www.wikidata.de-de.nina.az
Der Blasskuckuck Heteroscenes pallidus Syn Cacomantis pallidus Cuculus pallidus gehort zur Ordnung der Kuckucksvogel Cuculiformes und zur Familie der Kuckucke Cuculidae Wie zahlreiche Arten der Kuckucksvogel ist der Blasskuckuck ein obligatorischer Brutschmarotzer Er parasitiert uberwiegend Honigfresser BlasskuckuckBlasskuckuckSystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Kuckucksvogel Cuculiformes Familie Kuckucke Cuculidae Gattung HeteroscenesArt BlasskuckuckWissenschaftlicher Name der GattungHeteroscenesCabanis amp Heine 1863Wissenschaftlicher Name der ArtHeteroscenes pallidus Latham 1801 Das Verbreitungsgebiet des Blasskuckucks ist sehr gross Sein Brutgebiet erstreckt sich uber Australien und Tasmanien Ausserhalb der Brutzeit sind Individuen auch auf Neuguinea und den Molukken anzutreffen Es werden keine Unterarten beschrieben und der Blasskuckuck ist der einzige Vertreter der Gattung Heteroscenes Es werden allerdings eine helle und eine dunkle Farbmorphe unterschieden Die IUCN stuft die Art als nicht gefahrdet least concern ein 1 Inhaltsverzeichnis 1 Systematik 2 Merkmale 2 1 Korpermasse und Korperbau 2 2 Mannchen 2 3 Weibchen 2 4 Jungvogel 3 Verbreitung 4 Lebensraum 5 Lebensweise 6 Fortpflanzung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelbelegeSystematik BearbeitenDer Blasskuckuck wird gelegentlich den Gattungen Cuculus oder Cacomantis zugeordnet Quellen wie das Handbook of the Birds of the World oder Wissenschaftler wie Bruce Beehler stellen die Art mittlerweile in eine eigene Gattung Auf Grund von mtDNA Analysen gilt als sicher dass der Blasskuckuck eine Zwischenform zwischen diesen beiden Gattungen ist die am nachsten mit dem ebenfalls monotypischen Weissscheitelkoel Caliechthrus leucolophus verwandt ist 2 Zu den Gattungsmerkmalen gehoren neben den runden Nasenlochern der dunkle Augenstrich das Fehlen von Farbabzeichen auf dem Brustgefieder und die quergebanderte Unterschwanzdecke 2 Merkmale BearbeitenKorpermasse und Korperbau Bearbeiten nbsp BlasskuckuckDer Blasskuckuck erreicht eine Korperlange von 31 Zentimeter 3 Es ist damit ein mittelgrosser Kuckuck Der Schnabel ist leicht gebogen der Kopf ist im Verhaltnis zum Korper vergleichsweise klein Die Flugel sind lang und spitz auslaufend Das Schwanzgefieder ist lang und am Ende leicht gerundet Wie bei mehreren Arten der Altweltkuckucke erinnert er in seinem Korperbau entfernt an einen kleinen Falken 4 Er ist etwas kleiner als der gleichfalls in Australien vorkommende Hopfkuckuck aber etwas grosser als der Facherschwanzkuckuck Von der Korperlange entfallen durchschnittlich 16 Zentimeter auf das Schwanzgefieder Die Flugel sind bei den Mannchen durchschnittlich 19 3 Zentimeter lang Die der Weibchen sind mit durchschnittlich 19 1 Zentimeter geringfugig kurzer Der Schnabel ist durchschnittlich 2 6 Zentimeter lang Sie wiegen zwischen 64 und 118 Gramm 5 Die Iris ist dunkle bis mittelbraun und weist haufig einen weissen oder gelben ausseren Ring auf Der Orbitalring ist gelb der Schnabel ist mattschwarz bis schwarzbraun mit einer etwas helleren Schnabelbasis Die Schnabelscheiden sowie die Schnabelspitze sind weisslich das Schnabelinnere ist bei den adulten Vogeln gelb bis matt orange Jungvogel haben dagegen ein weisslich bis weisslich rosafarbenes Schnabelinnere Die Beine und Fusse sind olivfarben bis matt gelb Mannchen Bearbeiten Die Mannchen der hellen Farbmorphe haben einen blaugrauen Kopf einen blaugrauen Mantel und einen blaugrauen Nacken Im Nacken befindet sich jedoch auch ein weisser Fleck der nur auszumachen ist wenn Wind das Gefieder auseinander blast Uber das Auge verlauft ein dunkelgrauer Augenstrich der bei einigen Individuen sich auch auf den Halsseiten fortsetzt Die ubrige Korperoberseite ist dunkelgrau bis graubraun der Burzel ist weiss gefleckt Die Schwungfedern und die Flugeldecken sind wie die Korperoberseite gefarbt weisen jedoch sehr schmale weisse Saume auf Die Korperunterseite ist blass grau das Schwanzgefieder ist dunkelbraun Alle Steuerfedern bis auf das mittlerste Steuerfederpaar sind weiss gefleckt Bei den Mannchen der dunklen Farbamorphe ist die Korperoberseite dunkler und brauner der Nacken ist braunlich Die Flugel weisen feine weisse Tupfen auf Weibchen Bearbeiten nbsp Blasskuckuck dunkle FarbmorpheBei den Weibchen der dunklen Farbmorphe ist der Scheitel und der Nacken schwarzbraun mit rotlichbraunen Stricheln und einem weissen Flecken am Nacken Der Augenstrich ist weisslich und schwarzbraun Die Federn des Mantels sind dunkelbraunen mit rotbraunen Saumen Die ubrige Korperoberseite ist blassblauen mit einer weissen braunlichen und rotbraunlichen Fleckung Die Flugel sind dunkelbraun mit rotbraunen und blassblauen Flecken Die Korperunterseite ist blass grau mit einer feinen blassblauen Tupfung auf dem Brustgefieder und einer blaugrauen Querbanderung auf den Flanken und den Unterschwanzdecken Die Steuerfedern sind weiss getupft oder weisslich quergebandert Die Weibchen der hellen Farbmorphe gleichen in ihrem Gefieder einer Zwischenform zwischen den Mannchen der hellen Farbmorphe und den Weibchen der dunklen Farbmorphe Jungvogel Bearbeiten Jungvogel weichen auffallend von den adulten Vogeln ab Bei ihnen sind die Stirn die Zugel das Kinn und die Kehle dunkelgrau wodurch das Gesicht insgesamt sehr dunkel wirkt Bei einigen Individuen weist die Kehle eine weisse Strichelung auf Der Scheitel der Nacken und der hintere Hals sind schwarzbraun und weiss gestrichelt Ein auffallender weisser Uberaugenstreif verlauft von uber dem Auge und den Ohrdecken bis an die Nackenseiten Ein ebenfalls auffalliger schwarzer Augenstrich verlauft entlang der Halsseiten bis zu den Seiten der Oberbrust Sie haben ausserdem einen weisslichen Bartstrich Der Burzel ist dunkelbraun und weisslich oder hellbraunlich gestrichelt Die Oberschwanzdecken sind dunkelbraun mit einer feinen weissen Schulung Das Schwanzgefieder ist auf der Oberseite dunkelbraun mit auffalligen weissen und blass hellbraunen Flecken an den Aussenseiten der Steuerfedern Die Vorderbrust ist dunkelbraun mit einer weisslichen Strichelung die ubrige Korperunterseite ist weisslich mit graubraunen Stricheln Der Schnabel ist grau mit weisslichen Schnabelscheiden und einer weisslichen Schnabelspitze Der Orbitalring ist blassgelb Die Iris ist braun Die Beine und Fusse sind blassrosa 6 Verbreitung Bearbeiten nbsp Blasskuckuck beim FressenDer Blasskuckuck kommt in Australien und der Wallacea vor Das Hauptverbreitungsgebiet ist Australien inklusive Tasmanien Die Wallacea gilt als Uberwinterungsgebiet das nur von wenigen Blasskuckucken aufgesucht wird Es wird jedoch fur moglich gehalten dass es kleine Brutpopulationen auch auf Timor und Neuguinea gibt 7 Auf dem australischen Kontinent ist er fast uberall anzutreffen wobei die Populationsdichte im Norden etwas geringer ist Die hochste Populationsdichte findet sich im Suden Australiens das heisst in den Bundesstaaten Victoria New South Wales und im Sudwesten von Western Australia Die Wanderbewegungen des Blasskuckucks sind noch nicht abschliessend verstanden 5 Blasskuckucke ziehen nach jetzigem Erkenntnisstand wahrend der Nacht Vermutlich sind die nordlichen australischen Populationen Standvogel dafur spricht auch dass in den nordlicheren australischen Regionen Eier und Jungvogel dieser Kuckucksart in allen Monaten bis auf April gefunden wurden 5 Die sudlichen Populationen sind dagegen Teilzieher wobei nur sehr wenige Blasskuckucke auf Tasmanien uberwintern Die meisten uberwintern im Norden Australiens Einige der Blasskuckucke erreichen dann auch den Nordwesten und den Suden von Neuguinea Ternate Halmahera Flores die Babarinseln und Timor Als seltener Irrgast ist der Basskuckuck auch gereicht auf Neuseeland auf der Lord Howe Insel der Norfolkinsel der Weihnachtsinsel und der Macquarieinsel beobachtet worden 7 Lebensraum Bearbeiten nbsp BlasskuckuckDer Blasskuckuck kommt uberwiegend in offenen Wald und Buschlandschaften vor Er bevorzugt dabei vor allem solche Gebiete die nur in geringem Masse Unterholz aufweisen 6 Seine Lebensraume sind haufig von Eukalypten und Baumen der Gattung Acacia dominiert Entlang von Wasserlaufen und anderen Feuchtgebieten ist er haufiger in Hainen mit Rotem Eukalyptus anzutreffen Er besiedelt ausserdem die Mallee eine australische Vegetationsform bei der zwei bis zehn Meter hohe Eukalyptus Straucher dominieren 6 Der Blasskuckuck kommt ausserdem auf Weideflachen und entlang von Strassen vor wenn sie noch Restbestande von Baumen aufweisen Er besiedelt ausserdem Garten und Parks insbesondere in den Vorstadten baumbestandene Savanne Strauchlandschaften an der Kuste Kiefernplantagen Wein und Obstanbauflachen Mangroven und selbst Wuste sofern sie noch einzelne Baume und Straucher aufweisen Am wenigsten haufig ist er im Regenwald anzutreffen 5 Lebensweise BearbeitenDer Blasskuckuck lebt uberwiegend einzelgangerisch Wahrend der Brutzeit sind seine Rufe haufig zu vernehmen Er ruft dann haufig von exponierten Singwarten aus Ausserhalb der Brutzeit ist der Blasskuckuck deutlich weniger ruffreudig und damit auch unauffalliger Der Flug ist schnell und gerade Seine Flugsilhouette ist durch den vergleichsweise kleinen Kopf und die langen spitz zulaufenden Flugel sowie dem langen gerundeten Schwanz vergleichsweise auffallig 6 Landende Blasskuckucke heben und senken ihr Schwanzgefieder meist Bei ruhenden Blasskuckucken hangen die Flugel meist leicht herab 6 Zum Ruhen suchen Blasskuckucke sehr haufig abgestorbene Baume auf Sie baumen haufig auch auf Drahten oder auf Zaunen auf 7 Der Blasskuckuck sucht seine Nahrung uberwiegend im Blattwerk von Baumen sowie auf dem Erdboden Ausserhalb der Brutzeit sind die Blasskuckucke gelegentlich auch mit anderen Vogelarten vergesellschaftet Die Nahrung besteht uberwiegend aus behaarten Raupen sowie Kafern Grashupfer und Schmetterlinge Spinnen Regenwurmer und Mistelbeeren 8 Fortpflanzung Bearbeiten nbsp BlasskuckuckZur Balz des Blasskuckucks gehort ein gegenseitiges Futtern Das Weibchen nimmt beispielsweise Futter aus dem Schnabel des Mannchens und zittert dabei leicht am ganzen Korper Die Flugel sind dabei halb geoffnet und hangen leicht herab Der Blasskuckuck ist ein obligatorischer Brutparasit das heisst er zieht seinen Nachwuchs nicht selber gross sondern das Weibchen legt ein Ei in die Nester von Wirtsvogeln Insgesamt konnten fur den Blasskuckuck 113 Wirtsvogelarten nachgewiesen werden fast die Halfte davon sind sogenannte Honigfresser Gewohnlich ahnelt das Ei des Wirtsvogels dem Ei das der Blasskuckuck legt In den Fallen in denen die Weibchen ihre Eier in Nester von Vogelarten mit deutlich abweichenden Eiern legen wird in der Regel das Nest von den Wirtsvogeln aufgegeben oder das Ei entfernt Ahnlich wie der zur Avifauna Mitteleuropas zahlende Kuckuck entfernt das Weibchen des Blasskuckucks bei der Eiablage ein Ei aus dem Nest des Wirtsvogels Der frisch geschlupfte Kuckucksnestling entfernt innerhalb der ersten 48 Stunden nach Schlupf die anderen im Nest befindlichen Eier und Jungvogel oder trampelt schwachere Nietgeschwister zu Tode Der Bettelruf des Kuckucksnestling ist laut und anhaltend und lost bei den Wirtsvogeln einen starken Futterungsreiz aus Es gibt mehrere Beobachtungen dass Blasskuckucke ihren in einem fremden Nest aufwachsenden Jungvogel gelegentlich mit Mistelbeeren und Raupen futtern 8 9 Es wird auch davon berichtet dass flugge gewordene Blasskuckucksjungvogel Nester anderer Vogel aufsuchen um sich dort futtern zu lassen Vereinzelt nehmen sie das Nest auch vollstandig in Anspruch indem sie die im Nest befindlichen Jungvogel hinauswerfen 9 Der Bruterfolg ist vergleichsweise gering Aus 100 Blasskuckuckseiern schlupfen etwa 32 Nestlinge es werden jedoch nur 13 bis 14 davon auch flugge 8 Literatur BearbeitenBruce M Beehler Thane K Pratt Birds of New Guinea Distribution Taxonomy and Systematics Princeton University Press Princeton New Jersey 2016 ISBN 978 0 691 16424 3 N B Davies Cuckoos Cowbirds and Other Cheats T amp AD Poyser London 2000 ISBN 0 85661 135 2 P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Volume 4 Parrots to Dollarbird Oxford University Press Melbourne 1999 ISBN 0 19 553071 3 Johannes Erhitzoe Clive F Mann Frederik P Brammer Richard A Fuller Cuckoos of the World Christopher Helm London 2012 ISBN 978 0 7136 6034 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blasskuckuck Heteroscenes pallidus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rufe des Blasskuckucks auf Xeno CantusEinzelbelege Bearbeiten Handbook of the Birds of the World zum Blasskuckuck aufgerufen am 25 November 2017 a b B M Beehler T K Pratt Birds of New Guinea 2016 S 143 J Erhitzoe u a Cuckoos of the World 2012 S 384 P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Volume 4 Parrots to Dollarbird 1999 S 662 a b c d J Erhitzoe u a Cuckoos of the World 2012 S 385 a b c d e P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Volume 4 Parrots to Dollarbird 1999 S 663 a b c P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Volume 4 Parrots to Dollarbird 1999 S 664 a b c J Erhitzoe u a Cuckoos of the World 2012 S 386 a b P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Volume 4 Parrots to Dollarbird 1999 S 667 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blasskuckuck amp oldid 214763153