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Der Banteng Bos javanicus auch Sunda Ochse genannt ist ein Wildrind das in Sudostasien beheimatet ist In Form des Balirinds ist er von Menschen domestiziert worden Der wilde Banteng ist heute stark bedroht Die grossten reinrassigen Wildbestande leben auf Java im Ujung Kulon Nationalpark und in Thailand im Huai Kha Khaeng Schutzgebiet BantengMannlicher Java Banteng Bos javanicus javanicus Systematikohne Rang Stirnwaffentrager Pecora Familie Horntrager Bovidae Unterfamilie BovinaeTribus Rinder Bovini Gattung Eigentliche Rinder Bos Art BantengWissenschaftlicher NameBos javanicusd Alton 1823 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Unterarten 4 Lebensweise 5 Gefahrdung 6 Domestikation 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Weiblicher Java Banteng Bos javanicus javanicus Bantengs sehen den Hausrindern entfernt ahnlich Der Bulle Mannchen hat je nach Unterart ein schwarz bis gelbbraunes die Kuh Weibchen ein rotbraunes bis gelbbraunes Fell Beide Geschlechter haben weisse Unterseiten Gesassflecken und Beine Die Tiere sind 400 bis 900 Kilogramm schwer haben eine Kopf Rumpf Lange von 1 8 bis 2 25 m und eine Schulterhohe von 120 bis 190 cm Die Bullen haben kraftige gebogene Horner die 70 cm lang werden konnen die Horner der Kuhe sind mit ca 30 cm bedeutend kurzer Verbreitung Bearbeiten nbsp Heutiges Verbreitungsgebiet des BantengDas ursprungliche Verbreitungsgebiet umfasste das Festland Sudostasiens sowie die Inseln Java und Borneo Domestizierte Bantengs wurden durch Menschen auf zahlreiche weitere Inseln Indonesiens sowie in weit geringerer Zahl in andere Regionen der Welt gebracht siehe Domestikation Unterarten Bearbeiten nbsp Kopf eines mannlichen Burma Banteng links und eines mannlichen Java Banteng rechts nbsp Mannliche Burma Bantengs in Huai Kha KhaengJava Banteng B j javanicus Java Die Bullen sind schwarz ihre Horner haben eine Ausladung von 60 70 cm Die Kuhe sind gelbbraun gefarbt Borneo Banteng B j lowi Borneo Kleiner als Java Banteng Die Bullen sind schokoladenbraun und ihre Horner stehen steiler Burma Banteng B j birmanicus Burma Thailand Kambodscha Vietnam Sowohl Kuhe als auch Bullen sind normalerweise gelbbraun in Kambodscha sind allerdings 20 der Bullen schwarzlich und auf der Malaiischen Halbinsel in Thailand waren sogar die meisten Bullen tiefschwarz Von der IUCN wird diese Unterart als vom Aussterben bedroht eingestuft Lebensweise Bearbeiten nbsp Bantengs im Nationalpark Alas Purwo Ost JavaBantengs leben in Gruppen von 2 bis 40 Kuhen mit ihren Kalbern und einem Bullen Daneben gibt es Herden mannlicher Junggesellen und einzelgangerische Bullen die zum Fuhren einer Herde zu alt oder zu schwach sind Die Kuhe haben je ein Jungtier das neun Monate gesaugt wird und nach zwei Jahren geschlechtsreif wird Die Lebensdauer eines Bantengs betragt zwanzig im Hochstfall uber 25 Jahre Das Habitat wilder Bantengs sind tropische Regenwalder und lichte Walder die mit Offengebieten durchsetzt sind Sie bevorzugen insgesamt offenere und trockenere Lebensraume als ihre Verwandten die Gaure Vor allem zum Fressen kommen sie haufig auf offene Weiden und Lichtungen In Gebieten in denen sie haufigen Storungen durch Menschen ausgesetzt sind leben die Tiere vorwiegend nachtaktiv und verstecken sich tagsuber im Unterholz der Walder um zu wiederkauen Sie sind dennoch nicht so scheu wie Gaure und dringen haufig in bestellte Felder ein Gefahrdung BearbeitenDer wilde Banteng wird von der IUCN als stark gefahrdet eingestuft Als Grunde fur seinen Bestandsruckgang werden die Zerstorung der Regenwalder die Einkreuzung von Haus und Balirindern sowie die Ansteckung mit Viehkrankheiten durch Hausrinder gesehen Auf dem sudostasiatischen Festland sind die Zahlen in den letzten Jahrzehnten dramatisch zuruckgegangen In Thailand wird ein Ruckgang um 85 zwischen den Jahren 1980 und 2000 vermutet Aus China Kambodscha Vietnam und Laos ist der Banteng nahezu verschwunden Auf der malaiischen Halbinsel sind Bantengs schon in den 1950ern ausgestorben Dagegen gehen die Zahlen auf Java weniger zuruck wahrend aus Myanmar keine verlasslichen Zahlen vorliegen Die Gesamtpopulation wilder Bantengs wird auf 5 000 bis 8 000 Tiere geschatzt Dabei gibt es keine Population die deutlich mehr als 500 Tiere zahlt und nur wenige mit uber 50 Tieren Diese befinden sich auf Java und in Thailand Im Nordosten Borneos im Kustengebiet Sabahs gibt es moglicherweise ebenfalls noch einige hundert Tiere Die Bestande auf Borneo durften allerdings durch die Einkreuzung von Balirind Hausrind Mischlingen verunreinigt sein 1 Die wichtigsten Bestande des wilden Bantengs leben heute auf Java insbesondere im Ujung Kulon Nationalpark wo etwa 300 800 Tiere Stand 2003 leben und im Baluran Nationalpark wo etwa 200 Tiere leben Stand 2002 Die einzige Population ausserhalb Javas die sicher mehr als 50 Tiere zahlt lebt im Huai Kha Khaeng Wildreservat in Thailand wo in den letzten Jahren sogar eine Bestandszunahme zu verzeichnen war Weitere wichtige Vorkommen finden sich im Kaeng Krachan Nationalpark in Thailand wo vielleicht ebenfalls uber 50 Tiere leben sowie im Kulamba Wildreservat in Nordost Borneo das groben Schatzungen zufolge mindestens 100 Tiere beherbergt 1 Die grosste Population freilebender Bantengs befindet sich heute ausserhalb des ursprunglichen Verbreitungsgebiets in Nord Australien Die Population kommt im aussersten Norden des Kontinents im Gebiet des Garig Gunak Barlu Nationalparks vor und wird auf uber 8000 Tiere geschatzt 2 Bei dieser Population handelt es sich um echte Wildbantengs nicht um verwilderte Balirinder Domestikation Bearbeiten nbsp Banteng als Zugtiere am Anfang des 20 Jhdt nbsp Balirinder in Osttimor die domestizierte Form des BantengBantengs gehoren zu den funf Rinderarten die von Menschen domestiziert wurden Die domestizierte Form des Banteng wird als Balirind bezeichnet Der Zeitpunkt der Domestikation ist unbekannt muss aber einige Jahrhunderte vor Christi Geburt gelegen haben Als wahrscheinlichster Ort an dem Menschen erstmals Bantengs zahmten wird Java angesehen auf dem Festland bestand wegen der bevorzugten Wasserbuffel kein Bedarf an einer weiteren domestizierten Rinderart Da Bali uber Jahrhunderte das Zentrum der Bantengzucht war sind domestizierte Bantengs unter dem Namen Balirind bekannt Das typische Balirind unterscheidet sich vom wilden Banteng durch seine geringere Korpergrosse und die langere Halswamme Auch sind die Bullen nie ganz schwarz Die domestizierten Bantengs auf Java unterscheiden sich weit weniger von der Wildform und sind von dieser ausserlich kaum zu unterscheiden Heute existieren etwa 1 5 Millionen Balirinder Von Bali aus gelangten die domestizierten Tiere auf zahlreiche Inseln auf denen wilde Bantengs ursprunglich nicht heimisch waren zum Beispiel nach Sumatra Sulawesi Timor Lombok und Sumbawa Teilweise verwilderten die Tiere auf diesen Inseln Bei den fruher fur Balirinder gehaltenen verwilderten Bantengs in Australien handelt es sich nach neueren genetischen Analysen um reinrassige Bantengs Sie wurden 1849 in Australien eingefuhrt wo sie heute eine Population von 8000 10000 Tieren stellen die im Garig Gunak Barlu Nationalpark im Northern Territory beheimatet ist 2 Durch die Einfuhrung von Hausrindern in Indonesien gibt es immer weniger reine Balirinder Schon fruh kam es zu Kreuzungen zwischen Zebus und Balirindern wodurch neue Rinderrassen entstanden nbsp traditionelle Balirinder auf der Insel Sakenan Bali 2003Siehe auch BearbeitenJembrana Disease VirusLiteratur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Helmut Lingen Grosses Lexikon der Tiere Lingen Verlag 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bos javanicus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artbeschreibung bei ultimateungulate com Video Bibos banteng Galopp Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1954 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF E 10 Einzelnachweise Bearbeiten a b Bos javanicus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2012 1 Eingestellt von Timmins R J Duckworth J W Hedges S Steinmetz R amp Pattanavibool A 2008 Abgerufen am 5 Oktober 2012 a b Corey J A BRADSHAW Brandshaw Barry BARRY W Brook 2007 Ecological economic models of sustainable harvest for an endangered but exotic megaherbivore in northern Australia Natural Resource Modeling Volume 20 Issue 1 pages 129 156 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Banteng amp oldid 235019107