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Blick von Lindenau nach Leipzig ist ein Gemalde in Ol auf Leinwand des sachsischen Hofmalers Johann Alexander Thiele Das um 1740 entstandene Werk gehort zur Sammlung des Museums der bildenden Kunste Leipzig 2 Blick von Lindenau nach LeipzigJohann Alexander Thiele ca 1740 1 Ol auf Leinwand104 152 cmMuseum der bildenden Kunste LeipzigVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geographische und geschichtliche Einordnung 3 Provenienz 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenDer Blick geht von einer Anhohe in Lindenau aus in Richtung Leipzig Eine unbefestigte Strasse fuhrt vom Betrachter leicht bergab in die Mitte des Bildes hinein Vorne sind in Hohe von kurzen Begrenzungen langs der Strasse einige Personen unterschiedlichen Standes und etwas weiter hinten ein schweres Lastenfuhrwerk mit vier hohen Radern dargestellt 3 Noch weiter hinten befinden sich weitere Personen auf der Strasse sowie ein Fuhrwerk Die Landschaft ist von sehr viel Grun gepragt Links sind zwischen den Baumen undeutlich Gebaude zu erkennen die moglicherweise zum damaligen Dorf Lindenau seit 1891 ein Stadtteil Leipzigs gehoren und hinten am Horizont unter lebhaftem Himmel die Silhouette der Messestadt Zu identifizieren ist sie vor allem an ihren Turmen die von links nach rechts Bestandteile folgender Bauwerke sind der Matthaikirche der Nikolaikirche der Paulinerkirche der Thomaskirche und der Pleissenburg Die Stadt liegt gleichsam im Licht wahrend das Bild ansonsten sehr dunkel ist 4 Die Strasse fuhrt nicht direkt dorthin sondern zu deren nordlichen Ende wobei sich zwischen Stadt und Strasse eine weite flache Wiesen und Auenlandschaft erstreckt Geographische und geschichtliche Einordnung Bearbeiten nbsp Leipzig 1776 im Westen Lindenau und die Strasse von dort weiter nach SudwestenDie Handelsstrasse Via Regia war neben weiteren Strassen fur die Entwicklung der Leipziger Messe von grosser Bedeutung Im Kurfurstentum Sachsen garantierte der Staat die Sicherheit so effektiv dass die Frachtwagen zur Entstehungszeit des Bildes bereits ohne Geleitschutz verkehren konnten Die Via Regia nach Westen war die rechte Strasse fur den Transport der Guter von und aus Richtung Frankfurt am Main mit Anschluss uber den Rhein in die Niederlande Auf dem Abschnitt der Via Regia westlich vor Leipzig galt die Erfurter Geleitsordnung von 1441 die bis 1769 mit geringen Anderungen beachtet werden musste 5 Die Szene vorne auf dem Bild stellt moglicherweise dar wie Gebuhren erhoben werden Westlich von der Leipziger Innenstadt befindet sich ein Terrassenrand der heute durch die stadtische Uberbauung nicht mehr so erlebbar ist wie zur Entstehungszeit des Bildes 6 Am Terrassenrand geht es deutlich bergab wie auf dem Bild zu sehen in die Pleisse Elster Aue Bei Lindenau begann ein Knuppeldammweg uber unzahlige kleinen Brucken uber die Luppe die Alte Elster das Kuhburger Wasser und zahlreiche Graben Gerade im Fruhjahr wenn das Hochwasser die Wasserlaufe in reissende Strome verwandelte und links und rechts des Weges alles unter Wasser stand war der halbstundige Marsch nicht ungefahrlich Die Auen hatten uber Jahrhunderte Lindenau vom nahe gelegenen Leipzig getrennt Der genannte Dammweg uber den die Via Regia verlief war die einzige West Ost Verbindung weit und breit 7 Johann Alexander Thiele malte sachsische und thuringische Landschaften wobei er seinen geographischen Schwerpunkt als sachsischer Hofmaler seit 1738 in Dresden hatte Das Motiv der Handelsstrasse nicht aus Dresden sondern aus Leipzig war offensichtlich nicht nur fur den sachsischen Kurfursten sondern auch fur die Abnehmer von Reproduktionen interessant Entsprechend dem Geschmack des Rokokos verleiht Thiele dem Bild uber Naturtreue hinaus einen ganz eigenen Charakter Provenienz BearbeitenDas Bild befand sich im 19 Jahrhundert in der koniglichen Gemaldegalerie in Dresden 8 ging 1958 im Tausch von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zum Museum fur bildende Kunste in Leipzig 2018 wurde es an das Haus Wettin restituiert und ging in demselben Jahr durch eine private Spende an das Museum fur bildende Kunste zuruck 9 Siehe auch BearbeitenVerkehrsgeschichte des Kurfurstentums Sachsen StrassenzwangEinzelnachweise Bearbeiten Museum der bildenden Kunste feiert 160 jahriges Jubilaum Artikel vom 6 Dezember 2018 auf der Seite der Stadt Leipzig abgerufen am 19 Juni 2023 Inventarnummer 1846 97 Es ahnelt der Abbildung des vierradrigen Frachtwagens in Georg Steinhausen Der Kaufmann in der deutschen Vergangenheit Leipzig 1899 S 22 Bereits bei Schafer 1869 heisst es Uebrigens ist die Luft zu schwarz und kalt und das ganze Bild hat durch Nachdunkeln im gesammt Eindrucke verloren Manfred Straube Europaische Handelswaren auf dem Wege von und zu den Leipziger Markten um 1500 in Volker Rodekamp Hrsg Leipzig Stadt der wa h ren Wunder 500 Jahre Reichsmesseprivileg Leipziger Messe Verlag Leipzig 1997 ISBN 3 9805084 2 0 S 25 Carsten Lorz Martin Steinert Das Relief Leipzigs Von Pleistozanplatten Flussauen und Restlochern In Helga Schmidt Gudrun Mayer Dorothea Wiktorin Sabine Tzschaschel Jurgen Blenck Hrsg Der Leipzig Atlas Emons Verlag 2005 ISBN 3 89705 269 5 S 26 Thomas Nabert Aus der Geschichte Lindenaus Teil 1 in Pro Leipzig Hrsg Leben in Lindenau Heft 1 Leipzig 1993 S 4f Wilhelm Schafer Fuhrer in der Koniglichen Gemalde Galerie zu Dresden Dresden 1869 S 340 Provenienzforschung Seite des Museums fur bildende Kunste abgerufen am 19 Juni 2023Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gemalde von Johann Alexander Thiele im Museum der bildenden Kunste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blick von Lindenau nach Leipzig amp oldid 236594170