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Vom Bischofstor in Bremen das seine jetzige Gestalt 1838 nach einem Entwurf von Baudirektor Friedrich Moritz Stamm bekam sind originale Teile sowohl in der Rekonstruktion am alten Platz in den Wallanlagen enthalten als auch wesentliche Teile am Eingang zur Egestorff Stiftung in Bremen Osterholz zu besehen Gleichzeitig entstand das zugehorige seit 1848 als Laden dienende Torhauschen an der Brucke uber den Wallgraben Bischofstor und Torhauschen Blick stadtauswartsStadtmauer und erster einfacher Wall Stich von Hogenberg 1589Durchgang von der Bischofsnadel zur ersten Promenade innerhalb der noch intakten Befestigungswalle 1796Das Bischofstor in den Wallanlagen Blick stadteinwarts Inhaltsverzeichnis 1 Altes und neues Bischofstor 2 Geschichte der Torsperre in Bremen 3 Geschichte des neuen Bischofstors 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksAltes und neues Bischofstor BearbeitenAls der Befestigungsring um die Bremer Altstadt nur aus der Stadtmauer bestand gab es fur den Dombezirk in dieser Mauer einen eigenen Durchlass der 1274 erstmals als acus episcopi Bischofsnadel bezeichnet wurde 1 und wohl vom 1826 abgebrochenen Imkenturm 2 gedeckt wurde Vermutlich hatte die Bischofsnadel keinen eigenen Torturm Als Natel verkurzt fur Nadelohr wurden enge Mauerdurchlasse bezeichnet Mit der Verstarkung der Befestigung durch einen Wall mit breitem Graben an dieser Stelle um 1522 verlor die Pforte ihre unmittelbare Verbindung mit dem Umland Vor der Bischofsnadel blieb als Strassenname fur die Verbindung vom Domshof zum ehemaligen Durchgang erhalten Als die Mauer abgetragen und der Bereich zwischen Hausern und Wall zu Garten und einer Promenade genutzt wurde wurde in Fortsetzung der Strasse ein Durchgang zu dieser ersten Wallpromenade geschaffen die heute zur Strasse Am Wall geworden ist Das heutige Bischofstor als Verbindung zur Rembertivorstadt entstand aber erst nachdem seit 1803 Wall und Graben zu einem Park umgestaltet wurden Geschichte der Torsperre in Bremen BearbeitenBis 1766 blieb nachts die Stadt hermetisch verschlossen Erst mit Beginn des Jahres 1767 wurden Passanten gegen eine Gebuhr von zwei Grote fur Fussganger und vier Grote fur Reiter an bestimmten Toren hinein oder herausgelassen 3 Die in der Franzosenzeit 1812 ganz aufgehobene Torsperre wurde am 1 Mai 1814 wieder eingefuhrt Um die Mitte des 19 Jahrhunderts beschleunigte sich die Bautatigkeit in den Vorstadten wahrend in der Altstadt immer grossere Kontore und Laden die Wohnhauser verdrangten 4 1842 lebten von 50 000 Einwohnern 12 000 in der Vorstadt Die allabendlich 5 an der Sperre erhobenen Gebuhren brachten 1838 dem Staat 15 000 Taler Einkunfte Mit dem Bahnanschluss Bremens im Jahr 1847 war die Zeit der Stadttore und Torsperren abgelaufen 6 Doch erst als der Unwille der Bevolkerung uber diese unnutz gewordene Einrichtung im Revolutionsjahr 1848 zu wiederholten Tumulten 6 Marz und 8 August vor den Wachthauschen fuhrte wurde die Torsperre noch im gleichen Jahr aufgehoben Die Torsperre in Hamburg blieb noch bis 1860 die in Lubeck bis 1864 bestehen Geschichte des neuen Bischofstors BearbeitenBei der spontanen Entfestigung der Wallanlagen unmittelbar nach dem Abzug der Franzosen im Oktober 1813 hatte der Stadtgraben vor der Bischofsnadelbastion eine Engstelle bekommen vorubergehend sogar einen Damm 7 Hier wurde 1814 das neue Bischofstor gebaut bestehend aus einer Fussgangerbrucke und einem an schlichten Steinpfeilern hangenden holzernen Tor Der Bremer Baudirektor Friedrich Moritz Stamm erganzte die Anlage 1838 durch Laternen auf den Pfeilern schmiedeeiserne Torflugel und seitliche Eisengitter Gleichzeitig wurde ein neues Wachhaus errichtet entgegen Stamms erstem eklektizistischem Entwurf in sehr einfachem aber reinen Klassizismus 1848 wurden Wachhaus und Gittertor durch die ersatzlose Aufhebung der nachtlichen Torsperre nutzlos nbsp Das Bischofstor an der Osterholzer HeerstrasseDas Wachthauschen wurde noch im gleichen Jahr als Ladenlokal verpachtet Sandsteinpfeiler und Gitter erwarb Senator Oelrichs fur den Zugang zu seinem Landgut an der Osterholzer Heerstrasse 1892 ging der Besitz des Gutes an Johann Heinrich Egestorff uber der den Besitz dem Bremer Staat zur Errichtung eines Altenheims vermachte 1912 bildete das erneut umgestellte Tor den Eingang zur Egestorff Stiftung Die abgangigen Laternen wurden durch steinerne Pinienzapfen ersetzt die von abgebrochenen Bremer Burgerhausern stammten Als die Brucke von 1814 im Jahr 1955 durch eine neue ersetzt wurde holte der Bremer Denkmalpfleger Rudolf Stein das Gitter an die Wallgrabenbrucke zuruck Die alten Pfeiler beliess er in Osterholz und stellte in den Wallanlagen Repliken auf die er auch wieder mit Laternen bekronte Als Teil des Ensembles Wallanlagen steht die Anlage unter Denkmalschutz Die Pfeiler in Osterholz erhielten Turflugel aus uberzahligen Abschnitten des Gitters Einzelnachweise Bearbeiten Bremer Urkundenbuch Band 1 Urkunden bis 1300 Bremen 1871 Nr 359 S 399 online unter brema suub uni bremen de Die Bezeichnung Bischofstor fur den alten Stadtmauerdurchlass ist erst durch Karolin Bubke in die Literatur eingefuhrt worden Franz Buchenau Die Freie Hansestadt Bremen Bremen 1934 S 184 Klaus Schwarz Die Lage der Handwerksgesellen in Bremen Bremen 1975 S 110 Gudrun Spengler Vom Ende der Torsperre bis zum Kampf um die Mozarttrasse In Denkmalpflege in Bremen Heft 8 2011 S 82 101 Angeblich jeweils ab 18 30 Uhr Bremer Jahrbuch 48 S 401 Anm 50 nach anderen Quellen je nach Jahreszeit verschieden Vorubergehend mussten den mit der Eisenbahn spat in Bremen ankommenden Reisenden Durchlasskarten ausgeteilt werden Franz Buchenau Die Freie Hansestadt Bremen 4 Aufl 1934 S 171 Anm 2 J H W Smidt Erinnerungen aus der Zeit der Freiheitskriege Br Jb 4 1869 S 407Literatur BearbeitenKarolin Bubke Die Bremer Stadtmauer Bremen Staatsarchiv Bremen 2007 S 152 155 zur mittelalterlichen Bischofsnadel Rudolf Stein Klassizismus und Romantik in der Baukunst Bremens Band 1 1964 S 108 114 Kurt Lammek Stadtteil Osterholz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in der Freien Hansestadt Bremen Band 3 7 Fischerhude 1982 S 35 f S 81 83 Hans Christoph Hoffmann und Peter Hahn Die Denkmalpflege in der Freien Hansestadt Bremen 1989 1991 In Bremisches Jahrbuch Bd 71 Bremen 1992 S 261f zur Restaurierung der Anlage in den Wallanlagen 1990 91 Weblinks BearbeitenDenkmaldatenbank des LfD53 076974 8 814329 Koordinaten 53 4 37 1 N 8 48 51 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bischofstor Bremen amp oldid 228226049