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Beim Brand der Kirche von Grue in der ehemaligen norwegischen Provinz Hedmark 2020 im Innlandet aufgegangen kamen am Pfingstsonntag dem 26 Mai 1822 mindestens 113 Menschen ums Leben Die Ursache fur die bis heute grosste Brandkatastrophe Norwegens 1 konnte nie zweifelsfrei geklart werden Brand der Kirche von Grue nach einer Zeichnung von Andreas Bloch 1860 1917 Inhaltsverzeichnis 1 Die alte Kirche von Grue 2 Ungluck 3 Nach dem Brand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie alte Kirche von Grue BearbeitenDie alte Kirche der Gemeinde Grue hatte ihren Standort bei Skulstad etwa 130 Kilometer nordostlich von Oslo unweit der schwedischen Grenze Die altesten Teile des Holzbaus der als Stabkirche errichtet worden war stammten aus dem 13 Jahrhundert Um 1600 wurde die Kirche mit Seitenflugeln in Blockbauweise und einem hohen Zentralturm erweitert Uber dem Mittelschiff und den Seitenschiffen der Kirche befanden sich Emporen Alle drei Schiffe waren mit Eingangsturen versehen die nach innen offneten In geoffnetem Zustand versperrten die Turen den Zugang zu den Emporen Die Bleiglasfenster waren von aussen mit Eisengittern versehen Die rot angestrichene Kirche war jahrhundertelang mit Holzteer behandelt worden einer gut brennbaren Flussigkeit die das Holz vor der Witterung schutzen sollte 2 Ungluck Bearbeiten nbsp Auszug aus dem Kirchenbuch von Grue mit den Namen von mehreren Opfern des BrandesDas Brandungluck ereignete sich am warmen sonnigen Pfingstsonntag des Jahres 1822 Mit etwa 600 Menschen die den Gottesdienst besuchten war die Kirche in Grue bis auf den letzten Platz gefullt Der Pfarrer Iver Hesselberg ein Anhanger der Lehren Grundtvigs hatte gegen 11 Uhr gerade mit seiner Predigt begonnen als an der Aussenwand des Sudschiffs ein Feuer entstand Der Brand erfasste unter anderem begunstigt durch den Holzteer rasch die ganze Kirche Die nach innen geoffneten Turen machten es den Menschen auf den Emporen unmoglich die Kirche zu verlassen eine Massenpanik entstand Viele sprangen von den Emporen hinunter da die Treppen blockiert waren Dabei begruben sie andere Menschen unter sich Bereits nach knapp 15 Minuten sturzte der Turm der Kirche ein Nach etwa einer Stunde fiel das ganze Kirchengebaude zusammen 2 Aufgrund ihrer Bauweise erwies sich die Kirche als Brandfalle Mindestens 113 Menschen kamen in den Flammen um in manchen Darstellungen ist von 116 oder 117 Todesopfern die Rede 1 3 4 Unter den Opfern befanden sich lediglich acht erwachsene Manner Offiziell bestatigt wurde der Tod von 69 Frauen und 36 Kindern unter 15 Jahren 4 Diese ungleichmassige Verteilung hatte ihre Ursache darin dass Manner und Frauen unterschiedliche Kircheneingange benutzten Uber den Sudausgang konnten viele Manner ins Freie gelangen der Westeingang der Frauen war jedoch versperrt Auf den Emporen hatten Magde anderes Dienstpersonal und unverheiratete Frauen Platz genommen 2 Einige Personen darunter der Pfarrer Hesselberg konnten die Kirche uber einzelne Fenster verlassen deren Glas sie teilweise eingeschlagen hatten Die schmelzenden Bleiruten verursachten dabei schwere Brandwunden Andere Uberlebende erlitten Verbrennungen zweiten und dritten Grades Die Korper der Todesopfer waren so stark verkohlt dass nach der Brandkatastrophe nur eine einzige Leiche identifiziert werden konnte Bei dieser Ausnahme handelte es sich um den Vogt Dines Guldberg Hoegh der in der Panik vergeblich versucht hatte die Menschen zu beruhigen Sein Leichnam konnte nur aufgrund seines Sabels und seiner Taschenuhr bestimmt werden Die Opfer des Brandunglucks wurden am 1 Juni 1822 in funf Sargen beerdigt Einen Einzelsarg erhielt lediglich Guldberg Hoegh 2 Die Brandursache konnte nicht ermittelt werden Eine Theorie geht davon aus dass der Brand durch Funken von einer Feuerschale ausgelost wurde die ein Kuster benutzt hatte um von einem Nachbarhof Glut fur das Entzunden der Altarkerzen zu transportieren Nach einer anderen Version soll eine Person ausserhalb der Kirche mit einem Brennglas experimentiert haben 2 Nach dem Brand BearbeitenIm Jahr 1828 wurde die neue Kirche der Gemeinde Grue an einem anderen Standort dem Zentrum von Kirkenaer geweiht Vor dem Steinbau erinnert seit 1922 ein Bautastein an die Brandkatastrophe In der Sakristei der Kirche wird der Sabel des Vogts Guldberg Hoegh aufbewahrt Der Brand der alten Kirche von Grue fuhrte zu einem Gesetz das vorschreibt dass Turen in offentlichen Gebauden Norwegens nach aussen offnen mussen 5 Der Jurist und Volkskundler Kristian Ostberg gab 1897 ein Buch uber den Brand von Grue heraus das unter anderem uberlieferte Augenzeugenberichte enthalt Der Philosoph Peter Wessel Zapffe behandelt den Brand in seinem 1972 erschienenen Roman Lyksalig pinsefest Gesegnetes Pfingstfest und diskutiert anhand des Unglucks das Theodizee Problem Literatur BearbeitenKristian Ostberg Kirkebranden i Grue 1ste pinsedag 1822 Christiania 1897 Andreas Stub Guthe Grue kirkes brann pinsedag 1822 Et 150 ars minne Grue 1972 Weblinks BearbeitenNina Aldin Thune Grue In Store norske leksikon abgerufen am 23 Mai 2017 Kirkene i Grue Grue kommune abgerufen am 23 Mai 2017 Anita Krok Thor Holt Inferno i Guds hus Glamdalen 1 Juni 2012 abgerufen am 23 Mai 2017 Einzelnachweise Bearbeiten a b Lene Granli Brant ned pa en time NRK Hordaland 23 Juni 2009 abgerufen am 23 Mai 2017 a b c d e Andreas Stub Guthe Grue kirkes brann pinsedag 1822 Et 150 ars minne Grue 1972 Nina Aldin Thune Grue In Store norske leksikon a b Anita Krok Thor Holt Inferno i Guds hus Glamdalen 1 Juni 2012 abgerufen am 23 Mai 2017 Kirkene i Grue Memento vom 4 Marz 2016 imInternet Archive Grue kommune abgerufen am 23 Mai 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brand der Kirche von Grue amp oldid 223190225