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Benjamin Sinclair Ben Johnson 30 Dezember 1961 in Falmouth Jamaika ist ein ehemaliger kanadischer Leichtathlet Ben Johnson 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Rivalitat mit Carl Lewis 1 2 Dopingskandal 1 3 Comeback und lebenslange Sperre 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenUm einem Leben unter armlichen Verhaltnissen zu entfliehen emigrierte Ben Johnsons Mutter mit ihm 1976 aus Jamaika nach Kanada Dort kam er schon bald mit der Leichtathletik in Kontakt und konnte im 100 Meter Lauf erste sportliche Erfolge feiern Dabei sorgte er vor allem mit seinem kraftvollen uberwiegend beidbeinigen Sprung aus dem Startblock fur Aufsehen mit dem er sich meist auf den ersten Metern einen Vorsprung sicherte den er dann bis ins Ziel verteidigte Er war der Erste der sie unter 9 9 Rom 1987 und unter 9 8 Sekunden Seoul 1988 zurucklegte Johnson wurde von Charlie Francis trainiert daraus wurde eine lebenslange Freundschaft Er bezeichnete sie als Vater Sohn Beziehung 1 Rivalitat mit Carl Lewis Bearbeiten Besondere Popularitat erreichte Ben Johnson durch seine Duelle mit dem US Amerikaner Carl Lewis War er diesem bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles im 100 Meter Finale noch unterlegen konnte er bereits zwei Jahre spater bei den Goodwill Games 1986 in Moskau seinen ersten grossen Triumph feiern Mit der Siegeszeit von 9 95 Sekunden gelang es ihm dabei erstmals Carl Lewis in einem wichtigen Rennen direkt zu schlagen Daruber hinaus erzielte er damit eine personliche Bestleistung die besser war als die seines Rivalen die zu diesem Zeitpunkt bei 9 97 Sekunden lag Im darauffolgenden Aufeinandertreffen der beiden bei den Leichtathletik Weltmeisterschaften 1987 in Rom behielt Johnson wiederum die Oberhand Dabei egalisierte er im 100 Meter Finale mit einer Zeit von 9 93 Sekunden den damals gultigen Weltrekord von Calvin Smith Im gleichen Jahr wurde er mit der Sportler des Jahres Auszeichnung von Associated Press geehrt sowie von der italienischen Sportzeitschrift La Gazzetta dello Sport zum Weltsportler des Jahres gekurt In all den gemeinsamen Jahren gab es zwischen den Konkurrenten vielleicht nicht mehr als einen Wortwechsel Sie waren sehr unterschiedlich Johnson stammte aus einfachen Verhaltnissen wahrend beide Eltern von Lewis studiert hatten was damals bei Afroamerikanern selten vorkam Johnson ging gern auf Partys amusierte sich mit seinen Konkurrenten und hatte einen Ruf als Casanova Lewis feierte selten war bei den Kollegen weniger beliebt und wohnte wahrend der Wettkampfe nicht im selben Hotel wie die anderen 2 Des einen Schwache waren die letzten zehn Meter dem anderen hingegen kam dieser Abschnitt aufgrund seiner Ausdauer zupass Lewis profitierte von seiner Ausdauer und seinem eleganten Laufstil Johnson wies beeindruckende Kraftwerte auf Bei einem Gewicht von 72 5 kg konnte er beim Bankdrucken eine Last von 165 5 kg bewaltigen bei einem Streit mit dem jungen Boxer Lennox Lewis warf er diesen per Schulterwurf auf den Billardtisch 3 Dopingskandal Bearbeiten Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul gewann er erneut das mit grosser Spannung erwartete Duell uber 100 Meter mit der Weltrekordzeit von 9 79 Sekunden vor seinem grossen Widersacher Carl Lewis der mit 9 92 Sekunden ebenfalls eine personliche Bestleistung erzielte 4 Es ware sogar eine noch bessere Zeit moglich gewesen hatte er nicht funf Meter vor dem Ende zu jubeln begonnen Dieser grandiose Sieg wurde jedoch kurze Zeit spater von einem der grossten Skandale der Olympia Geschichte uberschattet Aufgrund der fur einen damaligen Sprinter ungewohnlich grossen Muskelmasse hegten Kritiker schon seit langerem den Verdacht dass der Kanadier ein Konsument muskelbildender Steroide sei Zwei Tage nach dem sogenannten Jahrhundertlauf wurden diese Mutmassungen bestatigt In der obligatorischen Urinprobe Johnsons konnten sehr deutliche Spuren von Stanozolol einem synthetischen anabolen Steroid nachgewiesen werden fur das erst kurz vor den Spielen der Doping Fahnder Manfred Donike ein verbessertes Nachweisverfahren entwickelt hatte 5 Daraufhin wurde ihm die Goldmedaille wegen Dopings aberkannt und dem zunachst Zweitplatzierten Carl Lewis zugesprochen Nachdem Ben Johnson eingestanden hatte bereits seit dem Jahr 1981 unerlaubte Mittel zur Leistungssteigerung zu sich genommen zu haben verlor er auch ohne Dopingnachweis den Weltmeistertitel von 1987 und den Weltrekord an Carl Lewis lediglich seine bei den Olympischen Spielen 1984 gewonnene Bronzemedaille durfte er behalten Ausserdem wurde er fur zwei Jahre von allen Wettkampfen ausgeschlossen Johnson und sein Trainer raumten zwar ein systematisch Doping eingesetzt zu haben beharren jedoch bis heute darauf Stanozolol das Mittel dessen Nachweis zur Aberkennung der Goldmedaille fuhrte niemals verwendet zu haben Geruchte Johnson sei nur aufgrund von Sabotage durch einen Konkurrenten mutmasslich Carl Lewis als Doper enttarnt worden sind daher nie verstummt Spater stellte sich heraus dass Lewis im Vorfeld der Wettkampfe positiv auf drei Substanzen getestet wurde was eine Sperre fur die Olympischen Spiele bedeutet hatte Auch die anderen Finalisten ausgenommen Calvin Smith und der Brasilianer Robson da Silva wurden positiv getestet 6 7 8 Bevor Johnson gegen Ende des Jahres 1981 anfing unerlaubte Hilfsmittel einzunehmen lag seine Bestzeit uber 100 Meter bei 10 25 Sekunden dies war damals eine sehr gute Zeit fur einen 19 Jahrigen Im Vorjahr war seine Bestzeit noch 10 88 Sekunden gewesen 9 Comeback und lebenslange Sperre Bearbeiten Nach seinem Comeback 1991 konnte Ben Johnson nie mehr an seine fruheren Leistungen anknupfen Bei den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio nahm er nur als Staffellaufer teil Fur die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona konnte er sich zwar fur den 100 Meter Wettbewerb qualifizieren schied jedoch im Halbfinale als Letzter seines Laufes aus Nach einem erneuten Dopingbefund bei einem Rennen 1993 in Montreal wurde er schliesslich von der IAAF als Wiederholungstater lebenslang gesperrt In spateren Jahren unternahm Ben Johnson mehrmals den Versuch die gegen ihn verhangte Sperre gerichtlich aufzuheben unterlag aber in jedem der von ihm angestrengten Verfahren Als Konsequenz versuchte sich Johnson in anderen Sportarten so unter anderem als Wide Receiver im American Football wo er jedoch nur massigen Erfolg hatte 2003 trat er in Italien als Konditionstrainer des Fussballvereins AC Perugia Calcio erneut in Erscheinung Im Dezember 2006 machte Ben Johnson mit Vermutungen auf sich aufmerksam dass sein damaliger Konkurrent Carl Lewis etwas mit seinem Dopingvergehen zu tun hatte Ich will nicht zu viel sagen aber er hatte damit zu tun Angeblich hatte ein mit Lewis befreundeter US Fussballspieler Johnson die verbotene Substanz vor der Dopingkontrolle ins Bier geschuttet Es soll sich um Andre Jackson gehandelt haben Ben Johnson Carl Lewis und dessen damaliger Trainer Joe Douglas waren sich auf Anfrage daruber einig dass dieser damals mit Johnson im selben Raum bei der Dopingkontrolle gewesen sei Andre Jackson bestatigte dies selbst ebenso dass er Johnson Bier gegeben hatte Auf die Frage ob er in das Bier Stanozolol gegeben habe antwortete er Naturlich konnte ich sagen dass ich das nicht gemacht habe Aber ich konnte auch sagen ich hatte es getan Was habe ich davon 10 11 12 Literatur BearbeitenBen Johnson im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Christof Gertsch Mikael Krogerus Biografie 9 79 In Das Magazin Nr 33 18 August 2018 S 16 27 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ben Johnson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ben Johnson in der Datenbank von World Athletics englisch Ben Johnson in der Datenbank von Olympedia org englisch 1988 Gold for Johnson in 100m sprintund1988 From victory to scandal Artikel aus der Reihe On This Day 24 September von BBC News Running Off Track The Ben Johnson Story TV und Radio Archivmaterial der Canadian Broadcasting CorporationEinzelnachweise Bearbeiten Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 43 f Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 92 u 244 Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 103 127 Ben Johnson Olympic final 1988 YouTube 19 Juli 2016 Der Fall Ben Johnson Unfreiwilliger Verdienst eines Betrugers 26 September 2013 Memento vom 25 September 2015 im Internet Archive aachener zeitung de Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 187 Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 304 Calvin Smith true winner of 1988 Seoul Olympics 100 metres final 9 September 2013 abgerufen am 17 Februar 2022 englisch Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 48 Moore Richard 1973 author The dirtiest race in history Ben Johnson Carl Lewis and the 1988 Olympic 100m final ISBN 978 1 4081 5876 0 S 271 288 Lewis sabotage claim 1 2 Vorlage Toter Link www heraldsun com au Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven Herald Sun 1 Dezember 2006 Doping Sabotage Ben Johnson klagt Carl Lewis an Focus 6 Dezember 2006 Hallenweltmeister im 60 Meter Lauf 1985 Ben Johnson 1987 Lee McRae 1989 Andres Simon 1991 Andre Cason 1993 Bruny Surin 1995 Bruny Surin 1997 Charalambos Papadias 1999 Maurice Greene 2001 Tim Harden 2003 Justin Gatlin 2004 Jason Gardener 2006 Leonard Scott 2008 Olusoji Fasuba 2010 Dwain Chambers 2012 Justin Gatlin 2014 Richard Kilty 2016 Trayvon Bromell 2018 Christian Coleman 2022 Marcell Jacobs Normdaten Person LCCN nb2008020061 NDL 00620891 VIAF 73387308 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 12 Marz 2023 PersonendatenNAME Johnson BenALTERNATIVNAMEN Johnson Benjamin Sinclair vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG kanadischer Sprinter jamaikanischer HerkunftGEBURTSDATUM 30 Dezember 1961GEBURTSORT Falmouth Jamaika Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ben Johnson Leichtathlet amp oldid 239199620