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Die Broklandsau ist ein linker Nebenfluss der Eider in Norderdithmarschen ein kleiner Wiesenfluss der von den Quellbachen Wierbek im Norderwohld und Osterau im Kreisforst an der B 203 in Welmbuttel gebildet wird letztere wird wiederum von der Lindenerau im Norden gespeist BroklandsauBroklandsau bei Fedderingen DammbruckBroklandsau bei Fedderingen DammbruckDatenLage Kreis Dithmarschen Schleswig HolsteinFlusssystem EiderUrsprung Zusammenfluss von Wierbek und Osterau54 13 5 N 9 10 6 O 54 218158336694 9 1684341430664Mundung in die Eider54 324958435974 9 1420412063599 Koordinaten 54 19 30 N 9 8 31 O 54 19 30 N 9 8 31 O 54 324958435974 9 1420412063599Gemeinden Ostrohe Suderheistedt Weddingstedt Wiemerstedt Fedderingen Schlichting Kleve Barkenholm Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Bodengewinnung und Urbarmachung 4 Quelle 5 WeblinksVerlauf BearbeitenDer Fluss liegt sudlich der Eider 1 Etwa vier Funftel dieser Region entwassern nordwarts uber die vielverzweigte Broklandsau in die Eider Die Au ist ein Gewasser das in seiner weiten Niederung eher als ein grosser Abzugsgraben zu erkennen ist Ihre Quellstrome reichen zuruck bis auf die Hohen um Tellingstedt und in das Nordhastedter Moor das einst von einem flachig weiten See bedeckt war Der Fluss hat in der Niederung nur sehr geringes Gefalle Daher wird seine Stromungsgeschwindigkeit vorwiegend von dem Schub des Wasseraufkommens Niederschlag und Schmelze bestimmt Aus dem Osten herbei fliessen nimmt die Broklandsau einen grossen Bogen um die Suderheistedter Geest Anschliessend zieht der Fluss verhaltnismassig geradlinig nach Norden Auf geografischer Breite der Lundener Nehrung wo die Niederung teilweise unter NN liegt nahm sie einst einige Moorseen auf von denen in heutiger Zeit nur noch kleine Restflachen erhalten sind Geschichte BearbeitenNoch bis in das 14 Jahrhundert hinein teilte sich das Gewasser in Hohe Schlichting Der ostwarts ziehende Zweig mundete ursprunglich in Hohe des spateren Helmkoogs in die Eider Spater wurde diese Mundung in die Eiderschleife um den gegenuber liegenden Deljekoog verlegt Der ehedem nordwarts ziehende Zweig lief geradeaus weiter bis in die Eiderschleife bei Neuensiel in der Nahe von St Annen Er wurde schliesslich zugeschuttet da er infolge verbesserter Entwasserung uber den seither alleinigen ostlichen Mundungszweig nicht mehr notig war Mit seinen weiten Niederungen flussaufwarts bis vor Heide war das Broklandsautal ehemals eines der grossen Vorflut Gebiete der Eider 2 Das heisst die taglich zweimal auftretende Nordseeflut drang uber die seinerzeit noch ungeschutzte Mundung der Eider vor bis in das Binnenland Die Flutwelle uberschwemmte alle nachsterreichbaren Niederungen Sie wurde erst schwacher je weiter sie sich verteilen konnte Dies Verhaltnis der Broklandsau und ihrer Niederung anderte sich erst ab dem 14 15 Jahrhundert nach dem Einbruch der Mandranken 1362 und 1436 und dem unmittelbar darauf folgenden Beginn der Bedeichungen Durch die Mandranken verschlechterten sich die Verhaltnisse so sehr dass man sich sogar zu dem Bau der sogenannten Aukrugbrucke genotigt sah diese vielfach erneuerte Brucke liegt auch heute noch in einem schmalen Moorstreifen zwischen Ostrohe und Suderheistedt Allein mit dieser Brucke war es moglich die Wegeverbindung zwischen Heide und den ostlich liegenden Hohen der norderdithmartscher Geest aufrechtzuerhalten Ahnlich die Situation im Bereich der nur wenig spater entstandenen Eishemmbrucke zwischen Kleve und Schlichting Diese Brucke markiert den Schlusselpunkt in der bodenkulturellen Entwicklungsgeschichte Norderdithmarschens Bodengewinnung und Urbarmachung BearbeitenUm in dieser nassmoorigen Niederung Koge anlegen zu konnen mussten die regelmassig von innen und von aussen aufkommenden Fluten sowie das hochstehende Grundwasser bedacht werden 2 Daher genugte es denn auch nicht allein einen Deich gegen das Aussenhochwasser anzulegen Zugleich musste das Binnenhochwasser reguliert werden In die Engstelle zwischen Kleve und Schlichting baute man zu diesem Zweck einen Deich Es ist uberliefert dass eine in den Deich hinein gebaute Brucke ein Vorlaufer der Eishemmbrucke die Broklandsau uberquerte und dass sie zum Zwecke der Entwasserung mit einem Siel versehen war Das Bauwerk schirmte die sudlich und westlich gelegenen Teile der Niederung gegen das Aussenhochwasser ab Den Stand des Binnenwassers aber bestimmten die Anlieger fortan selbst mit Hilfe des Siels Damit gelang es diesen Teil der Niederung nutzbar zu machen bis hinauf nach Heide Erst nach diesem Beispiel ging man daran auch den nordlichen Teil der Ebene einzudeichen Das begann mit dem Eiderdeich der vom Seedeich an der Eidermundung bis zum ostlichen Mundungsarm der Broklandsau durchgezogen wurde Sodann erhielt der Kleve Schlichtinger Deich einen Flugeldeich bis zur Eider Mit dem Eiderdeich dem Kleve Schlichtinger Deich und der im Westen abschliessenden Lundener Nehrung war fortan auch die nordliche Halfte des Broklandsautales die Norderhamme ringsum eingeschlossen war damit vor Sturmfluten geschutzt Die Entwasserung und Trockenlegung im Sinne der Landgewinnung konnte beginnen Infolge der Uferbedeichungen war das regelmassig einstromende Meereshochwasser in der Eider immer hoher gestiegen Entsprechend hatte sich auch der Abstrom erhoht Der staute ehedem vor den Flussschleifen hatte dort zu Uberschwemmungen gefuhrt unter anderem auch gemeinsam mit der Entwasserung uber die Broklandsau Das Wasser suchte sich einen Ausweg quer uber die verschiedenen Landzungen hinweg Diese neuen Rinnen spulten nach und nach aus Zwischen dem ursprunglichen Flussbett und den neuen Rinnen bildeten sich Inseln Nach jahrzehntelanger Entwicklung waren Rinnen und Flussbett nicht mehr zu unterscheiden Zum rechtlichen Anspruch auf die so entstandenen Inseln nach der damaligen speziellen Rechtssituation findet sich im Sachsenspiegel II 56 2 und 3 folgendes Uberflutet das Wasser ein Land so hat es der verloren dem es gehorte Sucht sich das Wasser dann aber einen neuen Abfluss so gehort das Land wieder seinem fruheren Besitzer Liegt die Insel in einem Fluss so gehort sie zu dem Ufer dem sie am nachsten ist Liegt sie in der Mitte des Flusses so gehort sie zu beiden Ufern Das gilt auch wenn das Flussbett austrocknet Die Norderdithmarscher waren schneller als das Recht Sie schutteten die sudlichen Wasserlaufe der Eider zu und verlegten den Eiderdeich an den Nordrand der so gewonnenen Eilande Die wurden dadurch erkennbare Bestandteile des norderdithmarscher Festlandes Daraus entwickelten sich dann der Bosbutteler der Horster der Delver der Bethjehemmer der Deljekoog sowie einige zuruckliegende kleinere Koge Den Bethjehemmer und den Deljekoog mussten die Dithmarscher allerdings gegen Ende des 15 Jahrhunderts abtreten an Stapelholm am Nordufer der Eider Ergebnis eines langen Rechtsstreites Mit diesen umfangreichen Veranderungen war das Broklandsautal war die Norderdithmarscher Niederung vor den Fluten der Eider verschlossen Mit dem anschliessend nach und nach ausgebauten Siel und Grabensystem entwickelte sich die Entwasserung zur Hauptsache uber die Broklandsau teilweise aber auch direkt in die Eider Quelle BearbeitenGerd Quedenbaum Vorflut Der Eiderverband Ein Beitrag zur Geschichte des Deich und Entwasserungswesens in der mittleren Eiderregion Dusseldorf 2000 ISBN 3 921908 08 6 Quedenbaum Vorflut S 15 a b Quedenbaum Vorflut S 19 22 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Broklandsau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Obere Broklandsau bei der Stiftung Naturschutz Schleswig Holstein Geest Moore Archaologie und Steinzeitkuste um die untere Broklandsau beim Museum Albersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Broklandsau amp oldid 231458161