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Bernardus Povel genannt Bernard oder Ben 28 August 1897 in Amsterdam 21 Oktober 1952 in Munchen war ein deutscher Politiker CDU und Industrieller Bernard Povel auf einem Bundestagswahlplakat 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Beruf 2 Politisches Wirken 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksHerkunft und Beruf BearbeitenSein Vater Hermann Povel war als katholisch welfischer Preussengegner kurz vor der Einberufung zur preussischen Armee nach Amsterdam ausgewichen Bernard Povel besuchte bis 1910 die katholische Volksschule in Heemstede bei Haarlem wohin die Familie 1904 gezogen war 1907 erhielt Povel die niederlandische Staatsburgerschaft Da das Familienunternehmen Ludwig Povel amp Co eine fuhrende Textilfabrik in Nordhorn stark expandierte sollte sein Vater zuruckkehren und in die Geschaftsleitung einsteigen Seine beantragte Wiedereinburgerung wurde wegen des nicht abgeleisteten Militardiensts zunachst verworfen doch nach einem Bittgesuch der niederlandischen Mutter an Kaiser Wilhelm II wurde dem Antrag stattgegeben So zog die Familie 1908 nach Nordhorn wo Bernard Povel bis 1910 die Volksschule sodann die Rektorschule besuchte Da es in der Grafschaft Bentheim keine Moglichkeit gab das Abitur abzulegen wechselte er auf eine Munsteraner Schule Povel meldete sich als Kriegsfreiwilliger wodurch er seine niederlandische Staatsburgerschaft verlor und machte 1915 das Notabitur Bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil Nach Kriegsende studierte er Wirtschafts und Sozialwissenschaften und promovierte an der Universitat zu Koln zum Dr rer pol Dort wurde er 1919 Mitglied der K D St V Rappoltstein im CV 1922 trat er in das weiterhin stark expandierende Familienunternehmen ein und wurde 1923 Teilhaber der Kommanditgesellschaft Povel in Nordhorn Das Unternehmen hatte im August 1927 1513 Beschaftigte und war zweitgrosstes Textilunternehmen der Stadt einem Zentrum der deutschen Textilindustrie Povel interessierte sich sehr fur Wirtschafts und Sozialwissenschaften Theologie und Geschichte und baute sich eine beachtliche private Bibliothek auf Politisch unterstutzte er bis 1933 die katholische Zentrumspartei 1933 trat er dem Stahlhelm bei dessen ortlicher Fuhrer Friedrich Illies Leiter einer konservativen Widerstandsgruppe war Bei der Zwangsuberfuhrung des Stahlhelms in die nationalsozialistische SA 1935 trat er aus letzterer aus 1939 bis 1942 war Povel eingezogen und nahm hauptsachlich als Dolmetscher am Krieg teil zunachst in den Niederlanden spater in Belgien und Frankreich Wahrend der NS Zeit ermoglichte Povel einigen ihm bekannten judischen Mitarbeitern und Geschaftsfreunden so Carl Joel Franz und Rose Laqueur William Aleksandrowicz Walter Salomonson Rudolf Harburger und H Grabowski die Flucht aus Deutschland z T sogar indem er selbst als wohlbekannter Fabrikant sie in der Hoffnung nicht kontrolliert zu werden uber die niederlandische Grenze chauffierte Er trug auch dazu bei dass die Nordhorner Textilindustrie unbeschadet den Einmarsch der Alliierten 1945 uberstand und nicht wie angeordnet vor dem deutschen Ruckzug zerstort wurde Seine Firma nahm nach 1945 rasch die Produktion wieder auf und beschaftigte zu Beginn der 1950er Jahre gut 2200 Mitarbeiter Politisches Wirken BearbeitenDie Briten beriefen den Unternehmer 1945 in den ersten ernannten Grafschafter Kreistag dem er dann wieder ab 1948 angehorte Zugleich betatigte sich Povel von 1946 bis 1948 im Nordhorner Stadtrat Povel gehorte 1946 zu den Mitbegrundern der CDU in der Grafschaft Bentheim und war 1949 bis 1950 ihr Kreisvorsitzender Bei der Wahl zum ersten Bundestag 1949 gewann Povel das Mandat des Wahlkreises Emsland Im Bundestag engagierte er sich fur die Forderung des lange vernachlassigten Emslandes und grundete dazu ein Sekretariat Emsland das er aus eigenen Mitteln finanzierte Zugleich unterstutzte er die Bemuhungen zur Zuruckweisung von niederlandischen Gebietsforderungen was letztlich zur Verabschiedung des Emslandplans durch den Bundestag im Mai 1950 beitrug Weiterhin setzte er sich fur das Betriebsverfassungsgesetz ein von dem er wesentliche Teile bereits 1947 in seinem Betrieb eingefuhrt hatte Werke BearbeitenDie Nordhorner Textilindustrie Diss phil Koln 1922 Einige Zeitungsartikel zur Nordhorner Textilgeschichte Literatur BearbeitenChristof Haverkamp Die Erschliessung des Emslandes im 20 Jahrhundert als Beispiel staatlicher regionaler Wirtschaftsforderung Hrsg von der Emslandischen Landschaft Emsland Bentheim Beitrage zur Geschichte Bd 7 Sogel 1991 Gerhard Plasger Art Povel Bernardus in Emslandische Geschichte Bd 6 Hrsg von der Studiengesellschaft fur Emslandische Regionalgeschichte Dohren 1997 S 278 282 Gerhard Plasger Dr Ben Povel der erste Abgeordnete der Grafschaft Bentheim und der Kreise Meppen und Aschendorf Hummling im Deutschen Bundestag In Bentheimer Jahrbuch 1998 Das Bentheimer Land Bd 143 Bad Bentheim 1997 S 235 250 Aloys Schaefer Erhard Muller Klemens Tietmeyer 40 Jahre CDU Grafschaft Bentheim Hrsg von der CDU Grafschaft Bentheim Nordhorn 1986 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bernard Povel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Bernard Povel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 128254785 lobid OGND AKS VIAF 77360951 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Povel BernardALTERNATIVNAMEN Povel BernardusKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker CDU MdB und IndustriellerGEBURTSDATUM 28 August 1897GEBURTSORT AmsterdamSTERBEDATUM 21 Oktober 1952STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernard Povel amp oldid 210856489