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Der Brunnenbau in Bad Bocklet wurde 1787 von Johann Philipp Geigel errichtet Er besteht aus zwei durch ein offenes Peristyl verbundenen eingeschossigen Gebaudeflugeln mit Mansardwalmdachern Der Brunnenbau ist das wichtigste unter Denkmalschutz stehende Kurgebaude des bayerischen Staatsbades Bad Bocklet und als Teil der wurzburgisch furstbischoflichen Kuranlage der bedeutendste Bau des Marktes In der bayerischen Denkmalliste ist er unter der Nummer D 6 72 112 5 eingetragen Bad Bockleter Brunnenbau links das Badhaus in der Mitte der Brunnentempel rechts der Saalbau Lesesaal Der zentrale Brunnentempel im Bad Bockleter BrunnenbauRuckseite des Brunnenbaues links der Saalbau in der Mitte der Brunnentempel rechts das BadhausWidmung uber dem BrunnentempelFruherer eckiger BrunnenBlick in den Saalbau Lesesaal Inhaltsverzeichnis 1 Historische Entwicklung 1 1 Entdeckung der Stahlquelle 1 2 Errichtung des Brunnenbaues 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHistorische Entwicklung BearbeitenIm Jahr 1787 liess der Wurzburger Furstbischof Franz Ludwig von Erthal 1730 1795 durch seinen Hofbauamtmann den Baumeister Johann Philipp Geigel 1731 1800 uber dem neugefassten Bockleter Brunnen einen fruhklassizistischen tempelahnlichen Bau errichten den Brunnenbau Entdeckung der Stahlquelle Bearbeiten Die Vorgeschichte begann 1724 als der aus Unterweissenbrunn heute ein Ortsteil von Bischofsheim an der Rhon stammende Johann Georg Schoppner 1727 Pfarrer in Aschach auf einem Spaziergang eine Quelle entdeckte die sich bald als stark eisenhaltig herausstellte und deshalb Stahlquelle genannt wurde Beim nachsten Besuch seines Furstbischofs Christoph Franz von Hutten 1673 1729 machte der Pfarrer seinen Vorgesetzten und Landesherrn auf die Heilquelle aufmerksam Der Furstbischof beauftragte ein Jahr spater seinen Oberbaudirektor den Artillerie Ingenieur Balthasar Neumann 1687 1753 zu dessen Aufgabengebiet auch der Brunnenbau gehorte die neue Quelle fassen zu lassen und damit die Entwicklung des Ortes voranzutreiben Zur Erinnerung an die Geburtsstunde des sich daraus entwickelnden furstlichen Hofbades und heute bayerischen Staatsbades erhielt die Quelle erst spater den Namen Balthasar Neumann Quelle Errichtung des Brunnenbaues Bearbeiten Mehr als sechs Jahrzehnte vergingen bis endlich Furstbischof Franz Ludwig von Erthal 1786 seinem Hofarchitekten Geigel den Auftrag zum Bau eines herrschaftlichen Brunnenbaues mit angeschlossenem Bade und Saalbau gab Seit 1760 waren die ersten furstlichen Kurbauten und ein kleiner Kurgarten in Form einer bischoflichen Mitra entstanden denn Bad Bocklet hatte sich inzwischen zu einer beliebten Sommerfrische fur Wurzburger Domherren Pralate und Hofbeamte entwickelt und zog damals sogar mehr Gaste an als Bad Kissingen Im Suden des Kurgartens nur etwa 600 Schritt dem auf der Nordseite gelegenen Furstenbau gegenuber 1 entstand nun der Brunnenbau als eingeschossiger Mansarddachbau in triklinischer Anordnung mit offenem Mittelperistyl als Brunnenhalle 2 Genau genommen sind es zwei von Nord nach Sud ausgerichtete Einzelgebaude auf der Ostseite das Badehaus mit 14 sehr niedlich und geschmackvoll eingerichteten Badezimmern und an der Westseite der Saalbau fur Tanz und Conversation an ihrer nordlichen Eingangsfront zum Kurgarten hin durch einen Brunnentempel verbunden Das Dach des zentralen Brunnentempels der 50 Fuss lang und 42 Fuss breit ist etwa 15 25 12 80 Meter und an dessen Vorderfront die goldene Inschrift Fur das Beste der leidenden Menschheit erbauet im Jahre 1787 zu lesen ist wird von zwei Reihen mit jeweils sechs Saulen in toskanischer Ordnung getragen Durch diese Saulenreihe hindurch bietet sich dem Auge eine sehr schone Aussicht auf das uppige Wiesenthal mit seinem herrlichen Grun dar in dessen fernem Hintergrunde der waldbedeckte Altenberg emporsteigt 3 In der vertieften Mitte des neu erbauten Brunnentempels stand damals noch anstelle des heutigen ebenerdigen runden Brunnens ein viereckiges Brunnenbecken aus dem sich vormals ein langlicher steinener Brunnenkasten mit einem zur Verzierung dienenden lichtgelben Aufsatze erhebt auf welchem die Inschrift zu lesen war Entdeckt unter Franz Christoph von Hutten 1727 Gefasst unter Philipp Karl von Greiffenclau zu Vollrads 1754 In Ruf gebracht von Adam Friedrich von Seinsheim 1766 Nach seinen Quellen getheilt unter Franz Ludwig von Erthal 1788 4 Direkt vor dem Brunnentempel liegt noch heute ein grosser Sandplatz der schon im 18 Jahrhundert als Kurplatz sowohl beim Trinken des Brunnens zum Spaziergange als des ganzen ubrigen Tages zum Vereinigungspunkte fur die Kurgaste dient 5 Heutige Nutzung BearbeitenNoch heute wird der Brunnenbau in seiner ursprunglichen Bestimmung genutzt Der grosse Raum im Erdgeschoss des westlichen Saalbaues ist heute als Lesesaal ausgewiesen ist mit Standern fur aktuelle Zeitungen und Zeitschriften sowie kleinen Schreibtischen ausgestattet und dient auch fur gelegentliche Kammer und Klavierkonzerte die ubrigen Zimmer werden als Konferenzraume genutzt Literatur BearbeitenJohann Spindler Bocklet und seine Heilquellen Gedruckt bey Franz Ernst Nitribitt Wurzburg 1818 S 53 57 Digitalisat im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brunnenbau Bad Bocklet Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Brunnenbau in Bad Bocklet In Rhoenfuehrer de Der Brunnenbau in Bad Bocklet In Kurhaus Bad Bocklet deEinzelnachweise Bearbeiten Conradus J Haus Bocklet und seine Heilquellen 1831 S 3 Digitalisat Tilmann Breuer Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Band 1 Deutscher Kunstverlag 1999 S 68 Ferdinand Kirchgener Das Stahlbad Bocklet bei Kissingen 1859 S 41 Digitalisat Johann E Wetzler Beschreibung der Gesundbrunnen und Bader Wipfeld Kissingen Bocklet und Bruckenau 1821 S 143 Digitalisat Conradus J Haus Bocklet und seine Heilquellen 1831 S 3 Digitalisat 50 264202777778 10 077797222222 Koordinaten 50 15 51 13 N 10 4 40 07 O Normdaten Geografikum GND 121294156X lobid OGND AKS VIAF 4948159400321019620000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brunnenbau Bad Bocklet amp oldid 238195807