Museum in Moskau Universitat Kasan Issue 4 1920 S 465 495 Literatur BearbeitenBruno Adler In Menschen und Schicksale Bibliographisches Worterbuch der Orientalisten Opfer des politischen Terrors in der Sowjetzeit 1917 1991 Russisch Lyudi i sudby Biobibliograficheskij slovar vostokovedov zhertv politicheskogo terrora v sovetskij period russisch Sergei Kan Lev Shternberg Anthropologist Russian Socialist Jewish Activist University of Nebraska Press 2009 online S 133 174 englisch Mikhail Kizilov The Karaites of Galicia An Ethnoreligious Minority Among the Ashkenazim the Turks and the Slavs 1772 1945 BRILL 2009 S 3 englisch Weblinks BearbeitenWebsite zu Vera Kopetz mit einem Foto der Eltern Bruno Adler Eintrag bei Nekropole info russisch deutsch Die Opfer des politischen Terrors in der UdSSR Adler Bruno Fridrihovich russisch Adler Bruno Fridrihovich Personalie mit Bild auf den Seiten der Kasaner Foderalen Universitat russisch Adler Bruno Fridrihovich Memento vom 19 April 2016 im Internet Archive Biografie im Portal Deutsch Russische Enzyklopadie Portal Nemcy Rossii enciklopediya russisch Namensvarianten BearbeitenAdler Bruno Wilhelm Karl Adolph vollstandiger Name Adler Bruno Fridrichowitsch Adler Bruno Fridrihovic Adler Bruno Vilgelm Karl Adolf Adler Bruno Fridrihovich Normdaten Person GND 116009578 lobid OGND AKS LCCN no2002036690 VIAF 163860534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adler Bruno FridrichowitschALTERNATIVNAMEN Adler Bruno Fridrihovich russisch KURZBESCHREIBUNG russisch deutscher Ethnologe Anthropologe Kurator und Professor der Moskauer Staatlichen UniversitatGEBURTSDATUM 26 Oktober 1874GEBURTSORT WoroneschSTERBEDATUM 18 Marz 1942STERBEORT Omsk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Fridrichowitsch Adler amp oldid 195493776