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Die Bienleinsmuhle fruher auch Gartenmuhle oder Neue Muhle 1 war eine Getreidemuhle im Kleinziegenfelder Tal Sie ist bis auf geringe Reste der Wehranlage vollstandig abgegangen 2 BienleinsmuhleDie Bienleinsmuhle im Jahr 1904Die Bienleinsmuhle im Jahr 1904Lage und GeschichteBienleinsmuhle Bayern Koordinaten 50 1 40 N 11 12 2 O 50 027793 11 200535 Koordinaten 50 1 40 N 11 12 2 OStandort Deutschland Deutschland Bayern Bayern Weismain Kleinziegenfelder TalGewasser WeismainErbaut 1725Stillgelegt erste Halfte 20 JahrhundertZustand Bis auf Reste der Wehranlage abgegangenTechnikNutzung GetreidemuhleMahlwerk ehemals ein Mahl und ein SchlaggangAntrieb WassermuhleWasserrad Bis 1911 zwei mittelschlachtige Wasserrader1911 bis etwa 1960 Wasserturbine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1725 1775 Erbauung und Besitz durch die Mullerfamilie Bienlein 1 2 1775 1828 Mullerfamilien Wagner und Muller 1 3 1828 1881 Mullerfamilie Hubner 1 4 1881 1962 Mullerfamilie Dauer und Niedergang der Muhle 1 5 Einwohnerentwicklung 2 Sonstiges 3 Literatur 4 Weblinks 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1725 1775 Erbauung und Besitz durch die Mullerfamilie Bienlein Bearbeiten Am 24 Marz 1725 erwarb der Steinfelder Muller Andreas Bienlein das als Wiese bezeichnete Grundstuck an der Weismain fur 100 Gulden frankischer Wahrung und 2 Speziestaler Lehkauf von Freiherr Heinrich Siegmund von Schaumberg zu Kleinziegenfeld 1 Bienlein hatte die Absicht auf dem Grundstuck eine Muhle in Lehensabhangigkeit zu errichten Fur den Bau der Muhle mit zwei Mahlgangen erhielt er von Schaumberg unentgeltlich zehn Eichenstamme 40 Nadelholzstamme sowie einen Eschenstamm Er verpflichtete sich im Gegenzug dazu die Muhle so bald wie moglich zu errichten was noch im selben Jahr geschah diese in gutem Zustand zu halten und sie nicht ohne Wissen und Willen des Lehensherren zu verkaufen oder zu verpfanden 1 Mit diesen Bedingungen wurde die Muhle schaumbergisches Lehen und Tochter Erblehen mit folgenden Abgaben und Leistungen die der Muller seinem Lehensherrn jahrlich zu bringen hatte vier Gulden Erbzins zu Michaelis sechs Frohntage ohne Kost und Lohn eine jahrliche Steuer von 5 10 je 100 Gulden Wert fur die ersten drei Jahre ausgesetzt sowie diverse Sonderabgaben aber auch Geldgeschenke fur den Muller bei Todesfallen in den Familien des Lehensherren oder Lehensmannes und bei Kaufgeschaften 1 Fur den Betrieb einer Landwirtschaft erwarb Andreas Bienlein am 14 November 1731 eine kleine Wiese hinter der Muhle fur 15 Gulden frankischer Wahrung Diese wurde Teil des Muhlenlehens ohne dass die Konditionen erhoht wurden Aufgrund von Altersschwache vermachte Andreas Bienlein am 13 Februar 1754 seinem Sohn Johann genannt Hans die Muhle die dieser zu den gleichen Bedingungen als schaumburgischer Lehensmann weiterfuhrte Bereits 1763 wurde die Muhle wahrscheinlich ein erstes Mal fur den damals nicht geringen Betrag von 24 Gulden renoviert 3 Aufgrund massiver finanzieller Probleme musste er die Muhle jedoch am 3 Januar 1775 verkaufen 1 1775 1828 Mullerfamilien Wagner und Muller Bearbeiten Erstmals wurde die Muhle 1769 unter dem Namen Bienleinsmuhle als Teil der Lehen des Ritterguts Kleinziegenfeld genannt 2 Als Besitzer wurde Heinrich Wagner genannt der die Muhle demnach anscheinend bereits zu diesem Zeitpunkt besass oder als angestellter Meister fuhrte und sie am 3 Januar 1775 von Bienlein erwarb Wagner entstammte der Mullerfamilie der flussabwarts gelegenen Weihersmuhle und gilt als gesicherter direkter Nachfolger Hans Bienleins 2 3 Wagner verpflichtete sich die Muhle zu der zu diesem Zeitpunkt bereits ein Stadel eine Stallung ein Felsenkeller ein Backofen eine Hofreite diverse landwirtschaftliche Gerate sowie die angrenzende Wiese gehorten als Lehensmann weiter zu fuhren Etwa zur gleichen Zeit erwarb er fur 300 Gulden als Zugehorung fur die Muhle den Tosels den Hirten und den Sorg Acker 1 Die Mullerstochter Anna Margaretha Wagner heiratete 1793 den Rossdacher Muller Laurentius Muller der 1808 die Muhle seines verstorbenen Schwiegervaters ubernahm und den Betrieb spatestens 1813 1 seinem Sohn Georg Muller vermachte 3 Dieser erwarb am 5 Oktober 1813 mit finanzieller Unterstutzung seiner Cousine der verwitweten Margarethe Muller fur 250 Gulden rheinischer Wahrung als Erbzinslehen mehrere Grundstucke die vom Schrepfersmuller Johann Schrepfer am 21 Marz 1813 an Anton Ludwig von Schaumburg als Lehensherr zuruckgefallen waren 1 Diese Grundstucke durften fortan nur noch landwirtschaftlichen Zwecken dienen und nicht bebaut werden Als weitere Bedingung fur diesen Kauf wurden die Lehensabgaben fur die Muhle erhoht 1 1826 verstarb Georg Muller im Alter von 26 Jahren an der Lungensucht 1828 1881 Mullerfamilie Hubner Bearbeiten nbsp Die beiden Felsenkeller hinter der Bienleinsmuhle Aufnahme 2018 Gut zu Erkennen sind die Bearbei tungsspuren am Fels und die Mauerreste Die Mullerswitwe Anna Maria Muller geborene Betz heiratete 1828 den Untersteinfelder Mullergesellen Johann Christoph Hubner der das Handwerk bei seinem Bruder Erhard in der Schesslitzer Lohmuhle erlernt hatte Bereits 1838 verstarb Anna Maria Muller so dass das gesamte Muhlenanwesen mit seinen Zugehorungen das insgesamt auf den hohen Betrag von 3400 Gulden geschatzt wurde in Hubners Besitz uberging Die gemeinsamen vier Kinder wurden von Hubners zweiter Ehefrau der Grossziegenfelderin Ursula Kreuzer aufgezogen die er 1839 geheiratet hatte 3 Spatestens ab Mitte des 19 Jahrhunderts lief die Muhle mit einem Mahl und einem Schlaggang 2 Neben dem Muhlgebaude mit der Muhlentechnik und dem Wohnraum gehorten um 1881 zu dem Anwesen ein Nebenhaus mit Stallung um 1865 als Wohnhaus mit zwei Ofen und Kaminen ausgebaut Schweinestalle ein Backofen eine Streuschupfe ein Stadel ein Viehstall und der Hofraum 2 3 sowie verhaltnismassig grosse landwirtschaftliche Grundstucke insbesondere rund um die Einode Sorg die neben der Familie von mehreren Knechten und Magden bewirtschaftet wurden 3 Der Wohnteil der Muhle war direkt an den Hang dahinter gebaut so dass es einen direkten Zugang zu den beiden noch bestehenden etwa 1 2 m tiefen Felsenkellern gab 2 1881 1962 Mullerfamilie Dauer und Niedergang der Muhle Bearbeiten nbsp Uberreste des befestigten Muhlgrabens im Bereich der ehemaligen Wasserturbine nbsp Blick auf den Turbinenvorbau versandet mit StellradIm Jahr 1881 verkaufte der Muller Johann Hubner 1836 1907 das Muhlenanwesen mit den Feldern dem Horsdorfer Muller Andreas Dauer 1857 1932 dem spateren Burgermeister und Erbauer der Schule in Kleinziegenfeld 4 Nach dem Tod seines Sohnes Johann im Jahr 1910 verausserte Dauer die Muhle wieder die in den folgenden Jahren haufig den Besitzer wechselte 3 1911 wurden die mittelschlachtigen Wasserrader durch eine Turbine ersetzt 2 Bedingt durch die Industrialisierung war es im 20 Jahrhundert unmoglich die Muhle wirtschaftlich weiterzubetreiben so dass zunachst der Betrieb eingestellt und die verfallende Muhle in mehreren Schritten von 1957 4 bis 1961 1962 abgerissen wurde 2 Das Anwesen befand sich zuletzt im Besitz der Strossendorfer Reichsfreiherrlich von Seckendorff Aberdar schen Forst und Rentenverwaltung und wurde von den Familien Sitz und Burger bewohnt Der Gemeindeteil Bienleinsmuhle wurde vom Kleinziegenfelder Gemeinderat in der Sitzung am 23 Marz 1969 aufgehoben 3 Bis 1997 blieb ein Schuppen erhalten der beim Ausbau der Kanalisation im Kleinziegenfelder Tal abgerissen wurde 2 An die Bienleinsmuhle erinnert ein Wehr mit der Inschrift 1859 ein kleiner Wasserfall in der Weismain an dessen Stelle sich ehemals das Muhlrad befand und die mittlerweile nicht mehr funktionierende Turbine 2 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die Tabelle gibt die Einwohnerentwicklung der Bienleinsmuhle anhand einzelner Daten wieder Jahr Einwohner Quelle1864 8 5 1871 7 6 1875 7 7 1885 6 8 1900 4 9 1925 5 10 1950 9 11 1961 0 12 Sonstiges BearbeitenJohann Hubner 1836 1907 liess 1868 die neugotische Kleinziegenfelder Maria Hilf Kapelle erbauen 13 Zur Muhle gehorte die Einode Sorg ostlich des Kleinziegenfelder Ortsteils Huhnerberg 4 ein 1731 errichtetes Wohnstallhaus das 1972 einsturzte 4 Literatur BearbeitenJutta Bohm Muhlen Radwanderung Routen Kleinziegenfelder Tal und Barental Umweltstation Weismain des Landkreises Lichtenfels Weismain Lichtenfels Landkreis Lichtenfels 2000 52 S zahlr Ill Kt O A Alte Kauf und Lehensbriefe uber die Garten oder neue oder Bienleinsmuhle bei Kleinziegenfeld ein Auszug aus den Originalen In Bunte Blatter Beilage zum Lichtenfelser Tagblatt Nr 45 15 November 1913 Josef Urban Kleinziegenfeld In Heimatgeschichtliche Zeitschrift fur den Landkreis Lichtenfels Band 10 Verlag Vom Main zum Jura Eggolsheim 2001 S 24 51 Josef Urban Von der Kummernis ins Kleinziegenfelder Tal Kleinziegenfeld 1998 ISSN 0177 1558Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bienleinsmuhle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienSiehe auch BearbeitenListe der Muhlen an der Weismain und der KrassachEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i O A 1913 S 1 a b c d e f g h i j Bohm 2000 S 28 29 a b c d e f g h Urban 1998 S 61 71 a b c d Urban 2001 S 31 33 Joseph Heyberger Chr Schmitt v Wachter Topographisch statistisches Handbuch des Konigreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon In K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Bavaria Landes und Volkskunde des Konigreichs Bayern Band 5 Literarisch artistische Anstalt der J G Cotta schen Buchhandlung Munchen 1867 OCLC 457951812 Sp 907 908 urn nbn de bvb 12 bsb10374496 4 Digitalisat Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 2 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1871 Viehzahlen von 1873 Sp 1081 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat Kgl Statistisches Bureau Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Kreisen Verwaltungsdistrikten Gerichts Sprengeln und Gemeinden unter Beifugung der Pfarrei Schul und Postzugehorigkeit mit einem alphabetischen General Ortsregister enthaltend die Bevolkerung nach dem Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Dezember 1875 Adolf Ackermann Munchen 1877 OCLC 183234026 3 Abschnitt Einwohnerzahlen vom 1 Dezember 1875 S 14 urn nbn de bvb 12 bsb00052489 4 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichniss des Konigreichs Bayern Nach Regierungsbezirken Verwaltungsdistrikten sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifugung der Eigenschaft und des zustandigen Verwaltungsdistriktes fur jede Ortschaft LIV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1888 OCLC 1367926131 Abschnitt III Sp 1029 Digitalisat K Bayer Statistisches Bureau Hrsg Ortschaften Verzeichnis des Konigreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister LXV Heft der Beitrage zur Statistik des Konigreichs Bayern Munchen 1904 DNB 361988931 OCLC 556534974 Abschnitt II Sp 1077 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Ortschaften Verzeichnis fur den Freistaat Bayern nach der Volkszahlung vom 16 Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1 Januar 1928 Heft 109 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1928 DNB 361988923 OCLC 215857246 Abschnitt II Sp 1113 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Bearbeitet auf Grund der Volkszahlung vom 13 September 1950 Heft 169 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1952 DNB 453660975 OCLC 183218794 Abschnitt II Sp 958 Digitalisat Bayerisches Statistisches Landesamt Hrsg Amtliches Ortsverzeichnis fur Bayern Gebietsstand am 1 Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszahlung 1961 Heft 260 der Beitrage zur Statistik Bayerns Munchen 1964 DNB 453660959 OCLC 230947413 Abschnitt II Sp 705 Digitalisat Schild neben dem Eingangsportal der Kirche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bienleinsmuhle amp oldid 229209861