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Der Black Local Authorities Act kurz englisch Act No 102 1982 deutsch sinngemass Kommunalbehordengesetz fur die schwarze Bevolkerung war ein Gesetz das im Rahmen der Apartheidspolitik durch die damalige sudafrikanische Regierung 1982 in Kraft gesetzt wurde und im politischen Kontext mit der von Pieter Willem Botha federfuhrend vorangetriebenen Verfassungsreform von 1983 stand Diese Rechtsnorm diente seinem Regelungsgehalt nach den bevorstehenden Kommunalwahlen November und Dezember 1983 1 Sie sah die Einfuhrung mehrerer lokaler Selbstverwaltungsstrukturen vor die Ahnlichkeiten mit denen in den kommunalrechtlichen Vorschriften fur die weisse Bevolkerung aufwies Die Grundprinzipien des Gesetzes fanden sich in der Transvaal Local Government Ordinance von 1939 Nr 17 Neu und anders war hingegen dass dieses Gesetz nicht in die Zustandigkeit und Rechtsaufsichtsaufgaben der Provinzverwaltungen fiel sondern diesem Wirkungskreis nach dem Department of Co operation and Development zugeordnet war 2 Den Gemeinderaten sollten damit grossere Handlungsmoglichkeiten und Verantwortungsfelder zugeordnet werden Ferner erhielten dadurch kunftige regulare Wahlamter wie Burgermeister und Ratsmitgliedern einen definierten Rahmen 3 Der erste Entwurf zum Black Local Authorities Act ging aus den Ergebnissen der Riekert Commission hervor und wurde am 16 Oktober 1980 erstmals veroffentlicht Danach durchlief der den vorgesehenen Instanzenweg Die zweite Parlamentslesung des Entwurfs erfolgte im Jahr 1982 Verantwortlicher Minister im Kabinett fur die Steuerung des Gesetzgebungsprozesses war Piet Koornhof Er argumentierte dass keine Regionalverwaltung funktioniere wenn sie nicht mit den erforderlichen Finanzmitteln ausgestattet sei 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Reaktionen im Gesetzgebungsprozess und auf das erlassene Gesetz 2 Vollzug 3 Normengeschichte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseReaktionen im Gesetzgebungsprozess und auf das erlassene Gesetz BearbeitenKritik im Parlament kam von den Abgeordneten der Progressive Federal Party PFP Deren Fraktionsmitglied Nic Olivier meinte in der Beschlussvorlage Schwachstellen zu erkennen die sogenannten illegalen Afrikaner Schwarze wurden von den neuen Mitwirkungsmoglichkeiten ausgeschlossen zudem versaume es die Gesetzesvorlage das Prinzip der Eigentumsrechte fur Afrikaner in den Griff zu bekommen und die Finanzierung der afrikanischen lokalen Behorden sei unzureichend geregelt 6 Trotz der Bedenken innerhalb der PFP begrusste deren Fraktionsvorsitzender Colin Eglin den Entwurf vom Grundsatz her Er sah die damit eingeraumte lokale Selbstverwaltung in den schwarzen Siedlungsgebieten ausserhalb der Homelands als einzige Moglichkeit dass ihre Bevolkerung ihren politischen Willen zum Ausdruck bringen konne 7 Ausserparlamentarische Proteste erhoben sich zunachst mit Kampagnen der United Democratic Front UDF und der Frauenrechtsbewegung Black Sash Die betroffenen Townshipbewohner kamen zur Erkenntnis dass ihre kunftigen Gemeinderate und gewahlten Reprasentanten von weissen Beamten der Bantu Administration organisatorisch und finanziell kontrolliert wurden und distanzierten sich zunehmend von dieser neuen Kommunalstruktur Ab November 1983 rief die UDF zum Boykott der Wahlen fur die schwarzen Kommunalbehorden auf 8 Vollzug BearbeitenDas Gesetz trat am 1 August 1983 in Kraft Im Zuge der Bildung neuer Kommunalbehorden in den Townships wurden 232 Gemeinschaftsrate nach dem Community Council Act von 1977 in den 299 schwarzen Townshipsiedlungen aufgelost Der Minister fur Zusammenarbeit und Entwicklung Piet Koornhof war nun ermachtigt die Errichtung von Gemeinde und Stadtraten in den von ihm auszuwahlenden Townships nach Rucksprache mit dem Polizeiminister in die Wege zu leiten und die Grenzen der jeweiligen territorialen Zustandigkeit festzulegen 9 In der Praxis erhielten die neuen Kommunalbehorden nur wenige Finanzmittel aus dem Staatshaushalt und waren daher angehalten den grossten Teil ihrer Verwaltungskosten von den Townshipbewohnern einzutreiben Die unzahligen kleinen Hauser befanden sich zunachst im Eigentum der kommunalen Korperschaften und standen den Bewohnern gegen Mietzahlungen zur Verfugung Auf dieser Basis erhohten sich nun Mieten Betriebskosten und Beitrage im offentlichen Personennahverkehr der Townshipsiedlungen Zur Erweiterungen der Verwaltungseinnahmen entwickelten sich nun kommunal betriebene Bierhallen 8 Die Menschen begannen Proteste gegen die wachsenden Lebenshaltungskosten zu organisieren Diese Aktionen schlossen sich der Ablehnung der schwarzen lokalen Behorden durch die UDF an Die Bewohner organisierten sich in lokalen Gruppen diese protestierten NEIN zu Gemeinderaten NEIN zu den schwarzen Gemeinderaten NEIN zum Bantu Verwaltungssystem 8 Normengeschichte BearbeitenDas Gesetz wurde durch den Local Government Transition Act No 209 of 1993 ersetzt 10 Weblinks BearbeitenSheena Duncan Black local government in SA In The Black Sash Februar 1984 S 25 31 online auf www sahistory org za englisch PDF Einzelnachweise Bearbeiten SAIRR Survey of Race Relations in South Africa 1983 Johannesburg 1984 S 258 Nelson Mandela Foundation 1982 Black Local Authorities Act auf www omalley nelsonmandela org englisch Tom Lodge Bill Nasson et al All here and now Black politics in South Africa in the 1980s Hurst amp Company London 1992 S 58 SAIRR Survey of Race Relations in South Africa 1982 Johannesburg 1983 S 297 302 Sheena Duncan Riekert Commission report In The Black Sash Vol 21 No 1 August 1979 S 6 7 online auf www disa ukzn ac za englisch SAIRR Survey 1982 S 298 SAIRR Survey 1982 S 302 a b c The South African History Archive Nelson Mandela Foundation Against Black Local Authorities auf www saha org za englisch SAIRR Survey of Race Relations in South Africa 1983 Johannesburg 1984 S 252 257 SABC hier unbetiteltes Dokument der TRC Abschnitt 1982 Black Local Authorities Act No 102 online auf sabctrc saha org za englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Black Local Authorities Act amp oldid 209977695