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Das Bergbaurevier St Just liegt in Cornwall nordlich und westlich der Stadt St Just Es umfasst einen Streifen von etwa 6 Kilometer Lange und 2 Kilometer Breite direkt an der Kuste des Atlantiks Die nordlichste Mine des Reviers ist die Pendeen Consols Mine nahe dem Pendeen Leuchtturm die sudlichste ist die Letcha Mine nicht weit von Cape Cornwall entfernt 1 wo ein Denkmal in Form eines Schornsteines an die Geschichte des Bergbaus in dieser Region erinnert Das Gebiet ist Teil der Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon das seit 2006 als UNESCO Welterbe anerkannt ist Ruine des Kompressorhaus der Levant Mine erbaut 1901Das Revier wird als der Ursprung des Klippenbergbaus abgesehen Diese Tatsache sowie die weltweit fuhrende Stellung im Abbau von Kupfer im 18 Jahrhundert unterstreicht die historische Bedeutung dieses Gebietes Viele kleine Gruben reihen sich an der Kustenlinie aneinander dazwischen einige grosse wie die Botallack Mine 2 oder die Levant Mine Durch die Abgelegenheit dieser Region sind viele Relikte aus dieser Zeit erhalten geblieben Die sudlichste Mine im Bergbaurevier St Just ist die Letcha MineInhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte 3 Bergbau und Umwelt 4 In der Literatur 5 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer Untergrund in diesem Revier besteht zu grossen Teilen aus Schiefer und Grunstein in den Granit eingedrungen ist 3 Der Granit verursachte die Absetzung der Zinn und Kupfererze in den ertragreichen Erzadern Insgesamt wurden uber 150 verschiedene Mineralien in den Gruben des Gebiets gefunden darunter Kassiterit Zinnstein Chalkosin Kupferglanz Chalkopyrit Kupferkies und Bornit Diese ertragreichen Adern verlaufen mehr oder weniger senkrecht zur Kuste nahezu vertikal und haben eine Breite von etwa einem Meter Die hochsten Erzkonzentrationen finden sich am oder unter dem Meer Richtung Binnenland werden sie schnell weniger ergiebig Aus dieser Verteilung resultierte dass viele Stollen auch unter dem Meer verliefen Zwar gab es an der Kuste Gruben bis hinauf nach St Ives aber sie waren viel kleiner und weniger rentabel als die im Revier um St Just Weiter ins Landesinnere fand der Bergbau nur bei Leswidden etwa 3 Kilometer ostlich von St Just statt Geschichte BearbeitenSeit etwa 2000 Jahren wurde hier Zinn und Kupfer abgebaut Bis zum mittleren 16 Jahrhundert bearbeiteten die Bergleute die alluvialen Zinnablagerungen in den Talern der Umgebung von St Just und an den offenen Erzadern an der Kuste Der Abbau in nennenswerten Mengen begann etwa ab dem Jahr 1820 Die Kleinstadt St Just wandelte sich in kurzer Zeit zu einem Ballungszentrum die Einwohnerzahl stieg von 2 779 im Jahr 1801 auf 9 290 im Jahr 1861 4 Der Niedergang des Reviers begann um das Jahr 1866 als der Preis fur Kupfer signifikant sank da in Ubersee neue Erzlagerstatten gefunden wurden In der Folge wurden viele Minen geschlossen und die Bergarbeiter verliessen mit ihren Familien Cornwall um Arbeit zu finden Da der Abbau in den Erzminen in diesem Revier sehr anspruchsvoll war waren die Kornischen Bergleute uberall auf der Welt begehrt und das Bergbaurevier St Just war in der ganzen Welt bekannt Zwischen 1841 und 1901 verliessen etwa eine Million Migranten England und Wales den weitaus grossten Anteil davon machen Bergarbeiter aus 5 Insbesondere in den USA fanden viele kornische Bergarbeiter Arbeit Diese migrierten Bergarbeiter waren unter dem Namen cousin jack bekannt Der Ursprung hierfur war entweder dass sie uberall nach Beschaftigung fur ihren Vetter Jack der noch in Cornwall lebt nachfragten oder weil sich die kornischen Bergleute gegenseitig cousin nannten und Jack der haufigste Name unter ihnen war 6 nbsp Geevor Mine 2007 Die Minen in der Nahe der zu der Zeit noch aktiven Geevor Mine wurden zwischen 1960 und 1970 noch einmal reaktiviert um neue Lagerstatten zu finden Der geringe Rohstoffpreis und das Ausbleiben von grosseren Lagerstattenfunden liess diese Aktivitaten dann aber wieder einschlafen Mit der Schliessung der Geevor Mine schliesslich im Jahr 1990 gab es keinen aktiven Bergbau mehr im Revier St Just 7 Insgesamt befinden sich dem Gebiet die Reste von etwa 64 Gruben von denen einige der Gebaude zum Teil noch erhalten sind Einige Minen sind in den Besitz des National Trust ubergegangen In der Levant Mine wird vom National Trust ein Besucherzentrum mit einer funktionierenden Dampfmaschine unterhalten In der Geevor Mine befindet sich ebenfalls ein Besucherzentrum das vom National Heritage Memorial Fund betrieben wird Da die Mine erst recht spat geschlossen wurde konnte die dort vorhandene Maschinerie erhalten werden nbsp Botallack Mine 2006 Besonders erwahnenswert neben der Levant und der Geevor Mine mit ihren Besucherzentren ist noch die Botallack Mine ostlich von St Just die im Jahr 1721 gegrundet und 1914 geschlossen wurde Sie war eine der grossten Minen ihrer Zeit im Jahr 1870 waren hier 530 Personen beschaftigt 8 Heute sind noch einige Gebaude oben auf dem Kliff aber auch einige Ruinen sehr tief unten an der Kliffkante erhalten geblieben Auf dem Cape Cornwall befindet sich ein Denkmal in Form eines gemauerten Schornsteins das an die Zeit des aktiven Bergbaus in der Region erinnert Bergbau und Umwelt BearbeitenDer Abbau der Kupfer und Zinnlagerstatten hatte starken Einfluss auf die Natur in der Region 9 Durch den Abbau und die Erzbehandlung gab es starke Verschmutzung der Luft durch die Kohlefeuer zum Betrieb der Dampfmaschinen und der Drehrohrofen sowie bei der Kalzinierung des Erzes bei der giftige Gase entstehen 10 Des Weiteren entstanden grosse Abraumhalden um die Minen wo nur sehr spezialisierte Pflanzen uberleben konnten Das im Erz befindliche giftige Arsen das zum Teil in so grossen Mengen abgeschieden wurde dass sich der Verkauf lohnte sorgte ebenfalls fur eine starke Belastung der Umwelt Auch das Wasser das aus den Minen gepumpt wurde und das fur die Erzbehandlung an der Oberflache gebraucht wurde enthielt Gifte und Schwermetalle die in der Umgebung abgelagert wurden 11 Fur den Bau der Stollen wurde viel Holz aus der Umgebung benotigt so dass viele Walder in der aktiven Zeit abgeholzt wurden In der Literatur BearbeitenDas Revier und seine Geschichte werden in Hammond Innes Thriller The Killer Mine deutscher Titel Die Todesmine verarbeitet wobei z T auch auf die Geologie des Reviers eingegangen wird Im Zentrum der Handlung steht die fiktive Mine Wheal Garth nahe der Botallack Mine welche fur Alkoholschmuggel missbraucht wird Einzelnachweise Bearbeiten Ubersicht uber die Minen im Revier Memento vom 20 August 2010 im Internet Archive http www intocornwall com engine azabout asp id 67 amp code b Informationen zur Botallack Mine Mining amp geology Memento vom 2 August 2010 im Internet Archive Mines around St Just Cornwall cornwall calling co uk I m alright Jack The Cornish Diaspora bbc co uk http www geevor com index php object 206 Information vo Geevor Zinn Museum http www geevor com http www intocornwall com engine azabout asp id 67 amp code b http www historic cornwall org uk flyingpast industry html Cornwall s Industrial Past Mining amp geology Memento vom 2 August 2010 im Internet Archive St Just Heritage area D Banks P L Younger R T Arnesen E R Iversen S B Banks Mine water chemistry the good the bad and the ugly Environmental Geology 1997 50 136666666667 5 6822222222222 Koordinaten 50 8 12 N 5 40 56 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bergbaurevier St Just Cornwall amp oldid 230061244