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Belas Knap ist eine Megalithanlage des Typs Cotswold Severn Tomb Sie liegt auf dem Cleeve Hill drei Kilometer sudlich von Winchcombe am Winchcombe Way in Gloucestershire in England Cotswold Severn Tombs liegen zu beiden Seiten des Flusses Severn und in Wales mit der hochsten Konzentration in Gloucestershire Schema Cotswold Severn TombBelas KnapWestkammerMuster von Cotswold Severn AnlagenDer Ursprung des Namens ist unklar Knap ist ein rundlicher Hugel die Bezeichnung stammt aus dem Schottischen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgrabungen 2 Klassifizierung 3 Der Vorhof 4 Kammerkonstruktionen 4 1 Kammer B 4 2 Kammern C und D 4 3 Kammer E 5 Struktur 6 Funde 7 Thurnams Schadelratsel 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseAusgrabungen BearbeitenBelas Knap wurde 1929 durch Sir James Berry 1860 1946 ergraben 2 Klassifizierung BearbeitenEine Einstufung der Cotswold Severn Tombs wurde im Jahre 1869 von Thurnam 1810 1873 vorgenommen 1922 wurde sein Plan von Osbert Guy Stanhope Crawford 1886 1957 und 1950 von Glyn Daniel 191401986 geandert Das Unterscheidungsmerkmal bei allen Anlagen ist das zwischen endstandig und seitlich gekammerten Hugeln unterschieden wird Fur die Unterkategorisierung wird die Analyse der Kammern herangezogen Die Gruppe ist bezuglich der Kammerform sehr heterogen Gemeinsames Merkmal ist die trapezoide Hugelform und die hohe Qualitat des Trockenmauerwerks der Hugelverkleidung fur die Belas Knap ein hervorragendes Beispiel ist Der Vorhof BearbeitenBelas Knap hat den ublichen trichterformigen Vorhof mit hohen Mauern an der Fassade die in niedriger Form auch den Resthugel einfassen In der Mitte der Fassade befindet sich ein falscher Eingang als Trilith mit einer grossen Turtafel Der Unterteil des Trockenmauerwerks und der Scheintur ist original Der Sturz ist ein moderner Ersatz Andere Cotswold Severn Tombs mit seitlichen Kammern haben ebenfalls falsche Eingange Kammerkonstruktionen BearbeitenVier Kammern B C D und E oder 1 bis 4 sind vorhanden Drei liegen in den Langsseiten wahrend E oder 3 vom Hugelende ausgeht Kammer B Bearbeiten Kammer B oder 2 hat den verbreiteten langrechteckigen Grundriss und weist oberhalb der niedrigen Orthostaten wie der Tumulus von Kercado in der Bretagne Trockenmauerwerk auf die Steine im hinteren Bereich der Kammer sind besonders klein Die einen Meter breite Kammer verengt sich ab der Mitte ihrer Lange Der Unterschied zwischen beiden Abschnitten wird durch eine quer gestellte Platte verstarkt Kammer B hatte eine flache Decke lediglich der Zugang war mit einem Kraggewolbe versehen Kammern C und D Bearbeiten Die gegenuberliegenden Kammern C und D 1 und 4 an den Hugelseiten sind polygonal etwa zwei Meter breit und haben kurze Gange Ein polygonaler Grundriss ist bei Hugeln mit lateralen Kammern ungebrauchlich Die Kammern bestehen aus funf bzw sechs Orthostaten deren Lucken mit Trockenmauern gefullt sind Das nicht zu belegende Dach soll ein Kraggewolbe gewesen sein es ist jedoch flach rekonstruiert worden Die schmalen Gange bestehen aus Trockenmauern Die vermutlich verschobenen Seitensteine in Kammer C zeigen ausgehohlte Kanten Es ist moglich dass sie den Zugang bildeten Seelenlochzugange wurden auch bei anderen Cotswold Severn Tombs mit seitlichen Kammer gefunden im Windmill Tump bei Rodmarton in der Nord und Sudkammer und in der Giant s Cave bei Luckington in den Kammern A und B Kammer E Bearbeiten Die Form der Kammer E 3 ist unklar da sie wahrend fruherer Ausgrabungen gestort wurde Die heutige Rekonstruktion als gerader Gang aus Trockenmauerwerk mit grossem Endstein ist falsch Alte Zeichnungen zeigen eine polygonale Kammer aus Trockenmauerwerk Die Hugelverkleidung setzte sich ungebrochen uber den Eingang der Kammer fort Struktur BearbeitenDer vollig rekonstruierte Hugel ist heute etwa 55 m lang an der breitesten Stelle 18 5 m breit und am nordlichen Ende etwa vier Meter hoch Die Ausgrabungen haben jedoch gezeigt dass der Hugel ursprunglich uber 60 m lang und uber 25 m breit war Seitliche Graben neben den Anlagen die als Steinbruch dienten sind ein Merkmal der Cotswold Severn tombs Der Cairn wurde mit grosser Sorgfalt errichtet Er ist nicht einfach aufgeworfen sondern hat eine innere Struktur Es ist moglich dass die Cairns mit flachen Steinen bedeckt waren ein Aufbau der an anderen Cotswold Severn tombs zum Beispiel Rodmarton zu erkennen war Wahrend der Ausgrabungen der 1860er Jahre wurde auf der Langsachse ein Graben durch den Cairn gezogen Er begann hinter dem falschen Portal und verlief bis zu einem Graben der neben Kammern C und D quer durch den Hugel angelegt wurde An der Kreuzung der Graben lag ein Steinkreis von 2 2 m Durchmesser Der Boden rund um die Steine war mit Asche getrankt Bei einer Nachgrabung im Jahre 1929 fand sich allerdings keine Spur eines Kreises Bemerkenswert war die Erkenntnis dass die Kammern zunachst getrennt jede mit einem eigenen Hugel errichtet wurden bevor sie in den Cairn integriert wurden Corcoran weist in seinem Bericht uber die Cotswold Severn Cairns darauf hin dass die haufigste Form der Kammern von seitlich gekammerten Anlagen von Passage tombs nicht zu unterscheiden ist Das betrifft auch die Kammern C und D von Belas Knap vor ihrer Aufnahme in den Cairn Falls es diese freistehenden Einheiten vor dem Bau des Steinhaufens gab konnte dies einige Besonderheiten von Belas Knap erklaren Die Mehrheit der Cotswold Severn tombs ist nordost sudwest ausgerichtet sehr wenige sind wie Belas Knap nach Norden ausgerichtet Wenn allerdings die Kammern C D evtl auch B vorhanden waren blieb nur der Norden als Moglichkeit Das Cairnende ist etwa um 10 Grad von der Achse des Cairns abgewinkelt Diese Verzerrung kann erforderlich gewesen sein um die bestehende Kammer E in den Hugel zu integrieren Funde BearbeitenDie wichtigsten Funde von Belas Knap waren Mengen menschlicher Knochen Die Aufzeichnung aus dem Fruhjahr 1863 beschreibt die Hebung einer grossen Platte an der sudostlichen Ecke des Hugels Hier fanden sich die Uberreste von vier Skeletten darunter zwei Schadel Das waren wohl die Reste der Kammer B Die Aufmerksamkeit richtete sich dann auf das nordliche Ende und man deckte den Vorplatz und den falschen Eingang auf Bei der Entfernung des Sturzes wurden die Uberreste von funf Kindern und einem Tier gefunden Kammer C enthielt die Uberreste von 12 und Kammer D die von 14 Skeletten Spater Ausgrabungen prazisierten das Bild und schliesslich ergaben sich die Uberreste von 38 Personen Ein interessantes Ergebnis in Kammer C war ein vollstandiges Skelett nahe dem Eingang wahrend die anderen in der Kammer miteinander vermischt waren Andere Cotswold Severn tombs zeigten ahnliche Muster intakte Skelette in der Nahe des Eingangs mit gemischten Knochenhaufen im Inneren Dies konnte das Ergebnis einer Dekarnation im Eingangsbereich sein Obwohl die genaue Art der Bestattung wahrscheinlich nie vollstandig verstanden werden wird bleibt die Tatsache dass die Knochen innerhalb der Kammern uber einen langeren Zeitraum manipuliert bzw erganzt wurden Andere Funde waren sparlich Romische Topferware eine Knochenschaufel ein paar Feuersteine sowie zwei kleine romische Bronzemunzen aus dem spaten 3 Jahrhundert Unter den Funden aus Belas Knap fuhrten vor allem die Erwachsenenschadel von dem falschen Eingang zu Diskussionen Thurnams Schadelratsel BearbeitenDer Arzt John Thurnam 1810 1873 untersuchte im 19 Jahrhundert die Schadelfunde vorgeschichtlicher Grabhugel und bemerkte eine scharfe Trennung zwischen Schadeln aus Rundhugeln und Langhugeln Dies veranlasste ihn zu dem Satz Long Barrows lange Schadel Round Barrows runde Schadel Er untersuchte 17 Schadel von Belas Knap Das war die grosste Anzahl aus einem Langhugel Er stiess auf eine Anomalie die seine Theorie in Frage stellte denn einer der Schadel war rund Der vor dem falschen Eingang gefundene mannliche Erwachsenenschadel hatte alle Eigenschaften der brachyzephalen Schadel die in der Regel nur in glockenbecherzeitlichen Rundhugeln gefunden werden Die Feststellung sorgte fur Diskussionen Sehr viel spater wurden die Knochen aus Belas Knap mit der Radiokohlenstoffmethode datiert Die Ergebnisse lagen in Ubereinstimmung mit den Ergebnissen aus anderen Cotswold Severn Tombs im Bereich zwischen 4000 und 3700 v Chr Das Ergebnis des runden Schadels lag in der Mitte Er war auf jeden Fall zeitgleich mit den Langschadeln und mehr als tausend Jahre junger als die Rundschadel der Glockenbecherkultur Thurnams Aussage wurde 1990 umfassend uberpruft und bestatigt Literatur BearbeitenJ X W P Corcoran In Thomas George Eyre Powell Hrsg Megalithic Enquiries in the West of Britain Liverpool University Press 1969 S 61 Timothy Darvill The megalithic chambered tombs of the Cotswold Severn region an assessment of certain architectural elements and their relation to ritual practice and Neolithic society Highworth Vorda 1982 Timothy Darvill Long barrows of the Cotswolds and surrounding areas Stroud Tempus 2004 Joseph Barnard Davis John Thurnam Crania britannica Delineations and descriptions of the skulls of the aboriginal and early inhabitants of the British Islands with notices of their other remains by Joseph Barnard Daviss 1865 Frances Lynch Megalithic Tombs and Long Barrows in Britain Shire Princes Risborough 1997 ISBN 0 7478 0341 2 S 53 Shire archaeology 73 S 53Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Belas Knap Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung engl Plan und Bilder Beschreibung engl Plan und Bilder Zur Schadelfrage 2002Einzelnachweise Bearbeiten ordnancesurvey co uk Glossary of Scots origins of place names in Britain E to M Memento vom 6 Juni 2011 im Internet Archive James Berry Belas Knap Long Barrow Gloucestershire report of the excavations of 1929 Gloucester Bristol and Gloucestershire Archaeological Society 192951 927376 1 970941 Koordinaten 51 55 38 6 N 1 58 15 4 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Belas Knap amp oldid 239014269