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Berg ist ein Stadtteil von Friedrichshafen am Bodensee der zur Ortschaft Ailingen gehort BergStadt FriedrichshafenKoordinaten 47 41 N 9 28 O 47 684416666667 9 4722222222222 462 Koordinaten 47 41 4 N 9 28 20 OHohe 462 m u NHNEinwohner 1510 1 Jan 2014 Eingemeindung 1 April 1937Eingemeindet nach AilingenPostleitzahl 88048Vorwahl 07541Pfarrkirche St NikolausPfarrkirche St Nikolaus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ortskundliches 2 1 Oberberg 2 2 Unterberg 2 3 Kestenbach heute Kostenbach 2 4 Gruzel heute Grotzel 2 5 Aussenhofe der ehemaligen Gemeinde Berg 2 6 Ittenhausen 3 Sehenswurdigkeiten 4 Infrastruktur 5 Literatur 6 Personlichkeiten aus Berg 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1200 Berg wurde um 1200 als Berge erstmals urkundlich erwahnt Begutert waren unter anderem das Domstift Konstanz und das Kloster Lowental Burg Berg 1200 Die Familie von Berg in Brandenburg hat einen Zusammenhang mit der Familie Berg am Bodensee Es ist bewiesen dass das brandenburgische Adelsgeschlecht auf der Burg Berg ihren Sitz besassen Urkundlich begann das Adelsgeschlecht namlich mit Ludecke und Hans von dem Berge 1 1265 taucht ein Ortsadel auf die vermutlich Ministerialen von Raderach waren 2 Die Vogtei gehorte 1330 Heiligenberg das sie 1330 an Montfort ubergab 1645 wurde der katholische Pfarrer Bergs vom protestantischen Kommandanten der Burg Hohentwiel Konrad Widerholt entfuhrt weil der Geistliche von der Kanzel herab den Burgkommandanten als Rauber und Mordbrenner benannt hatte 3 1780 wurde Berg Vorderosterreich zugeschlagen 1806 fiel Berg an Bayern 1810 wurde Berg wurttembergisch und bildete zunachst zusammen mit Ailingen und anderen Weilern die Gemeinde Hagendorn im Oberamt Tettnang 1825 wurde Berg mit anderen Weilern wie z B Unterraderach eine selbstandige Gemeinde Seit der Zuordnung zu Wurttemberg wird in den Akten des Stadtarchives Friedrichshafen nur noch der Name Berg dokumentiert 1838 wird Berg in der Beschreibung des Oberamts Tettnang sehr umfangreich beschrieben und seine vorzugliche Lage hervorgehoben Auf der Hohe erhebt sich ein hervorragender Rebhugel worauf die Pfarrkirche St Nikolaus und das Pfarrhaus stehen Hier hat man eine der herrlichsten Aussichten am ganzen Bodensee 2 1858 erfolgt das Schildrecht fur die Hofstelle Johann Brugger in Unterberg heute Gasthof Frieden Um 1930 fuhrt der Schultheiss Otto Lohr die Gemeinde Der Sitz des Rathauses befand sich in der heutigen Lohrstrasse 18 4 1937 erfolgte die Wiedervereinigung mit Ailingen nbsp Panorama mit Blick auf v l n r Pfarrkirche St Nikolaus Friedrichshafen Pfarrhaus SchulhausOrtskundliches BearbeitenDas heutige Berg zieht sich durch die neuzeitliche Siedlungsbebauung von der Rotach bis nach Heiseloch Ittenhausen Berg und Unterberg bilden nun fast eine Einheit Urkundlich belegt bestand der heutige Ort Berg aus verschiedenen Abteilungen die auch im Roman von Regina Lampert Die Schwabengangerin beschrieben werden Die Autorin beschreibt das Berg um die Wende vom 19 ins 20 Jahrhundert und ihr eigenes Schicksal als eines der Schwabenkinder dieser Zeit Oberberg Bearbeiten Das Berg von einst rund um die Gehofte bei der Pfarrkirche St Nikolaus Brauerei und Pfarrhaus war durch Flure und Acker von Unterberg rund um den heutigen Gasthof Frieden getrennt Die Kirchengemeinde war der Gemeinde Schnetzenhausen angegliedert Um 1800 besass Berg bereits mit dem Gasthaus zum Steiger eine Schildwirtschaft eine Bierbrauerei eine Essigfabrik eine Brandweinbrennerei eine Backerei und eine Kuferei unter dem geschaftstuchtigen Wirt Simon Nesensohn der zur Versorgung seiner Gewerbe auch ein Pumpwerk zur Versorgung eines Brunnens im Tal anlegen liess Unterberg Bearbeiten Der Weiler Unterberg rund um die Gaststatte Frieden Schildwirtschaft ab 1858 befindet sich heute im Kreuzungsbereich Lohrstrasse und Friedenstrasse Im fruhen 19 Jahrhundert baute der Bauer und Gastwirt Johann Brugger mit vier Gebauden den Weiler zu einer Reiseraststatte auf der Hauptverbindungsroute zwischen dem Sitz des Oberamts Tettnang und der Stadt Markdorf mit ihrem Bischofssitz aus Die Reiseroute fuhrte uber die Furt bei Kehlen Kloster Hischlatt die Furt bei Ittenhausen Oberberg wahlweise Kostenbach nach Unterraderach oder auch Unterberg nach Holzhof weiter nach Oberraderach Riedheim nach Markdorf Um das begehrte Schildrecht zu erlangen benotigte der Wirt nebst ausreichend grossem Pferdestall auch die Ansiedlung eines raststattenbezogenen Gewerbes welches die Sattlerei Galle erfullte Kestenbach heute Kostenbach Bearbeiten Bereits 1265 wird als Zeitzeuge der Ritter Wernher von Raderai heutig Raderach angefuhrt wie er das Kastell von Kestenbach beschreibt und die Burger von Berg zu Waffen auf die Strasse ruft Im Unteren Grund befanden sich mehrere Hofstellen die 1824 mit Kestenbach beschrieben wurden und heute nahezu unverandert als Kostenbach Irrtumlicherweise wurde die Namensgebung auf ein nie beurkundetes Kastel zuruckgefuhrt Wahrscheinlicher scheint jedoch die Herkunft uber die den altsprachlichen Begriff Chestenbach welches wiederum auf die Baumsorte Kastanie zuruckzufuhren ware 5 Gruzel heute Grotzel Bearbeiten Der Ortsteil Gruzel Grotzel lieferte nach der Verbreiterung der neuzeitlichen Ortsdurchgangsstrasse die Namensgebung Grotzelstrasse Gruzel stellt den Ortsteil zwischen den angrenzenden Ortsteilen Oberberg und Kestenbach Kostenbach dar Der Begriff ruhrt vermutlich aus dem damaligen Uberbegriff fur Getreide her Wahrend an den ostlichen und nordlichen Hanglagen Bergs vorwiegend Rebacker bewirtschaftet wurden zeichneten sich die Acker im Bereich Gruzels vorwiegend als Fruchtacker aus Aussenhofe der ehemaligen Gemeinde Berg Bearbeiten nbsp Das Gutt Conradi Cappel 1749 Historische Karte aus Archiv des Benediktinerklosters WeingartenKappelhof Holzhof 6 Jagerhaus Ittenhausen Bearbeiten Ittenhausen das heute mit der Siedlungsbebauung an der Bergerhalde zusammenwachst und an der Berger Steige liegt war ostlich der Rotach angesiedelt Kirchengemeindlich war Ittenhausen Ailingen und ursprunglich dem Kloster Hirschlatt angegliedert Historisch war es nicht Berg zugeordnet kam es ab 1825 an die selbststandige Gemeinde Berg Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Nikolaus Die Pfarrkirche liegt landschaftsbildpragend auf einer Anhohe 1252 erstmals erwahnt wurde sie 1464 neu errichtet im Dreissigjahrigen Krieg 1646 durch Brand zerstort bis 1662 wiederaufgebaut und 1793 und 1837 umgebaut 1894 1897 wurde die barocke Ausstattung aus dem fruhen 18 Jahrhundert durch eine komplette historistische Ausstattung im Stil der Neurenaissance u a von Moriz Schlachter ersetzt Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche beschadigt und bis 1946 repariert In den Jahren 1970 und 1971 wurde das Innere in zeitgenossischem Stil neugestaltet wobei die historistische Ausstattung vollstandig entfernt wurde Pfarrhaus Baujahr 1785 Bierkeller Sudlich der Pfarrkirche steht das unter Denkmalschutz stehende Lagergebaude der ehemaligen Bierbrauerei Martinsheim Das architektonisch aussergewohnliche Gebaude nordlich der Pfarrkirche beherbergte bevor es zum Altenheim umgebaut wurde einst eine Essigfabrik und das Hauptgebaude der Brauerei Berg Schulgebaude Westlich der Kirche steht das Grundschulgebaude Bergs Baujahr 1828 Es wurde ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt nbsp Brauerei Berg nbsp Altes Schul und LehrerhausInfrastruktur BearbeitenDie Teuringertal Bahn bildete von 1922 bis 1954 die Haupt Verkehrsanbindung mit einem eigenen Bahnhof zwischen Oberteuringen und Friedrichshafen Nach Stilllegung waren Teile des Bahnhofes noch bis 1977 vorhanden Noch heute kann auf den Resten des Bahndamms von Berg bis Oberteuringen gewandert werden Rund um das Bahnhofsgelande wurde in den 1980ern die Siedlung Talbahnstrasse und Obstgarten erschlossen Heute zwischen der K7735 und der K7739 gelegen wird seit der Verbreiterung und Verlagerung der Durchgangsstrassen im Jahr 1982 Berg als Abkurzung der Berufspendler zwischen der Markdorfer Gegend und dem Schussental genutzt Berg bekommt 2004 an der Kreuzung K7739 mit der Grotzelstrasse einen Kreisel der im Bodenseekreis wegen seiner Brennerei im Mittelpunkt als Schnapskreisel bekannt wurde Oberberg Unterberg und Kostenbach werden 2013 durch einen Bebauungsplan 7 und der Schaffung eines neuen Baugebiets 8 baulich zusammengefuhrt Die Erschliessungsarbeiten begannen im Juni 2015 Literatur BearbeitenMartina Goerlich Michael Ruhland Denkmalportrat Schulgebaude auf dem Land Die Dorfschule von 1938 in Berg bei Friedrichshafen In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 42 Jg 2013 Heft 3 S 182 f PDF Bruno Muller Red Historische Gebaude in Ailingen und Berg Gesellschaft fur Geschichte und Heimatpflege Ailingen Berg Friedrichshafen 2004 S 21 Georg Wieland Pfarrei St Nikolaus in Berg in Kirchen in Friedrichshafen Geschichte und Kunst Gessler Friedrichshafen 1989 ISBN 3 922137 55 5 S 300 307 Regina Lampert Die Schwabengangerin Herausgegeben von Bernhard Tschofen Limmat Zurich 1996 ISBN 3 85791 301 0 autobiographische Aufzeichnungen eines Schwabenkindes in Berg aus den Jahren 1864 1874 Personlichkeiten aus Berg BearbeitenSimon Zoller 1991 Fussballspieler 1 FC Koln Otto Lohr Schultheiss von Berg Armin Kreiner Fundamentaltheologe 1954 in Berg geboren Regina Lampert Schwabenkind und Autorin lebte von 1864 bis 1874 in BergEinzelnachweise Bearbeiten Adelslexicon der preussischen Monarchie 1 A K Digitalisat MDZ Abgerufen am 15 Mai 2023 a b Gemeinde Berg In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Tettnang Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 14 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1838 S 125 138 Volltext Wikisource Heimatbuch des wurttembergischen Bodenseebegietes von Schulrat Anton Schneiderhahn 1921 Datei Geometrischer Handriss Unterberg 1923 jpg Geometrischer Handriss 1923 Google Books Acta S Petri Augia aus dem 13 Jahrhundert Datei Holzhof Gemeinde Berg jpg Flurkarte Holzhof Sudkurier vom 6 Juli 2014 Drohnenflug uber neue Berger Mitte Stand Feb 2016 auf YoutubeOrtschaften und Stadtteile von Friedrichshafen Ortschaften Ailingen Ettenkirch Kluftern RaderachStadtteile Allmannsweiler Berg Efrizweiler Fischbach Hirschlatt Hofen Jettenhausen Lipbach Lowental Manzell Meistershofen Schnetzenhausen Seemoos Windhag Normdaten Geografikum GND 7766487 5 lobid OGND AKS Anmerkung Weiterer GND Eintrag 5523911 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berg Friedrichshafen amp oldid 233777274