www.wikidata.de-de.nina.az
Breitenloch auch Breidenloch ist eine Wustung in Frankfurt am Main ostlich des heutigen Stadtteils Frankfurt Sossenheim Das Dorf Breitenloch bestand aus einem Gutshof mit Adelssitz der Edlen Ritter zu Breitenloch Es hatte einen eigenen Schultheiss der nach frankischem Recht auch Richter war Wie das benachbarte Sossenheim unterstand es dem Kurmainzer Amt Hochst In keiner Karte ist das Dorf mit ca 200 ha Land und ca 50 100 Einwohnern verzeichnet Breitenloch war damals grosser und bedeutender als Sossenheim und auch ein Rittersitz was fur die Entwicklung sehr viel ausmachte 1 Die Siedlung ist vermutlich um das Jahr 1619 untergegangen 2 In den Jahren 1218 1222 1398 und 1440 wurde Breitenloch urkundlich erwahnt bald danach wurde es nur noch als Wustung bezeichnet Heute erinnern der Flurname Breitenloch und die Breitlacher Strasse in Frankfurt Rodelheim an das untergegangene Dorf das heute von der Bundesautobahn 5 uberdeckt wird es befand sich in Hohe der Unterquerung des Westerbach bei Rodelheim 3 Drei Hauptfaktoren fuhrten damals zum Verschwinden von Ortschaften die klimatischen Veranderungen in der Kleinen Eiszeit wirtschaftliche oder politische Einflusse Ernteausfall im 14 Jahrhundert fuhrte zu Hungersnoten der Bevolkerungsruckgang wurde durch Pestepidemien 1518 1525 1547 1550 1625 1635 und 1664 1666 die damals auch in Sossenheim ausgebrochen waren verscharft Zwischen 1637 und 1719 gab es zudem eine kalte Phase der Kleinen Eiszeit in der Breitenloch zur Wustung wurde Der Grund dafur war dass Frankfurt damals ein Zentrum des Gartenweinbaus gewesen ist Fur Sossenheim ist fur Weinanbau die Flur Wingarten Weingarten bekannt Fur diesen wurde es damals zu kalt Es wird die Meinung vertreten dass durch diese Veranderung einer echten Frankfurter Spezialitat in Sossenheim Vorschub geleistet wurde Der Ruckgang des Weinbaus hat zur Entstehung des Apfelweins beigetragen Schreibweisen und Erwahnungen BearbeitenBreitenloch ist in verschiedenen Schreibweisen in 18 mittelalterlichen Urkunden LAGIS Arcinsys zuerst als karolingische Siedlung nachgewiesen Sie lag zwischen den Frankfurter Stadtteilen Sossenheim und Rodelheim Sie bestand aus dem Gutshof mit Adelssitz der Edlen Ritter zu Breitenloch wie Waltherus von Sozenheim Der Gutshof und die Anwesen der ansassigen Hubner mit 200 ha Land wurden nach Untergang Totalwustung Sossenheim zugrerechnet 4 789 790 Urkunde Kloster Lorsch Breitenbach 1213 Ritter Waltherus de Sozenheim ist der einzige urkundlich erwahnte Adelige aus Sossenheim Zeuge in der Schenkung Kloster Eberbach 1218 Kurmainzer Urkunde Kloster Mainzer Stift St Maria zu den Greden Magredenstift Sozzenheim Breidenloch 1222 Bredinloch Nassauisches Urkundenbuch 1 1 S 268 269 Nr 380 1273 Conrad von Breitenloch in der Sozenheimer Flur verspricht Zehnten Magredenstift 1326 Frankfurter Liebfrauenstift erhalt von Katharine von Wanebach 28 Malter Frucht von der Gemeinde Breitenloch von Sozenheym 1345 Breitenlocher Besitzungen in Konigstein und Niederhochststadt deren Ertrage teilweise der Antonius Kapelle in Kronberg zufliessen 1353 Schultheis Wasmud von Breydinloch und Wygand Schabhorn von Soszinheim bekommen von Frank und Johann von Cronenberg Gebruder und Ritter zu Landsiedelrecht 12 Morgen Ackerland zu Soszinheim gegen einen Zins von drei Achtel Korn 1367 Urkunde Karmeliterkloster hinder Breydenloch 1372 Vor dem Gericht zu Breydenloch Dorf Breidenloch 1374 Hennekin Kesseler zu Breidenloch verkauft dem Frankfurter Hermann Wagner einen Ewig Zins auf seinem Hof in Sossenheim das einen Dinghof hat 1393 Urkunde Bartholomaus Stift is ville Breydenloch 1395 Dritte Indiktion im sechsten Jahr der Kronung des Papstes Bonifaz IX dez Vierden dages dez mandes den man nennet zu latyne Februarius im Dorfe Breydenloche Mainzer Bistums auf offener Strasse vor Henne Urseler Schultheiss und den Gerichtsmannern Heinrich von dem Ried 1407 Breitenlocher erklaren dem Rat der Stadt Frankfurt sie sind Untertanen des Erzbischofs Mainz Magredenstift 1416 Urkunde Bartholomaus Stift Bleydenloch 1430 Urkunde Karmeliterkloster vff die gassen zu breydenloche 1483 Rodelheimer Kellereibuch Graf von Solms Sossenheym und breydloch 1535 Urkunde Almosenkasten gegen Breydeloch 1641 Urkunde Karmeliterkloster naher braidtlich Literatur BearbeitenHeinz F Friedrichs Zur Geschichte der ausgegangenen Siedlungen Biegen und Breitenloch im westlichen Stadtgebiet Frankfurts In Landlein Dreieich Band 3 Nr 7 1933 ZDB ID 556592 3 S 49 55 Adalbert Vollert Sossenheim Aus der Geschichte eines Frankfurter Stadtteils Frankfurter Sparkasse von 1822 Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main 1980 S 29 30 Heimat und Geschichtsverein Rodelheim e V Beitrage zur Rodelheimer Geschichte Band 1 Rodelheimer Geschichte und Geschichten Breidenloch HGV Rodelheim Frankfurt am Main 2006 S 65 66 Heinz Hupfer Sossenheim gestern und heute Aus der Geschichte eines Frankfurter Stadtteils 2 Auflage Eigenverlag 2022 S 59ff DNB 1255322284 Einzelnachweise Bearbeiten Sossenheimer Zeitung 30 03 1929 Heinz Hupfer Sossenheim gestern und heute Aus der Geschichte eines Frankfurter Stadtteils 2 Auflage Eigenverlag 2022 S 59ff DNB 1255322284 Breitenloch Stadt Frankfurt am Main Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Breitenloch Kartografische Darstellung In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Bethke Main Taunus Land Historisches Ortslexikon 1996 S 179 Adelssitz z B 1213 Ritter Waltherus de Sozenheim und Ingrid Bartholomai Frankfurter Urkunden staufischer Herrscher S 87 Fussnote 103 mit weiteren Nachweisen Originalurkunde 1213 Oculus Memorie Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 50 121565 8 583465 Koordinaten 50 7 N 8 35 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Breitenloch Wustung amp oldid 237523810