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1959 fand das erste Bildhauersymposion St Margarethen Sankt Margarethen im Burgenland statt Ahnliche Bildhauersymposien verbreiteten sich rasch und weltweit Noch heute beziehen sich mehr als 150 Symposien auf das erste Ereignis Skulpturen im Steinbruch von St Margarethen Winter 1960 61 Inhaltsverzeichnis 1 Konzeption der Bildhauersymposien 2 Entwicklung der Bildhauersymposien St Margarethen 3 Symposionsgelande 4 Galerie 5 Teilnehmer 5 1 1959 bis 1969 5 2 1970 bis 1978 5 3 1979 bis 1986 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKonzeption der Bildhauersymposien Bearbeiten1958 arbeitete der Bildhauer Karl Prantl 1923 2010 im Steinbruch an einem von der Burgenlandischen Landesregierung in Auftrag gegebenen grossen Mal dem nach Vollendung ein Platz an der Staatsgrenze zu Ungarn zugedacht war Der Gedanke ein Kunstwerk an einem Ort aufzustellen wo es anders als in einem Museum von vielen Menschen uneingeschrankt wahrgenommen werden kann liess in Prantl das Projekt reifen diese Idee auch an andere Kunstler heranzutragen und sie zu gemeinschaftlichem Schaffen in den Steinbruch Margarethen einzuladen 1 Neben dem Bildhauer Heinrich Deutsch war vor allem der Psychologe Friedrich Czagan von Prantls Vorhaben begeistert und begann umgehend und uber Jahre erfolgreich auf Reisen durch verschiedene Lander Kunstler zur Teilnahme am Projekt zu gewinnen 1 Ab Mitte Juli 1959 wurde im Romersteinbruch St Margarethen das erste Symposion unter Teilnahme von vierzehn Kunstlern aus sieben 1 Landern abgehalten Die Steinbildhauer schufen im Steinbruch grosse Skulpturen tauschten sich aus uber ihre unterschiedlichen kunstlerischen Erfahrungen und Techniken ihre Vorstellungen und Plane Zur Gesamtkonzeption gehorten auch literarische und musikalische Darbietungen sowie das Zusammenleben fur die Dauer des gemeinsamen Arbeitens Die jahrlich wiederkehrenden Veranstaltungen sollten teilweise durch den Verkauf der Skulpturen finanziert werden Karl Prantl schrieb anlasslich des ersten Symposions in St Margarethen An uns Bildhauer selber gedacht ist es so dass wir durch die Erfahrungen von St Margarethen durch dieses Hinausgehen in den Freiraum in den Steinbruch auf die Wiesen wieder frei wurden Um dieses Freiwerden oder Freidenken in einem ganz weiten Sinn ging es Fur uns Bildhauer ist der Stein das Mittel um zu diesem Freidenken zu kommen zum Freiwerden von vielen Zwangen Engen und Tabus 2 Ebenfalls schon 1959 verfassten die Organisatoren ein Manifest in dem sie den politischen und gesellschaftspolitischen Anspruch ihrer Vorstellungen verdeutlichen namlich durch ihre grenzubergreifende Gemeinschaft ein Signal zur Volkerverstandigung zu geben 3 Dabei steht neben dem Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus aller Welt die spater nach Prantls Vorbild haufig auch in ihren Heimatlandern ahnliche Treffen organisieren immer auch eine politische Intention im Vordergrund Den Eisernen Vorhang bekampft er von Anfang an ebenso wie die Berliner Mauer Von September 1961 bis August 1962 versucht er auf dem Platz der Republik gemeinsam mit Kollegen der neu errichteten Mauer mit Skulpturen eine humane Botschaft entgegenzusetzen Wir haben probiert die Mauer zu Fall zu bringen 4 Entwicklung der Bildhauersymposien St Margarethen Bearbeiten nbsp Karl Prantl Tisch vor dem BildhauerhausZur damaligen Zeit waren die Symposien in St Margarethen die grosste private Kunstinitiative des Burgenlands fur zeitgenossische Kunst Ermutigt durch das grosse Interesse bildeten die Organisatoren eine Vereinigung um die Fortsetzung des Bildhauersymposions auch im nachsten Jahr zu gewahrleisten In der Folge fanden bis 1971 elf weitere Symposien fur Steinbildhauer in St Margarethen statt Ein vorlaufiges Ende kam 1975 76 mit dem Scheitern eines Projekts zur Gestaltung des Wiener Stephansplatzes Unter Maria Biljan Bilger erfolgte 1979 die Neukonstituierung des Vereins Symposion Europaischer Bildhauer verbunden mit einer Erweiterung auf neue Bereiche der bildenden Kunste Daher fanden in den folgenden Jahren vorwiegend Keramik Symposien statt Anfanglich stand den Bildhauern eine Baracke direkt im Steinbruch zur Verfugung 1967 wurde am westlichen Hang des Ruster Hugels das sogenannte Bildhauerhaus fertiggestellt nach einem Plan des Architekten Johann Georg Gsteu Neben sehr kleinen und schlichten Schlafraumen umfasst es einen grossen Gemeinschaftsraum Im Sinne Prantls steht die Gemeinschaft im Vordergrund Insgesamt wurden in St Margarethen von mehr als 110 internationalen Kunstlern uber 150 Skulpturen aus dem ortlichen Kalksandstein gefertigt In seiner Gesamtheit entstand so ein unvergleichliches kulturelles Gesamtkunstwerk Heute befinden sich noch etwa 50 Kunstwerke am Ort ihrer Entstehung verteilt uber den sudwestlichen Auslaufer des St Margarethener Kogels Symposionsgelande Bearbeiten nbsp vier Skulpturen am westlichen HangIm Romersteinbruch St Margarethen werden seit den 1960er Jahren alle funf Jahre Passionsspiele von Laiendarstellern aufgefuhrt Seit 1996 bildet der Steinbruch die Kulisse fur jahrliche Opernauffuhrungen Im gesamten Zugangsbereich entstanden Souvenir Laden So ist aus dem St Margarethener Romersteinbruch eine touristische Attraktion geworden Nur zwei Skulpturen gibt es noch im Steinbruch selbst und an der Nordwand das von funf japanischen Kunstlern geschaffene Land Art Werk Japanische Linie Namen siehe unten bei Teilnehmer 1970 Sie reicht bis zur Kapelle am hochsten Punkt des St Margarethener Kogels Ab 1963 wurden die Skulpturen an der Hugelflanke aufgestellt und teilweise schon fur diese landschaftliche Umgebung geschaffen Das Gebiet rund um den Steinbruch ist in die 2001 gegrundete Kulturlandschaft Ferto Neusiedler See eingebunden Zum 50 jahrigen Jubilaum des Bildhauersymposions fand am 16 Oktober 2009 im Bildhauerhaus des Vereins Europaischer Bildhauer in St Margarethen ein Festakt statt Galerie Bearbeiten nbsp Dino Paolini 1959 nbsp Sepp Wyss 1959 nbsp Krishna Reddy 1962 nbsp Erich Reischke 1962 nbsp Moshe Schwartz Buky 1963 nbsp Karl Prantl 1965 nbsp Leo Kornbrust 1967 nbsp Minoru Niizuma 1969 nbsp A D Trantenroth 1969 nbsp Peter Holowka 1969 nbsp Kengiro Azuma 1971 nbsp Milena Lah 1972Teilnehmer Bearbeiten1959 bis 1969 Bearbeiten Am Symposion 1959 nahmen teil Alfred Czerny Heinrich Deutsch Eugene Dodeigne Gerson Fehrenbach Janez Lenassi Peter Meister Jacques Moeschal Dino Paolini Karl Prantl Erich Reischke Erwin Thorn Hans Verhulst Andre Willequet Sepp Wyss Am Symposion 1960 nahmen teil Achiam eigentl Ahiam Shoshany Herbert Baumann Michael Grossert Kosso Eloul Yasuo Mizui Josef Pillhofer Jakob Savinsek Joachim Fritz Schultze Bansen Erwin Thorn Olgierd Truszynski Hermann Walenta Am Symposion 1961 nahmen teil Maria Biljan Bilger Auguste Cardenas Ajit Chakravarti Yoshikuni Iida Rudolf Kedl Gunther Roth Ursula Sax Alina Szapocznikow Giorgio Zennaro Am Symposion 1962 nahmen teil Fritz Hartlauer Krishna Reddy Pierre Szekely Andreas Urteil Am Symposion 1963 nahmen teil Miloslav Chlupac Momcilo Krcovic Karl Prantl Erich Reischke Barna von Sartory Moshe Schwartz Buky Magdalena Wiecek Am Symposion 1964 nahmen teil Herbert Baumann Miloslav Chlupac Rolf Jorres Peter Knapp Werner Mach Zdenek Palcr Sandor Retfalvi David Thompson Olgierd Truszynski Am Symposion 1966 nahmen teil Elmar Daucher Patricia Pat Diska Janez Lenassi Dietrich Lotsch Hermann Painitz Karl Prantl Max Sauk Zbynek Sekal Hajime Togashi Rudolf Uher Olbram Zoubek Am Symposion 1967 nahmen teil Hiromi Akiyama Leo Kornbrust Andrej Rudavsky Toru Taki Pedro Tramullas Am Symposion 1969 nahmen teil Matanyia Abramson Paul Aschenbach Kenneth Campbell Kroum Dimitrov Damjanov Herbert George Peter Holowka Minoru Niizuma Franz Xaver Olzant Adolf Ryszka Jiri Seifert A D Trantenroth Ludwig Weber 1970 bis 1978 Bearbeiten 1970Am Symposium 1970 nahmen teil Makoto Fujiwara Takao Hirose Satoru Shoji Makio Yamaguchi Tetsuzo Yamamoto Bei diesem Symposion verwirklichten die funf Kunstler ein Land Art Projekt die Japanische Linie 1971Am Symposium 1971 nahmen teil Kengiro Azuma Anna Maria Kupper Milena Lah Alois Mandl Ratko Petric Heinz L Pistol 1972 1976Am Projekt Stephansplatz Projekt nahmen teil Hiromi Akiyama Maria Biljan Bilger Makoto Fujiwara Fritz Hartlauer Hannes Haslecker Mathias Hietz Stephan Kamenyeczky Leo Kornbrust Wolfgang Kubach Anna Kubach Wilmsen Milena Lah Janez Lenassi Gero Muller Goldegg Osamu Nakajima Franz Xaver Olzant Karl Prantl Paul Schneider Shigeharu Ebina 1979 bis 1986 Bearbeiten 1979 80An den Symposien 1979 80 und der Neukonstitution des Vereins und Erweiterung auf neue Bereiche der bildenden Kunste nahmen teil Maria Biljan Bilger Maria Burger Ludwig Gleissner Manfred Hirschbrich E Kolowratnik Martin Rauch Mark Yudell 1981Am Symposium 1981 einem Gemeinschaftssymposion von Bildhauern und Malern nahmen teil Christl Bolterauer Milena Lah Rudolf Moratti Reinhold Georg Muller Doris Reitter 1984Am Symposium 1984 dem Internationalen Keramiksymposion nahmen teil Maria Biljan Bilger Jerzy Kedziora Milena Lah Tadeusz Markiewicz Eduard Sitek 1985Am Symposium 1985 Internationales Keramiksymposion nahmen teil Maria Biljan Bilger Heidi Breuer Edward Lagoswski Eva Sarkozi Eduard Sitek Katalin Tovoelgyi 1986Am Symposium 1986 Internationales Keramiksymposion nahmen teil Maria Biljan Bilger Sandor Kecskemkti Peter Wahl Svetlana ZerlingerLiteratur BearbeitenWolfgang Hartmann Hrsg Werner Pokorny Hrsg u a Das Bildhauersymposion Entstehung und Entwicklung einer neuen Form kollektiver und kunstlerischer Arbeit Hatje Stuttgart 1988 ISBN 3 7757 0263 6 Katharina Prantl Hrsg Gehen uber den Hugel von St Margarethen von Stein zu Stein Skulpturen und ihre Kunstler in St Margarethen Passagen Verlag Wien 2004 ISBN 3 85165 657 1 Jutta Birgit Wortmann Bildhauersymposien Entstehung Entwicklung Wandlung Dargestellt an ausgewahlten Beispielen und erganzt durch Gesprache mit Beteiligten Begleitmaterial 1 CD ROM Lang Frankfurt am Main u a 2006 ISBN 3 631 55273 4 Marlen Dittmann Lorenz Dittmann Jo Enzweiler Hrsg Karl Prantl grosse Steine und Bildhauersymposie anlasslich der Verleihung des Sparda Bank Sudwest Preises fur besondere Leistungen der Kunst im offentlichen Raum 2006 2007 Verlag St Johann Saarbrucken 2007 ISBN 3 938070 12 9 Alfred Weidinger Hrsg Franz Hubmann Fotogr Wir wollen Zeichen setzen 50 Jahre Bildhauersymposion St Margarethen Verlag Publication PN 1 Bibliothek der Provinz Weitra 2009 ISBN 978 3 900000 46 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Skulpturenlandschaft in St Margarethen Sammlung von Bildern Information auf bildhauersymposion wordpress comEinzelnachweise Bearbeiten a b c Zehn Jahre Bildhauersymposium In Arbeiter Zeitung Wien 26 Februar 1969 S 8 unten Hartmann Das Bildhauersymposion Wortmann Bildhauersymposien Zum 80 Geburtstag des Bildhauers Karl Prantl Sanfte Zwiegesprache mit Steinen und Menschen In www basis wien at Wiener Zeitung 5 November 2003 abgerufen am 28 Oktober 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bildhauersymposion St Margarethen amp oldid 236342957