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Boris Michailowitsch Iofan russisch Boris Mihajlovich Iofan 16 Apriljul 28 April 1891greg in Odessa geboren als Baruch Solomonowitsch Iofan 1 11 Marz 1976 in Moskau war ein sowjetischer Architekt Er gilt als einer der bedeutendsten Architekten der Stalinzeit Seine Werke umspannen mehrere Entwicklungsetappen des sozialistischen Klassizismus der Teil des sozialistischen Realismus war Den grossten Einfluss gewann er in den 1930er und 1940er Jahren Kyrillisch Russisch Boris Mihajlovich IofanTransl Boris Michajlovic IofanTranskr Boris Michailowitsch Iofan Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Elternhaus fruhe Kindheit und Abschluss der Kunstschule 1911 1 2 Seine Liebe zum Neoklassizismus 1 3 Arbeit in der Sowjetunion nach 1924 2 Architektonische Werke 2 1 Haus an der Uferstrasse 2 2 Palast der Sowjets 2 3 Sowjetischer Pavillon 1937 in Paris 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Baubesprechung 1948 Rektor der Universitat Moskau A N Nesmejanow links sitzend B M Iofan 2 von links Minister fur Hohere Bildung der UdSSR S W Kaftanow Mitte Projektleiter A W Pekarew links stehend Chefarchitekt J B Belopolski rechts stehend Elternhaus fruhe Kindheit und Abschluss der Kunstschule 1911 Bearbeiten Boris Michailowitsch Iofan wurde als zweites Kind in Odessa geboren Sein alterer Bruder Dmitri Iofan ging nach Sankt Petersburg um sich dort weiterzubilden und um das Leben und Strassenszenen Petersburgs mitzubekommen Iofan zeichnete in seiner Jugend am liebsten die Gebaude Odessas und setzte sie in riesige monumentale Gebaude um Sein Bruder Dmitri schickte ihm aus St Petersburg Bucher uber neoklassizistische Kunst diese Bucher sollten seinen zukunftigen architektonischen Stil pragen wie sich spater zeigen sollte Nach Abschluss der Kunstschule von Odessa im Jahre 1911 folgte Boris mit 19 Jahren seinem alteren Bruder Dmitri und arbeitete zwei Jahre lang in St Petersburg als Assistent des Architekten Alexander Tamanjan und seines Bruders Dmitri Iofan der schon langer mit Alexander Tamanjan zusammenarbeitete und Boris einen Platz sicherte In seiner Zeit als Assistent studierte er Bucher uber die neoklassizistische Kunst die wie er spater meinte seine Architektur erst zu dem machte zu dem sie wurde Nach dieser Arbeit als Assistent reiste er nach Rom um sich dort uber neue Stilrichtungen zu informieren In Rom absolvierte er die Hochschule fur bildende Kunste mit Examen im Jahr 1916 Da er die klassische Tradition bevorzugte begann er in Rom bei dem Architekten Armando Brasini zu arbeiten Aus dieser Zeit stammte seine Liebe zum Neoklassizismus Seine Liebe zum Neoklassizismus Bearbeiten Iofan entwarf und baute viel in Italien wertete diese Tatigkeit aber spater als blosse Vorbereitung auf seine Arbeit in der Sowjetunion ab Er vervollkommnete sein Konnen im Bereich des Neoklassizismus und war damit einerseits auf die neue Situation im Kunstleben der neu gegrundeten Sowjetunion vorbereitet in die er im Jahre 1924 zuruckkehrte andererseits aber ebenso in das allgemeine Formensystem einbezogen das auch der Architektur des faschistischen Italien und ab den 1930er Jahren nationalsozialistischen Deutschland zugrunde lag Da Iofan die neoklassizistische Kunst in der Sowjetunion nicht ausuben durfte richtete er sein Augenmerk auf die gewunschte Stilrichtung des sozialistischen Klassizismus mit der er seine architektonischen Meisterwerke wie den Palast der Sowjets projektierte Arbeit in der Sowjetunion nach 1924 Bearbeiten Iofans erste Arbeiten schienen den generellen architektonische Stil der 1920er Jahre fortzusetzen Diese wurden zu einem Markstein in seinem Schaffen Er verwendete hier die modernsten technischen Errungenschaften und loste komplizierte kompositorische Aufgaben Der sehr raffinierte und manchmal auch kleinteilige Formenschatz und die Experimente der Architekten und Kunstler der 1920er Jahre entsprachen von nun an nicht mehr der neuen Symbolik wie auch ihm immer klarer wurde Im Zuge der allgemeinen Tendenz zur Monumentalitat wurden die neoklassizistischen Formen nach und nach reaktualisiert und Kompositionen mit starrer Achse bevorzugt Fur breite Gesellschaftsschichten verbanden sich diese Veranderungen mit der klaren Idee von der Verwirklichung einer lichten Zukunft Nach 1947 fiel Iofan in Ungnade und entwarf nach Stalins Tod 1953 sogar Gebaude in modernem Stil Seine sechs Jahrzehnte umfassende Karriere endete mit Plattenbauten 2 Architektonische Werke Bearbeiten nbsp Haus an der Uferstrasse 2007 nbsp Palast der Sowjets sowjetische Briefmarke 1937 nbsp Sowjetischer Pavillon in Paris 1937 Mit dem Namen Boris Iofans werden die bedeutendsten und programmatischsten Projekte in der Sowjetunion der 1930er und 1940er Jahre verbunden wie das Haus an der Uferstrasse der Pavillon bei der Pariser Weltausstellung von 1937 oder der Pavillon bei der New Yorker Weltausstellung von 1939 sowie der Palast der Sowjets den er im Verlauf der 1930er und 1940er Jahre projektierte Haus an der Uferstrasse Bearbeiten Das Haus an der Uferstrasse in Moskau erbaut im Stil des sowjetischen Konstruktivismus war eines der ersten stalinistischen Bauwerke in der Sowjetunion Palast der Sowjets Bearbeiten Den Palast der Sowjets hielt er selbst fur sein Lebenswerk obwohl der Palast auf Grund des Zweiten Weltkriegs und anderer Probleme nie uber die Fertigstellung des Fundaments hinaus kam Hier konnte er wie er selbst sagte seine raumlichen bildnerischen und stadtebaulichen Fahigkeiten voll entfalten Was immer er im Lauf seines langen Lebens dann noch entwarf und baute die 1930er Jahre liessen seiner besonderen kunstlerischen Begabung den grossten Spielraum Sowjetischer Pavillon 1937 in Paris Bearbeiten Fur die Weltausstellung des Jahres 1937 in Paris wurde Boris Iofans Vorschlag zum Bau eines sowjetischen Pavillons durch den Rat der Volkskommissare angenommen Von insgesamt sechs Entwurfen ging sein Entwurf als Sieger hervor Sein Vorschlag sah einen Bau in dem in der Sowjetunion bewahrten architektonischen Stil des Sozialistischen Klassizismus vor wie er auch im Palast der Sowjets verwendet wurde Seine expressive Bauform machte den Pavillon neben dem deutschen zu den beeindruckendsten der Expo des Jahres 1937 Signifikant fur den Bau ist die zweifigurige Statue Arbeiter und Kolchosbauerin der Bildhauerin Wera Muchina auf dem Dach des Pavillons Iofan erhielt fur seinen Entwurf des Pavillons bei der Weltausstellung eine Goldmedaille Literatur BearbeitenDeyan Sudjic ubersetzt von Karin Schreiner Der Architekturkomplex Monumente der Macht Artemis amp Winkler Dusseldorf 2006 ISBN 3 538 07224 8 Jeschegodnik Obschtschestwa architektorow Chudoschnikow Jahrbuch der Gesellschaft der Architektur Kunstler Jg 14 russ Eshegodnik Obschtschestwa architektorow Chudoshnikow Memento vom 8 Oktober 2007 im Internet Archive Chiger R Ja Puti architekturnoi mysli 1917 1932 Der Weg architektonischer Ideen 1917 1932 russ 3 Deyan Sudjic Stalin s Architect Power and Survival in Moscow Thames amp Hudson London 2022 319 p ISBN 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