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Die United Democratic Front kurz UDF deutsch Vereinigte Demokratische Front war in den 1980er Jahren das wichtigste legale ausserparlamentarische Oppositionsbundnis in Sudafrika Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Beziehungen zu anderen Oppositionsgruppen 1 2 Die Neue UDF 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls die Regierung Botha mittels eines Referendums im November 1983 unter der weissen Bevolkerung die seit 1977 geplante Verfassungsreform durchfuhrte war damit die Schaffung eines Dreikammersystems im Parlament verbunden Auf diesem Wege zementierte sich fur die schwarze Bevolkerung eine strukturelle Ausgrenzung im Prozess der politischen Mitbestimmung Stattdessen privilegierte man die weisse Vorherrschaft und beteiligte die indischstammige Bevolkerung sowie die Coloureds durch ihre eigenen Kammern mit marginalen Mitwirkungsrechten am legislativen Prozess Dagegen regte sich im Land Widerstand der sich in Form von Wahlboykotten sowie Protesten ausserte und in der Folge zur Grundung der UDF fuhrte 1 2 3 Im Januar 1983 erlauterte erstmals der Pastor Allan Boesak die Struktur eines moglichen breiten Oppositionsbundnisses das unter anderem kirchliche Gruppen Frauenrechtsgruppen und Gewerkschaften umfasste In den darauffolgenden Monaten wurden regionale Komitees in drei der damaligen vier Provinzen gegrundet ohne Oranje Freistaat und die Grundung der UDF vorbereitet Die UDF wurde schliesslich am 20 August 1983 in Mitchells Plain bei Kapstadt als nicht an Bevolkerungsgruppen gebundenes Bundnis von etwa 400 Organisationen gegrundet Das erste Ziel war die Bekampfung des kurz zuvor eingefuhrten Dreikammersystems des Parlaments Der Wahlspruch der UDF war UDF Unites Apartheid Divides UDF vereint Apartheid trennt 1985 hatte die UDF rund drei Millionen Mitglieder Dazu zahlten neben Boesak der Erzbischof Desmond Tutu Albertina Sisulu Helen Joseph und Frank Chikane Zu den Aktivitaten gehorten Mietboykotte Schulerproteste Streiks und der Boykott des Dreikammersystems Einzelne Organisationen innerhalb der UDF standen der Aktion gegen die Wehrpflicht fur weisse Manner nahe End Conscription Campaign 1987 auf dem Hohepunkt ihres Einflusses hatte die UDF rund 700 Mitgliedsorganisationen 1985 begann das Pietermaritzburg Treason Trial Landesverratsprozess von Pietermaritzburg gegen 16 Anfuhrer des Wahlboykotts darunter Albertina Sisulu Frank Chikane und Archie Gumede von der UDF und Mitglieder von Natal Indian Congress Transvaal Indian Congress und South African Allied Workers Union Bis 1986 wurden alle Angeklagten freigesprochen 4 Im 1985 begonnenen Delmas Treason Trial waren auch fuhrende UDF Mitglieder wie Mosiuoa Lekota und Popo Molefe angeklagt Sie wurden 1988 zu hohen Haftstrafen verurteilt 1989 aber von der Appellate Division des Supreme Court freigesprochen Beziehungen zu anderen Oppositionsgruppen Bearbeiten Die UDF ubernahm teilweise die Rolle des verbotenen African National Congress ANC So nahm sie unter anderem die vom ANC getragene Freedom Charter Freiheitscharta als Richtlinie an Sie setzte sich fur die Freilassung der inhaftierten ANC Politiker ein Die UDF war aber formell nie mit dem ANC verknupft und beteiligte sich nicht am bewaffneten Widerstand im Gegensatz zum ANC Mit der Legalisierung des ANC 1990 verlor die UDF rasch an Bedeutung Die ebenfalls oppositionelle Black Consciousness Movement unterschied sich von der UDF dadurch dass sie vorrangig der nicht weissen Bevolkerungsmehrheit zu ihrem Recht verhelfen wollte Die Azanian People s Organisation AZAPO grundete 1987 das im Vergleich zur UDF radikalere National Forum Die Neue UDF Bearbeiten Am 22 August 2005 wurde vom Provinzverband Westkap des Gewerkschaftsverbandes COSATU eine Initiative gestartet die inoffiziell als Neue UDF bezeichnet wird Hintergrund waren Spannungen im Bundnis aus ANC COSATU und Sudafrikanischer Kommunistischer Partei 5 Weblinks BearbeitenGeschichte der UDF auf der ANC Website Memento vom 30 Mai 2010 im Internet Archive englisch Artikel aus Green Left Weekly uber die Neue UDF englisch Einzelnachweise Bearbeiten Andrea Lang Separate Development und das Department of Bantu Administration in Sudafrika Geschichte und Analyse der Spezialverwaltungen fur Schwarze Arbeiten aus dem Institut fur Afrika Kunde 103 Hamburg 1999 ISBN 3 928049 58 5 S 106 Christoph Sodemann Die Gesetze der Apartheid Bonn 1986 ISBN 3 921614 15 5 S 90 Tricameral Parliament inaugurated auf www sahistory org za englisch Repressing the leadership saha org za englisch abgerufen am 28 September 2019 Artikel uber die Neue UDF Memento vom 29 Oktober 2008 im Internet Archive englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title United Democratic Front Sudafrika amp oldid 239344407